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Rezensionen zu
Die Rote Wand

David Pfeifer

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Das Gespräch mit einem befreundeten Historiker inspirierte David Pfeifer dazu, einen Roman über das Mädchen zu schreiben, welches sich im ersten Weltkrieg freiwillig meldete, um in den Krieg um Tirol zu ziehen. Der Autor wurde 1970 in München geboren und arbeitet als Journalist für verschiedene Zeitschriften unter anderem für den Stern, Neon, Geo und GQ. Mittlerweile ist er verantwortlicher Redakteur für die Wochenausgabe der Süddeutschen Zeitschrift. Wie häufig bei Büchern, welche von Journalisten geschrieben wurden, sind die Faktengenauigkeit, die ausgeprägte Recherche und der gute Schreibstil auf jeder Seite des Buches spürbar. In einem Interview erzählt er, dass er nur deshalb einen Roman geschrieben hätte, weil die Informationen für ein Sachbuch nicht ausgereicht hätten. Die Sprache Pfeiffrs stellt einen enormen Wert da. In unaufgeregten Sätzen mit einfacher, klarer Sprache schreibt er keinen Heldenepos über den 1. Weltkrieg, sondern lässt eine Handvoll Figuren ihr Schicksal erleben. Dabei achtet er darauf, keine Partei zu ergreifen, sondern eine sachliche und neutrale Darstellung zu wahren. Dadurch wird das Leid der Menschen realer und nachvollziehbarer für den Leser. Um den Irrsinn weiter zu verdeutlichen, streut der Autor an manchen Stellen Auszüge aus dem Leben in Wien ein, wo Diplomaten in Lackschuhe über das Schicksal von Menschen in über 2000m Höhe entscheiden. In diesem Buch wird sehr deutlich, dass der eigentliche Feind beider Armeen, welche sich in den Dolomiten gegenüber standen, die Natur und vor allem die Kälte im Winter waren. Die meisten Soldaten waren nicht ausgebildet, sondern es wurden jene in den Krieg geschickt, welche es bis jetzt noch nicht erwischt hatte. Ihr einziger Vorteil bestand darin, dass sie eventuell bergfester waren, da sie die Gegend kannten. Alle Figuren sind menschlich, haben gute und weniger gute Charaktereigenschaften und stehen für Prototypen an Menschen, die in den Bergen ausgeharrt haben. Das Mädchen, dessen Namen der Leser in dem Buch nicht erfährt, kann durch ihre genaue Beobachtungsgabe exakte Personenbeschreibungen liefern. Zu dem Buch wurde eine App entwickelt, in welcher der Leser durch die virtuelle Berglandschaft spaziert und die Orte besucht, an welchem die Romanfiguren ausharren. Es sind historische Bilder an verschiedenen Orten hinterlegt und Wanderrouten zum nachlaufen angegeben. Die App ist eine nette Idee. Leider verliert man sich leicht in ihr und sie holpert hier da. Es ist allerdings ein wunderbares Konzept, welches eine gute Idee für Fantaysromane wäre.

