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Rezensionen zu
Das strömende Grab

Robert Galbraith

Die Cormoran-Strike-Reihe (7)

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Ich mag die Reihe um Cormoran Strike und Robin Ellacott sehr und war mega neugierig wie es weitergeht! Besonders gefreut hab ich mich auch, wie dick der neue Band wieder ist - 1288 Seiten: schon eine Herausforderung, aber wenn mir etwas gefällt, verweile ich auch sehr gerne länger in der Geschichte. Allerdings war ich wieder viel zu schnell durch, denn ich war wieder von Anfang bis Ende komplett gefesselt! Wie die Autorin es schafft, mich so an die Seiten zu kleben über eine so lange Strecke fasziniert mich jedes Mal, denn ich hatte hier tatsächlich keinen einzigen Durchhänger oder langweilige Szenen. Das Thema hier eigentlich allen ein Begriff, wobei wenig darüber gesprochen wird: eine Sekte Schon die Einleitung hatte eine Sogwirkung, denn mit den verschiedenen Schriftwechseln von besorgten Eltern, deren Anwalt und den Antworten der religiösen Bewegung war man gut im Bilde, was einen hier erwartet. Will, ein Sohn aus gutem Hause, ist in die Fänge der UHC geraten, der Universal Humanitarian Church. Wie meist klingen die Botschaften der Glaubensgemeinschaft allesamt positiv: ein autarkes Leben in friedlicher Gemeinschaft, Projekte zur Unterstützung von Obdachlosen, vernachlässigten Kindern, der Umwelt etc. Alles natürlich finanziert durch Spenden. Es wird allerdings recht schnell klar, dass hier Manipulationen am Werk sind, die es in sich haben und die "schöne heile Welt" wirklich düstere Schattenseiten hat. Um mehr herauszufinden schleust sich Robin in die Sekte ein und erlebt hautnah, wie schnell man, abgeschottet von der Außenwelt, diesem Zwang der Gemeinschaft verfallen kann. Ein bisschen befremdet hat mich tatsächlich, dass Robin so optimistisch an die Sache rangeht, den Manipulationen widerstehen zu können. Strike ist zwar gar nicht begeistert, dass sie diese Aufgabe übernimmt, und sie bereitet sich auch ein bisschen darauf vor, aber ganz ehrlich: Ich hab davor einen großen Respekt. Ich würde nicht mal aus Neugier Veranstaltungen "für die Öffentlichkeit" besuchen, weil solche Leute es sehr gut verstehen, die Menschen auf ihre Seite zu ziehen und zu überzeugen. Während man also Robin auf der Farm begleitet, auf der sie immer mehr in die verdrehten Glaubenssätze und Dogmen gezogen wird, ist Strike außerhalb auf der Suche nach ehemaligen Mitgliedern und Zeugen von Missbrauch und Gewalt. Das stellt sich als immens schwierig heraus, auch weil die Menschen, die tatsächlich den Absprung geschafft haben, psychische Verletzungen davon getragen haben, die lange nachwirken. Die Praktiken, die wir hier durch Robin erleben, sind wirklich nicht ohne. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass man nach einigen Wochen nicht mehr klar denken kann und gerade durch die völlige Abgetrenntheit zur Außenwelt sich alles auf dieses Leben innerhalb konzentriert, wodurch man den Draht zur Realität verliert. Wie das alles sehr perfide eingefädelt wird war echt gruselig und erschreckend tragisch! Das ständige Bombardement mit Untergangsmeldungen war derart angsteinflößend, dass Robin inzwischen die Phasen herbeisehnte, in denen die Rekruten zum Tempel geführt wurden, wo Robin diese Gedanken vergessen und sich im kollektiven Gesang der Gruppe verlieren konnte, wenn sie auf dem harten Boden saß und die endlosen Gebete