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Rezensionen zu
Rosaleens Fest

Anne Enright

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Dessie kam mit seinem vierzigsten Geburtstag nicht zurecht, denn er hielt ihn für eine "persönliche Kränkung". Constance, seine Frau, sortierte ihn derweil in die von einer Epidemie Befallenen aus, jenem Heer der ewig Unzufriedenen. Ein großes Haus für das junge Glück gebaut zu haben und den Garten zu bepflanzen, hielt Constances Mutter für "einen Ausdruck ungezügelter Vulgarität". Gleichzeitig traktierte sie ihren Schwiegersohn mit ihrem ironischen "wie hübsch" und als Constance ihrer Mutter mitteilte, dass sie Dessie heiraten werde, war für diese das Maß voll. Keinesfalls zeigte sie sich mit dieser "exzentrischen Wahl" zufrieden, traf mit dieser Einschätzung seines Wesens allerdings völlig ins Leere. Zumal sie dereinst die besten Freunde werden sollten ... Constance sorgt sich um ihre Mutter. Rosaleen wohnt immer noch in jenem Haus in Ardeevin, in welchem schon ihr Vater und ihre Mutter starben. Wohl in ihrer Haut fühlt sie sich schon lange nicht mehr. Mit dem Haus scheint, aus Sicht ihrer Mutter, etwas nicht zu stimmen: "Es war, als trüge sie den Mantel einer anderen." Ihre vier Kinder sind längst weggezogen, in alle Winde verstreut, und sie hatten allen Grund dazu. Von ihrem eigenen Haus fühlt Rosaleen sich "in die Enge getrieben". Während der Geist ihres Vaters noch im Haus umzugehen scheint, zerfällt es immer mehr, und nicht mehr gebrauchte Zimmer hat sie abgeschlossen und lange nicht mehr betreten. Das Haus wird nur noch von Erinnerungen zusammengehalten. Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Die Weihnachtskarten mit den üblichen Grüßen an ihre Kinder öffnet sie noch einmal, um den Text zu erweitern. Die Kinder mögen sie doch endlich wieder einmal an den Feiertagen besuchen und das Haus werde verkauft. Im ersten Teil "Abschied" ihrer Familiengeschichte streift Anne Enright in Rückblenden die Geschichte von Rosaleens Kindern, wobei sie Hanna, Dan, Constance und Emmet jeweils ein Kapitel widmet, welche in den Jahren 1980, 1991, 1997 und 2002 beginnen. Rosaleen selbst ist ebenfalls ein Kapitel zugedacht. Im Jahr 2005 spielend bildet es sowohl den eigentlichen Ausgangspunkt der Geschichte, als auch die Einleitung für den zweiten Teil "Heimkehr". Höchst interessant gestaltet die Autorin zunächst den Überblick der unterschiedlichen Charaktere der vier längst erwachsenen Kinder. Dabei belässt sie es, wie auch schon in "Anatomie einer Affäre", keineswegs bei einer oberflächlichen Betrachtungsweise, sondern taucht ab in die Tiefen ihrer selbstgeschaffenen oder künstlichen Gedanken- und Gefühlswelten. Ungeschönt beschreibt sie die Zustände hinter den Masken, zerbrochene Träume, die vielen Sackgassen und Einbahnstraßen ihrer persönlichen Lebensgestaltung, eine nicht definierbare Sehnsucht, aber auch pures Glück, welches sie allerdings stets fein gewiegt und knapp dosiert verabreicht. Ungebremst dagegen sind die Möglichkeiten ihrer Ausdrucksformen, die einmal mehr an das Buch fesseln. Was ist schon ein Film dagegen? Keiner würde es schaffen, gegen ihre Bilder aus Worten anzukommen. Selbst einen Hund, der noch weniger als ein Nebendarsteller ist, rückt sie für einen Moment ins Rampenlicht. Ein krankes Geschöpf mit "gegen den Staub schmerzlich zusammengekniffenen Augen", welches zu sagen schien: "Ach, ich weiß auch nicht." Immer wieder faszinieren die Autorin jene Charaktere, welche sich in ihren eigenen Unzulänglichkeiten verstricken. Entweder verlaufen sie sich in der eigenen oder der Sehnsucht des anderen, oder sie drohen