Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Frau, die allen davonrannte

Carrie Snyder

(11)
(5)
(1)
(0)
(0)
€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

Die hochbetagte Aganetha Smart verbringt ihren Lebensabend in einem Altenheim. Dort besuchen sie zwei junge Leute, die sie für einen Film interviewen möchten. Denn Aganetha ist nicht irgendeine Bewohnerin des Seniorenheims, nein sie gewann als junge Läuferin einst bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam die Goldmedaille. Das war eine Sensation, denn zu dieser Zeit war es für Frauen nicht selbstverständlich Laufsport betreiben zu können. Durch die Fragen der beiden jungen Leute blickt Aganetha zurück in ihre Vergangenheit und gibt Einblicke in die Konventionen ihrer Zeit. Bis sie sich im klaren darüber ist, dass die beiden nicht nur ein Interview mit ihr möchten... "Die Frau, die allen davonrannte" ist ein wirklich gut zu lesender Familienroman und kein Buch über die sportliche Karriere einer Sportpionierin. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, denn für mich ist sie ein gelungenes Porträt vor allem der Frauen in der Gesellschaft des vorherigen Jahrhunderts. Carrie Snyder beleuchtet das nicht immer einfache Leben der Olympiasiegerin Aganetha Smart von vielen Seiten und zwar über ihre Kindheit, Jugend bis hin zu ihren sportlichen Leistungen und dem schwierigen Weg dorthin. Da die Titelheldin zum Zeitpunkt der Erzählung bereits 104 Jahre alt ist, bieten sich dabei Rückblenden geradezu an. Diese sind jedoch nicht chronologisch, Aggie springt immer wieder in verschiedene Vergangenheitsbereiche zurück. Das ist zwar zunächst gewöhnungsbedürftig zu lesen, hat mir aber immer besser gefallen, denn eigentlich ist das ja ganz normal bei Erinnerungen eines solch langen und ereignisreichen Lebens. Durch ihre lockere und einfühlsame Schreibweise gelingt ihr der Spagat zwischen Spannung, traurigen Episoden und Hoffnung sehr gut. Für mich bildet dieses Buch die Realität ganz nah ab, denn für die meisten gibt es doch immer wieder Höhen und Tiefen im Leben. Obwohl der Sport hier nicht das Hauptthema ist, erfährt der Leser trotzdem noch jede Menge über die Anfänge des Frauenlaufsports. Das fand ich sehr interessant, Besonders das Nachwort der Autorin zu diesem Thema finde ich spitze. Zum Schluss noch ein Wort zum Cover. Es ist sehr gelungen, denn es drückt genau die Atmosphäre im Buch aus. Die Enge des Landlebens und den Aufbruch in ein eigenständiges Leben durch das rennende Mädchen. Klasse. "Die Frau, die allen davonrannte" habe ich sehr gerne gelesen. Es ist ein anspruchsvoller Familienroman mit vielen Facetten. Sehr zu empfehlen.

Lesen Sie weiter

Die Frau, die allen davonrannte, rennt schon lange nicht mehr, zumindest nicht körperlich: Aganetha Smart ist mittlerweile hundertundvier, sitzt im Rollstuhl und lebt in einem Altersheim. Sprechen fällt ihr schwer und nahezu blind ist sie auch. Kein Wunder, dass sie in ihren Tagträumen lieber in ihre Kindheit zurückdriftet als in der trostlosen Gegenwart zu verharren. Doch eines Tages wird sie unsanft aus solch einem Traum gerissen: sie hat Besuch. Ein Mädchen und ein junger Mann, die Aganetha nicht kennt – sie kennt niemanden mehr, denn alle, die sie einst kannte, sind tot oder aus ihrem Leben getilgt. Das Mädchen gibt sich als entfernte Verwandte aus, und Aganetha ist sich sicher, dass sie lügt. Aber sie erinnert sie an ihre Schwester Fannie, und so beschließt sie, den beiden zwar nicht zu vertrauen, sich aber dennoch auf einen Ausflug mit ihnen einzulassen. Damit beginnt für den Leser eine zweifache Reise: zum einen in Aganethas Vergangenheit – in Rückblenden erzählt Carrie Snyder Aganethas Geschichte – zum anderen mit Aganetha und ihren beiden Begleitern: das Mädchen ist selbst Sportlerin und möchte einen Film über die einst berühmte Läuferin und Olympiamedaillengewinnerin machen. Doch ist das wirklich ihr einziges oder zumindest ihr vorrangiges Ziel? Aganetha kommen schon bald Zweifel … Gut geschrieben und flüssig erzählt, mit interessanten Figuren – und doch gelingt es Carrie Snyder nicht ganz, die Erwartungen zu erfüllen, die sie mit den ersten Seiten geweckt hat. Vieles und viele (Personen) bleiben etwas blass, fesselnde Passagen wechseln sich mit nahezu unterkühlten ab – und so bleibt man zurück mit einem Buch, das man gerne gelesen und von dem man sich doch mehr versprochen hat.

