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Rezensionen zu
Tokio Kill

Barry Lancet

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Ein Kunsthändler als Detektiv

Von: Shiro

06.11.2015

Nach Langem wurde es für mich Zeit, einen Thriller in die Hand zu nehmen. Gesagt, getan. Auf dem Bloggerportal des Random House Verlages, fiel mir sofort Tokio Kill ins Auge, was nicht zuletzt daran lag, dass mir der Klappentext und das interessante Cover zusagten. Nein, auch die Handlung und der Protagonist haben mir, jetzt da ich es zu Ende gelesen habe, sehr gut gefallen. Man wird nicht wie bei Vielen einfach in das Geschehen hineingeworfen, man lernt erst die Person und dann Stück für Stück dessen Leben kennen. Wobei man dennoch gleichzeitig miterlebt welche Geschäfte Jim Brodie nachgeht. Auch wenn man den Vorgänger "Japantown" nicht kennt und auch nicht gelesen hat, tut es keinen Abbruch. Zwar tauchen oft Bezüge zum Vorgänger auf, die aber mit der aktuellen Story nichts zu tun haben und sozusagen denjenigen einen kleinen Auffrischer geben, die bereits das vorherige Buch gelesen haben. Kommen wir zur Handlung. Jim Brodie, seines Faches Kunsthändler, wird nach dem Tod seines Vaters Teilhaber einer Security Firma und tingelt fortan zwischen den USA und Japan hin und her. Gleichzeitig versucht er Job und Familie unter einen Hut zu bekommen, denn er ist Alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter, was nicht immer ganz so einfach erscheint. Er bekommt den Auftrag, einen Geschäftsmann zu beschützen, der fürchtet, dass die Geister der Vergangenheit nach seinem Leben trachten. Was keiner Ahnt, nur Stunden später wird dessen Sohn tot aufgefunden. Verstümmelt und bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Brodies neuer Auftrag lautet also, auf Spurensuche nach dem Mörder zu gehen. Hat man bereits einige Seiten gelesen, wird schnell klar, dass es in diesem Buch ziemlich action- und kampfreich zugeht. Von Kendo bis hin zu Karate ist ihr alles vertreten, was die asiatische Kampfkunst zu bieten hat. Die Geschichte an sich ist komplex und fesselnd geschrieben, so dass dem Leser keine Minute zum Luft holen vergönnt bleibt, was nicht zuletzt am Protagonisten liegt. Gegenspieler gibt es zuhauf, doch kann man mit Fug und Recht sagen, dass Jim sich zu wehren weiß, was nicht zuletzt daran liegt, dass er eine Ausbildung in Kampfkünsten genossen hat und diese zu seiner Verteidigung einsetzt, um nicht nur sich sondern auch seine Familie schützen zu können. Stellenweise brutal, muss man hier andeuten, dass zwar einige Passagen im Roman etwas übertrieben beschrieben wurde, aber dennoch im Zusammenhang genau richtig war. Ist der Protagonist wirklich gut und ausführlich beschrieben, bleiben die Nebenfiguren nebulös. Ähnlich klingende Namen machen das ganze teilweise kompliziert diese auseinanderzuhalten, doch hier gilt: Aufmerksames Lesen zahlt sich aus! Und dies bezieht sich nicht nur auf die Charakter, sondern auch auf die Handlung, der Verwicklungen und Verstrickungen der Figuren und wie das Buch letztlich endet. Besonders gut fand ich, dass der Autor den Lesern kleine Hilfestellungen in Bezug der vielen Namen, sondern er erklärt außerdem Begriffe, die in Japan herrschenden Gebräuche und Orte. Ebenfalls lässt er Kultur und Geschichte des Landes wunderbar in die Story mit einfließen, so dass das Gesamtpaket ein stimmiger und sehr unterhaltsamer Thriller ergibt. Geschrieben wurde der Thriller in der Ich-Perspektive, was dem ganzen noch mehr würze verleit, da man hier nicht nur Beifahrer sondern direkt aus Jim's Sicht alles mitbekommt. Abschließend kann ich dennoch nicht umhin zu sagen, dass mich Tokio Kill doch an machen Stellen verwirrt hat und ich nicht immer mit dem Handlungsstrang mitkam. Was mich, da ich die Rezension schreibe doch ziemlich zum Lachen bringt. Da sich letztlich alles irgendwie doch logisch zusammengefügt hat.

