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Rezensionen zu
Erhebung

Stephen King

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Auf diesen 144 Seiten, die als Roman betitelt werden, für mich aber eher seinen Novellen oder Kurzgeschichten gleichen, hat sich Stephen King verhältnismäßig kurz gehalten. Dies tut der Geschichte allerdings keinen Abbruch; vielmehr würde es an mancher Stelle in seinen anderen Büchern auch nicht schaden. Erhebung ist keine Horrorgeschichte. Scotts Gewichtsverlust stellt zwar ein nicht erklärbares, übernatürliches Element dar, jedoch bleibt die Stimmung auf das menschliche Miteinander fokussiert. Deirdre und Missy haben schon viel ertragen müssen und fallen nun insbesondere durch die Tatsache, dass sie miteinander verheiratet sind, in der konservativen Kleinstadt negativ auf. Sie sind beide Powerfrauen und talentiert in dem, was sie tun. Das Essen in ihrem Restaurant schmeckt vorzüglich und Deirdre ist eine begnadete Läuferin. Hätten sich die beiden mit ihrer Sexualität bedeckt gehalten, hätte Castle Rock das verkraftet, doch mit ihrer Heirat scheinen sie ein Statement setzen zu wollen, das den Bürgern nicht passt. Stephen King lässt das Ende der Geschichte offen; wir erfahren nicht, woher Scotts stetiger Geichtsverlust rührt. Vielmehr erinnert mich der Roman an eine Parabel, die in vielerlei Richtungen gedeutet werden kann. Scott wird immer leichter, bis er sich schließlich in einer Art Schwerelosigkeit befindet. Er fühlt sich dabei nicht schlecht – im Gegenteil – er fühlt sich erleichtert oder auch »erhaben«, wie sich auch Deirdre beim Laufen fühlt. Er fühlt sich vielleicht sogar erhaben über das Irdische, indem er sowohl seine Last von den Schultern nimmt, als auch Deirdre durch seine Freundschaft ein Stück der Last von ihren Schultern nimmt, die sie seit jeher begleitet. Vielleicht ist Scotts Überwindung auch ein Schritt der Erhebung der Gesellschaft, die irgendwann über der Diskriminierung unterschiedlicher Sexualitäten steht. Diese Geschichte gibt den Anstoß zum Weiterdenken und gibt Impulse zum Umdenken des konservativen Kleinbürgers. Doch was hat den Autor dazu bewogen, seine üblichen Muster der Darstellung von Homosexualität in seinen Büchern zu durchbrechen? Fand er es an der Zeit, der homophoben Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und einem lesbischen Paar ein Happy End zuzugestehen, noch dazu in einer mehrheitlich Trump-wählenden Kleinstadt Amerikas? Spielt vielleicht auch die Homosexualität seiner Tochter eine Rolle, die selbst mit einer Frau verheiratet ist? Die Geschichte ist zwar aus Scotts Sicht geschrieben, jedoch entwickeln sich die beiden Frauen zu Hauptnebencharakteren; denn der Fokus liegt hier mehr auf Scotts Beziehung zu ihnen als auf seinem Gewichtsverlust und damit drohendem Ende. Fazit Mit Erhebung hat Stephen King keine klassische Horrorgeschichte geschrieben, sondern eine liebevolle Novelle, in der er mit seinen üblichen Mustern bricht und einem lesbischen Paar ein Happy End schenkt. Dabei fließt als übernatürliches Element Scotts schwindendes Gewicht ein, das zwar nicht erklärbar ist, durch seine »Erleichterung« und sein »erhabenes« Gefühl allerdings viel Deutungsspielraum erzeugt und durch den Parabel-Charakter zum Nachdenken anregt. Erhebung ist nicht das, was man von einem King typischerweise erwartet, hat mich jedoch bestens unterhalten und mein Herz erwärmt. Eine schöne Geschichte für zwischendurch, die die wachsende Bereitschaft der Gesellschaft zu Akzeptanz auf besondere und etwas unerklärliche Weise erlebbar macht.

