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Rezensionen zu
Cop Town - Stadt der Angst

Karin Slaughter

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Mehr Sozialstudie als Thriller

Von: hessen liest

12.01.2016

Nur einen Tag nachdem ein Polizist in Atlanta erschossen wurde beginnt für Kate Murphy als eine der ersten Frauen der Dienst im Departmant. Sie bekommt Maggie als Partnerin und schon bald merken die beiden dass sich Zeugenaussagen widersprechen. Der „Atlanta Shooter“ hat bisher 5 Cops getötet und so ist es nicht verwunderlich dass er so schnell wie möglich gefasst werden soll. Das ganze hört sich nach einem spannenden Thriller an, ist es aber nicht. Vielmehr ist das Buch eine Sozialstudie aus dem Amerika der 70er Jahre. Es geht um Homosexualität, Gewalt, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und die Sprache ist zum Teil sehr vulgär, was aber zu der Geschichte passt und sie so glaubwürdig macht. Hin und wieder kommt dann auch mal Spannung auf, überzeugen konnte mich die Story aber nicht und ich habe sehr lange gebraucht um überhaupt einzutauchen. Wer keinen Thriller wie die Grant County Reihe erwartet sollte das Buch lesen, wer ähnliches an Spannungsaufbau erwartet sollte sich lieber einem anderen Thriller widmen.

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"Hast du ein Zahlenschloss?" Kate schüttelte den Kopf. Maggie hielt ihren Spind auf. "Leg deine Tasche da hinein, und besorg dir nach der Arbeit ein eigenes Schloss. An der Central Avenue gibt es in der Nähe der Universität ein Sportgeschäft. Geh in Uniform hin, und sie geben dir ein Schloss umsonst. Ach ja, und trag deine Uniform, wann immer du kannst. Dann kriegst du auch den einen oder anderen Kaffee, Essen und Lebensmittel spendiert." Kate legte ihre Tasche auf die von Maggie. "Ist das denn legal?" "Alles ist legal, wenn du damit durchkommst." Maggie knallte die Spindtür zu. "Willkommen im Atlanta Police Department." -- INHALT: Nachdem ihr Mann gestorben ist und sie keine andere Perspektive mehr für sich sieht, tritt Kate eine Stelle als Polizistin in Atlanta an - zu einer Zeit, als die ganze Stadt in heller Aufregung ist, weil immer wieder Cops vom sogenannten Shooter grausam hingerichtet werden. Doch nicht nur Panik und Wut schlagen ihr entgegen, sondern auch Rassismus und Frauenfeindlichkeit. Als sie jedoch Maggie Lawson zugeteilt wird, deren Bruder ebenfalls beinahe Opfer des Killers geworden ist, beginnen die ungleichen gemeinsam Frauen Hinweisen nach zu gehen. Und kommen bald einigen Ungereimtheiten auf die Spur... MEINE MEINUNG: Karin Slaughter ist eine der bekanntesten Thriller-Autorinnen, den Namen hat wohl jeder schon mal gehört. Während sie sich sonst eher den fortlaufenden Reihen widmet, ist "Cop Town" ein Einzelband, der in den 70ern spielt - und daher stark geprägt ist vom Rassismus, sowie der Gewalt und Frauenverachtung jener Zeit. Das ist erschreckend und schwer zu lesen, aber auch die perfekte Basis für die Geschichte des Shooters. Erzählt wird das Buch aus drei Sichten: Maggies, Kates und der des Killers. Der Stil ist, passend zum Jahrzehnt, dreckig und voller Schimpfworte, in den Beschreibungen aber auch detailreich und äußerst bildlich. Maggie lernt man als erste kennen und man weiß sofort, dass die Identifikation mit ihr nicht einfach wird: Geprägt durch ihre problematischen Familienverhältnisse, als Frau gedemütigt und immer wieder beleidigt, hat sie sich eine harte Schale zugelegt, die schwer zu durchbrechen ist. Ihre Entwicklung verläuft auch eher schleppend, geschieht aber definitiv, sodass man zum Ende hin deutlich wärmer mit ihr ist. Dafür ist Kate anfangs ein weinerlicher Neuling, dem alles zu viel ist. Sie denkt selten richtig nach und kuscht hauptsächlich vor den Dienstälteren. Ihre Wandlung ist daher sehr viel gravierender, denn je mehr Gelegenheit sie bekommt, sich zu beweisen, desto selbstbewusster wird sie. Zwar geht das dann wiederum etwas zu schnell, aber darüber kann man hinwegsehen. Jimmy und Terry Lawson sind in ihren jeweiligen Charakterzügen - der eine verletzlich, der andere brutal - gut dargestellt, nur bei den weiteren Kollegen der Polizei fehlt fast völlig die Charakterisierung, sodass sie beinahe alle austauschbar wirken. Und auch das Motiv des Täters überrascht wenig und ist doch eher stereotyp. Der Thriller beginnt spannend mit einem neuen Mord des Shooters und einem ersten Aufeinandertreffen der beiden Protagonistinnen, sodass der Leser direkt in die Geschichte hinein katapultiert wird. Danach jedoch tritt diese inhaltlich gut 200 Seiten fast komplett auf der Stelle. Die meiste Zeit über geht es um die Anfeindungen der männlichen Polizisten oder der Frauen untereinander. Bis Maggie und Kate mit der Spur einer Prostituierten überhaupt weiterkommen und gemeinsam die Akten der vergangenen Fälle durchgehen, ist schon eine ganze Weile des Geplätschers vergangen, die nicht wirklich zum Lesen animiert hat. Zwar lernt man in dieser Zeit die Figuren kennen, das reicht aber nicht, um das Interesse hoch zu halten. Nach dieser Durststrecke geht es dann aber endlich richtig los. Es werden Verbindungen geknüpft und Geheimnisse aufgedeckt, die extrem explosiv sind. Die beiden Polizistinnen kommen dem Täter langsam näher, werden in ihrer Arbeit jedoch immer wieder von den Männern behindert und müssen sich gegen diese behaupten, was sehr interessant zu lesen ist. Schade ist nur, dass man die Motive des Täters wie auf einem Silbertablett in seinen Kapiteln serviert bekommt, und dass letztendlich keine richtige Aufklärungsarbeit zum Entlarven des Killers führt, sondern ganz profan seine Taten - da wirken die Ermittlungen im Nachhinein relativ nichtig. Trotzdem lässt der Schluss zufrieden zurück, insbesondere durch eine amüsante Anspielung auf Kates ersten Tag. Da könnte man sich auch gut vorstellen, die beiden Frauen noch einmal zu begleiten. FAZIT: Karin Slaughters "Cop Town" ist ein Thriller, der weniger durch die Morde und das Blut erschreckt und polarisiert, sondern vielmehr durch die glaubwürdigen Darstellungen von Rassismus und Sexismus, die in den 70ern herrschten. Dabei geht der eigentliche Fall allerdings leider unter. Trotzdem gibt es von mir noch 3,5 Punkte.

