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Rezensionen zu
Die große Liebe

Hanns-Josef Ortheil

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Ein nichtkitschiger Liebesroman

Von: Katja B.

03.12.2021

In diesem Liebesroman geht es um einen Münchner Journalisten, der beruflich in einen kleinen Ort in Italien reist, um eine meeresbiologische Dokumentation zu drehen. In diesem Zusammenhang trifft er Franca, die Leiterin des meeresbiologischen Museums des Ortes und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Auch wenn diese Liebe auf den ersten Blick sehr überraschend für den vielleicht nicht ganz so romantisch veranlagten Leser kommt, so geht es Franca genauso. Beide wollen ihre Liebe leben und zusammensein, obwohl es ein kleines Hindernis gibt, welches im weiteren Verlauf zu allerlei Intrigen führt. Der Leser begleitet die beiden Liebenden vom ersten Funken an. Dabei wird der Leser auf eine intensive, sprachlich versierte und ausschmückende Reise mitgenommen. Der Autor schafft es, den Leser auf seine Reise mitzunehmen und auch die italienische Kultur, das Essen und den Lebensstil sowie das Leben am Meer nachzuempfinden, so dass man das Gefühl hat, man sei ein Teil der Szenerie vor Ort. Italienliebhaber werden sich in diesem Roman verlieren und sofort ein Ferienhaus kaufen wollen. Die intensiven Gefühle und Erlebnisse werden durch eine reiche Sprache dargestellt. Dieser Liebesroman kommt nahezu ohne Drama und völlig ohne Kitsch aus und stellt einfach das dar, was der Titel vorhersagt: die große Liebe zwischen zwei Menschen. Es lässt einen träumerisch zurück und zeigt einem, dass an jedem Ort ohne große, dramatische Ereignisse eine große Liebe möglich ist und man gegen diese Gefühle nichts tun kann. Dieses Buch ist eine Empfehlung für die anspruchsvolleren Leser, die den Reichtum der deutschen Sprache schätzen und genießen können. Wer einen Liebesroman mit Hin und Her und einem spannenden, stets offenen Ausgang, Humor, witzigen Dialogen und den anderen üblichen Merkmalen erwartet, wird hier nicht bedient.

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Entspannende Liebesgeschichte

Von: anna

12.11.2021

Der Roman von H.J. Ortheil hat mir gut gefallen. Leicht und beschwingt schreibt er über die Liebesgeschichte eines Paares. ohne dabei kitschig zu werden. Ein schönes Buch für entspannte Lesestunden.

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Ortheil kappt die Spitzen

Von: Tanja Jeschke aus Stuttgart

02.06.2016

Die große Liebe. Es gibt sie noch in Hollywood, in Kitschromanen und in unseren Fantasien. In der Literatur aber ist man bemüht, die sogenannte Realität abzubilden: die Liebe in der Beziehungskiste, die Liebe als Affäre, die Liebe als Ding der Unmöglichkeit. Und wo sie doch einmal groß ist, muß sie enden, meistens tragisch, verwickelt und verzwickt, wie es sich für gute Literatur gehört. Nur Hanns-Josef Ortheil ist da anderer Meinung. Er hat seinem neuen Roman demonstrativ den Titel „Die grosse Liebe“ gegeben und hört erst auf Seite 317 auf, den Leser von ihrer Existenz, d.h. von seiner Geschichte zu überzeugen. Tatsächlich, Liebe und Literatur sind sich in vielem verwandt, bei beiden kommt es auf das Wie an. Das Was ist doch immer dasselbe und Nebensache und rasch angerührt. Hier ein Mann, da eine Frau, dazu eine Situation. Auch Ortheil hat für sein Was ein so gebräuchliches Rezept gewählt, dass der Leser sich nach den ersten Seiten fast brüskiert fragt, ob er hier nicht vielleicht doch Kitsch serviert kriegt: Italien, Sonne, Sand und Meer, la dolce vita, ein freier Mann, eine schöne gebräunte Frau mit roten Haaren und grünem Kleid, köstliche Fischgerichte, eisgekühlte Aperitifs, auf jeder Seite eine Flasche Weißwein - das Leben: ein Genuß! Aber dieser Genuß steigt weder zu Kopf noch verebbt er. Der Ich-Erzähler, ein Münchner Fernsehredakteur, schafft es nämlich immer, seine Geschichte mit einer nüchternen, sprachlich ausgewogenen Erzählweise über Wasser zu halten. Seine Beobachtungen bleiben präzise, seine reizvoll am Meer orientierten Interessen gewahrt, die vielen Eindrücke seiner angeregten Sinne auf angenehme Weise nachvollziehbar. Es ist überhaupt sehr angenehm, dieses Buch zu lesen, nicht nur, weil die italienische Adria in ihren schönsten Farben zum Leuchten gebracht wird, sondern vor allem, weil man es, der eigenen hartnäckigen Skepsis zum Trotz, n i c h t mit Kitsch zu tun hat, sondern mit der Wirklichkeit einer großen Liebe, der man ein wenig über ihre glücklichen Schultern schauen darf. Ihre Dramaturgie ist einfach: Ortheil kappt die Spitzen. Wo es gefährlich zu werden scheint, passiert schließlich nichts. Die Spannung wird geschickt aufgebaut, aber dadurch, daß Ortheil die erwarteten Bedrohungen im Sande verlaufen läßt und die Nebenbuhler nur wütend fuchteln, aber niemals zustechen, mündet alles mit souveräner Leichtigkeit in der Liebesbeziehung, die keiner Katastrophe bedarf, weil sie eben ewig ist und bleibt. Schwächen hat das Buch auch: wie jede große Liebe redet sie ein bisschen zu viel über sich selbst. Die Tatsache, dass es sie ja offensichtlich doch gibt, wird zelebriert, ein bisschen, nicht schlimm. Als Franca am Schluß dann wirklich nach München kommt, sind alle Fragen aufs Schönste beantwortet - und der Vorhang offen.

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