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USA 2018 Erhebung Originaltitel: Elevation Autor: Stephen King Verlag: Heyne Übersetzung: Bernhard Kleinschmidt Genre: Novelle, Fantasy, Mystery Stephen King bezeichnet seine Story "Erhebung" eindeutig als eine Novelle. Wie könnte es auch anders sein. Mit rund 150 Seiten ein Leichtgewicht. Auch wenn es hier nicht wenige Autoren gibt, die ihre ganze Karriere zwischen 150-200 Seiten pro Roman schreiben und diesen auch so vermarkten. Bei Stephen King ist diese Seitenanzahl beinahe schon vom Format Kurzgeschichte anzusiedeln. Die Verlage, die "Erhebung" publizieren, publizieren diese Novelle jedoch als Roman. Wieso die Verlage diesen Weg gehen, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit daran, einen Roman wesentlich attraktiver vermarkten zu können. Denn, noch immer haben Kurzgeschichten oder die etwas längeren Novellen ein etwas schweres Standing unter westlichen Lesern. Aber ob Erhebung nun eine Novelle oder ein Roman ist spielt keine Rolle. Was Stephen King bewiesen hat, er ist auch in kürzerer Prosa mal wieder erstaunlich gut. "Mal wieder" sage ich dabei aus gutem Grunde: King ist für mich besonders stark, wenn er es etwas kürzer angeht. Erhebung reiht sich für mich nahtlos in diese Kategorie ein. Bei unter 200 Seiten schafft es King, ohne sich dabei neu zu erfinden, eine Geschichte mit einem besonderen Konzept zu präsentieren. Diese Geschichte besitzt eigentlich auch alle Essenzen, die Kings großen Romanen anhaftet. Unglaublich aber wahr, so besitzt die Geschichte einen Anfang, ein Mittelteil und ein Ende. Jedoch kommt King hier wesentlich schneller zu Punkt. Ich bin mir dabei sogar sicher, wenn er gewollt hätte, hätte er dieses Konzept auch auf über 500 Seiten ausweiten können, doch dies war bei dieser Novelle überhaupt nicht nötig. Die Geschichte des übergewichtigen Webdesigner Scott Carrey, der aus unerklärlichen Gründen täglich Gewicht verliert (und kurioserweise mit schwerer Kleidung genau so viel wiegt wie ohne) ist kompakt geschrieben, wirkt aber auf keiner Seite abgemagert. Und wer auch die kürzeren Werke von King in seiner Laufbahn als Schriftsteller verfolgt hat, der merkt, dies ist eine seiner ganz großen Stärken. In Erhebung führt uns der Autor zurück in seine fiktionale Stadt Castle Rock in Maine. Castle Rock war schon immer ein zentraler Punkt für King-Schauplätze und ist in all den Jahren auch ein beliebter Ort für die Werke anderer Schriftsteller und Filmemacher geworden. Wir haben es hier mit einer amerikanischen Kleinstadt zu tun, die nicht ganz 2000 Einwohner zählt. In dieser Stadt lebt Scott Carrey, der bei seinem Freund Bob Ellis, ein ehemaliger Arzt der vor einiger Zeit in Rente gegangen ist, Rat aufsuchen will. Mit seinen fast 2 Metern und einem üppigen Bauchansatz wiegt Scott mehr als er sollte. Seit einiger Zeit purzeln die Pfunde jedoch, täglich, ohne, dass Scott seine Ernährung umgestellt hat. Doch etwas seltsames geschieht. Etwas, was Scott nicht seinem behandelndem Arzt erzählen kann, da er sich vor den Konsequenzen fürchtet. Er vertraut sich Bob Ellis an, bei dem er hofft, von dem Rentner einen ärztlichen Rat zu erhalten. Doch genau wie Scott selbst steht Bob vor einem Rätsel. Die Waagen beider Männer zeigen das gleiche Gewicht mit und ohne Bekleidung an. Neben den körperlichen Veränderungen hat Scott noch mit einer Scheidung zu kämpfen, einen großen Job, den er an Land gezogen hat und muss sich zusätzlich noch mit seinen lesbischen Nachbarinnen auseinandersetzen, deren Hund immer sein Geschäft auf Scotts Grundstück verrichtet. Wer den blanken Horror hier sucht, der sollte direkt sein Unterfangen entweder umlenken oder es bleiben lassen. Viel mehr kehrt King hier zurück zu seinen Ursprüngen. Erhebung ist eine ruhige Geschichte, die zwar das Übernatürliche als Kernthema besitzt, aber die gesellschaftlichen Aspekte wie aber auch die Gesellschaftskritik noch wesentlich mehr in den Vordergrund stellt. Obwohl nicht als Anti-Trump-Geschichte gedacht, so sind gewisse Seitenhiebe an die derzeitige amerikanische Gesellschaft unverkennbar. Das wichtigste ist jedoch, King driftet glücklicherweise nicht in irgendwelche gesellschaftlichen Klischees ab, die derzeit beliebt sind. Auch will King dem Leser seine politische Sicht nicht aufzwingen. Die subtile Kritik entfaltet sich dadurch wesentlich natürlicher und ungezwungen. Fazit "Erhebung", ob nun eine Novelle oder ein Roman, es ist eine Story, die unglaublich gut funktioniert. Mit Scott Carrey präsentiert uns Stephen King eine sympathische Figur aus dem Alltag, die genau so unwissend ist wie wir selbst. Die mysteriösen Ereignisse sind wieder einmal nur Teil einer größeren Sache. Die Abstriche zu einem großen King-Roman fallen überraschend gering aus. Es imponiert mir daher in großen Maßen, wie der Altmeister es nach all den Dekaden noch immer schafft, relevant zu bleiben, mit der Zeit zu gehen, sich treu zu bleiben und bei all dem sich nicht sich und seine Karriere selbst parodieren muss. Wer nach einer langen King-Abstinenz mal wieder was von ihm lesen möchte, der wird mit "Erhebung" und der Rückkehr nach Castle Rock kaum einen passenderen Zugang finden.