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Im Krieg

Von: wal.li

07.11.2015

Ihre Mutter ist schon lange tot, als ihr Vater aus dem Krieg zurückkam war er nicht mehr der Selbe. Trotzdem zog es ihn wieder zu den Soldaten als er sich gesund fühlte. Mit ihren fünfzehn Jahren bleibt sie allein zurück, zur Tante soll sie. Lieber aber will sie beim Vater sein, deshalb zieht sie Jungenkleider an und meldet sich zum Kriegsdienst. Den Vater will sie suchen, doch sie findet den Krieg. An der Front zwischen Italien und Österreich in den Dolomiten kämpft sie im ersten Weltkrieg. Im Krieg wird überall gestorben, auch an den abgelegensten Fronten wird gekämpft, sind Verwundete zu beklagen und Tote. Fleischfetzen und abgerissene Glieder, man mag es sich kaum vorstellen. Man spricht noch mit dem Kameraden neben einem und plötzlich ist von diesem nicht mehr viel übrig. In tiefe Trauer mischt sich doch ein Hauch Erleichterung, dass es einen nicht selbst erwischt hat. In der harten Bergwelt der Dolomiten kommt noch die Unerfahrenheit vieler im Berg hinzu, da ist nicht unbedingt der Feind schuld an so manchem Todesfall. Und mittendrin das Mädchen auf der Suche nach dem Vater, der unauffindbar scheint. Unerkannt erlebt sie die Kameradschaft unter den Soldaten, aber auch Missgunst, Tod und Verlust. Tapfer übersteht sie viele Gefahren und vergisst fast, das sie ein Mädchen ist. Auf einer wahren Geschichte beruhend wird hier ein Teil des ersten Weltkriegs beschrieben, der vielleicht eher unbekannt ist. Unabhängig von diesem Hintergrund, wird, wie schon gesagt, im Krieg überall gestorben. Als hart empfindet man es, vom Tode der jungen Menschen zu lesen, die auch hier als Kanonenfutter benutzt werden. Niemand sollte als Soldat kämpfen müssen, doch hier sind es gerade die jungen Unerfahrenen, die an die Front geschickt werden. Mit ihrem jugendlichen Enthusiasmus laufen sie in manche Fallen, einzig ihre Bergerfahrung kann ein Vorteil sein. Irritierend wie sich ein junges Mädchen da hineinfügt, doch die Sehnsucht nach dem Vater, der ihre einzige Familie ist, lässt sie alles ertragen. In welch glücklicher Zeit leben wir doch heute in Europa, wo schon lange kein großes Gefecht mehr mit Waffen auszufechten war. Möge es noch lange so bleiben, denn so ungewöhnlich und berührend die geschilderten Ereignisse sind, erleben möchte man sie nicht. 4,5 Sterne

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Die Rote Wand

Von: Gunda Singer aus Jockgrim

01.09.2015

Ein sehr emotionales Buch, das uns Leser in die Sinnlosigkeit des Dolomitenkrieges mitnimmt. Ein junges Mädchen meldet sich freiwillig als Junge Richard zum Kriegsdienst um dem Vater zu folgen bzw. ihn zu finden. Wir erleben mit Richard die Sinnlosigkeit des Stellungskampfes in den Bergen, den Hunger, die Kälte und die vielen Opfer die der Krieg fordert. Ein Buch das fesselt und gleichzeitig zum Nachdenken anregt.

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Lesenswert

Von: Claudia Eicher aus München

01.09.2015

Ein 15-jähriges Mädchen schneidet sich das Haar, stiehlt dem Nachbarjungen die Schuhe, kleidet sich wie ein junger Mann und zieht mit anderen Soldaten in den Krieg. Auf der Suche nach ihrem Vater. Der Autor erzählt in schlichten und fast kühlen Worten von den Erlebnissen eines Mädchens in einer Männerwelt in den Dolomiten während des Ersten Weltkrieges. Es ist also eine Geschichte, die auf Fakten und tatsächlichen Geschehnissen basiert, die reale Hintergründe hat, auch wenn dieses Mädchen vielleicht nicht genau das ist, welches als Vorlage diente für diesen Roman. Es ist voll von Naturgewalten, von Tod und Schmerz. Von einem Krieg in den Bergen, so anders, als alle anderen Kriege, denn hier geht es nicht alleine darum, den Gegner zu töten, sondern auch darum, dass man die alltäglichen Wanderungen über Stock und Stein, Schnee und Eis überlebt. Der Feind hat hier viele Gesichter und nebenbei muss sie sich verbergen und verkleiden, um zwischen den Männern zu bestehen. Ein anspruchsvoller Roman, der etwas spröde wirkt, wie seine Hauptdarstellerin. Lesenswert.

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