Lesen Sie weiter

Berührend und unvergesslich

Von: Frieda-Anna aus Eppendorf

27.07.2016

Aggie muss laufen, laufen, laufen. Das war schon immer so und hat sich auch nie geändert, bis sie, mittlerweile 104 Jahre alt, in einem Altenheim ihr Dasein fristet. Aganetha Smart, so ihr richtiger Name, ist eine nun vergessene Pionierin. Sie gewann 1928 olympisches Gold für Kanada im Langstreckenlauf. Damals durften Frauen erstmals über eine solche Distanz teilnehmen. Aggie ist so alt, dass es keine Freunde, Bekannte oder Verwandte mehr gibt. Alle sind verstorben. Doch eines Tages taucht ein junges Pärchen auf, das brennendes Interesse an Aggies Person zeigt. Trotz körperlicher Unzulänglichkeiten bemerkt Aggie, dass etwas nicht stimmt… Die Autorin hat in den Vordergrund gestellt, wie schnell Ruhm und Erfolg verblassen können und wie anstrengend und zermürbend es sein kann, einen hohen Leistungsstandard zu halten. Trotzdem die fiktive Hauptperson eine begnadete Läuferin war, ist ihr Glück im wahrsten Sinne auf der Strecke geblieben. Sie musste mit vielen harten Schicksalschlägen, Verlust, Tod und Trauer umgehen. Besonders imposant ist es der Autorin, selbst leidenschaftliche Läuferin, gelungen, die Verbindung zwischen Aggie in alt und Aggie in jung zu schaffen und handeln zu lassen. Sehr beeindruckend. Und trotz der vielen Zeitsprünge ist man als konzentrierter Leser, nicht zuletzt dank des vorausgeschickten Stammbaums, immer mitten im Geschehen. Die Geschichte um Aggies Person wird mir als leidenschaftlicher Fan von Familiengeschichten, bei der auch hier das große Geheimnis nicht fehlt, in Erinnerung bleiben. Ein tragischer Einblick in ein ganzes langes Leben einer beeindruckend geschaffenen Persönlichkeit mit Überlegungen, ob ein solch langes Leben erstrebenswert sein könnte. Eine empfehlenswerte spektakuläre Fahrt auf der Gefühlsachterbahn und ein unvergessliches Leseerlebnis.