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Dieses Buch hat mich direkt fasziniert. Schon das Cover ist wie ich finde unglaublich ausdrucksstark und versprach Spannung auf hohem Niveau. Ich muss gestehen, dass ich den Vorgänger von Barry Lancet nicht gelesen habe und so vollkommen unbefangen an diesen Thriller gehen konnte. Im Nachhinein kann ich zudem sagen, dass dies nicht von Nachteil gewesen ist und ich der Handlung auch so sehr gut folgen konnte ohne das vorherige Buch zu kennen. Der Einstieg ins Buch ist gut, nicht zu abrupt und dennoch geheimnisvoll genug um gleich ins Geschehen eintauchen zu können. Natürlich muss man als Leser auch die Hauptfigur kennenlernen, der Thriller beginnt jedoch mit einer Art Erklärung der Ist-Situation. Die Vorstellung Brodies erfolgt während der weiteren Erzählung und über die Seiten hinweg lernt man ihn immer besser kennen. Ab und an gibt es eine kleine Erwähnung des vorherigen Buches, diese sind jedoch für den weiteren Handlungsverlauf uninterressant. Sie schüren allerdings ausreichend Neugier um mir zu verdeutlichen, dass ich wohl auch “Japan Town” unbedingt lesen sollte. "Ich rief die findige Lady selbst an, um ihr mitzuteilen, dass wir eine Verabredung mit einem Mann hatten, der mir vier mal angedroht hatte, mich umzubringen. Sie war begeistert." Zitat S. 250 Der Schreibstil Lancets ist einmalig. Er ist neutral mit der richtigen Würze an Nähe zum passenden Zeitpunkt. Dadurch wurde ich beim Lesen fast unmerklich an die Seite Brodies gezwungen und habe fieberhaft versucht den Killer zu identifizieren. Ein echtes Highlight ist der immer wieder einfließende trockene Humor, der dieses Buch zu einem echten Highlight für mich werden lässt. Kein anderer lässt Leichen und Attentate so gekonnt eiskalt und dabei fast amüsant erscheinen. An mehreren Stellen sind die Beschreibungen derart detailliert, dass das Blut fast von den Seiten tropfen könnte. Doch glücklicherweise ist dem nicht so. Insgesamt vergebe ich daher für “Tokio Kill” die vollen 5 Sterne. Dieses Buch ist kein Pageturner. Es ist ein gekonnt geschriebener Thriller, der Nervenkitzel und Gänsehaut gepaart mit trockenem Humor bietet. Barry Lancet bietet mit diesem Buch die perfekte Basis für spannende Lesestunden.

