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Rezensionen zu
Die Brücke

Monica Byrne

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Das Jahr 2068. Indien und Äthiopien sind die stärksten Wirtschaftsmächte der Welt, verbunden durch eine schwimmende Brücke. Die Geschichte zweier Frauen, die sich entgegengesetzt und doch aufeinander zu bewegen. Sage und schreibe ein halbes Jahr haben wir gebraucht, um die Brücke komplett zu lesen, das allein sagt schon einiges über das Buch aus: Es ist schwierig. Es ist kompliziert, verworren, speziell. Zunächst einmal hatten wir etwas ganz anderes erwartet: Das Buch kommt daher mit einem Aufkleber "Die beste Science Fiction Geschichte aller Zeiten"; der Klappentext sowie das Cover implizieren eine Brücke im klassischen Sinne. Das lenkt die Erwartung in eine Richtung, die der Roman nicht einschlägt. Der englische Titel "The Girl in the Road" ist wesentlich passender als "Die Brücke". Der klassischen SF-Definition (als Literatur, die sich mit einer entfernten, technisch weit entwickelten Zukunft beschäftigt), lässt sich das Buch durchaus zuordnen - allerdings ist die Technologie zwar allzeit präsent, aber doch nicht Thema das Buches. Der Schwerpunkt liegt auf den Lebensgeschichten von Meena und Mariama, und die sind keine einfache Unterhaltung. Während wir Meena als junge Frau auf ihrem Weg über den Trail begleiten, lernen wir Mariama als Kind auf der Flucht aus der Sklaverei kennen. Beide haben einen eigenen Erzählstil und lassen sich daher gut auseinander halten. So richtig sympathisch ist uns keine geworden - dafür sind die Charaktere zu kompliziert, auch wenn im Nachhinein einige ihrer Handlungen verständlicher wurden und wir gegen Ende deutlich mehr nachvollziehen konnten als erwartet. Sowohl das Verständnis der Geschichte als auch das Einfühlen in die Figuren werden durch seltsame Begegnungen, verwirrende Halluzinationen und eine explizite Sexualität zusätzlich erschwert. In den letzten 100 Seiten wird das Tempo deutlich gesteigert, endlich werden einige der vielen losen Enden aufgenommen und es gibt mehr als nur einen Wow-Moment. Die 300 Seiten davor waren jedoch streckenweise wirklich schwierig. Die technischen, politischen und die globale Umwelt betreffenden Aspekte sind geschickt in die Grundstory eingewoben und durchaus interessant, werden aber durch das Leben der Frauen komplett in den Hintergrund gedrängt. Das Buch ließ uns perplex zurück. Einerseits würden wir es jetzt gerne nochmal lesen, um viel mehr zu verstehen, andererseits sind wir uns sicher, dass wir es nie wieder lesen werden. Eine Bewertung nach unseren Kriterien ist uns hier sehr schwer gefallen. Das Buch ist nicht leicht zu lesen, es ist auch nicht langweilig, es ist einfach sehr, sehr speziell. Es ist irgendwie anders und interessant, konnte uns aber nicht so richtig überzeugen, daher entscheiden wir uns für den Mittelweg und geben der Brücke 3 von 5 Sternen.