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Inhalt Atlanta, 1974: Kate Murphy fürchtet, dass ihr erster Tag beim Police Department gleichzeitig ihr letzter sein könnte. Denn ein Killer terrorisiert die Stadt – seine Opfer sind ausschließlich Cops. Und als würde das nicht reichen, machen auch Kates männliche Kollegen ihr den Job zur Hölle: Eine weibliche Polizistin zählt in ihren Augen keinen Cent. Zum Glück ist Kate nicht allein. Auch ihre Partnerin Maggie Lawson spürt, wie die Stimmung unter den männlichen Kollegen kippt. Ihnen ist jedes Mittel recht, um den Killer zur Strecke zu bringen. Und plötzlich befindet sich Atlanta im Ausnahmezustand – denn die Cops beginnen eine brutale Menschenjagd und werden so gefährlich wie der Killer selbst. Meine Meinung Ich bin gut in das Buch rein gekommen. Musste aber öfters wieder umdenken, weil die Zeit und auch das Frauenbild anders ist als heute. Es ist irgendwie, als Frau selbst, zu sehen wie „wenig wert“ Frauen damals waren. Aber trotzdem ist die Handlung und Geschichte sehr spannend. Die Kapitel sind aus verschiedenen Sichten geschrieben und man bekommt auch immer wieder einen Einblick in die Situation in der sich der Täter befindet, was ich sehr gut finde. Es fehlt nicht an Spannung und man will einfach wissen wie es ausgeht und wer am Ende wirklich der Mörder ist. Fazit Cop Town ist ein sehr spannendes und gut zu lesendes Buch, welches ich nur weiter empfehlen kann. 4,5/5 Punkte.

