Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das verlorene Dorf

Stefanie Kasper

(22)
(13)
(4)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Schaurig schön

Von: Annabel

20.01.2016

Dieses Buch zu lesen fühlte sich für mich an, wie früh am Morgen bei Nebel im Wald zu sitzen. Melancholisch, kühl, intensiv, etwas schaurig und vor allem erdrückend. Denn schon von Anfang an fällt kaum Licht in Rosalies Leben. Sie ist ein Albino und im Deutschland von 1844 somit eine Missgeburt und für manch einen ganz und gar eine Hexe. Verlassen von ihren Eltern wächst sie in einem Heim auf, kennt weder Freunde noch Zuneigung. Lediglich Schwester Agnes und später Cäcilia, eine Köchin, stehen zu ihr, auch wenn es beide gleichermaßen abschreckt, dass Rosalie regelmäßig Tote zeichnet. Sie ist noch nicht ganz erwachsen, als sie Romar kennenlernt. Ich habe ihn sofort gemocht, denn er ist keiner dieser geleckten, stoppelbärtigen Schönlinge, die man zuhauf in vielen vielen Büchern findet, sondern ein Mann. Ein männlicher Mann. Supermännlich. Außerdem hat er eine sehr warme und empfindsame Art, mit Rosalie umzugehen. Somit ist es kein Wunder, dass sie gar nicht zögert, als er sie bittet, seine Frau zu werden. Die ersten Fragen kommen schon da auf, denn er macht ein riesiges Geheimnis aus dem Ort, an dem er lebt. - Haberatshofen. Das ist ein kleines Dorf, in dem nichtmal 30 Leute leben. Als Rosalie das erste Mal auf die Bewohner trifft, wird sie herzlich in dieses verwunschene, schöne Dorf aufgenommen. Eigentlich wirkt alles perfekt, doch fängt Rosalie schon bald an, Fragen zu stellen. Alles beginnt mit einer angeblichen Totgeburt, auf welche weitere, mysteriöse Tode folgen. Außerdem folgen die Dörfler strengen Regeln, die der jungen Braut ebenfalls nicht ganz geheuer sind. Auch mir stellten sich immer mehr Fragen, weswegen ich Rosalies Geschichte innerhalb von zwei Tagen verschlungen hab. Es ist nicht so, dass man vor Spannung zerfressen und deswegen gehetzt wird, das Buch schnell zu beenden, allerdings hat die Autorin einen derart sanften und trotzdem beklemmenden Schreibstil, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie die Seiten dahinflogen. Ich war beim Lesen wirklich in diesem Dorf, fühlte mich wie eine Augenzeugin. Die Gefühle der Protagonisten färbten auf mich ab und so nahm mich „Das verlorene Dorf“ ganz und gar ein. Ich muss aber sagen: Dieses Buch ist mehr tragisch als gruselig. Eigentlich hatte ich einen gewissen Horror erwartet, stattdessen sind es eher die dunklen Geheimnisse, die der Geschichte die gewisse Würze geben. Zudem sind jene Geister, die in Haberatshofen ihr Unwesen treiben, sehr reale Geister. Und das ist das Gänsehaut verursachende an alledem.- Dass das, was man liest bis zum Ende sehr glaubwürdig bleibt. Denn jene Abgründe traue ich der Menschheit allemal zu. Zwar habe ich das Ende in manchen Teilen vorhersehen können, doch gab die Autorin auch genug Hinweise darauf. Die Spannung bestand letztendlich dann darin, dass man den Verdacht bestätigt bekommen wollte. Trotzdem gab es noch einige Überraschungen und es gefällt mir, dass sogar eine gewisse Frage offen geblieben ist, die wohl jeder für sich beantworten soll.