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Die meisten SciFi-Stories, die hierzulande herauskommen und auf unserer Erde spielen, sind eher westlich orientiert. Sehr häufig ist Europa oder Amerika der zentrale Handlungsschauplatz. Da kommt "Die Brücke" wie ein guter Bruch daher, da der Handlungsort des Debütromans von Monica Byrne im Osten verortet ist. Die Autorin wurde in Harrisburg, Pensylvania geboren. Sie war die jüngste von fünf Kindern. Sie studierte Biochemie am Wesley College und Geochemie am MIT. Danach arbeitete sie in diversen anderen Berufen, ehe sie zur Schriftstellerei fand. Die Brücke ist ein schwimmendes Gebilde, das Äthiopien und Indien miteinander verbindet. Und es der Ort, den die junge Meena durchreisen muss. Sie flieht aus ihrer Heimat Indien und will an ihrem Ziel nach dem Mörder ihrer Eltern suchen. Mariana hingegen ist eine ehemalige Sklavin, die eines Tages sich bei fahrenden Händlern versteckt. Es folgt eine Reise quer durch Afrika, in der das junge Mädchen langsam heranwächst. Doch an ihrem Zielort wird nicht alles in Ordnung sein, wie sie schnell feststellen muss. Wer in "Die Brücke" eine Erwähnung von Europa oder Amerika erwartet, der wird vermutlich enttäuscht sein. Die beiden Kontinente tauchen, wenn überhaupt, nur am Rande auf. Stattdessen liegt der Fokus des Debütromans einzig und allein auf Indien und Äthiopien. Erklärt wird dies damit, dass die einstigen Supermächte ihre Bedeutung verloren haben. Eine wagemutige Aussage, die eben durch diese marginalisierte Darstellung untermauert wird. Interessant ist aber auch die titelgebende Brücke. Es ist eine interessante Idee, die dahinter steckt. Und man merkt hier an, dass die Autorin sich mit den entsprechenden Naturwissenschaften auskennt. Gleichzeitig hat sie aber auch die technischen Elemente sehr gut recherchiert und eingebaut. Man könnte fast meinen, dass dieses Gebilde auch heute existieren könnte. Eine der Protagonistinnen dieses Romans ist Marianna. Schon allein wegen ihr lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Man lernt ein kleines Mädchen kennen, das in Armut aufwächst. Und bei der erstbesten Gelegenheit aus ihrer Heimat flieht. Aufgenommen von einem Händler, der in einem Konvoi unterwegs ist, reist sie so quer durch Afrika. Marianna wird als kluges und aufgewecktes Mädchen dargestellt. Sie lernt unterwegs neue Sprachen kennen, was ihr scheinbar liegt. Gleichzeitig entdeckt sie auch mit offenen Augen ihre Welt. Durch ihre Beobachtungen entdeckt man ein Afrika, das sich im Wandel befindet. Die Brücke, die zu diesem Zeitpunkt noch entsteht, scheint für viel Wachstum zu sorgen, was wiederrum zu der sich veränderten Welt führt. Allerdings lernt man nur auszugsweise etwas von ihr kennen. Man erfährt, dass die Inder in Äthiopien nicht gerne gesehen sind und umgekehrt. Anschläge sind an der Tagesordnung. Hier scheint sich etwas anzubahnen, worauf die Autorin allerdings nie wirklich eingeht. Stattdessen konzentriert sie sich einzig und allein auf ihre Protagonistinnen. Und da hat man in der Form von Meena ein Problem. Die Autorin schildert sie auf eine Art und Weise, die vermuten lässt, dass sie mindestens ein leichtes Asperger-Snydrom hat. Sie wird als bisexuell und sozial scheu dargestellt, wobei eben letztere Darstellung zu der eben genannten Vermutung führt. Was zu Beginn vielleicht noch interessant wirkt, beginnt allerdings schon nach kurzer Zeit zu nerven. Man wird mit ihr nicht warm, da vielen ihrer Aktionen ein Sinn und Grund fehlt. Es wirkt fast so, als ob sie aus dem Augenblick heraus agiert, wogegen ihr sorgfältig geplanter Aufbruch über die Brücke spricht. "Die Brücke" verspricht viel und hält leider wenig. Deshalb wird der Roman "Für Zwischendurch" empfohlen