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Zum Inhalt: Eine Stadt in Angst. Ein Killer, der Cops tötet. Zwei Frauen, die ihren Mann stehen. Atlanta, 1974: Kate Murphy fürchtet, dass ihr erster Tag beim Police Department gleichzeitig ihr letzter sein könnte. Denn ein Killer terrorisiert die Stadt – seine Opfer sind ausschließlich Cops. Und als würde das nicht reichen, machen auch Kates männliche Kollegen ihr den Job zur Hölle: Eine weibliche Polizistin zählt in ihren Augen keinen Cent. Zum Glück ist Kate nicht allein. Auch ihre Partnerin Maggie Lawson spürt, wie die Stimmung unter den männlichen Kollegen kippt. Ihnen ist jedes Mittel recht, um den Killer zur Strecke zu bringen. Und plötzlich befindet sich Atlanta im Ausnahmezustand – denn die Cops beginnen eine brutale Menschenjagd und werden so gefährlich wie der Killer selbst. Meine Meinung: Ich habe ja bisher alle Bücher von Karin Slaughter gelesen, vor allem die Grand County Reihe finde ich toll. Dieses Buch steht für sich alleine, daher war ich auf dieses natürlich sehr gespannt. Ich habe wieder schnell in das Buch reingefunden, brauchte nur ein wenig, um mich in diese andere Zeit hineinzudenken. Es spielt ja in den 70er Jahren, in der die Rolle der Frauen noch anders geregelt war. Man muss schon ein wenig umdenken, teilweise war es auch sehr brutal und ungerecht, in dieser Zeit Polizistin zu sein. Da ich zu der Zeit noch nicht gelebt habe, schwer nachzuvollziehen, aber es wird ja wohl so gewesen sein. Die Geschichte an sich war aber sehr interessant und die Spannung konnte überwiegend auch gehalten werden. Es kommt für mich aber nicht ganz an die bisherigen Karin Slaughter Bücher heran. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, so dass ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung aussprechen kann. Für alle Karin Slaughter Fans ist dieses Buch einfach ein Muss, ihre Bücher haben ein ganz eigene Athmosphäre. Ich möchte das Buch mit 4,5 Sternen bewerten.

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Nun, die amerikanischen Autoren mit einem großen Namen haben für mich alle ein großes Problem: sie schreiben meiner Meinung nach zu viel und produzieren eine Serie nach der anderen. Karin Slaughter hat im vergangenen Jahr auf Deutsch insgesamt 3 Bücher auf den Markt geworfen - zwei davon alleine im letzten Quartal. Darunter leidet mitunter ein bisschen die Qualität. Nichtsdesdotrotz liefert Karin Slaughter mit Cop Town gelungene und spannende Unterhaltung - Frischling Kate muss sich in der Welt der gestandenen Cops in Atlanta behaupten und brauch verständlicherweise etwas, bis sie sich in dieser Welt zurechtfindet. Doch Aufgeben ist einfach nicht ihr Ding. Und das zu Recht - nach nicht einmal einer Woche hat sie dann schon mehr Erfolge vorzuweisen als die meisten gestandenen Kerle ihrer Truppe. Mitunter artet das ganze Frau-als-Cop-in-den-70ern Ding ein bisschen aus, worüber ich in meinem Lesefluss ein wenig gestolpert bin. Der Spannungsbogen hat da manchmal einen kleinen Knick, die Spannung baut sich jedoch sehr kontinuierlich auf und steigert sich dann bis zum Zerreißen - und dabei ganz unabhängig vom Jahrzehnt, in dem wir uns befinden. Ob es jetzt eine neue Kate-Murphy-Serie gibt - ich weiß es nicht, es wäre ganz okay, aber ich denke, der "Ich bin ein reicher Frischling der erstmal wenig gebacken bekommt" Effekt, der den Charme ausmacht, wäre in den nächsten Büchern nicht mehr so groß. Ich lass mich überraschen.