Lesen Sie weiter

Handlung Aganetha Smart gewann 1928 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Amsterdam. Es war ein revolutionärer Sieg, waren es doch die ersten Olympischen Spiele an denen Frauen bei Langstreckenläufen teilnehmen durften. Mehr als 70 Jahre später, mittlerweile sind ihre Erfolge in Vergessenheit geraten, verbringt sie ihren Lebensabend in einem Altersheim. Max und Kaley, ein Geschwisterpaar, besuchen Aganetha in ihrem tristen Alltag und möchten eine Dokumentation über die damalige olympische Pionierin erstellen. Trotz ihrer Gebrechlichkeit lässt sie sich auf dieses Abenteuer mit den beiden jungen Leuten ein, in der Hoffnung aus ihrem Gefängnis zu entfliehen und sich noch einmal an ihr früheres Leben zu erinnern. Dank Max und Kaley hat Aganetha nochmals in ihrem Leben die Möglichkeit, für sie wichtige Orte zu besuchen und ihre Erinnerungen neu aufleben zu lassen. Eine bemerkenswerte Geschichte über Tragödien und Freuden. Meinung Aganetha Smart ist eine Frau die man einfach respektieren muss, ob ihres ereignisreichen Lebens. Sie wurde 1908 in Kanada geboren, ihre Kindheit und Jugendzeit war von Krieg, totbringenden Krankheiten und von frühen Verlusten der eigenen Angehörigen geprägt. Nun ist diese beeindruckende Frau 104 Jahre alt. Seit Jahrzehnten fristet sie ein einsames Leben in einem Altersheim. Geblieben sind nur ihre Erinnerungen an die Vergangenheit, aber auch diese drohen immer mehr zu verblassen. Sie hat all ihre Lieben überlebt, manche seit einem Jahrhundert, manche seit einigen Jahren. Unvorstellbar, dass man trotz eines solch bewegten Lebens mit großartigen Erfolgen derart in Vergessenheit geraten kann, um einsam und alleine auf den Tod warten muss. Ist es ein Segen ein derart hohes Alter zu erlangen? Ich kann diese Frage nicht beantworten. Das Buch war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Mal war es Mitgefühl, mal Trauer, Freude und dann wieder pures Mitleid. Wahrhaft eine Hochschaubahn der Emotionen. Zwar handelt es sich hierbei um eine erfundene Geschichte aber dennoch, vieles von dem Erzählten betraf die Generation meiner Großeltern. Es sind zwar nur einhundert Jahre die erzählt werden, aber die damals herrschenden Probleme rücken unsere jetzigen in ein anderes Licht. Man wird sozusagen wieder ein wenig geerdet. Die Geschichte handelt zwar von den sportlichen Erfolge von Aganetha, aber für mich war dies nicht der Kern der Erzählung. Vielmehr hat mich die Person und ihr ganzheitliches Leben mit allen Höhen und Tiefen fasziniert. Ich konnte mich mit Aganetha freuen aber ich konnte auch mit ihr leiden. Carrie Snyder erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive, wobei sie zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt. Dies hat sie auf tolle Art und Weise umgesetzt, sodass man nie den Faden verliert. Obwohl das Buch keine Spannung im herkömmlichen Sinne aufkommen ließ, war es dennoch ein Pageturner. Carrie Snyder hat das Buch geschrieben als sie selber mit dem Lauftraining begonnen hat. Das harte Training hat ihr bei ihrer Arbeit als Autorin sehr geholfen. Seit sie mit dem Langstreckentraining begonnen hat, arbeitet sie fokussierter und schafft es seither schneller ihre Geschichten zu Ende zu bringen. Ein tolles Beispiel wie sich sportlicher Ausgleich positiv auf das eigene Arbeitsverhalten auswirken kann. Fazit Absolut Lesenswert – Eine unvergessliche Geschichte über Wettkampf, Ziele, Leidenschaft und leidvolle Verluste. Autor Carrie Snyder ist Mutter von vier Kindern, Autorin, Organisationstalent, Träumerin, Läuferin, Lehrerin, Fotografin und jemand, der sich die Zeit nimmt, um sich mit einer Tasse Kaffee vor den Computer zu setzen und sich mit dem eigenen Blog zu beschäftigen oder ein Buch zu schreiben. Auch wenn ihre Tage mehr als ausgefüllt sind, fragt sie sich immer wieder, was sie noch tun kann, um sie etwas schöner und wertvoller zu machen. Sie veröffentlichte zwei Bücher mit Kurzgeschichten, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Ihr erster Roman »Die Frau, die allen davon rannte« stand bereits wenige Wochen nach Erscheinen auf der Shortlist des Rogers Writers’ Trust Fiction Preises und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Carrie Snyder lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und zwei Hunden in Waterloo, Ontario.