Lesen Sie weiter

Cover: Das Cover ist in sehr dunklen Farben gehalten, wie zum Beispiel Blau/ Türkis und Grau/ Schwarz. Der einzige "Lichtblick" ist hinter der Schrift. Ich finde, das Cover ist sehr gut gewählt, da man dort sehr viel sehen und hineininterpretieren kann. So kann man sich vorstellen, dass man auf dem Cover den Sachsenrieder Forst sieht und den Kirchturm von Haberatschofen. Meine Meinung: Ich finde das Buch einfach nur grandios gut! Es ist sehr spannend geschrieben und man kann das Buch kaum zur Seite legen, weil man immer wissen möchte, wie es weitergeht und wie sich alles "auflöst". Stefanie Kasper schafft es, dass man immer wieder neue Theorien aufstellen und verwerfen muss. Man kann mit der Protagonisten Rosalie total mitfühlen und ich war sehr schockiert darüber, wie manche /die meisten Menschen sie behandelt haben nur weil sie ein wenig anders aussieht als Andere. Die Stimmung wurde total gut getroffen und sie ist die meiste Zeit über sehr drückend und düster. Es gibt allerdings zwischendurch immer ein paar Lichtpunkte, wodurch einen diese düstere Stimmung nicht "erdrückt". Mein Fazit: Für mich war dieses Buch einfach nur perfekt. Von dem Schreibstil, den Charakteren bis zu der Story. Daher gebe ich dem Buch auch 5 Sterne!

Lesen Sie weiter

Das Cover: Es ist unglaublich geheimnisvoll und mystisch zu gleich, es macht sogar ein wenig Angst wenn man es sieht und lässt es einen kalt über den Rücken laufen. Jedenfalls löst dieses Cover diese Gefühle bei mir aus... Meine Meinung: Ich hatte ehrlich gesagt große Erwartungen an das Buch, da ich super Rezensonen gesehen aber auch gelesen hatte.... Und ich sag es Euch: Es ist der Wahnsinn (im posiven Sinne natürlich) Es ist unheimlich gruselig und für Jeden der aus die andere Art von Geistergeschichten steht. Es sind nemlich keine wirklichen Geistern sondern halt das unheimlich, gruselige, nicht erklärbare Etwas.... Es scheint alles in Ordnung zu sein und doch.... ist da dieses komische Gefühl... Mit der Protagonistin habe ich jede Sekunde mitgefühlt, ich hatte genauso viel Angst wie sie. Und das ist toll wenn ein Buch das erzeugen kann. Die Anmerkung der Autorin am Anfang der Geschichte lässt den Leser glauben das es dieses Etwas wirklich gab und naja den Ort gibt es tatsächlich! Ein Buch von dem ich voll und ganz überzeugt bin und es Jedem der den Schauer im Nacken liebt empfehlen werde.