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Worum geht's? Als Polizistin hat man es 1974 in Atlanta alles andere als leicht. Die Frauen werden in diesem Job weder von Verbrechern noch von ihren Kollegen respektiert. Ein Arbeitstag wird so zum Spießrutenlauf. Diskriminierungen sind an der Tagesordnung. Genau das bekommt Kate Murphy gleich an ihrem ersten Arbeitstag beim Police Department zu spüren. Doch die Arbeit als Cop ist gefährlicher denn je. Ein Unbekannter scheint regelrecht Jagd auf Polizisten zu machen, um sie zu töten. Der Täter wird von allen nur noch "Shooter" genannt. Und offenbar hat der Shooter wieder jemanden von Kates Dienststelle hingerichtet. Die Cops machen Jagd auf den Mörder und überschreiten dabei selbst immer mehr ihre Grenzen. Kate und ihre Partnerin Maggie merken, dass es immer brenzliger wird. Ihre Kollegen scheinen selbst im Blutrausch zu sein. Die Methoden werden immer brutaler und die Arbeit immer gefährlicher. Meine Meinung: Cop Town hat mich von der ersten Seite an gefesselt und berührt. Bereits die erste Szene nimmt einen mit, Jimmy, Bruder von Maggie und ebenfalls Cop, trägt seinen schwerverletzen Kollegen und Partner ins Krankenhaus. Auf die beiden Polizisten wurde während eines Einsatzes geschossen, Jimmy kommt glücklicherweise unverletzt davon, sein Kollege stirbt an den Folgen seiner Verletzungen. Maggie sorgt sich um ihren Bruder Jimmy, merkt aber schon bald, das nicht alles so abgelaufen sein kann, wie dieser behauptet. An dem Angriff auf die beiden Cops ist irgendetwas faul. Doch ihre Meinung interessiert niemanden. Genau das sorgt für große Beklemmung und Wut während man Cop Town liest. Die männlichen Cops nehmen ihre Kolleginnen überhaupt nicht ernst. Sie verspotten sie, machen ihnen die Arbeit unerträglich, diskriminieren sie und machen auch vor sexuellen Demütigungen keinen Halt. Eine Frau gehört ihrer Meinung nach an den Herd. Maggie wird gleich zu Anfang des Buches von ihrem Onkel, ebenfalls Cop bei der gleichen Dienststelle, immer wieder zurechtgewiesen. Er behandelt sie wie ein Kleinkind, verbietet ihr, zu sprechen und legt eine äußert raue und abstoßende Art an den Tag. In seinen Augen ist sie alles andere als ein Mensch auf Augenhöhe. Es ist unglaublich aus heutiger Sicht und beim Lesen verkrampfte sich bei mir teilweise wirklich alles. Ich hätte diesen Typen anschreien können. Aber Maggie reißt sich zusammen, muss sich zusammenreißen. Man merkt schnell, wie die Cops organisiert sind, wer das Sagen hat und wer die Opfer sind. 1974 ist die Stimmung in vielerlei Hinsicht aus heutiger Sicht einfach unerträglich. Kate Murphy macht die gleichen Erfahrungen wie Maggie. Doch Kate hat etwas besonderes an sich. Ihre Vergangenheit ist tragisch und in der Gegenwart lauert eine große Gefahr. Sie ist eine spannende Person. Sowohl Maggie als auch Kate waren mir gleich sympathisch. Als Frau leidet man irgendwie automatisch mit ihnen mit und fühlt sich stellenweise genauso hilflos und verzweifelt. Das Handeln der männlichen Cops ist unprofessionell, unheimlich und selbstgerecht. Es gibt viele Stellen in Cop Town, die einen den Kopf schütteln lassen. Ich hab manchmal eine richtige Wut auf diese Kerle bekommen. Und genau das zeigt doch, dass Karin Slaughter es wieder mal geschafft hat. Ich habe schon einige Bücher von ihr gelesen und kann mich wohl doch schon als Fan bezeichnen. Dieses Buch bestätigt mal wieder, dass sie es einfach kann. Spannung und Emotion im genau richtigen Maß. Ich mag ihren klaren Schreibstil und den Aufbau von Cop Town ebenfalls sehr. Alles ist irgendwie rund und man will das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. Die Charaktere sind authentisch und lösen so viel in einem aus. Ich weiß nicht, ob es da nur mir so geht. Cop Town ist mal wieder einer dieser Thriller, der einen so schnell nicht loslässt!