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Darum geht’s: Brodie Security wird vom alten Akira Miura beauftragt, ihn vor seinen Feinden zu schützen. Zwei seiner Kriegskameraden sind schon ermordet worden und Miura fürchtet, der Nächste zu sein, den die chinesischen Triaden wegen der Kriegsverbrechen vor langer Zeit im chinesisch-japanischen Krieg jagen. Jim Brodie und seine Leute übernehmen den Fall, doch womit sie nicht gerechnet haben ist, dass Miuras Sohn schon bald brutal ermordet wird. Nun gilt es, weitere Morde zu verhindern und zusammen mit der Polizei die Mörder zu jagen. Dass noch viel mehr hinter der Sache steckt, findet Jim Brodie erst heraus, nachdem er tiefer gebohrt hat. So fand ich’s: Jim Brodie ist eigentlich Kunsthändler in San Francisco, doch die Sicherheitsfirma Brodie Security in Tokio, die er von seinem Vater geerbt hat, führt ihn regelmäßig nach Japan, wo er selbst auch aufgewachsen ist. Wie schon im Vorgänger “Japantown” hat es Jim mit schier übermächtigen Gegnern zu tun, und er muss sein ganzes Arsenal an erstaunlichen Fähigkeiten aufbieten, um bestehen zu können. Zum Glück ist Jim ein – durchaus sympathischer – Wunderknabe, der verschiedene Kampfkünste beherrscht, unendlich leidensfähig und zäh ist, eine hervorragende Spürnase, noch bessere Kontakte und die Hilfe diverser Spezialisten zur Verfügung hat. Ein James-Bond-Typ mit Insiderwisssen über Asien. Die Sprache ist thrillertypisch klar und direkt, manchmal ein bisschen plakativ, was aber sehr gut zur Geschichte passt und man wird sehr schnell in die actionreiche Handlung mit gelegentlichen interessanten Abschweifen in die asiatische Kunst und Lebensweise hineingezogen. Irritiert haben mich die Erzählungen des alten Wu in einer merkwürdigen Sprache, die einen unheimlich vielseitigen Wortschatz bietet, aber die Satzstellung eines Zweijährigen. Wenn man eine Sprache nur unzureichend beherrscht, dann benutzt man sicher nicht Worte wie Alltagskleidung, hervorkeimen, herzzerreißende Wahrheit, oder Formulierungen wie “Ich reihenweise Menschen sehen”, sondern würde eher “viele” statt “reihenweise” benutzen. Dadurch empfand ich das nicht als authentisch. Abgesehen von dieser kleinen Irritation ist “Tokio Kill” reines Actionkino zwischen zwei Buchdeckeln und bietet gute Unterhaltung mit einem Hauch asiatischer Weisheiten und Einblicken in das Leben in Japan. Man muss nicht unbedingt den ersten Teil “Japantown” vorher gelesen haben, denn “Tokio Kill” kann man sehr gut auch als Einzelbuch genießen, aber da doch ab und zu auf die Ereignisse in “Japantown” Bezug genommen wird und dort auch einige grundsätzliche Erklärungen zu Jim Brodies Leben gegeben werden, empfehle ich doch, die Reihenfolge einzuhalten, wenn man vor hat, die ganze Serie zu lesen.