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Ich bin ein großer Fan von Herrn King und freue mich über jede Neuerscheinung. Nachdem mich Gwendys Wunschkasten letztes Jahr schon trotz seiner Kürze begeistern konnte, war ich auch auf diese Kurzgeschichte wieder sehr gespannt. "Ein King mit Herz" Die Bücher vom King of Horror sind ja für einiges bekannt, nur meistens nicht für ihre Feinfühlig- oder Herzlichkeit. Der Großteil seiner Bücher konnte mir nicht einmal Charaktere liefern, die wirklich als Sympathieträger durchgehen, weil bei jedem auch die Schwächen beleuchtet werden. Mit der Bill Hodges Reihe hatte sich das für mich geändert und dennoch war ich von diesem Werk hier ganz besonders überrascht. Natürlich sind auch die Bewohner von Castle Rock nicht alles gute Menschen, dennoch ergreift hier eine Feinfühligkeit und so viel Wärme die Überhand, dass ich ein wenig überrascht war. So ist diese Geschichte für mich zwar eher ein wenig untypisch für den Autor, aber dennoch sehr empfehlens- und lohnenswert. Trotz der wenigen Seiten, wird hier eine greifbare Handlung aufgebaut, die durchaus einiges zu bieten hat… "Die unglaubliche Leichtigkeit des Seins" Stephen King greift häufig und gerne Probleme unserer Gesellschaft auf, ob es sich hierbei nun um Sexismus, Homophobie oder Rassismus handelt. Häufig werden diesbezüglich aber nur Spitzen mit eingestreut, die unser Verhalten aufgreifen und selten beschönigen. Selten habe ich erlebt, dass der Fokus so stark auf diese Richtung gelegt wurde und muss sagen, dass mir das ungemein gut gefallen hat. Auch Castle Rock ist nicht von Vorurteilen befreit und so stellt sich die Gemeinschaft doch fast einstimmig gegen die beiden neuen Bewohnerinnen, die offen in einer homosexuellen Beziehung leben. Die Probleme, die hier angesprochen werden, sind alles andere als überspitzt und gehören leider noch lange nicht der Vergessenheit an. Aber natürlich ist jeder Mensch einfach nur ein Mensch und so kann es Unstimmigkeiten von vielen Seiten aus geben – das Zusammenspiel, dass Stephen King hier erschaffen hat, konnte mich wirklich einnehmen. Was das alles mit der Veränderung von Scott zu tun hat? Hier ist dem Leser viel Raum gegeben, um seine eigenen Schlüsse zu ziehen und sich die Geschichte zu Herzen zu nehmen. Dass die Werke des Autors zum Nachdenken anregen, ist kein Geheimnis, doch mit Erhebung hat er in meinen Augen einen neuen Punk für sich erreicht. Da die Story aber teils sehr abstrakt gestaltet ist, kann ich auch nachvollziehen, dass sie einigen zu oberflächlich rüberkommt – hier muss man den Stil einfach mögen. FAZIT Stephen King hat mit Erhebung für seine Verhältnisse eine neue Art von Geschichte erschaffen, die sich auf jeden Fall sehen lassen kann. Mit einer wortwörtlichen Leichtigkeit und ungewohnt viel Herz wird hier ein Thema aufgegriffen, dass leider immer noch nicht zur Vergangenheit zählt und zum Nachdenken anregt.