chantete. Zitat Seite 459 Robin hat übrigens einen neuen Freund: Murphy. Strike passt das natürlich gar nicht. Die Beziehung der beiden, bzw. die Nicht-Beziehung, geht ja einigen Lesern auf die Nerven, weil man endlich will, dass sie zusammenkommen. Aber nun, das geht halt nicht immer so einfach und mich hat es auch bisher nicht gestört, dass es so ein hin und her ist. Für mich eher eine schöne Nebenhandlung, denn irgendwie hab ich Angst davor, was passiert, wenn sie tatsächlich zusammen kommen ^^ Allerdings spürt man hier jetzt konkrete Änderungen, auf die ich nicht näher eingehen möchte :) Der Wechsel zwischen Robins Einsatz, ihre Erfahrungen und die psychischen Veränderungen durch ihren Aufenthalt waren extrem fesselnd - ebenso Strikes Befragungen und Ermittlungen, weil ich das eben an Krimis besonders gerne mag. Und ich kann mich nur wiederholen: bei so einem dicken Schinken durchgehend an der Stange gehalten zu werden und immer weiterlesen zu wollen ist eine grandiose Leistung und ich kann hier nur meine Begeisterung aussprechen! Neben den Schauplätzen und den Hauptfiguren gab es auch viele interessante Nebencharaktere und auch die Auflösung hat mich verblüfft. Ich hatte ja einige Vermutungen, die in die richtige Richtung gingen, aber am Ende war ich doch überrascht! Die Kapitel werden ja mit Zitaten aus dem I-Ging eingeleitet. Hier handelt es sich um ein altes Buch, das seinen Ursprung in China hat, und in dem man mithilfe von Stäbchen im Sinne eines Orakels sich Antworten auf Fragen erhofft. Ähnlich dem Tarot. Das fand ich spannend, weil ich mich bisher noch nicht damit beschäftigt habe, aber die Befragung der Stäbchen aus der His Dark Materials Trilogie von Philip Pullman kenne. Allerdings hat mich die negative Ausstrahlung der "Antworten/Weisheiten" etwas überrascht - vielleicht hab ich es aber auch nur im Kontext so aufgefasst... Ein äußerst spannender, super aufgebauter Krimi, der tief unter die Haut geht!

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Mit 1296 Seiten ist der 7. Fall für Cormoran Strike eine ganz schön schwere Angelegenheit. Und auch der Fall hat es in sich. Die Detektei wird von einer Familie kontaktiert, deren Sohn Will einer Glaubensgemeinschaft beigetreten ist, die man gut und gerne als Sekte bezeichnen kann. Die Universal Humanitarian Church agiert nach außen hin als friedliche, harmlose Glaubensgemeinschaft, die medienwirksam Gutes tut. Doch Wills Eltern hatten seit Monaten keinen Kontakt und befürchten das Schlimmste Robin und Strike erkennen schnell, dass in der UHC viel Böses geschieht, kommen aber an niemanden ran. Um den Fall dennoch übernehmen zu können, wird Robin undercover in die UHC eingeschleust. Doch die Beteiligten haben die damit zusammenhängenden Gefahren weit unterschätzt. Mehr als einmal geht es um Leben oder Tod. Parallel dazu entwickelt sich auch die Detektei und die Beziehung zwischen Robin und Cormoran weiter. Jeder der beiden macht eine charakterliche Entwicklung durch. Robin muss sich immer wieder ihrer Vergangenheit stellen und versucht, die gescheiterte Beziehung zu Matthew hinter sich zu lassen. Strike kämpft gegen seinen inneren Schweinehund, um gesünder zu leben, damit er durch eine Gewichtsreduktion sein Bein entlastet. Über alledem schwebt die gegenseitige sexuelle Anziehung, die die beiden kaum noch ignorieren können. Ich glabe, dass das der bisher spannendste Fall war. Zumindest konnte ich das Buch kaum beiseite legen.