am Gleichklang ihres Daseins zu scheitern. Wie traurig mag die Entwicklung einer Erkenntnis sein, seinen Sohn, den Entwicklungshelfer, an den "Hunger anderer" verloren zu haben. Wobei Rosaleen noch eine Steigerung entwickelt, indem sie formuliert, ihren Sohn auch noch an den Tod verloren zu haben. "Denn dorthin ziehen unsere Söhne ...". Rosaleen verlangt zu viel und geht damit über jedes Maß der Dinge hinaus. Ihre Kinder, "die immer nur dabei waren, sie zu verlassen", versteht sie nicht. Andererseits liebt sie alle vier, doch es zu zeigen war und ist nicht ihre Sache. Anne Enright setzt jene Ambivalenzen glänzend in Szene, und wahrhaft meisterlich die Abgründe des Unausgesprochenen im wechselseitigen Beziehungsgeflecht. Mit eindringlichen Landschaftsbeschreibungen Irlands unterstreicht sie den melancholischen Klang ihrer Worte. Ein vernünftiges Fazit ist schwierig, ja fast unmöglich. Wer das Buch nicht gelesen hat, erleidet einen Verlust, wenn auch einen, den er nicht einmal bemerkt. Vielleicht sollte ich noch einen jener Sätze zitieren, die noch lange, oder vielleicht für immer nachwirken. Denn alles was zählt, ist "ein flüchtiger Schimmer von Schönheit. Mehr braucht die Seele nicht".

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„Rücksicht auf die Verwandten ist die Wurzel allen weihnachtlichen Unglücks.“ Jane Austen (1775-1817) Was Jane Austen bereits im 18. Jahrhundert festgestellt hat, gilt auch in Irland im 21. Jahrhundert. Dieses Zitat könnte man diesem ausgezeichneten Familienroman als Motto voranstellen, denn sowohl Rücksichtnahme als auch Weihnachten sind die zentralen Motive, die sich Anne Enright für ihren inzwischen sechsten Roman gewählt hat. Ein kleines irisches Dorf namens Ardeevin, eine dominante Mutter mit schlicht unerfüllbaren Erwartungen an ihre Kinder und ihr eigenes Leben. Eine Kindheit voller Fehler, Sehnsucht und missverstandener Charaktere. Rosaleens Kinder könnten kaum unterschiedlicher sein. Doch trotzdem schafft es keines, den Ansprüchen der Mutter zu genügen. Jedes Kind geht auf andere Weise mit der Enttäuschung um, nie richtig oder genug sein zu können. Anne Enright räumt jedem Kind und seinem eigenen Abnabelungsprozess gleich viel Platz ein und doch sind es die Extreme, die mich besonders berührt haben. Dan, der älteste Sohn verkündet als Teenager, dass er beabsichtigt Priester zu werden. Die Eltern – vornehmlich Rosaleen – sind entsetzt und verletzt. Sie fühlt sich in ihrem Einfluss und ihrem Urteil zurückgesetzt. Keine Sekunde spielen die Befindlichkeiten oder Wünsche von Dan eine Rolle in ihrer Auseinandersetzung mit dem Ältesten. Sie ist überzeugt, dass er diese Entscheidung nur aus Groll gegen sie getroffen hat. Das Überraschende war für mich: Sie lag mit ihrer Einschätzung nicht ganz falsch. Denn Dans Leben wird noch einige Wendungen nehmen und erst als er sich räumlich vollständig von seiner Heimat abwendet, gelingt es ihm, zu sich selbst zu finden. Auch das mittlere Kind Hannah bricht den Kontakt zu ihrer Mutter vollständig ab. Als sehr sensibles und emotionales Kind nahm sie sich die Kritik der Mutter stets enorm zu Herzen und wächst schließlich zu einer unsicheren nach Selbstbestätigung lechzenden Frau heran. Nicht selten greift sie zur Flasche. Und auch die anderen beiden Geschwister kämpfen mit ihren eigenen Dämonen und der kühlen Kindheit. Während die einen an ihren Selbstzweifeln fast zu zerbrechen drohen, versuchen die anderen mit Überkompensation die Mängel der Kindheit (und die vermeintlichen eigenen Fehler) auszugleichen. Ein Gegengewicht zu Rosaleens Lebensentwurf zu finden und zu leben. Doch all das gerät ins Wanken, als