Lesen Sie weiter

Das Cover hatte schon beim ersten Sehen meine Aufmerksamkeit. Düster, nebelig, irgendwie bedrückend und unheimlich und mit dem Klapptext hatte dann auch gleich einen Platz auf meiner WuLi. Ein Buch das mich voll und ganz gepackt hat! Der düstere Eindruck vom Cover spiegelt die Spannung der Geschichte wider und dieser Eindruck war von Anfang an da und hielt bis zum Schluss, somit war die Spannung von vorne bis hinten durchgehend gegeben. Rosalie ist durch eine Krankheit überall eine Außenseiterin und als ihr Krankheitsbild beschrieben wurde, kam mir gleich "Albino" in den Sinn - und so war es auch. Zu der Zeit war es aber wohl unbekannt und wurde als "Böses" angesehen. Wie alles Unbekannte und Unerklärliche in der Zeit als böse angesehen wurde. Als erstes lernt man Rosalie als noch kleines Kind kennen, das von allen gemieden wird und ihr von den Anderen nur übel mitgespielt wird, so das sie sich ganz zurück zieht und sich nur mit Malen von düsteren Bildern in ihre eigene Welt flüchtet. Und doch zieht sie immer Ärger auf sich und wird der Heimleitung unbequem. Irgendwann wollen sie Rosalie dann loswerden und geben sie als jugendliche in ein anderes Waisenhaus. Dort arbeitet sie als Küchenhilfe und findet in der ersten Köchin eine Bezugsperson, die sie so nimmt wie sie ist. Langsam fast sie Vertrauen, auch wenn die anderen sie wieder ausgrenzen und so wächst sie als junge Frau heran. Eines Tages lernt sie dann Ronar kennen, der seine Jagdbeute in die Küche bringt und als Fleischspende dort abgibt. Ronar scheint schüchtern zu sein und auch anders, denn er gehört zu dem Waldvolk. Eine eingeschworene Gemeinschaft, über die keiner was Genaues weiß. Eine Dorfgemeinschaft tief im Wald, die niemanden Fremden duldet, wo nicht einmal die Polizei oder sonstige Obrigkeit eine Handhabe hat. Ein Dorf, das in einer anderen Welt lebt. Deswegen warnen alle Rosalie vor Ronar, denn auch wenn seine Fleischspenden immer wieder gerne angenommen werden, so will aber keiner anderweitig mit ihm zu tun haben. Im Wald gehen unheimliche Dinge vor sich, heißt es. Und doch trifft sich Rosalie bald heimlich mit Ronar, der sie so nimmt wie sie ist. Ronar stört sich nicht an ihre Andersartigkeit und zeigt ihr seinen Lieblingsplatz im Wald, erzählt ihr von seinem Dorf und wie er sich die Zukunft vorstellt, nur mit in sein Dorf will er sie nicht nehmen. Die Gemeinschaft duldet keine Fremden. .... Allen Warnungen zum Trotz will Rosalie Ronar heiraten. Sie liebt ihn und fühlt sich zum ersten Mal normal und unbeschwert. Das ändert auch nichts dran, das sie sich immer beobachtet fühlt, sobald sie mit Ronar im Wald spazieren geht und auch nicht der komische Traum, als sie mit Ronar auf der kleinen Waldlichtung ist, genauso wenig, als er noch eine Nacht vor der Hochzeit bei ihr ins Fenster steigt und sie inständig bittet ihn nicht zu heiraten ..... Am Tag ihrer Hochzeit holt Ronar sie dann zusammen mit seinen Brüdern als geschmückte Braut in sein Dorf - ohne dass jemand sonst mitkommen darf. Dort wird sie wie nie zuvor in ihrem Leben liebevoll und herzlich in die Gemeinschaft aufgenommen und vom Dorfältesten getraut. Alles scheint so wundervoll zu sein, eine kleine Gemeinschaft. So herzlich wie eine einzige Familie nicht sein kann. Wo keiner den anderen ausschließt und sie ist nicht die einzige mit einer Andersartigkeit. Im Dorf gibt es auch Mitglieder die anders sind, aber egal ob körperlich oder geistig anders, jeder ist ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft und endlich kann Rosalie sich frei fühlen und frei handeln, ohne das sie schief angesehen wird - solange sie das Dorf nicht verlässt und sich an die Regeln hält ...... Ich sag Euch, das Buch hat mich nicht wieder los gelassen! Das war ein Buch genau nach meinem Geschmack und hat mir mehr gegeben als ich erwartet hatte. Historische Romane lese ich liebend gern, denn da geht es meistens ja schon düster zu - heißt ja nicht umsonst "Finsteres Mittelalter". Und hier wird es dann auch noch gruselig, aber nicht im herkömmlichen Sinne wie in Geistergeschichten. sondern gruselig, weil es auch genau so hätte sein können. Das Mythische sind hier keine Gespenster, sondern das unerklärliche, weil man nicht weiß WAS da im Wald vor sich geht. Gruselig, weil erst alles so normal erscheint, man aber schon spürt, das da was nicht stimmt und sich erst alles nach und nach aufklärt, aber immer wieder Situationen auftreten, bei dem man (ich) den Atem angehalten habe und sich die Nackenhaare aufstellen. Ich habe mit Rosalie gebangt und konnte sie so gut verstehen, in all ihrem Handeln und Denken und hatte teilweise genauso viel Angst um sie und Ronar, wie Rosalie selbst. Ich könnt noch so einiges schreiben, aber ich will natürlich nicht spoilern, denn das würde jedem Leser die Geschichte verderben. Jeder soll die Geschichte selbst erleben und sie wird noch um einiges interessanter, da es den Ort wirklich gibt. Das macht das Ganze noch unheimlicher, wie ich finde - auch wenn es so eine Geschichte nicht wirklich an dem Ort gegeben hat. Aber eine Legende der "Weißen Frau im Sachsenrieder Forst" hat es an dem Ort schon gegeben. Die Anmerkung der Autorin kann man auch zuerst lesen, ohne das sie was von der Geschichte verrät, aber so hat man dann immer im Hinterkopf, das es den Ort und seine Gegebenheiten wirklich gegeben hat und macht die Geschichte noch lebendiger und wirklicher. Mein Fazit: Wer eine Geschichte mit Mystery und Geister nicht im herkömmlichen Sinn von toten Geistern und dergleichen erleben möchte und dem sich trotzdem zwischendurch die Nackenhaare aufstellen sollen, dem kann ich diese Buch wärmsten empfehlen. Hier wird einem gruselige Spannung durch eine fiktive Realität an einem damaligen realen Ort gegeben. Ein Buch, von dem ich mehr als Begeistert bin!