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Wir begleiten Scott, der immer mehr an Gewicht verliert – und wir treffen auch auf das homosexuelle Ehepaar, das Scott durch seinen Charme nach und nach für sich gewinnen kann. Mehr möchte ich zum Inhalt dieser kurzen Geschichte nicht sagen – lasst euch einfach darin fallen. Mein Vorhaben, dieses Jahr meinen Stephen King SUB abzubauen, ist gescheitert. Aber ich musste unbedingt die neue Kurzgeschichte von ihm lesen! Ich wurde von Beginn an von seinem wundervollen Schreibstil gepackt und nachdem mich eine starke Erkältung ausgebremst hat, habe ich nach meiner Genesung die Geschichte in einem Rutsch durchgelesen. Bei 144 Seiten ist das gut drin, besonders, wenn man wissen will, wie es weiter geht. Durch die Kürze des Buches, wird man direkt in die Geschehnisse geworfen, was ich gut gemacht fand. Dennoch hätte ich mir etwas mehr von Scott gewünscht, der die Tatsache seines Gewichtsverlustes doch ziemlich schnell akzeptiert hat. Ich denke, das ist der Länge der Geschichte zu verschulden. In diesen paar Seiten kann man nicht jeden Aspekt ausarbeiten und das ist das Einzige, was mir hier gefehlt hat. Besonders am Ende habe ich einige Tränen vergossen. Für mich waren die Zeilen wirklich emotional und ich konnte mit den einzelnen Personen mitfühlen, als wäre ich selbst dabei gewesen. Alles in allem eine tolle Kurzgeschichte, aus der Stephen King aber mit ein paar hundert Seiten mehr, einen tollen Kurzroman hätte zaubern können. Das Cover ist wunderschön, gefällt mir sehr sehr gut. Fazit Von mir bekommt das Buch, weil es einfach zu kurz war, gute 4 Sterne.

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Irgendwas stimmt nicht mit Scott Carey. Seine Waage zeigt dem eigentlich übergewichtigen Mann täglich an, dass er abnimmt. Aber er sieht immer noch genauso aus wie vorher – und ob er sich mit oder ohne Kleidung wiegt, macht keinen Unterschied. Ist die Waage kaputt, oder gehen hier andere Dinge vor sich? Das Theater mit seinen Nachbarn kann Scott jetzt eigentlich gar nicht gebrauchen, aber offenbar hat die ganze Stadt etwas gegen das lesbische Pärchen, das neben Scott wohnt und ausgerechnet ein vegetarisches Restaurant eröffnet. Da Scott immer weiter abnimmt, glaubt er bald, dass er nicht mehr viel zu verlieren hat. Vielleicht ist es möglich, die Nachbarschaft wieder zusammenzubringen? Scott fasst einen Plan … Kritik zu Stephen Kings „Erhebung“: Zurück nach Castle Rock heißt es in „Erhebung“. Fans von Stephen King kennen den erfundenen Ort in Maine nur zu gut – hier wütete unter anderem Cujo. Zuletzt las man in „Gwendys Wunschkasten“ von Castle Rock. Da ging es unter anderem auch ums Abnehmen, genauso wie übrigens in „Der Fluch“, einer alten, als Richard Bachmann veröffentlichten Geschichte, in welcher ein Zigeunerfluch verantwortlich ist für die ungewöhnliche Gewichtsabnahme. Tatsächlich erzählt „Erhebung“ etwas anderes. Stephen King hat sich in den letzten Jahren, unter anderem auf Twitter, immer wieder politisch geäußert. Der erklärte Demokrat benötigt in seiner neuen Novelle keine übernatürlichen Ereignisse, um seine Botschaft loszuwerden – vielleicht findet er auch, dass die Realität schlimm genug ist. Denn die alltägliche Diskriminierung von Minderheiten ist Programm in den USA, und Stephen King ist einer, der sich positioniert. Nicht nur hat er offenkundig etwas gegen Donald Trump, sondern auch gegen das Klima der Vorurteile gegen alles Andersartige, was dieser Präsident mit sich bringt. Schon vor vielen Jahren hat sich gezeigt, dass Stephen King sehr viel mehr kann als nur Horror-Geschichten. Doch gerade dieses Image haftet ihm noch immer an; als großer amerikanischen Romancier wird er sich wohl nicht mehr etablieren. Daher ist es gut möglich, dass so mancher von dieser kleinen, aber durchaus feinen Story enttäuscht sein wird, schließlich kommt sie ohne Thrill, Grusel oder gar Horror aus. Mein Fazit: Spannung ist hier Fehlanzeige: Alles in Allem ist "Erhebung" ausgesprochen unspektakulär. Doch die nette, gut lesbare Geschichte hat ihren Reiz - ein Grund, warum ich die 144 Seiten, ohne mich auch nur ansatzweise zu langweilen, in einem Rutsch durchgelesen habe. Scott Carey macht sich gut als "Retter" einer kleinen Stadt, wenn auch mit etwas viel Zuckerguss. Und wer bei der Widmung am Anfang des Buches aufpasst, weiß auch, woher er den Namen kennen könnte: Aus Richard Mathesons alter Story „Die seltsame Geschichte des Mr. C". Da wird der gleichnamige Held geschrumpft. Irgendwie weniger wird er auch in "Erhebung", und gleichzeitig so viel mehr. Darin liegt so viel Symbolik, dass ich Stephen King den Verzicht auf das Übernatürliche und die gewohnte Spannung ausnahmsweise verzeihe.