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Meine Meinung Die Welt im Jahr 2068: Die alte Meena und die junge Mariama leben in dieser Welt, in der Die großen Städte in Indien und Äthiopien immerzu mit Energie versorgt werden müssen. Sie kenne sich allerdings nicht. Eine der neuesten Versuche um Energie zu gewinnen ist der TRAIL. Hierbei handelt es sich um einen lange schwimmende Potonbrücke die sich über das Arabische Meer erstreckt. Sie wandelt Sonnenlicht in Energie um. Doch nicht nur das der TRAIL ist zugleich auf Zufluchtsort für diejenigen die keinen Platz haben in der Gesellschaft und so vielleicht auf eine bessere Zukunft hoffen. So finden auch Meena und Mariama dort Zuflucht … Der Roman „Die Brücke“ stammt von der Autorin Monica Byrne. Es ist das Debüt der Autorin und aufgrund des sehr ansprechend klingenden Klappentextes war ich neugierig auf die Geschichte. Allerdings wurden meine Erwartungen nicht zu hundert Prozent erfüllt. Meena ist eine der Protagonistinnen. Sie lebt in Indien, wo es beispielsweise Überbevölkerung gibt. Sie flieht aber als Leser weiß man zu Anfang des Buches nicht wovor sie wegläuft. Die Gründe bleiben leider auch ziemlich lange im Hintergrund, man kann als Leser nur rätseln was sie zur Flucht bewogen haben. Auf mich wirkte Meena etwas wirr und so als ob sie immer wieder halluziniere. Eine wirkliche Beziehung konnte ich auch nicht zu ihr aufbauen. Mariama ist zu Beginn ein junges Mädchen und die zweite Protagonistin im Buch. Sie lebt in Sklaverei und flieht eines Tages. Ihr Weg führt sie quer durch Afrika bis nach Äthiopien, in der Hoffnung dort ein neues und vor allem besseres Leben zu finden. Beide Frauen kennen sich zwar nicht, doch sie haben viel gemeinsam. Es sind ihrer beider Lebensgeschichten, die hier erzählt werden. Der Schreibstil der Autorin ist an und für sich gut lesbar. Sie schreibt mit einfachen Worten und es ist alles verständlich. Es gibt hier zwei Handlungsstränge, die abwechselnd erzählt werden. Bei beiden Strängen hat Monica Byrne die Ich-Perspektive verwendet. Mariama erzählt ihre Sichtweise zusätzlich noch Yemaja, einem Mädchen das sie auf ihrer Reise kennenlernt und das sie sehr beeindruckt. Leider muss ich zugeben ich habe etwas anderes von diesem Buch erwartet. Ich habe anhand des Klappentextes mit einem dystopischen Roman gerechnet. Bekommen habe ich hier einen Roman der zwei Geschichten von zwei Frauen erzählt. An und für sich ist dies nicht schlecht, nur wurde ich mit der Geschichte nicht wirklich warm. Von beiden Strängen hat mir der Mariamas besser gefallen, er ist verständlicher geschildert und mit ihr konnte ich mitfiebern. Die Zustände in Indien und Afrika sowie auch der Terrorismus und die anderen Dinge sind wirklich gut beschrieben. Diese kann man nachvollziehen und sie wirken glaubhaft. Zum Ende hin gibt es eine Wendungen, die ich nur sehr nachvollziehen konnte. Es wird auch nicht wirklich klar wie die Handlungsstränge zusammenpassen, manches bleibt hier ungelöst und nicht unbedingt nachvollziehbar. Auch das eigentliche Ende hat mich nicht wirklich überzeugt. Fazit Zusammenfassend gesagt ist „Die Brücke“ von Monica Byrne ein Debüt das vom Klappentext mehr verspricht als es letztlich hergibt. Unterschiedliche Charaktere, ein leicht lesbarer verständlicher Stil der Autorin und eine Handlung, die sich ganz anders entwickelt als erwartet und in der die Lebensgeschichten von zwei Frauen eine große Rolle spielen haben mich leider nicht wirklich überzeugt. Schade!