Lesen Sie weiter

„ Eine Farm am Ende der Welt wird zum Mittelpunkt eines ganzen Lebens „ ( so steht es auf der Rückseite des Buchcovers ), dem konnte ich beim Lesen nur zustimmen, schöner kann man es nicht Ausdrücken. Meine Zusammenfassung zum Inhalt: Ich finde es ist eine unglaubliche und berührende Geschichte über Aganetha Smart, Aggie wie sie von ihrer Familie und Freunden gerufen wird. Die einst zur Pionierin als Läuferin wurde. Eine unglaubliche junge und dynamische Frau, die allem trotze um ihren Traum zu verwirklichen. Schon als Kind war sie sehr speziell und hatte ihren eigenen Kopf. Aggie, war die erste junge Läuferin und gewann 1928 bei den Olympischen Spielen in Kanada, im 800 m Lauf, sie ebnete vielen Frauen den Weg, Ihr Weg war oft nicht leicht, er verlangte viel von ihr ab. In vielen Rückblicken erfahren wir mehr über die 104 Jährige Aggie, die in einem Altersheim lebt, und dort von einem jungen Geschwisterpaar besucht wird. Sie möchten sie über ihr Leben als Läuferin interviewen und einen Film über sie drehen. Irgendwie sind die beiden sehr Komisch , man hat das Gefühl das etwas nicht mit rechten Dingen abläuft. In den Gesprächen tauchen wir ab in ihre Kindheit auf einer sehr abgelegen Farm, schon von klein an war sie bessen vom Laufen, sie rannte allen davon, auch ihren eigenen Gefühlen und Problemen. Es war kein leichtes Leben damals, ob auf der Farm oder ihren Sportlichen Karriere , sie musste auf vieles Verzichten. Sie wuchs in einer sehr großen Familie auf, alle mussten mit anpacken. Das Leben dort war nicht einfach und oft entbehrungsreich. All dies ist so intensiv und sensibel herüber gebracht, als wir Aggie von Kindesbeinen bis ins hohe Alter begleiten. Wir bekommen sehr tiefe Einblicke in das Leben, der Familie Smart, die oft vom Schicksal gebeutelt wird. Ich muss sagen das Leben als Frau, war damals nicht einfach, das alles bekommt man zu spüren und erlebt es mit.Eine Geschichte voller spannender und überraschender Wendungen. Zur Autorin: Carrie Snyder , „ Die Frau die allen davon rannte „, ist ihr erster Roman, und er ist ihr mehr als Großartig gelungen. Eine Geschichte die einem in den Bann zieht und berührt. Sie erzählt sehr Facettenreich und lebendig, das Leben der Aganetha Smart und ihrer Familie. Eine wirklich sehr schöne Hommage an all uns Frauen auf dieser Welt. Ihr Erzählstil ist sehr tiefsinnig und sensibel, ebenso das Rollenbild der Frau zur damaligen Zeit, ,mit all seinen Klischees. Das Leben der Familie Smart, die vom Schicksal gebeutelt ist, das alles kommt sehr real herüber. Die Protagonisten und ihre Gefühle sind Glaubhaft, real und sind zum greifen nah, man hat stellenweise das Gefühl, teil des ganzen zu sein. Der Schreibstil ist sehr Bildhaft, flüssig und fesselnd. Man spürt auch das sie intensive Recherche über die damalige Olympiade betrieben hat, auch wenn die Personen Fiktiv sind, waren sie doch der Grundstein zu dieser wundervollen Geschichte. "Eine wundervolle Facettenreiche und Intensive Geschichte über eine ungewöhnliche Frau "

Lesen Sie weiter

Alle Kommenden. Alle Gehenden ...

Von: Christoph Wirth aus Brachbach

04.07.2016

… soll er sicher nach Hause lotsen, der Leuchtturm, den Robert Smart im Garten seines Hauses errichtet hat. In „Die Frau, die allen davonrannte“ kommen und gehen die Romanfiguren, sie bleiben, gehen wieder, kehren zurück, gehen für immer. Carrie Snyder wählt einen äußerst gelungenen Einstieg, um den Leser mit der Familienbiografie der Smarts vertraut werden zu lassen. Roberts Tochter, die kleine Aganetha, geht wie so oft mit ihrer zehn Jahre älteren Halbschwester Fannie auf den Friedhof. Auf diesem „Friedhof der toten Kinder“ liegen Fannies Mutter und vier ihrer viel zu jung verstorbenen Brüder, die sie immer liebevoll mit „Hallo, Mutter! Hallo, Jungs!“ begrüßt. Der Stammbaum am Beginn des Romans erleichtert dem Leser zudem das Verständnis der verwandtschaftlichen Beziehungen. Heute ist Aganetha Smart 104 Jahre alt und lebt in einem Altenheim, von Fremden umgeben, im Rollstuhl sitzend in einem Zimmer, das nach „Hühnerfett und Windeln riecht“. Sie war einmal berühmt. Als junge Läuferin gewann sie für Kanada bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 eine Goldmedaille, nachdem erstmals Frauen in dieser Kategorie antreten durften. Auf 340 Seiten entfaltet die Autorin ein breit gefächertes Spektrum von Aganethas Leben, und die sollte der Leser aufmerksam lesen. Unvermittelt, von einem Satz zum anderen, ausgelöst durch Gesten, Worte und Bilder, wechseln die unterschiedlichen Zeitebenen der weiß Gott nicht immer einfachen und behüteten Kindheit mit dem Erfolg ihrer Jugend und ihres heutigen Abenteuers. Im Altenheim sind nämlich zwei junge Geschwister aufgetaucht, die die alte Dame angeblich kennen und sie „entführen“, um einen Film über sie zu drehen. Was sich hinter den beiden Personen und ihrer Mutter verbirgt, sei hier nicht verraten und wird erst am Ende des Buches aufgelöst. Aganetha Smart ist eine fiktive Romanfigur, die zwar auf den historischen Tatsachen der Olympischen Spiele von 1928 basiert, aber hier stellvertretend die Pionierin verkörpert. Aber es geht um weitaus mehr als um Emanzipation. Ihr Leben ist angefüllt mit Momenten voller Wehmut, Enttäuschungen, Selbstzweifeln, Schicksalsschlägen, ein wenig Glück und sehr persönlichem Leid. Das hört sich zunächst wie triefender Schmerz an, ist es aber nicht. Carrie Snyder lässt den Leser intensiv und sprachlich gekonnt teilhaben an den Höhen und Tiefen von Aganethas Biografie. Keine Allerweltsliteratur, keine leicht zu genießende Kost, aber gerade deshalb lesenswert!