die Mutter plötzlich und entgegen ihrer bisherigen Gewohnheit ihre vier Kinder zu Weihnachten zu sich bittet. Sie ist inzwischen über 70, seit vielen Jahren ist ihr Mann tot und sie lebt in dem langsam verfallenden Hof völlig allein. Rosaleens Fest ist kraftvoll und voller Sprachästhetik. Die sprachliche Tiefe ist teilweise schockierend brutal, doch immer authentisch. Selbst Gedankensprünge und Missverständnisse bindet die Autorin in die Gespräche mit ein, dass man das Gefühl hat, unmittelbar Teil des ungeschönten Gesprächs zu sein. Völlig ohne Romantisierungen oder einem harmonischen Grundton erschafft die Autorin hier ein komplexes Geflecht von Figuren und Lebensmodellen, das sich enorm lebensecht anfühlt. Man spürt den ständigen Konflikt zwischen der verschiedenen Rollen in den Figuren: Jeder ist zugleich Partner, Kind, Erwachsener und Teil eines Geschwisterquartetts. Die Brüder haben untereinander einen anderen Umgang als ihre Schwestern, gegenüber der Mutter verfallen sie wieder in kindliche Verhaltensmuster und die Gespräche mit Partnern oder Kollegen enthalten wieder völlig andere Aspekte. Man spürt einfach, dass hier eine Meisterin der menschlichen Psyche am Werk ist, die jede ihrer Figuren mit Respekt und Mitgefühl behandelt. Rosaleens Fest ist sicherlich nicht das letzte Buch der Autorin gewesen, das ich gelesen habe. Fazit: Für Fans von authentischen und sprachlich hochklassigen Familienromanen ein Muss. Dieses Buch ist übrigens auch das perfekte Gegenmittel gegen eine Überdosis Weihnachtskitsch. Haltet es für den Notfall bereit ;)

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Als ich in dieses Buch eingetaucht bin, hatte ich mich auf eine etwas andere Familiengeschichte eingestellt. Doch was mich letztendlich erwartet hat, war so ganz anders, als ich mir hätte träumen lassen. Rosaleen ist das Familienoberhaupt der Familie Madigan, ihr Mann ist schon früh von Ihnen gegangen. Im ersten Teil des Buches erfahren wir viel über ihre Kinder. Dabei ist jedes einzelne Schicksal unglaublich drückend, fesselnd und emotional beschrieben. Das ganze bewegt sich im Zeitraum von 25 Jahren. Dabei haben alle unterschiedliche Bürden zu tragen. Aber alle haben sie eins gemeinsam. Ihre Verzweiflung und Ausweglosigkeit zieht sich durch das ganze Buch. Sie sind getrieben von inneren Dämonen und kommen einfach nicht zur Ruhe. Als erstes hätten wir Hanna, sie lernen wir anfangs als Kind kennen, auch da mochte ich sie schon, dennoch , ihr Lebensweg ist voller Unzufriedenheit, schließlich wendet sie sich dem Alkohol zu. Dan ist ein stattllicher Mann, der Probleme hat, seiner Umwelt und sich selbst seine wahre sexuelle Orientierung einzugestehen. Dadurch ist gerade sein Lebensabschnitt ziemlich bewegend und emotional gehalten. Was zwischen den Zeilen stand hat mich sehr berührt und auch nachdenklich gestimmt. Auch Emmet hat so seine ganz eigenen Probleme. Und schließlich ist da noch Constanze, die mit einer schweren Bürde belastet wird. Auch sie und ihr Schicksal haben mich sehr berührt. Nun nach Jahren möchte Rosaleen endlich wieder alle gemeinsam zu einem letzten Weihnachtsfest da haben. Doch werden sie kommen? Sie sind schließlich damals geflohen, um sich selbst zu finden. Um von Rosaleen wegzukommen. Wenn man die einzelnen Geschichten liest, bemerkt man immer wieder, wie wenig sie Rosaleen mögen. Aber ist dem wirklich so? Erst als etwas tragendes passiert, spüren sie was sie wirklich empfinden. Doch ist es da bereits zu spät? Rosaleen selbst wirkte auch sehr verletzlich und einsam auf mich. Unzufrieden mit ihrem Leben, versucht sie ihre Kinder an sich zu binden. Mit schonungsloser