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Der Debütroman “Die Brücke” von Monica Byrne ist ein schwieriges Buch, das in eine ganz andere Richtung geht, als ich erwartet habe. Ich habe mit einem spannenden Science-Fiction Roman gerechnet und zwei sozialkritisch anmutende fiktive Biographien bekommen, bei denen es eher um die Bewältigung ihrer Vergangenheit und die Findung des eigenen Ichs geht. Das war zwar nicht weniger aber auf eine andere Art spannend. Ich habe meine Probleme mit “Die Brücke” gehabt, vor allem mit dem Schreibstil von Monica Byrne. Die Autorin nutzt zwar eine sehr einfache Sprache, liebt aber Metaphern und setzt nicht wenige davon ein. Nur wer sich bis zum Ende durchkämpft, erkennt schlussendlich den ganzen Sinn der Metaphern und das Große ganze. Mir viel es sehr schwer, “Die Brücke” bis zu Ende zu lesen. Neben den Metaphern muss der Leser auch mit oft ungenauen oder unklaren Beschreibungen der Leben von Mariama und Meena leben. Ungewohnt und auch schwierig fand ich den Einstieg, den Monica Byrne für ihr Buch gewählt hat. Der Leser ist gleich mittendrin, unbekannte Begriffe werden nicht -auch nicht in einem Glossar- erklärt. Einiges konnte ich googeln, aber das hat dann doch meinen Lesefluss arg gestört. Dennoch gelingt Monica Byrne eines ganz gut: Sie hat mich zum Nachdenken angeregt. Viel interessanter als die Hauptstory hat sie nämlich die gesellschaftliche Situation im Indien und Afrika der Zukunft umrissen: Terrorismus, (il-/legale) Sklaverei, Standesunterschiede, Probleme der Energieversorgung, Ausbeutung und die Macht des Stärkeren. Themen die uns bereits seit Jahrzehnten begleiten und auch aktuell begleiten, Themen die vielleicht wie in “Die Brücke” noch viel schlimmer werden, wenn wir unser Verhalten nicht überdenken. Aufgrund meiner Erwartungen und den doch großen negativen Aspekten von “Die Brücke” kann ich nur eine beschränkte Leseempfehlung aussprechen. Aber jeder Leser, der aktuelle Themen in einer möglichen zukünftigen Betrachtung mag und sich nicht an Metaphern stört, ist hier gut aufgehoben und wird seinen Spaß an dem Debütroman von Monica Byrne haben.

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Ich finde, dass das Buch falsch beworben wird. Nach dem Klappentext zu urteilen habe ich mir einen spannenden SciFi-Roman erhofft, der sich mit Themen wie sozialer Ausgrenzung, dem Untergang Europas und der USA und dem Boom Asiens und Afrikas sowie einer Energiewende befasst. Zwei verzweifelte Frauen, die aus einem Moloch entfliehen und den Trail dafür nutzen. Das Buch spricht zwar fast all diese Themen an, aber auf gänzlich andere Art und Weise wie ich gedacht habe. Abwechselnd werden die Handlungsstränge von Meena und Mariama erählt. Meena lebt in Indien in einer Zukunft, die viele Parallelen zur heutigen Zeit hat, die aber weitergedacht wurden. Themen wie Überbevölkerung, soziale Netzwerke, Energiekrisen und -wenden und Kulturenvermischung spielen eine große Rolle. Zu Beginn des Buches flieht Meena, man weiß als Leser aber noch nicht wovor. Generell bleiben die Gründe für Meenas Flucht sehr lange nebulös und regen zum Interpretieren an. Meena beschreibt sich selbst als manisch und hat gewisse Begegnungen, die halluzinogen wirken. All dies treibt sie schließlich auf den Trail, einer Pontonbrücke zwischen Indien und Afrika, die der Energieerzeugung dient. Mit einem Survivalkit ausgestattet begibt sie sich alleine auf die abenteuerliche Reise über diesen schmalen, schwankenden Steg auf das offene Meer hinaus Richtung Afrika. Ganz getreu nach dem Motto “Der Weg ist das Ziel” erschließt sich auch dem Leser erst nach und nach, warum sie dies tut. Mariama ist im Gegensatz zu Meena zu Beginn der Geschichte noch ein junges Mädchen, das in Sklaverei lebt und eines Tages flieht. Quer durch Afrika reist sie zusammen mit einer kleinen Gruppe Händler Richtung Äthiopien, wo sie sich ein neues, ein besseres Leben