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Klappentext: Cormoran Strike wird von einem besorgten Vater kontaktiert, dessen Sohn Will sich im ländlichen Norfolk einer undurchsichtigen Glaubensgemeinschaft angeschlossen hat. Die Universal Humanitarian Church ist nach außen hin eine friedfertige Organisation, die sich für eine bessere Welt einsetzt. Doch Strike entdeckt bald, dass unter der harmlosen Oberfläche böse Machenschaften und unerklärte Todesfälle lauern. Um Will zu retten, reist Strikes Geschäftspartnerin Robin Ellacott nach Norfolk, um sich der Sekte anzuschließen und inkognito unter den Mitgliedern zu leben. Doch sie ist nicht auf die Gefahren vorbereitet, die sie dort erwarten, geschweige denn auf den Preis, den sie wird zahlen müssen … „Das strömende Grab“ ist der 7. Band der Cormoran-Strike-Reihe von Robert Galbraith. Wie mittlerweile die meisten wissen steckt hinter Robert Galbraith J.K. Rowling. Die Geschichte ist recht komplex wie der Umfang des Buchs auch vermuten lässt. Trotzdem haben sich die knapp 1300 Seiten schnell gelesen. Nach kurzer Zeit wurde ich wie durch einen Sog in das Buch hineingezogen und habe die Welt um mich herum fast vergessen. Das Privatdetektiv-Team besteht aus Cormoran Strike und Robin Ellacott. Cormoran Strike ist in Cornwall aufgewachsen. Nach seiner erfolgreichen Karriere bei der Armee hat er sich dazu entschlossen eine Privatdetektei in London zu eröffnen. Er macht dem Klischee eines Privatdetektiven alle Ehren. Dabei ist er nicht unbedingt ein Sympathieträger. Einer Affäre ist er nie abgeneigt. Robin Ellacott ist die zweite Hälfte der Detektei. Sie ist in Yorkshire geboren und aufgewachsen. Sie ist eine ziemlich taffe Frau. Ihre Leidenschaft für Psychologie hilft ihr bei der Arbeit ungemein. Wills Vater, Sir Colin Edensor wendet sich an Cormoran Strike, sein Sohn hat den Kontakt zur Familie eingestellt. Er befürchtet, dass er in die Hände einer Sekte gefallen ist. Weiterhin befürchtet der Vater, dass die Sekte es auf den Treuhandfond seines Sohnes abgesehen hat. Die Universal Humanitarian Church sieht auf dem ersten Blick nach einer friedlichen Organisation aus. Cormoran Strike zögert den Auftrag anzunehmen doch seine Partnerin Robin Ellacott redet ihm zu. Sie erklärt sich bereit undercover in die Sekte einzutreten und unter den Mitgliedern zu leben, wobei ihr, ihre Kenntnisse in Psychologie bestimmt hilfreich sein werden. Ich denke, wenn Robin gewusst hätte was sie auf dem Hof in Norfolk erwartet hätte sie dem Auftrag nicht so leicht zugestimmt. Es ist manchmal schwer zu lesen und trotzdem spannend was da bei der Sekte geschieht. Die Mitglieder haben keine Privatsphäre mehr. Sie arbeiten unter Anweisung bis zum umfallen. Werden zudem noch bestraft. Man liest von Missbrauch und Gehirnwäsche. Das ist ganz starker Tobak. J.K. Rowling oder Robert Galbraith wie sie sich bei dieser Reihe nennt versteht es die LeserInnen über knapp 1300 Seiten in Atem zu halten. Ihre Charaktere sind recht facettenreich und werden eingehend beschrieben. Auch das rege Privatleben nimmt immer wieder einige Seiten in Anspruch. Hier ist es gut wenn man auch die vorherigen Bände gelesen hat. Man kann sich ein detaillierteres Bild der Protagonisten machen. Der Fall ist spannend und komplex. Die Beschreibungen auf dem Hof der Sekte haben mir manchmal den Atem stocken lassen. Wer Robert Galbraith alias J.K. Rowling kennt weiß, dass sie sich nicht nur mit dem hauptsächlichen Fall beschäftigt. Es gibt einige Nebenschauplätze, ob alle nötig sind sei dahingestellt. Es ist aber sehr realistisch, dass sich eine Detektei nicht nur mit einem Fall beschäftigt. „Das strömende Grab“ ist ein Kriminalroman der die Leser*innen einiges abverlangt. Die Spannung lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen. So haben sich die fast 1300 Seiten doch recht schnell gelesen.

