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Rezensionen zu
Die Frau, die allen davonrannte

Carrie Snyder

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

gefühlvolle Familiengeschichte

Von: MoZeilenherz

23.04.2018

Snyder hat eine sehr berührende Biografie einer Frau geschrieben, deren Leben schon immer vom Laufen geprägt war. Aganetha erzählt ihre Geschichte, die in ihrer Kindheit beginnt, hin und wieder spielen Teile auch im Jetzt, im Altenheim, wo sie von zwei scheinbar fremden Menschen zu ihrem Leben interviewt wird. Aganetha war eine sehr gefühlvolle und ansprechende Hauptperson, mit der ich unglaublich mitfühlen konnte. Als Kind hatte sie diesen Traum vom Laufen, den niemand ernst nahm und den niemand verstand und als er sich endlich erfüllte, stellte sich schnell heraus, dass dieser Traum gar nicht mal so traumhaft ist. Das Buch beleuchtet sehr ehrlich und ungeschönt, die Härte des Profisportlerlebens, die Tatsache, dass man am Ende immer auf sich alleine gestellt ist und dass außer Leistung nichts zählt, die Menschlichkeit weit hinten ansteht. Aganetha hat eine Familie, die in ihrem Leben immer eine große, wenn auch nicht immer eine schöne Rolle gespielt hat und so verbindet sich die Geschichte einer Sportlerin und ihrer Karriere mit der einer Frau, die es nicht einfach hat im Leben als sie sich für einen Weg entscheidet und niemand diese Entscheidung mit trägt. Ich fand das Buch an vielen Stellen sehr berührend, weich und emotional geschrieben, es hat mich manchmal sehr gerührt und auch betroffen gemacht, gerade wenn es um das Sportlerleben und die Härte ebendieses geht. Es gibt von mir 4 von 5 Sternen, da das Buch trotz der wirklich einfühlsamen und spannenden Geschichte auch ein paar Längen hat, in denen ich mich manchmal ein bisschen überwinden musste, wirklich weiterzulesen.

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Aganetha ist 104 Jahre alt und lebt im Altenheim. Sie hat alle Familienmitglieder überlebt und ist nun umgeben von lauter ihr unbekannten Menschen. Doch dann tauchen im Altenheim plötzlich eine junge Frau und eine junger Mann auf und entführen die alte Dame. Für Aganetha beginnt damit ein abenteuerlicher Ausflug und ein letzter ergreifender Blick auf ihr gesamtes Leben. Aganetha Smart ist „Die Frau, die allen davonrannte“ als sie 1928 für Kanada die Goldmedaille im 800 m Lauf bei den olympischen Spielen holt. Dafür hat sie hart gearbeitet, viel trainiert und auf sehr viel verzichtet. Diese Geschichte aber ist nicht nur ein Blick auf die sportliche Leistung dieser außergewöhnlichen Frau, sondern sie schildert sehr ergreifend auch die damaligen Lebensumstände der jungen Aganetha zur Zeit des Krieges zu Hause in der eigenen Familie. Überhaupt ist Aganethas Leben meist nicht einfach. Sie muss oft Verluste hinnehmen und verdrängt dabei auch so manches. Doch als sie den Blick zurück wagt, dringt auch so manches Vergessene wieder in ihr Gedächtnis. „Die Frau, die allen davonrannte“ ist größtenteils fiktiv, aber enthält dennoch tatsächliche Gegebenheiten. Es ist interessant Aganethas Leben im Rückblick, wenn auch nicht immer in richtiger chronologischer Reihenfolge, zu erlesen und dabei auch das eine oder andere Geheimnis zu erfahren. Aganethas Leben ist geprägt von einer ganz besonderen Atmosphäre. Die Stimmung ist nur selten beschwingt, meist geht es leicht melancholisch zu und vielleicht gerade deshalb entwickelt die Geschichte ihren ganz besonderen Charme. Aganetha Smart ist eine starke Persönlichkeit, ihrer Zeit weit voraus. Mit ihr hat die Autorin Carrie Snyder eine Protagonistin erschaffen, die ihresgleichen sucht. Wirklich gelungen! Copyright © 2016 by Iris Gasper