Klarheit und auf sehr intensive Art und Weise, bringt uns die Autorin jedes einzelne Schicksal näher. Sie zeigt uns, worauf es letztendlich ankommt im Leben und was die Familie an sich wirklich bedeutet. Aber sie zeigt uns auch was am Ende noch geblieben ist. Die Charaktere entwickeln dabei eine sehr gute Tiefe, man lernt sie sehr gut kennen, dadurch entwickelt man immer mehr Bezüge zu ihnen und lernt mit Ihnen zu leiden und zu fiebern. man fühlt sich ihnen auf eine ganz eigene Art und Weise verbunden. Es ist eine Familiengeschichte die mitunter mitnimmt und nicht kaltlässt. Mich hat sie sehr berührt, gerade weil die Autorin es auf sehr eindringliche Art und Weise beschreibt. Auch die Beschreibungen der Umgebungen und der Gefühle der Charakteren lassen alles noch intensiver und realer erscheinen. Dieses Buch spricht nicht von Glückseligkeit und Harmonie pur. Durch dieses Buch zeiht sich eine Welle durch Verzweiflung, Ängste und Selbstfindung. Uns wird sehr gut aufgezeigt, was hinter der Fassade steckt und das hat mir sehr gut gefallen. Auch begreift man hier wie nah Liebe und Hass beeinander liegen. Ich empfand dieses Buch als etwas schwermütig und drückend. Aber genau diese Atmosphäre unterstreicht den Inhalt nur noch mal. Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt , auch wenn mitunter ein paar Längen entstanden sind. Die Charaktere wirken allesamt authentisch und klar beschrieben. Ihre Handlungen und Gedanken sind stets gut nachvollziehbar gestaltet. Die Handlung ist gut durchstrukturiert und überzeugt durch schonungslose Wahrheit, am Ende gab es so gar noch etwas, das mich selbst überrascht hat. Hierbei erfahren wir die einzelnen Lebenswege von Dan, Hanna, Emmet, Constanze und Rosaleen aus der Sicht des Erzählers. Das hat mir ziemlich gut gefallen, denn dadurch konnte man alles aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Auch Schicksale die nichts mit dieser Familie zutun haben, haben mich sehr bewegt. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt, die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge. Das Buch spielt sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart. Der Schreibstil der Autorin ist intensiv und stark einnehmend, aber auch sehr mitreißend gestaltet. Die Spannung ist eher unterschellig spürbar, jedoch immer vorhanden. Das Cover hat eine ganz bestimmt Bedeutung, die sich mir auch erschlossen hat, dennoch hat mir daran etwas das dunkle gefehlt. Der Titel passt jedoch hervorragend. Fazit: Eine bewegende Familiengeschichte die durchTiefgründigkeit und Leben hervorsticht. Hier blickt man hinter die Fassade und wird mit schonungsloser Wahrheit und bewegenden Schicksalen konfrontiert. Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt. Eine klare Leseempfehlung. Ich vergebe 5 von 5 Punkten

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Gnadenlos ehrlich - ungefiltert lasst Euch nicht von dem herbstlichen Cover täuschen, bei dem man eine zarte Familiengeschichte erahnen möchte. Vielmehr geht es um eine Geschichte, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Gleich im ersten Teil erleben wir eine Rosaleen, die nicht dulden kann wenn jemand seinen eigenen Weg gehen möchte. Ihr Sohn Dan möchte Pfarrer werden. Rosaleen verlässt daraufhin lange Zeit ihr Bett nicht mehr. Jahre danach gehen Rosaleens erwachsene Kinder ihren eigenen Weg. Rosaleen fühlt sich verlassen. Sie sieht gar nicht ein, dass ihre Kinder eigenständige Persönlichkeiten sind. Hanna begräbt ihren Traum zur Schauspielerei in Ehefrust und Alkohol. Ihr einziger Lichtblick ist ihr Baby. Constance verwandelt sich in eine übereifrige Hausfrau und Mutter von