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Die Cormoran Strike-Reihe – Band 7 „Das strömende Grab“ ist der 7. Band der packenden Krimireihe um das Ermittlerduo Cormoran Strike und Robin Ellacott. Es ist natürlich längst kein Geheimnis mehr, dass die Harry Potter-Autorin J.K. Rowling hinter dem Pseudonym Robert Galbraith steckt – wie auch bei den Vorgängern ist ihr hier wieder ein fesselnder Roman gelungen – mit stolzen 1.296 Seiten. „Das Meer in Cromer rollte heran wie ein strömendes Grab…“ - Seite 531, eBook Die gemeinsame Dektei von Cormoran Strike und Robin Ellacott bekommt es nun mit einem Fall zu tun, der vor allem Robin an ihre Grenzen bringen wird. Der besorgte Vater Colin Edensor versucht seit Jahren, Kontakt zu seinem Sohn Will aufzubauen. Dieser hat sich vor einigen Jahren der Universal Humanitarian Church angeschlossen – einer ziemlich undurchsichtigen Glaubensgemeinschaft. Die Mitglieder, die von einem unheimlichen Ehepaar angeführt werden, leben abgeschottet und nach strengen Regeln auf einer Farm im ländlichen Norfolk und haben ihre alten Leben komplett aufgegeben. Auch wenn immer wieder dunkle Gerüchte über die Kirche auftauchen, konnte dem Anführer Jonathan Wace nie etwas nachgewiesen werden. Um Will zu retten, um Beweise zu sammeln und um einen Einblick hinter die Kulissen der Gemeinschaft zu bekommen, die in der Öffentlichkeit mit ihrer Wohltätigkeit prahlt, tritt Robin inkognito in die Sekte ein – nicht ahnend, in welche Gefahr sie sich begibt und was wirklich von ihr abverlangt wird… „In dieser Nacht hatte Robin zum ersten Mal Schwierigkeiten einzuschlafen. Die jüngsten Ereignisse hatten ihr etwas ganz deutlich vor Augen geführt: Um ihr selbst gesetztes Ziel zu erreichen – (…) -, würde sie Grenzen überschreiten müssen.“ – Seite 431, eBook Wie schon die letzten Bände ist auch „Das strömende Grab“ mit über 1.200 Seiten wieder ein sehr umfassender Roman, der aber dank des detaillierten und gleichzeitig fesselnden Schreibstils an keiner Stelle langweilig wird. Im Mittelpunkt steht ein neuer Fall, der das Ermittlerduo an seine Grenzen bringen wird – von unheimlichen Propheten und fragwürdigen Glaubensansätzen bis hin zu mysteriösen Todesfällen und Geheimnissen, die dunkler nicht sein können. Nach und nach werden die vielen einzelnen Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammengesetzt, das überraschender und schrecklicher nicht sein kann. Neben den Ermittlungen gibt es auch ausführliche Einblicke in Robins und Cormorans Privatleben. Beiden haben mit verschiedenen Geschehnissen sowohl aus der Vergangenheit als auch der Gegenwart zu kämpfen. Dieses ist neben den Fällen der Detektei immer sehr interessant zu verfolgen. Wie schon gewohnt sind neben den beiden Hauptfiguren auch die Nebenfiguren sehr gut gezeichnet – es gibt ein Widersehen mit schon bekannten Charakteren, aber natürlich auch vielen neuen Figuren. Einige von ihnen könnten unheimlicher nicht sein… „Robin fühlte sich, als würde sie in einen tiefen, unfassbaren Abgrund blicken.“ – Seite 447, eBook Die Geschichte baut sich langsam auf und bekommt immer mehr Konturen – dieses ist unheimlich spannend zu verfolgen. Überraschenderweise sind die vielen Seiten viel schneller gelesen als gedacht. Es wird oft düster und manchmal auch heftig - am Ende klären sich jedoch sämtliche Rätsel auf. Da es sich um einen abgeschlossenen Fall handelt, kann man den Band durchaus auch ohne Vorkenntnisse lesen – man bekommt einen guten Einblick in die Arbeitsweise der beiden Ermittler. Wer aber alle Zusammenhänge rund um Robin und Strike sowie deren Vergangenheit verstehen möchte, dem würde ich empfehlen, zuerst die Vorgänger zu lesen. Es ist eine wirklich lesenswerte Reihe. Mein Fazit: Ein sehr gelungener 7. Band um das Ermittlerduo Strike und Ellacott. Robert Galbraith schafft es auch hier wieder, mit einem detailreichen und klaren Schreibstil, sehr gut ausgearbeiteten Charakteren und einem unheimlichen Fall die Leser*innen auf fast 1.300 Seiten zu fesseln. Es wird spannend, abgründig und überraschend – mit vielen dunklen Geheimnissen. Nach und nach verweben sich sie einzelnen Fäden zu einem unglaublichen Gesamtbild. Ein besonderer Krimi, der fesselt und gleichzeitig auch ein Schmöker ist. Eine Leseempfehlung!