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In dieser Novelle kehren wir wieder nach Castle Rock zurück und ich war sehr gespannt, was King sich diesmal hat einfallen lassen. Die Beschreibung ist für eine Kurzgeschichte schon recht lang, aber ich finde sie fasst die Geschichte sehr gut zusammen, ohne zu viel zu verraten. Es hat mich ein wenig an "Der Fluch" erinnert, ein Buch, das King unter seinem Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht hat. Ich habe aber schnell gemerkt, dass der Gewichtsverlust hier ganz anders thematisiert wird. Das Buch kommt ohne Horrorelemente aus und ich habe sie auch nicht vermisst. King zeigt hier, dass er auch ernste Geschichten erzählen kann, die eine wichtige Botschaft haben. Der Gewichtsverlust des Protagonisten Scott ist aber ein übernatürliches Element, welches in keiner Geschichte von King fehlen darf. Er verarbeitet auf knapp 140 Seiten Themen wie Vorurteile gegenüber Homosexuellen, das Leben in einer Kleinstadt und Freundschaft. Er schneidet die Themen aber nur oberflächlich an. Mir gefallen die langen Bücher von King generell besser, da er dort seine Charaktere richtig ausarbeitet. Dies kommt hier zu kurz. Trotzdem mochte ich Scott als Protagonisten sehr gerne. Es gibt auch kleine Hinweise auf seine anderen Werke und man kann immer etwas entdecken. Das Ende hat meiner Meinung nach gut zur Geschichte gepasst. Manche Enden von King Büchern sind nicht immer so toll, aber hier hat er es gut gelöst. Ich fand es auch sehr berührend und musste auch ein wenig darüber nachdenken. Fazit: Mir hat die Novelle gut gefallen und sie war sehr kurzweilig. Ich würde die Geschichte King-Fans empfehlen. Wenn man noch kein Buch von King gelesen hat, dann sollte man aber eher nicht mit einer Novelle starten.

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Scott hat folgendes Problem: Er nimmt rapide ab. Aber da sich bei ihm äußerlich nichts ändert, scheint es nur die Zahl auf der Waage zu sein, die sinkt. Und das ist noch nicht alles: Wenn er sich mit Gewichten auf die Waage stellt, scheint das zusätzliche Gewicht schwerelos zu sein. Ein wirklich seltsames Phänomen, wie auch sein Freund Doktor Bob findet. So ein Fall ist ihm in seiner Laufbahn noch nie begegnet, sodass Scott sich dazu entschließt keine sinnlosen Untersuchungen über sich ergehen zu lassen und sein Leben so normal wie möglich weiterzuführen. Jetzt wo seine letzten Tage gezählt sind und er wesentlich entspannt damit umgeht, bleibt auch nicht mehr viel Platz für Vorurteile und Intoleranz. Es dauert schließlich nicht lange, dass er auf einmal mit seinen lesbischen Nachbarn in Kontakt kommt, was all die Wochen und Monate zuvor nie geklappt hat. Und was er Jahre zuvor nie verstanden hat und jetzt erst merkt, ist, dass Vorurteile sich nur in den seltensten Fällen bewahrheiten. Für mich persönlich habe ich festgestellt, dass ich einen ausführlicheren King lieber mag, als seine Kurzgeschichten. Ich liebe einfach seine detaillierten Charakterbeschreibungen und sein Auge fürs Detail. Aber nichtsdestotrotz ist dieses Buch mit seiner Dicke von nur 140 Seiten wirklich sehr berührend und aussagekräftig. Es liest sich sehr schnell und ist unfassbar gut geschrieben, aber da sind wir ja von King auch nichts anderes gewöhnt.