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Die hochbetagte Aganetha Smart verbringt ihren Lebensabend in einem Altenheim. Dort besuchen sie zwei junge Leute, die sie für einen Film interviewen möchten. Denn Aganetha ist nicht irgendeine Bewohnerin des Seniorenheims, nein sie gewann als junge Läuferin einst bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam die Goldmedaille. Das war eine Sensation, denn zu dieser Zeit war es für Frauen nicht selbstverständlich Laufsport betreiben zu können. Durch die Fragen der beiden jungen Leute blickt Aganetha zurück in ihre Vergangenheit und gibt Einblicke in die Konventionen ihrer Zeit. Bis sie sich im klaren darüber ist, dass die beiden nicht nur ein Interview mit ihr möchten... "Die Frau, die allen davonrannte" ist ein wirklich gut zu lesender Familienroman und kein Buch über die sportliche Karriere einer Sportpionierin. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, denn für mich ist sie ein gelungenes Porträt vor allem der Frauen in der Gesellschaft des vorherigen Jahrhunderts. Carrie Snyder beleuchtet das nicht immer einfache Leben der Olympiasiegerin Aganetha Smart von vielen Seiten und zwar über ihre Kindheit, Jugend bis hin zu ihren sportlichen Leistungen und dem schwierigen Weg dorthin. Da die Titelheldin zum Zeitpunkt der Erzählung bereits 104 Jahre alt ist, bieten sich dabei Rückblenden geradezu an. Diese sind jedoch nicht chronologisch, Aggie springt immer wieder in verschiedene Vergangenheitsbereiche zurück. Das ist zwar zunächst gewöhnungsbedürftig zu lesen, hat mir aber immer besser gefallen, denn eigentlich ist das ja ganz normal bei Erinnerungen eines solch langen und ereignisreichen Lebens. Durch ihre lockere und einfühlsame Schreibweise gelingt ihr der Spagat zwischen Spannung, traurigen Episoden und Hoffnung sehr gut. Für mich bildet dieses Buch die Realität ganz nah ab, denn für die meisten gibt es doch immer wieder Höhen und Tiefen im Leben. Obwohl der Sport hier nicht das Hauptthema ist, erfährt der Leser trotzdem noch jede Menge über die Anfänge des Frauenlaufsports. Das fand ich sehr interessant, Besonders das Nachwort der Autorin zu diesem Thema finde ich spitze. Zum Schluss noch ein Wort zum Cover. Es ist sehr gelungen, denn es drückt genau die Atmosphäre im Buch aus. Die Enge des Landlebens und den Aufbruch in ein eigenständiges Leben durch das rennende Mädchen. Klasse. "Die Frau, die allen davonrannte" habe ich sehr gerne gelesen. Es ist ein anspruchsvoller Familienroman mit vielen Facetten. Sehr zu empfehlen.

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Nach dem ersten Leseeindruck, den ich bei Vorablesen hinterlassen habe, halte ich nun den Band in meinen Händen. Noch habe ich es nicht ausgelesen, dennoch möchte ich diesen Leseeindruck ergänzen: Aganetha ist 104 Jahre alt, sitzt im Rollstuhl und fristet ihre Zeit in einem grauenhaften Altenheim. Alle ihre Familienmitglieder sind bereits verstorben, doch jetzt erhält sie Besuch von zwei jungen Leuten. Aganetha sieht in der jungen Frau mit den roten Haaren, ihre ältere Schwester Fanny. Der junge Mann ist noch nicht identifiziert ... ihre Gedanken schweifen in ihre frühe Kindheit fast 100 Jahre zurück. In ihrer Wut, weil Fanny sie nicht dabei haben möchte, rennt sie davon ... und stellt fest, dass sie schnell ist. Mehr ist der Leseprobe nicht zu entnehmen. Die Phantasie arbeitet aber weiter ... Welche Geschichte kann uns Aganetha erzählen? Und vor allem, kann sie diesem unsäglichen Altenheim entkommen? Fragen, die ich gerne aus dem Buch beantwortet haben möchte. Der Klappentext und die Anmerkungen der Autorin im Nachwort heben noch einmal die Spannung: Aganetha ist zwar eine fiktive Figur, die an der Olympiade 1928 teilnimmt. Als Inspiration hat die Autorin aber reale Teilnehmerinnen - insbesondere die "Unvergleichlichen Sechs", wie das kanadischen Leichtathletinnen-Team genannt wurde - zum Vorbild genommen. Ihre Recherchen werfen ein besonderes Licht auf Diskriminierungen - noch heute - im Frauen-Laufsport. Spannend, was uns Aganetha hier berichten wird. Ich freue mich auf die weitere Lektüre. Danke für dieses Buch!