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Inhalt: Im Auftrag eines reichen Mandaten sollen die Londoner Privatdetektive Cormoran Strike und Robin Ellacott dessen Sohn Will aus einer Sekte herausholen. Vordergründig scheint die Universal Humanitarian Church viel Gutes zu tun, doch die Bedenken des Mandanten sind durchaus berechtigt, wie Robin bald am eigenen Leib erfahren muss, als sie undercover ermittelt. Meine Meinung: Wie schon der letzte Band der Reihe ist auch dieser übermäßig dick. Dabei hätte man gut und gerne ein paar Hundert Seiten einsparen können, ohne dass es der Story geschadet hätte. Im Gegenteil, die vielen Nebenhandlungen wie Beschattungen fremdgehender Ehemänner, Ärger mit der Konkurrenz-Detektei, familiäre Verpflichtungen und Liebesleben der Detektive, lassen die Spannung immer wieder absacken. Besonders die ersten 300 Seiten ziehen sich in die Länge und sind ein bisschen mühsam zu lesen. Doch dann legt Frau Rowling alias Robert Galbraith richtig los und die Spannung steigt. Man bekommt einen authentischen Einblick in die Sekte, erlebt die Mechanismen, mit denen neue Mitglieder rekrutiert und gehirngewaschen werden und kann so gut nachvollziehen, warum immer wieder arglose Menschen auf solche Scharlatane hereinfallen und sich manipulieren und instrumentalisieren lassen. Die Ermittlungen, sowohl Robins Bemühungen im Zentrum der Sekte als auch Cormorans Arbeit außerhalb, sind sehr mühsam und kommen nur langsam voran, was aber absolut realistisch wirkt. In fast jeder neuen Erkenntnis steckt eine Überraschung - und am Ende ist dann alles doch ganz anders. Mir hat die Entwicklung gut gefallen und auch mit dem Schluss kann ich gut leben. Die Reihe: 1. Der Ruf des Kuckucks 2. Der Seidenspinner 3. Die Ernte des Bösen 4. Weißer Tod 5. Böses Blut 6. Das tiefschwarze Herz 7. Das strömende Grab

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"Das strömende Grab" ist Band 7 der Reihe um den Londoner Privatdetektiv Cormoran Strike und seine Kollegin Robin Ellacott und mit 1.296 Seiten fast so lang wie "Das tiefschwarze Herz" (das Hörbuch ist interessanterweise länger als das des Vorgängers). Der Originaltitel des Buches – "The Running Grave" – wurde dieses Mal einem Zitat von Dylan Thomas entnommen: "When, like a running grave, time tracks you down" ("Wenn die Zeit dich einholt wie ein strömendes Grab ..."). Dies gibt schon einen ersten Hinweis auf einen zentralen Aspekt der Geschichte: Jemand wird von seiner Schuld, von etwas, das er oder sie in der Vergangenheit getan hat, eingeholt. Aber nicht nur die "Leichen der Vergangenheit" holen jemanden ein, auch Strike wird in gewisser Hinsicht von seiner eigenen Sterblichkeit "eingeholt": Wir befinden uns in der "Vor-Brexit-Zeit". Strike ist gerade ist 41 Jahre alt und nach den gravierenden gesundheitlichen Problemen, mit denen "Das tiefschwarze Herz" geendet hat, macht er nun endlich eine Bestandsaufnahme. Einerseits in körperlicher Hinsicht: Er stellt seine Ernährung um und das Rauchen ein und verliert so Dutzende von Kilos, um seinen Stumpf nicht länger so schwer zu belasten und leistungsfähiger zu sein. Aber auch im Hinblick auf seine Vergangenheit und die Beziehungen in seinem Leben ist er nun endlich bereit, ehrlich zu sein – allen voran zu sich selbst. Endlich gesteht er sich das ein, was auch der letzte Leser schon lange weiß: Er ist in seine Geschäftspartnerin Robin verliebt. Insofern weckt in Strike das Bewusstsein seiner eigenen Sterblichkeit den Willen zum (richtigen) Leben. Allerdings läuft das Ganze natürlich nicht ohne den einen oder anderen Rückfall ab. Wenn er seinen Frust nicht mit Zigaretten oder ungesundem Essen (und zu vielen Pints) verarbeitet, dann mit Sex mit Frauen, die ihm nichts bedeuten – und das kann ihn dieses Mal nicht nur sein geliebtes Privatleben kosten, sondern stellt auch eine Bedrohung für seine Detektei dar! Doch nicht nur im Hinblick auf seine eigene Gesundheit oder die Beziehung zu Robin wird ihm bewusst, dass wir Menschen einmal sterben müssen. Er wird auch zunehmend mit dem Verlust von anderen geliebten Menschen konfrontiert. Seine Mutter hat er ja bereits vor vielen Jahren verloren, was seither vieles in seinem Leben auf die eine oder andere Weise bestimmt. Aber dann hat er in "Das tiefschwarze Herz" seine Ersatzmutter Joan verloren und stellt nun in diesem neuen Roman fest, dass auch sein Ersatzvater aka Onkel – Joans Mann – sich langsam aus dieser Welt und damit aus Strikes Leben entfernt: Er leidet unter Demenz. Galbraith vermittelt hier auf wunderbare und kluge Weise, was sich in unser aller Leben vollzieht, wenn wir älter werden. Aber das tut sie nicht (nur) im Hinblick auf den körperlichen Bereich, sondern auch im Hinblick auf unsere Seele: Wenn wir uns auf das Älterwerden einlassen, dann kann uns das helfen, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten; zu erkennen, dass viele Dinge, die wir einmal für bedeutsam gehalten haben, eigentlich gar nicht so wichtig sind. So schmerzhaft Verlust auch sein kann, er kann uns helfen zu erkennen, dass wir gewisse Dinge nicht auf "später" verschieben sollten, dass wir das Leben jetzt leben müssen und Menschen sagen sollten, was sie uns bedeuten – bevor es zu spät ist. Und so gewinnt auch Strike in diesem Buch ein bisschen mehr emotionale Intelligenz – wenn dieser Prozess sich auch wie gesagt nicht ohne Rückschritte vollzieht. Robin steht ebenfalls an einem neuen Punkt in ihrem Leben. Zum einen in beruflicher Hinsicht. Sie ist nicht länger Strikes Angestellte, sondern gleichberechtigte Geschäftspartnerin und begegnet ihm auf Augenhöhe. Mit anderen Worten: Sie ist nicht länger der Dr. Watson zu Strikes Sherlock Holmes. In Das strömende Grab tut sie nun etwas, das kein anderer Angestellter der Detektei je hat tun müssen, auch Strike selbst nicht: Sie geht undercover in einer Sekte. Aber auch privat hat sie ein neues Kapitel aufgeschlagen. Einerseits ist auch sie schon länger in ihren Geschäftspartner verliebt, doch da dieser keine Anstalten zu machen scheint, ihre Gefühle zu erwidern, sondern sich ständig in neue Beziehungen oder zumindest zu neuen Sexpartnern flüchtet, hat sie beschlossen, CID Ryan Murphy eine Chance zu geben. Die beide sind nun ein Paar – und Robin erlebt etwas, das sie mit ihrem Exmann nie hatte: eine gleichberechtigte Partnerschaft, in der sie ernst genommen wird und in der man (Mann) akzeptiert, dass ihr Beruf für sie Priorität hat. Da Murphy Polizeibeamter ist, ist er mit den Erfordernissen ihrer Arbeit vertraut und akzeptiert, dass sie eben keinen 9-to-5-Job hat. Aber auch jenseits einer romantischen Beziehung erkennen sowohl Robin als auch Strike spätestens in diesem Buch, wie nah sie einander auch als Freunde sind, wie wichtig es für beide von ihnen ist, den jeweils anderen anrufen zu können, wenn es Probleme gibt. Und als dies im Buch einmal nicht möglich ist, erkennt zumindest Strike, dass in seinem Leben ein ganz zentraler Bereich "leer" bleibt, wie allein er ist, wenn Robin nicht als Ansprechperson zur Verfügung steht. Und im Gegenzug ist der Gedanke an ihn auch das, was Robin über weite Strecken Halt gibt, wenn die Herausforderungen eines Undercover-Einsatzes in einer Sekte ihr über den Kopf zu wachsen drohen. Indem Galbraith die beiden zentralen Charaktere über weite Strecken voneinander trennt, bringt sie sie doch auf seltsame Weise einander näher. Aber wie lange wird es Robin trotz dieses emotionalen Ankers gelingen, den psychologischen Kniffen und Taschenspielertricks der Sekte zu widerstehen? Der Roman hat nicht nur im Hinblick auf die beiden zentralen Charaktere einiges zu bieten. Bei dem siebten Band der Reihe handelt es sich nicht um einen klassischen Whodunit-Roman. Mich hat schon immer die Frage beschäftigt, wie Menschen in eine Sekte abgleiten können. Ist es eine Typfrage – gibt es Menschen, die labil sind und damit anfälliger für die Einflüsterungen von irgendwelchen spirituellen Führern? Wie können im Grunde intelligente, aufgeklärte Personen Opfer von Manipulationen werden? Bis zu einem gewissen Grad kann ich es ja nachvollziehen, dass man einem Guru, einer religiösen Gruppierung folgt, die Erfüllung und Zufriedenheit, innere Ruhe und Frieden etc. versprechen. Aber warum steigen Sektenanhänger nicht spätestens dann aus, wenn ihre körperliche Gesundheit gefährdet ist? Wenn man ihnen die Nahrung verweigert, um sie zu "erziehen" oder zu bestrafen, sie körperlich züchtigt, weil sie gegen irgendwelche (ungeschriebenen) Regeln verstoßen? Wenn sie unter dem Vorwand „Es ist ja für die Gruppe“ oder „Es ist ein Zeichen für deine spirituelle Reife“ manipuliert werden, Dinge zu tun, die ein Nicht-Sektenangehöriger nicht tun würde – auf lebenswichtige Medikamente verzichten, gegen den eigenen Willen mit fremden Männern schlafen, zulassen, dass