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Header zu Hahn, Wir werden erwartet

SPECIAL zu Ulla Hahn

Hilla Palm ist zurück!

Band 4 des autobiographischen Epos von Ulla Hahn

»Mit Schreiben und Lesen fängt eigentlich das Leben an.« Diesen Satz von einer mesopotamischen Schultafel aus dem vierten nachchristlichen Jahrhundert stellte Ulla Hahn ihrem Roman Das verborgene Wort voran. »Lesen verändert das Leben.« Und tatsächlich, ihr Leben hat sich durch die Literatur verändert. Ulla Hahn, seit den achtziger Jahren eine der bedeutendsten und erfolgreichsten deutschen Lyrikerinnen, stammt aus einfachen Verhältnissen. In den Fünfzigern wuchs sie in einem katholischen Dorf im Rheinland als das »Kenk vun nem Prolete« auf – und zu ihren familiären Wurzeln in diesem bildungsfernen Milieu kehrte sie 2001 in ihrem stark autobiografisch gefärbten Verborgenen Wort zurück.

Hier beginnt die anrührende Geschichte eines wissbegierigen, fantasievollen Mädchens, dem die verständnislose Familie den Weg aus der sozialen Enge in eine offenere Welt mitunter brutal versperrt. Schon dieser erste große Roman Ulla Hahns begeisterte Leser*innen wie Kritiker*innen mit seiner sprachlichen Musikalität und genauen, oft auch witzigen Beschreibungen einer rheinischen Arbeiterfamilie in der Adenauerzeit. Das verborgene Wort wurde nicht nur ein Überraschungsbestseller, sondern 2002 mit dem Deutschen Bücherpreis ausgezeichnet. Er bildet den Auftakt zu einer Roman-Tetralogie, die nun nach Aufbruch und Spiel der Zeit mit Wir werden erwartet ihren eindrücklichen Abschluss findet.

Dieses Epos stellt ein einzigartiges literarisches Unternehmen dar, »das in der jüngeren deutschsprachigen Literatur seinesgleichen sucht« (Tages-Anzeiger). Ulla Hahn erzählt mithilfe ihres Alter Ego Hilla Palm ihre Lebensgeschichte – und präsentiert uns zugleich auf rund 2500 Seiten ein faszinierendes vielfarbiges Sittengemälde derersten drei Jahrzehnte der Bundesrepublik Deutschland.

Wir werden erwartet setzt ein im mythenumwobenen Herbst 1968 und erzählt vom Erwachen einer jungen Frau in einer sich radikalisierenden politischen Welt. Hilla studiert Germanistik in Köln; ihr lang gehegter Wunsch, sich uneingeschränkt der Literatur zu widmen, hat sich erfüllt. Mit Hugo, der sie mit all ihren bitteren Erfahrungen annimmt, entdeckt sie die Liebe, die beiden unternehmen Reisen, demonstrieren und diskutieren; sie leben in dem unerschütterlichen Glauben: Alles ist möglich.

Doch dann durchkreuzt das Schicksal ihre Pläne, und Hilla steht mit leerem Herzen da. Verzweifelt sucht sie Halt und findet ihn bei Menschen, die getrieben sind vom Kampf für eine friedvollere, gerechtere Welt. Die marxistische Weltanschauung und die Genoss*innen werden zu Hillas neuem Zuhause. Hilla, bisher eher teilnehmende Beobachterin, tritt in die DKP ein und glaubt an Mutter Partei wie früher an die Mutter Gottes. Mutig folgt sie ihren neuen Überzeugungen, an denen sie auch die Eltern teilhaben lässt; kämpft für Sandkästen und den Weltfrieden gleichermaßen und setzt dabei ihre Zukunft aufs Spiel. Nach einer Reise in die DDR muss sie jedoch schmerzlich erkennen, dass Freiheit ohne die Freiheit des Wortes nicht möglich ist.

Wir werden erwartet erzählt in immer neuen, unerwarteten Aspekten die Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach dem richtigen Weg. Es ist ein nachdenklich stimmendes Buch über den Mut, die Gesellschaft und sein Leben zu verändern – und über die Kraft der Versöhnung. Zugleich zeichnet die Autorin ein Epochengemälde, in dem sich die kulturelle Atmosphäre der 68er bis zum Deutschen Herbst mit unbestechlicher Milieupräzision spiegelt. Sie erweckt die Euphorie bei der ersten Mondlandung von Apollo 11 genauso zum Leben wie den Schock der Weltbevölkerung beim Attentat auf die Münchner Olympischen Spiele, den Kniefall Brandts in Warschau wie den Anschlag der Baader-Meinhof-Bande auf den Springer Verlag.

Wir werden erwartet ist ein beeindruckender Zeitroman – und ein Schlüsselroman, der vom Werden einer Schriftstellerin erzählt, von ihren ersten poetischen Entwürfen, die Zeugnis ablegen von der Liebe zum Wort, davon, dass die wahre Heimat des Menschen die Sprache ist.

Wir werden erwartet

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