Lesen Sie weiter

Das Buch hat 384 Seiten. Diese habe ich in nicht einmal 24 Stunden in mich hineingesaugt. Oh mein Gott. Normalerweise bin ich ein langsamer Leser. Beobachte fasziniert, wenn andere Blogger aus meiner TL ein 400 Seitenbuch an einem Abend lesen. Jetzt ist mir das auch passiert. Das verlorene Dorf hat einen Nerv bei mir getroffen. Zwar, und da bin ich ganz ehrlich, habe ich ziemlich früh durchschaut, auf was es am Ende hinauslaufen wird, konnte trotzdem nicht aufhören zu lesen. Manchmal, vor allem gegen Ende, hab ich das Trommelfell meines Mannes wohl total strapaziert, weil ich alle zwei Seiten: "WAS? WAAAAS?" geschrien habe Was dieses Buch so großartig macht, ist seine dichte, düstere Atmosphäre. Der Wald. Die Bewohner. Die Enge. Die Geheimnisse. Mitunter war es verdammt gruselig. Es war schonungslos. Ich lieb es. Als Dorfkind aus der pfälzischen Provinz, ist mir die Sache mit diesem Dorf natürlich ein Begriff. Überall gibt es Dörfer mit schlechtem Ruf. Bei uns auch, wenn ich meine Oma besuche, redet sie auch über dieses eine Dorf, bei uns in der Nähe, wohin mein Urgroßvater "Hunde und Katzen verfuggert hat! Die machen dort Rollbraten aus den Viechern." Verfluchtes Dorf, mitten im Wald. Kann ich mir was drunter vorstellen. Landkind ... sowas passiert dir in Berlin nicht. Warum die Autorin aus der Protagonistin ein Albino gemacht hat ... keine Ahnung, wahrscheinlich um ihre Andersartigkeit nochmal zu unterstreichen. Rosalie war ... keine einfache Heldin. Zwar hatte sie gegen Ende Eier in der Hose, aber bis dahin war sie wirklich unfassbar naiv. Mehrere Menschen sagen wie, wie gefährlich es in diesem Dorf ist. Sie beobachtet verdächtiges Verhalten. Mehr als einmal. Leute sterben. Babys sterben. Aber Rosalie kann eins und eins immer noch nicht zusammezählen. Natürlich kann ich verstehen, dass sie, als Waise und Ausgestoßene, die einzige Familie, die sie je gekannt hat, nicht verlassen will. Aber igendwann ist auch mal gut. Ich wollte wirklich wirklich wirklich in das Buch steigen, sie bei den Schultern packen und schütteln. ABER wie sagt man so schön ... dumme Entscheidungen, machen gute Geschichten. Kritik? Ein wenig. Vor allem der Schluss. Viele Autoren schaffen es einfach nicht den Schluss gut hinzubekommen. Nach so viel Oh Gott und oh Weh und Ach du heilige XXX! War mir der Schluss einfach zu verhuscht. Sorry das zu sagen, aber ich musste das letzte Kapitel zweimal Lesen um ganz sicher zu sein, dass ich es kapiert habe. Plötzlich passiert alles. Plötzlich löst sich der Knoten. Aber es wird nicht gescheit ausgeführt. Das hat mich schon ein enttäuscht, aber okay. Ist ja nicht schlimm Fazit: Ein dichter, düsterer, schauriger, unfassbar spannender historischer Roman, den man sich nicht entgehen lassen sollte!