die eigenen Kinder misshandelt oder gar missbraucht werden, etc. Robert Galbraith aka J. K. Rowling setzt sich in ihrem neuen Roman unter anderem auch mit dieser Frage exzellent auseinander. Die Handlung von "Das strömende Grab" ist aufgrund des Themas und des enormen Fundus an handelnden Figuren wieder eine echte Herausforderung gerade für Hörbuchnutzer. Langweilig ist die Geschichte nicht eine Minute lang – man stellt irgendwann fest, dass man schon zehn Stunden gehört hat, gefühlt aber gerade erst in das Hörbuch eingestiegen ist –, dazu ist die Geschichte einfach zu facettenreich, spannend und zu gut erzählt. Wenn Strike und Robin Sektenaussteiger und/oder ihre Angehörigen befragen und so ihr Bild der UHC vervollständigen – und dessen, was dort wirklich abläuft –, steigt auch die Spannung der Leser bzw. Zuhörer. Was geht hinter den Toren der Kirche wirklich vor sich? Was geschieht mit dem Geld, das die Mitglieder erbetteln? Was verbirgt sich hinter den fünf verstorbenen Propheten – ging es vielleicht beim einen oder anderen Tod nicht mit rechten Dingen zu? Und was ist vor allem mit der "ertrunkenen Prophetin" Daiyu, die im Zentrum des Glaubenssystems der UHC steht und Abtrünnige heimsucht und tötet? Sehr anschaulich und tiefgehend beschreibt Galbraith dabei die Sekte, ihre Führer und ihre Anhänger, ihre Botschaften – und vor allem das bedrückende Glaubssystem mit seinen Bestrafungsmethoden, die jeden Anhänger seinen guten Menschenverstand über Bord werfen lassen. Die Sekte verbreitet simple Botschaften, Allgemeinplätze, und spricht mit ihrer Mischung aus fernöstlicher Philosophie, christlichem Gedankengut und psychologischen Gemeinplätzen jeden und jede an – jeder findet auf diesem spirituellen Büfett etwas, das ihr und ihm "vernünftig" erscheint. Aber auch Gegner von westlichem Kapitalismus oder Kritiker der Pharmaindustrie finden sich hier wieder. Gruppendruck, Hirnwäsche, selektive Darstellung oder das Aufbauschen von tatsächlichen gesellschaftlichen Defiziten kommen noch hinzu. An der Spitze des Ganzen eine charismatische Persönlichkeit, die gemeinsam mit dem Führungskreis mithilfe einer Mischung aus Hunger, harter, eintöniger Arbeit, aufgezwungenem Schlafmangel und einer simplen Gegenüberstellung von "die böse Welt da draußen" und "wir Guten/Auserwählten hier drinnen" Hunderte Menschen in diversen Ländern dazu bringt, ihm zu folgen. Und der Gemeinschaft ihr Geld zur Verfügung zu stellen. Es braucht nicht nur eine starke, gefestigte Persönlichkeit, sondern auch einen festen Halt außerhalb der Sekte, um dem zu widerstehen – und selbst das genügt irgendwann nicht länger. Man könnte zweifellos ganze Aufsätze darüber schreiben, auf welche Weise es Papa J und der UHC im Roman gelingt, die Menschen aufs Schrecklichste zu manipulieren. Neben dem Fall um die Kirche/Sekte Universal Humanitarian Church betreut Strikes Detektei noch weitere Fälle, die – wie so oft – aber nur eine Nebenrolle spielen: In einem Fall geht es eine wohlhabende Ehefrau, die davon überzeugt ist, dass ihr Mann sie betrügt; in einem anderen um eine bekannte Schauspielerin, die von einem Stalker belästigt wird; und in einem dritten um eine wohlhabende ältere Frau, die die Befürchtung hegt, dass ihr Boy Toy sich auch anderweitig vergnügt. Über das Hörbuch Das Hörbuch wird – wie auch schon die Vorgänger – von Dietmar Wunder gelesen. Wunder liest den Roman nicht einfach nur vor und verleiht den einzelnen Figuren durch eine unterschiedliche Sprechweise einen eigenen Charakter, wie dies viele Sprecher tun. Nein, er erschafft ein regelrechtes Hörerlebnis und erweckt die Figuren regelrecht zum Leben, was gerade bei den Figuren bedrückend ist, denen wir in der Sekte begegnen – man nimmt ihm hier sowohl die Verführer als auch die aufs Schrecklichste Manipulierten ab. Das wirkt sich auch auf die Dialoge aus: Sie wirken überaus realistisch, weil Sprechgeschwindigkeit, Pausen oder sprachliche Eigenheiten echt wirken. Gerade hier läuft Wunder zur Hochform auf. Mein Fazit Durch die schockierenden Szenen in der Sekte und den erschreckenden Umgang mit den Kindern streckenweise kein einfacher Lesestoff. Das Buch hat mich so manches Mal auch nachts nicht schlafen lassen – weil ich mit Robin mitgefiebert habe, aber auch weil mich das Thema der Sekten nicht losließ, wird es doch mit allen seinen entsetzlichen Facetten von Galbraith einfach nur großartig beleuchtet!