Lesen Sie weiter

Packend bis zum Ende

Von: Katharina aus Ravensburg

23.06.2016

«Die Frau, die allen davonrannte», finde ich ein sehr packendes Buch, dass ich in kürzester Zeit verschlungen habe. Es erzählt die Geschichte von Aganetha Smart, 1908 geboren, von ihrer frühen Kindheit bis zu ihrem jetzigen stolzen Alter von hundertvier Jahren. Aganatha wächst auf einer Farm in Kanada auf, sie geht früh von zu Hause weg und zieht zu ihrer Schwester in die Großstadt, wo sie ein für die damalige Zeit sehr emanzipiertes Leben führt. Dort trainiert sie hart das, was sie immer schon gut konnte: laufen. Mit zwanzig gewinnt sie die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Das ist besonders beeindruckend, da es das erste Mal ist, dass Frauen in dieser Kategorie teilnehmen dürfen. Ihr Leben ist geprägt von den Beziehungen zu ihren Geschwistern und ihrer Freundin, die auch ihre härteste Konkurrentin ist. Die Erzählung findet mit vielen Zeitsprüngen statt, so dass ich immer gut mitdenken musste, um einordnen zu können, über welches Alter gerade erzählt wird. Die Motive für das Handeln der Hauptfiguren werden erst im Laufe der Erzählung klar, was es sehr spannend macht weiterzulesen und hinter die Gründe zu kommen. Manche Motive waren mir allerdings auch am Ende des Buches nicht ganz klar, was ich schade fand. Es wird z.B. von einer Veränderung ihrer Mutter geschrieben, aber nicht inwiefern und aus welchem Anlass. Das Buch finde ich absolut empfehlenswert: es lässt einen nicht mehr los, sobald man begonnen hat.

Lesen Sie weiter

Nach dem ersten Leseeindruck, den ich bei Vorablesen hinterlassen habe, halte ich nun den Band in meinen Händen. Noch habe ich es nicht ausgelesen, dennoch möchte ich diesen Leseeindruck ergänzen: Aganetha ist 104 Jahre alt, sitzt im Rollstuhl und fristet ihre Zeit in einem grauenhaften Altenheim. Alle ihre Familienmitglieder sind bereits verstorben, doch jetzt erhält sie Besuch von zwei jungen Leuten. Aganetha sieht in der jungen Frau mit den roten Haaren, ihre ältere Schwester Fanny. Der junge Mann ist noch nicht identifiziert ... ihre Gedanken schweifen in ihre frühe Kindheit fast 100 Jahre zurück. In ihrer Wut, weil Fanny sie nicht dabei haben möchte, rennt sie davon ... und stellt fest, dass sie schnell ist. Mehr ist der Leseprobe nicht zu entnehmen. Die Phantasie arbeitet aber weiter ... Welche Geschichte kann uns Aganetha erzählen? Und vor allem, kann sie diesem unsäglichen Altenheim entkommen? Fragen, die ich gerne aus dem Buch beantwortet haben möchte. Der Klappentext und die Anmerkungen der Autorin im Nachwort heben noch einmal die Spannung: Aganetha ist zwar eine fiktive Figur, die an der Olympiade 1928 teilnimmt. Als Inspiration hat die Autorin aber reale Teilnehmerinnen - insbesondere die "Unvergleichlichen Sechs", wie das kanadischen Leichtathletinnen-Team genannt wurde - zum Vorbild genommen. Ihre Recherchen werfen ein besonderes Licht auf Diskriminierungen - noch heute - im Frauen-Laufsport. Spannend, was uns Aganetha hier berichten wird. Ich freue mich auf die weitere Lektüre. Danke für dieses Buch!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.