Lesen Sie weiter

Wir begleiten in „Das verlorene Dorf“ die Albino Waise Rosalie auf ihrem Weg zu einer Familie, die nicht das ist was sie scheint. Wie ihr euch vorstellen könnt, hatten es vor allem Albinos 1844 nicht leicht. Sie wurden als Missgeburten oder Abnormalitäten zur Schau gestellt, als Schatten- oder Nachtmensch bezeichnet und von den gewöhnlichen Bürgern gemieden. Rosalie lebt, seit sie ein Baby ist, im Waisenhaus. Ihre Eltern haben sie weg gegeben weil sie ein Albino ist. Sie war immer eine Außenseiterin und wünschte sich nichts sehnlicher als Zugehörigkeit, Liebe und eine Familie zu haben. Rosalie verliebt sich in Romar, der wie sie ein Außenseiter ist und zurückgezogen, abgeschottet vom Rest der Welt, tief im Wald in einem kleinen geheimnisvollen Dorf lebt. Dieses hat in der Stadt keinen guten Ruf und es gibt unzählige Geschichten rund um das mysteriöse Haberatshofen im Sachsenrieder Forst. Als sie Romar in das versteckte Dorf folgt, scheint ihr Schicksal besiegelt. Mir hat der Roman unheimlich gut gefallen. Für mich ist das Genre absolutes Neuland und hat mir auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Mir gefällt die düstere Stimmung des Buches, der Schreibstil der Autorin und das, dass Dorf auch wirklich existierte. Im Buch sind ebenfalls Bilder angehängt von den Resten Haberatshofen. Ich war von der ersten Seite total von „Das verlorene Dorf“ gefesselt und konnte das Buch nicht aus der Hand legen! Ich habe mit Rosalie mitgelitten und mitgefiebert. Manche Dinge waren wirklich sehr voraussehbar, andere haben mich zum Ende hin total überrascht. Ich hatte am Anfang wirklich Angst, dass mir die Geschichte rund um Haberatshofen zu gruselig sein würde – aber das hielt sich zum Glück in Grenzen. Für Gänsehaut wurde trotzdem an einigen Stellen gesorgt =)

Lesen Sie weiter

Dieses Buch schafft es, den Leser gleich mit dem ersten Satz gefangen zu nehmen, ihn zu packen, einen regelrechten Sog zu entwickeln und bis zum Ende nicht mehr locker zu lassen. "Im Sachsenrieder Forst geht es nicht mit rechten Dingen zu." -Zitat Seite 9 .....mit diesen Worten beginnt die Geschichte und sofort will man mehr wissen, wird zum Voyeur, ist gleichermaßen erstaunt, fasziniert und entsetzt, atmet den Duft des Waldes ein, sieht die Nebelschwaden vorbeiziehen und wird unwiderstehlich angezogen von diesem kleinen versteckten Dorf, das tief im Dickicht verborgen liegt. Denn um Haberatshofen ranken sich so einige schaurige und gruselige Geschichten. Mythen und Legenden, die dafür sorgen, dass niemand etwas mit den Einwohnern zu tun haben will. Und so kann man gar nicht anders, als einzutauchen in die Geschichte des Waisenmädchens Rosalie, des Bauern Romar und des kleinen Ortes Haberatshofen. Denn obwohl es die Autorin schafft, dem Leser mit ihren atmosphärischen Beschreibungen ein ums andere mal einen eiskalten Schauer über den Rücken zu jagen, will man nicht mehr aufhören zu lesen, will man um jeden Preis das Geheimnis des Dorfes erfahren und ist zunehmend sprachloser und schockierter. 1844 im Ostallgäu: das Waisenmädchen Rosalie erfährt zum ersten mal in ihrem Leben ein Gefühl von Glück und grenzenloser Liebe. Dies wurde ihr bisher verwehrt, denn Rosalie ist anders als die anderen Kinder, anders als die anderen Menschen um sie herum. Sie wird gemieden und beschimpft, in Wirklichkeit hat man jedoch Angst vor ihr und vor allem vor dem Blick aus ihren Augen und bezichtigt sie, mit den bösen Mächten im Bunde zu sein. Rosalie ist das, was man landläufig einen Albino nennt: ein Mensch mit fast weißen Haaren, einer extrem hellen Haut und rötlichen Augen. Dieses Aussehen führt dazu, dass sie das Augsburger Waisenhaus, in dem sie von dem Tag an lebte, als eine Nonne sie als ausgesetzten Säugling fand, verlassen muss und daraufhin in einem Allgäuer Waisenhaus als Küchenhilfe unterkommt. Hier lernt sie Romar kennen, einen jungen Bauern aus dem versteckten Örtchen Haberatshofen. Die beiden verlieben sich ineinander und wollen heiraten, obwohl Rosalie von mehreren Menschen vor dieser Ehe gewarnt wird. Keiner kann oder will genau benennen, warum Rosalie diese Ehe nicht eingehen sollte, dennoch wird schnell klar, dass von dem äußerlich so idyllischen Haberatshofen eine Gefahr ausgeht, ein Grauen, das nicht zu greifen und mit Worten nicht zu beschreiben ist. Rosalie schlägt alle Warnungen in den Wind und heiratet Romar trotzdem. Dass er sie vor der Hochzeit nie, auch nicht auf ihr Bitten hin, in sein Heimatdorf mitnahm, beunruhigt sie nicht. Frisch verliebt und vermählt lernt sie nun endlich die kleine Dorfgemeinschaft, die aus kaum mehr als 20 Leuten besteht, kennen und wird auf`s Allerherzlichste empfangen. Rosalie fühlt sich schnell heimisch und genießt es in vollen Zügen, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, nicht mehr schief angesehen zu werden sondern ganz offen gemocht und akzeptiert zu werden. Bald schon ziehen jedoch Gewitterwolken auf: Romar benimmt sich ihr gegenüber zunehmend abweisender und zudem beschleicht sie das Gefühl, dass man nicht ehrlich zu ihr ist. Bei Dorfversammlungen wird sie grundsätzlich ausgeschlossen und die anderen drei Waisenmädchen, die einige Zeit vor ihr ebenfalls in das Dorf geheiratet haben, bekommt sie nie zu Gesicht. Nach und nach kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht, die dem Leser Schauer über den Rücken jagen. Mysteriöse Begebenheiten, für die es keine Erklärungen gibt, rauben Rosalie immer mehr die Luft zum Atmen. Dennoch liebt sie Romar und möchte nichts mehr, als mit ihm glücklich zu werden. War das Buch in der ersten Hälfte schon spannend und mysteriös vom ersten Satz an, nimmt es in der zweiten Hälfte noch mal gehörig an Fahrt auf: die Ereignisse überschlagen sich und rufen beim Leser Entsetzen, Unglauben und Grauen, aber auch Sensationsgier hervor. Unmöglich kann man sich dem Sog, den "Das verlorene Dorf" entwickelt, entziehen. Grandiose Erzählkunst, daher lautet MEIN FAZIT: 5/5 BÜCHEREULEN

