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Rezensionen zu
Liebesnähe

Hanns-Josef Ortheil

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Den Roman Liebesnähe des Autors Hanns-Josef Ortheil habe ich bereits mit großer Erwartung an die Umsetzung der Handlungsweise gelesen und wurde dabei sehr positiv überrascht. Der Autor beschreibt in seinem für mich meisterhaften Werk eine Liebe zwischen einem Mann und einer Frau, die ihren atmosphärischen Zauber dadurch erlangt, indem diese beiden Hauptpersonen, die als Fremde in einem Hotel als Gäste aufeinander aufmerksam werden, sich nonverbal und somit ausschließlich durch ihre Gedanken, Emotionen und einige geheimnisvolle schriftliche Botschaften verständigen. Gerade diese Handlungen machen diesen Roman so besonders, tiefgründig und auch spannend auf eine ganz spezielle Art und Weise. So gelingt es Hanns-Josef Ortheil ein Meisterwerk zu schaffen, in dem es um Achtsamkeit, eine aufrichtige sowie reine Liebe geht, die keiner Worte bedarf, sondern die sich durch die Magie der Atmosphäre entwickelt und auch festigt, weil die beiden Liebenden nach dieser nonverbalen Beobachtungsphase des jeweils anderen diese starke Anziehung zulassen und sich dieser Liebe schließlich auch vollends hingeben. Ein wirklich wunderschöner und ganz besonderer Roman von Hanns-Josef Ortheil, der seine Leserschaft mit einer märchenhaft anmutenden Atmosphäre verzaubert und eindrucksvoll eine unverfälschte sowie gleichzeitig mystische Liebe beschreibt.

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Das Buch ist entgegen der gängigen Erzählzeit im Präsens geschrieben. Das gibt dem Leser das Gefühl, der Handlung beizuwohnen, nicht nur darüber zu lesen. Das Buch erzählt die Geschichte von drei Menschen, die vermeintlich zufällig aufeinander treffen. Inwieweit das der erzählten Realität entspricht oder nicht, zeigt sich im Verlauf der Handlung. Die Tatsache, dass zwei der drei Protagonisten unvorbereitet und letztendlich doch zufällig aufeinander treffen, eröffnet die Handlung des Buches, die sich detailliert und sehr kleinstückig präsentiert. Die Aufteilung der Kapitel in ProtagonistIn 1 und ProtagonistIn 2 erlaubt es Lesenden, die individuelle Entwicklung auf parallelen oder kongruenten Wegen deutlich nachzuvollziehen. Die Rolle von ProtagonisIn 3 zeigt sich Stück für Stück im Verlauf der Handlung, bis hin zum Ende die Tragweite der Dreierkonstellation deutlich wird. Das Buch liest sich, nach anfänglicher Gewöhnung an den Schreibstil und die Art der Handlungspräsentation, sehr gut lesen. Die angenehme Länge der Kapitel erlaubt das Abwägen, ob ein Kapitel mehr doch noch gelesen werden darf. Schnell wir die Zeit vergessen. Wer auf Action und diffuse Handlungswechsel verzichten kann, erfährt ein anrührende Geschichte, die zeigt, dass das Konzentrieren auf das Wesentliche im sich entwickelnden Zu- und Miteinander durchaus sehr reduziert in Verhalten und Einfluss fesselnd sein kann.

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So läuft es nicht

Von: Katelijne aus Aachen

18.02.2018

Dieses Buch is enttäuschend. Es ist wie ein Dodo, ein Vogel, der nie gelernt hat zu fliegen, und inzwischen ausgestorben ist, er hatte eine zu fette Brust und hat sich nur von gegärten Früchten ernährt. Genauso tun es die Hauptpersonen in diesem Roman. Sie trinken die ganze Zeit und wollen fliegen, heben aber nicht ab. Außerdem sind sie zusammengewürfelt. Sie hat am Anfang "große Hände", die aber in der Mitte des Buches anders aussehen "ihre kleinen, kräftigen Hände". Wie denn nun? Es gibt aber noch viel mehr Unstimmigkeiten und sehr fragwürdige Zufälle "Ja, sicher, Sie können in dieses fremde und von einer Dame belegte Hotelzimmer eindringen und dort bleiben, so lange, wie Sie wollen, ich schließe Ihnen auf". Hahahaaaa. Sorry, aber so läuft es nun wirklich nicht.

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Liebe, Muße und Sekt

Von: Tanja Jeschke aus Stuttgart

02.06.2016

Dass ein großer Erzähler wie Hanns Josef Ortheil erneut zum Thema „Liebe“ greift, liegt nahe. Nach „Die große Liebe“ (2004) und „Das Verlangen nach Liebe“ (2007) schließt er nun die Trilogie mit „Liebesnähe“ ab. Die Figuren seines 2011 erschienenen Romans kreisen in einem Liebesuniversum wie Planeten umeinander, deren Magnetismus von japanischer und deutscher Mystik zugleich aufgeladen scheint. Jule Danner, die schöne Frau und passionierte Schwimmerin, wird von Johannes Kircher in einem Luxus-Hotel im Voralpenland entdeckt, beobachtet und – zunächst schweigend – geliebt. Andersrum genauso. Die Dramaturgie ist perfekt, die Figuren treten frei und reich auf jeder Buchseite ins rechte Licht, und immer gibt es genug Muße und Sekt. Die Welt bleibt draußen und stört nicht weiter. Was im Hier und Jetzt geschieht ist die Zubereitung von Kunst, Genuss und künstlerischer Existenz in reiner Form. Während er als Autor arbeitet, dreht sie Videos ihrer Installationen, in denen immer sie selbst die Hauptrolle spielt. Der Pool auf dem Hoteldach wird zum Raum von Licht und Schönheit. Es geht ihr um die Inszenierung des tausendjährigen „Kopfkissenbuchs“ der Hofdame Sei Shoragon aus dem alten Japan. Und Johannes lässt sich einspinnen in dieses Spiel der Annäherung, das viel zu oft viel zu ausgeklügelt und manieriert wirkt, um zu überzeugen. Das Zelebrieren ästhetischer Umgangsformen und genialischer Lebensräume vollzieht sich allzu wunderbar. Die sparsamen Momente der Nähe platzen aus den Nähten einer seltsamen Geheimniskrämerei, als die beiden sich endlich in einem eigens für die gegenseitige Offenbarung eingerichteten Holzhaus-Idyll zusammenfinden. Vornehme Kellner tragen die Speisen über die Wiese, Musik begleitet den Taumel, formvollendet stoßen die Phänomene der Liebe ihre Sektkelche aneinander. Wo sind die Hindernisse, die Wunden, die Kämpfe? Literatur wird so zum Blick durch die Kamera in eine Art Meditationstempel der Liebe. Oder ist es doch eher Narzissmus?

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