verspricht. Auf dieser Reise begegnet sie Yemaja, einer jungen Frau, die sie stark beeindruckt. Im Grunde geht es in “Die Brücke” um zwei metaphorisch und teils sehr nebulös erzählte Lebensgeschichten, der zukünftige Handlungsort und die damit verbundenen Neuheiten und Änderungen sind nebensächlich. Beide Perspektiven werden aus der Ich-Sicht geschildert, wobei Mariama hier noch eine Besonderheit aufweist, da sie ihren Bericht zusätzlich an Yemaja richtet, ihr diesen erzählt. Mir persönlich hat der Teil Mariamas besser gefallen, da ich mit Meena nie wirklich warm wurde, wenn es auch Parallelen zwischen beiden Charakteren gab. Mariamas kindliche Sicht auf die Dinge und ihr Entdecken der auch für mich neuen Welt haben mir selbiges einfacher und verständlicher gemacht, zudem spricht ihre Ausgangssituation als Sklavenkind meinen Gerechtigkeitssinn sehr an und hat mich gleich Partei ergreifen lassen. Meena hingegen ist wohlhabend, sehr körperlich und sexuell, zudem wirkte sie auf mich auch sehr naiv und eindimensional. Mit ihrem Charakter wurde ich einfach nie wirklich warm. Wer sich an dieses Debüt der Autorin Byrne wagt muss mit metaphorischer Beschreibung auskommen können. Oft runzelt man unverständlich die Stirn, weil geschilderte Bilder surreal wirken. Zum Ende hin löst sich zwar alles auf und angewandte Metaphern ergeben einen Sinn, jedoch gehört bis dahin eine gehörige Portion Durchhalten im jedenfalls für mich doch recht undurchsichtigen Nebel dazu. Die Autorin bekommt aber scheinbar nebenher eine Sache grandios hin: Sie schildert sie Zustände im fortschrittlichen, beherrschenden Indien und dem rebellierenden Afrika. Rebellion, Terrorismus, Sklaverei, Kastenzugehörigkeit, Energiewenden und -ausbeutungen und der Bruch mit all dem fließen auf den ersten Blick nur im Hintergrundrauschen dahin und lassen einen denkenden Leser trotzdem nicht mehr los. So viel von dem, was sie schildert, ist auch heute schon in anderen Konstellationen zu sehen und zeigt auf, wohin unser Verhalten uns führen könnte. Gerade auch aus aktuellem Anlass zum Thema Flüchtlinge passt dieses Buch sehr gut. Monica Byrne hat ihren Roman meist in recht kurzen, knappen Sätzen verfasst, so das selten eine Wortgewalt entsteht. Der Sprachstil ist daher leicht verständlich, aber eben auch einfach. Etwas störend beim Lesen empfand ich, dass die Autorin die zukünftige Technik, welche die Protagonisten nutzen, wenig erklärt. Zwar ergibt sich alles Nötige aus dem Zusammenhang und gibt diesem Bericht zweier Leben so Authentizität, jedoch fiel es mir gerade zu Beginn schwer alles einzuordnen und zu verstehen. Leider hat mir die große Wendung zum Ende hin nur mäßig gefallen. Eine Triebfeder der Spannung beim Lesen war für mich das Rätseln, wie die beiden Handlungsstränge denn nun zusammenkommen oder -gehören. Die schlussendliche Auflösung war für mich eher ernüchternd und nicht ganz nachvollziehbar. Ich kann dieses Buch nur schwer bewerten. Einerseits hat es eines ganz groß gemacht: Es hat mich zum Nachdenken angeregt, zum Hinterfragen, zum Interpretieren, es hat mich schlichtweg nicht mehr los gelassen. Andererseits wurde ich mit den Protagonisten nicht warm, habe mir eine wesentlich spannendere Story erwartet und bekam den von mir nicht favorisierten Erzähler aus der Ich-Perspektive serviert. Wie soll man also ein Buch bewerten, dass einen einerseits etwas enttäuscht hat, einen andererseits aber auch über die bedruckten Seiten hinaus nicht losgelassen hat? Für Leser, die an einer Lebensgeschichte zweier Frauen aus der Zukunft interessiert sind, die Persönlichkeitsfindung und Vergangenheitsbewältigung in einer futuristischen Szenerie suchen, ist dieses Buch definitiv eine Leseempfehlung. Im Zweifelsfall sollte man sich eine Leseprobe gönnen, damit man weiß, in welchen Nebel man sich begeben wird, da dieser sich erst sehr spät lichtet.

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