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Erhebung – Stephen King Verlag: Heyne Gebundene Ausgabe: 12,00 € Ebook: 9,99 € ISBN: 978-3-453-27202-6 Erscheinungsdatum: 12. November 2018 Genre: Thriller / Fantasy Seiten: 144 Inhalt: Scott nimmt rasend schnell ab. Sein korpulentes Aussehen ändert sich trotzdem nicht. Und noch unheimlicher: Wenn er auf die Waage steigt, zeigt sie jeweils das gleiche Gewicht an, egal wie viel er momentan trägt, ob Kleidung oder gar Hanteln. Scott hat Angst, dass man ihn zum medizinischen Versuchskaninchen macht. Aber er muss es jemand erzählen. Zu Dr. Ellis hat er Vertrauen, aber auch der weiß keinen Rat. In seiner netten Wohngegend in der Kleinstadt Castle Rock gerät Scott in einen eskalierenden Kleinkrieg. Der Hund der neuen Nachbarn – zwei Lesben – verrichtet sein Geschäft ständig bei ihm im Vorgarten. Die eine Frau ist eigentlich recht freundlich, die andere aber eiskalt. Die beiden haben gerade ein Restaurant eröffnet, von dem sie sich viel erhoffen. Die Einwohner von Castle Rock wollen aber nichts mit Homopaaren zu tun haben, da ist großer Ärger vorprogrammiert. Als Scott endlich kapiert, was Vorurteile in einer Gemeinschaft anrichten, überwindet er den eigenen Groll und tut sich mit den beiden zusammen. Merkwürdige Allianzen, der jährliche Stadtlauf und Scotts mysteriöses Leiden fördern bei sich und anderen eine Menschlichkeit zutage, die zuvor unter einer herzlosen Bequemlichkeit vergraben lag. Mein Fazit: Zum Cover: Auf dem Cover sehen wir einen Ausschnitt von Castle Rock, King liebt diese Stadt, ist es doch in den meisten seiner Bücher der Ort seiner Geschichten. Ansonsten ist es dunkel gehalten und oben steht er Titel, im unteren Drittel haben wir den Autorennamen und darunter kommt Castle Rock. Mir gefällt es. Zum Buch: Scott verliert immer mehr Gewicht und trotzdem bleibt seine Statur die gleiche. Er vertraut sich seinem langjährigem Arzt, Doctor Bob an, dieser rät ihm in ein Krankenhaus zu gehen, doch Scott lehnt ab. Er möchte kein Versuchskaninchen werden. Scott hat irgendwie Probleme mit seinem Nachbarinnen und weiß eigentlich nicht mal warum. Er versucht sich gut mit ihnen zu stellen doch bei einer kommt er damit nicht weiter. Dieses Buch ist voller Klischees und mir gefällt wie es geschrieben und wie damit umgegangen wird. Nicht jedes Klischees muss sein und Scott versucht dagegen anzugehen. Ich als großer Stephen King Fan, liebe seinen Schreibstil, er verliert sich gerne in Details und arbeitet immer sehr gut seine Protagonisten heraus. Hier allerdings nicht ganz so stark, aber es ist auch eher eine Novelle anstatt eine große Geschichte. Hier ist alles flüssig geschrieben und man ist leider viel zu schnell durch das kleine Buch durch. Schade ich hätte gern mehr gelesen. Auch seinen kleinen Hinweise auf anderen Büchern oder Protagonisten aus anderen Geschichten hat mir sehr gefallen und mich zeitweise wirklich zum schmunzeln gebracht. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und man gewinnt sie auf dieser kurzen Reise lieb. Besonders gut hat mir Deirdre McComb gefallen, hat sie doch mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, aber auch Scott gefiel mir sehr gut, wie er mit alldem umgeht und auch er hat sehr mit den Vorurteilen zu kämpfen. Alles in allem wieder sehr gut von King geschrieben. Bildlich gesehen ist alles perfekt für mich gewesen, allerdings kam mir persönlich das Ende zu schnell und plötzlich, wer das Buch gelesen hat, weiß sicherlich was ich meine. Eine kleine, feine Geschichte für zwischendurch. Ich gebe hier 4 von 5 Sternen, weil wie gesagt das Ende für mich zu plötzlich da war

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