vier Kindern. Ihr Körpervolumen wird immer umfangreicher. Dan wird kein Pfarrer. Er hat mich von allen Kindern am meisten überrascht. Emmet verschlägt es nach Afrika, wo er den armen Menschen helfen will. Für ihn zählt nichts anderes mehr. Als sein Vater im Sterben liegt, kehrt er für kurze Zeit nach Ardeevin und begleitet ihn auf seinem letzten Weg. Rosaleen ist passiv wie eh und je. Außer einmal, als sie zu einem letzten Weihnachtsfest ihre Kinder einlädt. Meine Meinung Die Autorin schreibt knallhart; bei ihr wird nichts beschönigt. Sei es wenn sie von der Schwulenszene in den 80iger Jahren schreibt oder von Hausfrauen die deprimiert ihr Dasein fristen. Die Geschichte erzählt uns von einer Familie, in der Kinder sich vom Elternhaus lösen wollen. Dan und Emmet ziehen in die Ferne und denken eigentlich selten an ihre Mutter. Dan braucht Jahre um um sich selber zu stehen. Emmet muss lernen einzusehen, dass er nicht alles Elend dieser Welt beseitigen kann. Hannah führt eine Ehe, bei der ich nicht ganz durchblicke. Ist sie gut oder schlecht? Warum trinkt sie? Wegen ihrer versäumten Chancen als Schauspielerin? Auch sie hat selten Kontakt zu ihrer Mutter. Ihr Baby liebt sie heiß und innig. Constance ist in der Hausfrauenfalle gefangen. Sie ist die Einzige, die sich ständig für ihre egoistische Mutter verantwortlich fühlt. Ich denke, ihre Ehe ist nicht schlecht und ihre vier Kinder wohlgeraten. Rosaleen lebt nun allein in dem großen Haus im irischen Ardeevin und wartet, dass etwas passiert. Ich konnte für Rosaleen keine Sympathie entwickeln, da sie sich eigentlich nur für sich selber interessiert hatte. Als ihre Kinder noch im Haus waren, mussten diese sich oft um sie kümmern. Dan fand ich nett; jedoch hatte auch er nur sein eigenes Leben im Kopf. Vor Emmet hatte ich großen Respekt. Seine soziale Ader kannte keine Grenzen und er verzichtete auf jeglichen Luxus. Besonders gepunktet hat er bei mir, als er bei seinem Vater Sterbebegleitung machte. Hannah und Constance kamen mir von den vier Kindern am unglücklichsten vor. Fazit Rosaleens Fest ist eine der besten Familiengeschichten die ich bisher gelesen habe. Schreibstil und Ausdrucksweise heben sich sehr stark vom Einheitsbrei ab. Die Autorin spielt mit Worten und ist dabei gnadenlos ehrlich. Wir erleben mit, dass es unmöglich ist, sich von der eigenen Mutter komplett zu lösen. Egal wie untauglich diese auch war. Das ist besonders beim letzten Weihnachtsfest zu spüren. Verkrampft sind alle Kinder bemüht, dieses Fest harmonisch zu gestalten. Keiner kennt den anderen richtig. Streitereien sind beim Fest vorprogrammiert und alle vier Kinder werden es nie vergessen, da Rosaleen das Weihnachtsfest verlässt und verschwunden bleibt. Ich war sehr gespannt, wie dieses Fest ausgeht. Es war deutlich zu spüren, dass die Vier an ihrer Mutter hängen. Egal wohin man reist, wie lange man seine Mutter nicht gesehen hat, sie ist immer und überall präsent. Sie formt das Leben ihrer Kinder mit. Rosaleen hat das geschafft, ohne dabei aktiv zu werden. Der Schreibstil ist stellenweise richtig derb, bringt aber die verschiedenen Situationen voll zur Geltung. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Danke Anne Enright