Lesen Sie weiter

Meine Meinung: Die Legende eines verlassenen Dorfes. Die Geschichte beginnt wie eine perfekte Erzählung einer solchen Legende. Die ersten Seiten zogen mich bereits in den Bann, geheimnisvoll und düster. Rosalies Leben war nicht einfach, ausgestoßen und verlassen lebt sie als Kind im Waisenhaus. All das erzählt in einer wunderbar bildlichen Kulisse. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Traumhafte Wälder, düstere Nächte, beängstigende Geräusche - die Autorin entführt in eine faszinierende Welt die einem die Gänsehaut über den Rücken jagt. Haberatshofen verschluckte mich wie es Rosalie verschluckte. Ich hatte schnell eine Ahnung was in dem Dorf vorging, doch war es so undenkbar das ich es quasi nicht zu denken wagte. Eine bedrückende Stimmung ließ das ganze Buch über nicht von mir ab, doch zog mich die Geschichte magisch an. Die Menschen des Dorfes, beängstigend, Rosalie, fesselnd, Romar, undurchsichtig und Sara, freundlich. Nichts ist wie es scheint und ich konnte es nicht erwarten die ganze Legende zu kennen. Rosalie liebt Romar. Liebt Romar auch Rosalie? Jeder Protagonist der Geschichte war wahnsinnig gut ausgearbeitet. Sympathisch oder nicht – interessant waren alle. Jedem Strang der Erzählung folgte ich mit Spannung. Besonders Romar hatte es mir angetan, mit seiner Undurchsichtigkeit. Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Mitreißend und bildlich. Wahres Kopfkino. Erzählt, hauptsächlich, aus Rosalies Sicht. Ich bin mir sicher dass dies nicht das letzte Buch sein wird das ich von der Autorin lese. Oh mein Gott das Ende, besser hätte es nicht sein können. Gerade wenn man denkt es sei vorbei, nimmt die Geschichte nochmal ein Wendung. Großartig gemacht. Mein Fazit: Das Buch hat mir größte Lesefreude bereitet. Ich bin absolut begeistert. Düstere Stimmung, alte Legenden, traumhafte Bergkulisse, bezaubernd erzählt – eine absolute Leseempfehlung.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.