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Ein letzter Lauf

Von: sbs aus Pfalz

13.06.2016

Aggie Smart war eine Leichtathletin, eine Pionierin, die bei den Olympischen Spielen 1928 für Kanada einen großen Erfolg eingefahren hat. Doch sie ist mehr als eine Gewinnerin, sie ist eine starke, mutige Frau, die Schicksalsschläge und Verluste verkraften musste und nicht immer wusste, wie sie sich am besten zu verhalten hat - nur das Laufen, das klappte fast immer und war ihr meist Trost und Bestätigung. Nun mit 104 Jahren, als alle Verwandten schon gestorben sind und sie nicht mehr rennen kann, blickt sie zurück auf ein bewegtes Leben. Die Geschichte beginnt leicht verworren und langsam, denn die alte Frau wird von zwei jungen Menschen aus dem Pflegeheim geholt. Während die Jungen wissen, wer sie ist, hat Aggie keinen Schimmer, lässt sich jedoch mitnehmen und erlebt ihre eigene Geschichte nochmal. Auch wenn die Geschichte leicht konfus zu beginnen scheint, nimmt sie beständig Tempo auf und erklärt sich immer mehr. Es ist die Geschichte einer von zahlreichen Schicksalsschlägen getroffenen Familie und einer besonderen Frau, die allen und allem davonrannte, bis zum Schluss. An vielen Stellen vergaß ich, dass es sich „nur“ um die Biografie einer rein fiktiven Figur handelt. Aggie Smart erzählt aus der Ich-Perspektive, sodass man eine direkte Verbindung zu ihr bekommt und sich in sie und ihre Welt einfühlen kann. Das Buch war an sich packend, die Geschichte interessant, aber ich hatte mir doch etwas mehr davon versprochen, als es letztlich war. Was genau kann ich gar nicht richtig sagen, aber etwas mehr Spannung und (positive!) Emotion hätten das Buch perfekt gemacht. Vielleicht liegt es auch daran, dass Aggies Erinnerungen nicht chronologisch sind, sondern thematisch und daher munter von der Kindheit, in die Jugend oder ins Erwachsenenalter springen. Das erfordert vom Leser einiges an Aufmerksamkeit, aber letztlich macht die gewählte Form mehr Sinn, da so die Gegenwart mit der Vergangenheit gut verknüpft sind und Erinnerungen nun mal nicht „chronologisch“ ablaufen. Das Thema Leichtathletik wurde in all seinen Facetten gut dargestellt, sodass es auch für Nichtsportler interessant sein dürfte, zumal Aggie Parallelen zum „normalen“ Leben zieht, die man in der Regel sehr gut nachvollziehen kann. Alle Protagonisten sind gut gezeichnet und man hat sofort eine Vorstellung von ihnen und fiebert an der einen oder anderen Stelle mit. Herausragend schön fand ich das Ende der Geschichte! Stimmig und trotzdem überraschend und nicht so schwarzgemalt, wie die Geschichte bis dahin häufig war. Das Cover gefiel mir sehr gut und es macht auch Sinn, dass kein Frau, sondern ein Mädchen abgebildet ist, denn in der Kindheit wurden die Grundlagen gelegt… Ich würde empfehlen den Stammbaum ganz am Beginn des Buches nicht zu betrachten, weil er doch einiges vorwegnimmt und am Ende des Buches meines Erachtens besser aufgehoben wäre.

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