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lasst Euch nicht von dem herbstlichen Cover täuschen, bei dem man eine zarte Familiengeschichte erahnen möchte. Vielmehr geht es um eine Geschichte, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Gleich im ersten Teil erleben wir eine Rosalee, die nicht dulden kann wenn jemand seinen eigenen Weg gehen möchte. Ihr Sohn Dan möchte Pfarrer werden. Rosaleen verlässt daraufhin lange Zeit ihr Bett nicht mehr. Jahre danach gehen Rosaleens erwachsene Kinder ihren eigenen Weg. Rosaleen fühlt sich verlassen. Sie sieht gar nicht ein, dass ihre Kinder eigenständige Persönlichkeiten sind. Hanna begräbt ihren Traum zur Schauspielerei in Ehefrust und Alkohol. Ihr einziger Lichtblick ist ihr Baby. Constance verwandelt sich in eine übereifrige Hausfrau und Mutter von vier Kindern. Ihr Körpervolumen wird immer umfangreicher. Dan wird kein Pfarrer. Er hat mich von allen Kindern am meisten überrascht. Emmet verschlägt es nach Afrika, wo er den armen Menschen helfen will. Für ihn zählt nichts anderes mehr. Als sein Vater im Sterben liegt, kehrt er für kurze Zeit nach Ardeevin und begleitet ihn auf seinem letzten Weg. Rosalee ist passiv wie eh und je. Außer einmal, als sie zu einem letzten Weihnachtsfest ihre Kinder einlädt. Meine Meinung Die Autorin schreibt knallhart; bei ihr wird nichts beschönigt. Sei es wenn sie von der Schwulenszene in den 80iger Jahren schreibt oder von Hausfrauen die deprimiert ihr Dasein fristen. Die Geschichte erzählt uns von einer Familie, in der Kinder sich vom Elternhaus lösen wollen. Dan und Emmet ziehen in die Ferne und denken eigentlich selten an ihre Mutter. Dan braucht Jahre um um sich selber zu stehen. Emmet muss lernen einzusehen, dass er nicht alles Elend dieser Welt beseitigen kann. Hannah führt eine Ehe, bei der ich nicht ganz durchblicke. Ist sie gut oder schlecht? Warum trinkt sie? Wegen ihrer versäumten Chancen als Schauspielerin? Auch sie hat selten Kontakt zu ihrer Mutter. Ihr Baby liebt sie heiß und innig. Constance ist in der Hausfrauenfalle gefangen. Sie ist die Einzige, die sich ständig für ihre egoistische Mutter verantwortlich fühlt. Ich denke, ihre Ehe ist nicht schlecht und ihre vier Kinder wohlgeraten. Rosalee lebt nun allein in dem großen Haus im irischen Ardeevin und wartet, dass etwas passiert. Ich konnte für Rosalee keine Sympathie entwickeln, da sie sich eigentlich nur für sich selber interessiert hatte. Als ihre Kinder noch im Haus waren, mussten diese sich oft um sie kümmern. Dan fand ich nett; jedoch hatte auch er nur sein eigenes Leben im Kopf. Vor Emmet hatte ich großen Respekt. Seine soziale Ader kannte keine Grenzen und er verzichtete auf jeglichen Luxus. Besonders gepunktet hat er bei mir, als ehr bei seinem Vater Sterbebegleitung machte. Hannah und Constance kamen mir von den vier Kindern am unglücklichsten vor. Fazit Rosaleens Fest ist eine der besten Familiengeschichten die ich bisher gelesen habe. Schreibstil und Ausdrucksweise heben sich sehr stark vom Einheitsbrei ab. Die Autorin spielt mit Worten und ist dabei gnadenlos ehrlich. Wir erleben mit, dass es unmöglich ist, sich von der eigenen Mutter komplett zu lösen. Egal wie untauglich diese auch war. Das ist besonders beim letzten Weihnachtsfest zu spüren. Verkrampft sind alle Kinder bemüht, dieses Fest harmonisch zu gestalten. Keiner kennt den anderen richtig. Streitereien sind beim Fest vorprogrammiert und alle vier Kinder werden es nie vergessen, da Rosalee das Weihnachtsfest verlässt und verschwunden bleibt. Ich war sehr gespannt, wie dieses Fest ausgeht. Es war deutlich zu spüren, dass die Vier an ihrer Mutter hängen. Egal wohin man reist, wie lange man seine Mutter nicht gesehen hat, sie ist immer und überall präsent. Sie formt das Leben ihrer Kinder mit. Rosalee hat das geschafft, ohne dabei aktiv zu werden. Der Schreibstil ist stellenweise richtig derb, bringt aber die verschiedenen Situationen voll zur Geltung. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Danke Anne Enright 5 Sterne

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