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Zum Inhalt: Sir Colin Edensor ist verzweifelt. Nachdem er jahrelang vergeblich versucht hat, seinen Sohn Will aus den Fängen einer Sekte zu befreien, wendet er sich nun an den Privatdetektiv Cormoran Strike und dessen Geschäftspartnerin Robin Ellacott. Als Robin sich Undercover in die Sekte einschleust, ahnt sie nicht, auf was sie sich einlässt und in welche Gefahr sie sich begibt. Zeitgleich muss sich Cormoran unfreiwilligerweise mit vielerlei andere Problemen auseinandersetzen, die völlig außer Kontrolle geraten. Nur auf eins können sich die beiden bedingungslos verlassen, nämlich aufeinander. Mein Fazit: Ich bin seit Band 1 ein riesen Fan dieser Reihe und habe mich so sehr auf diesen neuen Band gefreut. Der Fall war einfach super spannend, der Schreibstil fesselnd und die Dynamik der Charaktere wieder einmal überzeugend. Das Ende lässt mich sehnsuchtsvoll zurück und so freue ich mich bereits jetzt auf den nächsten Band. Eine absolute Leseempfehlung meinerseits. 5 von 5 ⭐️

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"Das strömende Grab" ist der mittlerweile siebte Band der Reihe „Cormoran Strike“ von Robert Galbraith, einem Pseudonym von J.K. Rowling. Alle Teile können unabhängig voneinander gehört werden, spannender für die Rahmenhandlung um die Detektive ist es natürlich, wenn man alle Teile kennt. Ganz wie wir es von Rowling gewohnt sind, ist hier eine Geschichte mit viel Liebe zum Detail, durchdachter, atemloser Handlung und hochgradiger Spannung entstanden. Auch wenn das Thema Sekte schon oftmals für Bücher herhalten musste, ist ihr ein Thriller gelungen, der anders und überraschend ist und in jeglicher Hinsicht eine Schippe drauf legt. Während Robin undercover in der Sekte ermittelt, hat auch Strike einiges um die Ohren und beschäftigt sich mit Stalkern, untreuen Ehemännern und Hintergrundrecherchen zum Sektenfall. Außerdem gibt es einen undurchsichtigen neuen Mitarbeiter in der Detektei und auch in Strikes Privatleben wird es turbulent, als Charlotte erneut in sein Leben tritt. Mit Cormoran Strike und Robin Ellacott hat die Autorin ein ungemein konträres und vielschichtiges Ermittlerduo kreiert, das von seinen Gegensätzen und gegenseitiger Anziehung lebt. Die Dialoge der beiden sind pointiert, ohne dabei zu viel zu wollen, was sie zu einem anziehenden Team macht. Trotz der enormen Länge des Hörbuchs wird die Handlung niemals langweilig oder schleppend, der Hörer muss einfach immer weiter am Ball bleiben, um nichts zu verpassen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band der Reihe und darauf wie es mit dem Team weiter geht. Sprecher Dietmar Wunder passt mit seiner markanten Stimme und seiner ganz eigenen Erzählweise sehr gut zur Geschichte. Ich höre ihm immer wieder gern in verschiedenen Geschichten zu und bin ein großer Fan seiner Stimme. Auch in dieser Produktion konnte er mich begeistern und abholen und starke Atmosphäre schaffen, sowie Emotionen greifbar machen. Fazit Gut, besser, Strike! Erneut ein überaus spannender Fall der Strike / Ellacott-Reihe, der auf ganzer Linie brilliert und mit Dietmar Wunder einen Sprecher in Hochform präsentiert. Absolute Hörempfehlung!

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