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Jim Brodie #2

Von: Kaisu

19.05.2015

"Die Rückseite hat auch eine Rückseite." [jap.Sprichwort] Wie sehr diese Worte wahr sind, muss Jim Brodie in diesem Band deutlich erfahren. Man sollte ein Blatt halt immer von beiden Seiten anschauen, bevor man sich entspannt zurücklehnt. Doch bevor Jim überhaupt die Ernsthaftigkeit seiner Lage vor Augen gehalten wird, bekommt er Besuch von Akira Miura. Er hat Angst um sein Leben und bittet Jim um eine 24h Überwachung. Der alte Japaner wirkt dabei so fahrig und hibbelig, dass er sich nicht sicher ist, ob die Geschichte, die ihm als Grund erzählt wurde auch wahr ist. Die Schatten des zweiten Weltkrieges wären dabei nach dem Leben von Herrn Miura zu trachten. Einen ersten Mord habe es schon gegeben und nun sei er der Nächste, was Jim mit der Überwachung im Namen seiner Agentur verhindern soll. Trotz der Gelassenheit des Sohnes, welcher das Verhalten seines Vaters auf Demenz zu schieben versucht, stellt er ein paar Männer zur Überwachung ab. Am nächsten Tag wird der Sohn ermordet aufgefunden. Völlig schockiert fängt Jim nun an nachzufragen und versucht die Hintergründe der Angst von Akira Miura herauszufinden. Allerdings bekommt er auf dieser Rückseite keine Antworten. Der Japaner verschließt sich und will nicht preisgeben, was damals passiert ist im Krieg. Wieso nach Jahren das Morden an einer alten Einheit losgeht. Welche Verbrechen damals geschehen sind, die noch heute einen Rattenschwanz mit sich ziehen. Also muss er auf einem anderen Weg an seine Informationen kommen und was er dort los tritt, wird ihm einige schwere Steine in den Weg legen und nicht immer werden diese die Menschen verfehlen, die ihn begleiten. Auch er selbst wird nicht verschont, so bekommt er schon bald die Kraft eines Kendo-Stabes zu spüren. Eine Kraft, die bei richtiger Ausführung problemlos Menschenknochen brechen kann. Ob sich Jim da wieder heil an Land ziehen kann? Erst seit kurzem hat Jim Brodie das Unternehmen seines Vaters in Tokio unter seine Fittiche genommen. Dieses Familienerbe macht ihn nicht sonderlich glücklich, da er lieber mit seinen Antiquitäten handelt, als sich in Mordfälle verwickeln zu lassen. Aber er braucht das Geld, schließlich will er seiner Tochter eine gute Schulausbildung ermöglichen und die kostet nicht gerade wenig. Die Liebe zu seiner Tochter Jenny merkt man ihm sehr an. Es ist die sanfte Seite des amerikanischen Riesen, der auch ganz anders kann. In der brutalen und kompromisslosen Welt, mit der er nun konfrontiert wird, bleibt keine Zeit für Gefühlsduseleien. Schnelligkeit und Geschick stehen an vorderster Front. So macht es sich mehrfach bezahlt, dass er ein zwei Kampfsporttechniken beherrscht und sich auch ohne Waffe gut verteidigen kann. Ein Punkt, den die junge Polizisten Rie, nicht immer erfreulich findet. Schließlich ist sie die Polizistin an seiner Seite und sollte ihn bewachen, nicht umgekehrt. Ein Punkt, der noch zu der ein oder anderen Reiberei führen wird. Für mich war dies das erste Buch von Barry Lancet. Entsprechend kenne ich die komplette Vorgeschichte von Jim Brodie nicht. Das hat aber zum Glück der Handlung und dem Lesevergnügen nicht geschadet. Alle wichtigen Informationen werden einem gegeben, ohne allzuviel aus dem ersten Buch zu spoilern. Entsprechend werde ich recht zeitnah "Tokiotown" noch nachholen. Schließlich hat mich dieses Buch hier vollends überzeugt! Barry Lancet ist nicht der erste Amerikaner, der Bücher über Helden in Japan schreibt. Nur können nicht alle Autoren diesem Land und den Erwartungen beim Lesen gerecht werden. Man merkt, dass Lancet in Japan gelebt hat und sich sehr gut mit der Kultur und dem Gemüt der Japaner auskennt. Etwas, was sich selbstverständlich positiv im Buch niederschlägt. Das Kontra westliche und östliche Kultur ist gut gelöst worden und nachvollziehbar. Das Kopfkino schlägt hier seine ganz eigenen Purzelbäume vor Glück. Zwar geht es nicht sonderlich sanft zur Sache, auf einige brutale Szenen sollte man sich durchaus einstellen, dennoch machte es Spaß das Buch zu verschlingen. Sehr schön fand ich den ganzen Informationsinput, der einem gegeben wird. Der ein oder andere wird sicher schon vieles davon kennen, aber gewisse Details über asiatische Kunst, der Kriegsgeschichte, alten Traditionen und den Kampftechniken waren auch mir neu. Diese kleinen Fakten lassen die Story noch realer erscheinen und schüren das Lesetempo an. Von der Spannung ganz zu schweigen. Wie man sich schon denken kann, sagen nicht alle die Wahrheit und Jim muss ziemlich lange im Trüben fischen, bis er den fetten Brocken auf dem Silbertablett serviert bekommt. Die Gemeinheit und Hinterlistigkeit lässt also nicht nur den Leser die Stirn runzeln. Da Jim aus der Ich-Perspektive zum Leser spricht, ist man noch näher dabei und weiß immer nur so viel wie er auch weiß. Rätselraten ist also vorprogrammiert. Denn wer der Drahtzieher hinter allem ist und warum überhaupt so viele Menschen sterben müssen, bleibt, wie oben erwähnt, recht lange verborgen. Alles in allem hat mich dieses Buch perfekt überzeugt! Von Anfang bis Ende fühlte ich mich gut unterhalten und bin geradezu durch die Seiten geflogen. Jim ist kein Mister Perfect, hat seine Ecken und Kanten, was ihn sehr sympathisch macht. Ebenso seine Begleitung Rei. In den kommenden Bänden wird man die beiden sicher noch öfter antreffen und ich freue mich, die beiden zu begleiten!

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