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Inhaltsangabe: Als Kate Murphy ihren ersten Dienst im Atlanta Police Departement antritt, ahnt sie nicht dass ihr drei äußerst beklemmende, gefährliche und demütigende Tage bevor stehen. Zu Recht fürchtet sie, dass sie das Kommende nicht überstehen wird, denn Atlanta ist im Ausnahmezustand. Ein brutaler Killer tötet Cops und terrorisiert die Stadt und so scheint den Polizisten jedes Mittel recht, um den Attentäter zu stoppen. Die Autorin: Die aus Atlanta (Georgia) stammende Autorin Karin Slaughter hat mich schon 2003 mit ihrem Debütroman Belladonna überzeugt, der sofort auf den internationalen Bestsellerlisten landete. Besonders gut gefallen mir ihre Romane um die Rechtsmedizinerin Sara Linton, Polizeichef Jeffrey Tolliver und Ermittler Will Trent. Ihre Romane wurden bereits in über 30 Sprachen übersetzt und mehr als 30 Millionen Mal verkauft. Das Cover: Bei der Betrachtung des dunkel gestalteten Covers trifft mich ein intensiver, durchdringender, fast mystischer Blick aus zwei glasklaren, kaltblauen, weiblichen Augen. Das Gesicht ist der einzige helle Punkt des Covers, denn die Haare werden vom dunklen Cover verschluckt. Einzig ein paar Haarsträhnen überwehen das trotz Sommersprossen, anmutige Gesicht. Der Name der Autorin ist leicht eingestanzt und schimmert glänzend in königsblau. Der weiß gedruckte Schriftzug des Titels wirkt knackig, treffend und präzise. Reflektionen: Die ersten Zeilen des Prologs reißen mich sofort in die Geschichte hinein, die mich bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Dieser Thriller ist für mich ohne jeden Zweifel umgehend ein Pageturner, denn Karin Slaughters typischer, federleichter und knackiger Schreibstil ermöglicht mir ein flüssiges Lesevergnügen. Die Autorin schreibt unverblümt ehrlich. Sie scheut sich nicht schmutzige und brutale Details zu benennen, die mir manches Mal den Puls beschleunigten. Es ist nicht nur die Brutalität der wortgewandten Sprache die meine Atmung beschleunigt sondern es sind die schockierenden Ergebnisse ihrer Recherchen, die mit ihrer Authentizität die Geschichte versorgen. Atlanta 1974. Eine Zeit nach dem Vietnamkrieg, nach Präsident Fords Amtszeit, in Mitten der Bürgerrechtsbewegung und dem Rassenkrieg indem die weiße Machtstruktur durchbrochen wird. Eine Zeit in der Weiße und Schwarze in Wartezimmern getrennt verweilen, Vietnamveteranen versuchen das Erlebte zu verarbeiten und die Emanzipation von Frauen anstößig und ungewollt ist. Atlantas Stadtviertel sind unterteilt in Schwarz und Weiß und die feindseligen, rassistischen Zusammenstöße eskalieren auf brutalste Weise. In dieser Zeit entschließt sich die verwitwete Jüdin Kate Murphy ein Cop zu werden. An ihrem ersten Tag im Atlanta Police Department stößt sie ausschließlich auf Feindseligkeiten. Cops übergeben ihr eine absichtlich zu große Uniform, zu große Schuhe und zu große Mütze und sie wetten, wie lange Kate durchhalten wird. Kates Selbstbewusstsein sinkt von Minute zu Minute. Sie wird brutal gestoßen, begegrabscht und zutiefst gedemütigt. In der vorangegangenen Nacht trug Jimmy Lawson seinen erschossenen Kollegen Don meilenweit bis ins nächste Krankenhaus, in dem Don dann starb. Alle glauben, dass der Atlanta Shooter erneut zugeschlagen hat und nur Jimmys Schwester Maggie, ebenfalls ein Cop, hegt erste Zweifel an der Darstellung des Tathergangs. Kate und Maggie werden Partner und sie müssen sich gegenüber den im Blutrausch befindlichen, oftmals alkoholisierten Polizeikollegen behaupten, denn alle wollen den Shooter schnappen, egal wie hoch der Preis dafür wäre. Die Spannung reißt auf keiner der 544 Seiten ab und wie ein Sahnehäubchen on top jagt ein Spannungshöhepunkt den nächsten. Die Schauplätze sind so talentiert und maßvoll zugleich beschrieben, dass ich das Gefühl entwickle, Atlanta wie das innerste meiner Handtasche zu kennen. Die Hauptprotagonistin Kate wird enorm gut und feingliedrig in ihren Charaktereigenschaften beschrieben, wie alle anderen Figuren auch. Ich kenne ihr Aussehen, weiß was sie fühlt und wie sie unter den Demütigungen die ihr wiederfahren leidet. Ihr persönlicher Konflikt besteht darin, dass sie aus wohlbehüteten Familienverhältnissen in die schmutzige, ihr bisher verborgenen Realität eintaucht. Sie spürt dass sie beobachtet wird, doch zunächst glaubt sie nicht an eine ernste Bedrohung. Auf Grund der Begebenheiten in dieser komplexen Handlung entwickelt sie sich weiter. Sie wird zäh, kann sich behaupten und wird bald geschätzt, doch bis dahin stolpert sie über steinige Wege. Maggie stößt in ihrer Familie auf Widerstand, denn niemand will sie als Cop akzeptieren. Weder ihr Bruder, noch ihr großkotziger Onkel Terry, beide Cops, lassen sie ihr Leben leben. Alles muss nach den Vorstellungen des gewalttätigen Onkels und Police Seargants funktionieren und wenn nicht, lässt er seine Fäuste sprechen, inmitten Maggies Gesicht. Maggie erfährt lediglich mütterliche Zuneigung, wenn Delia ihr Flusen von der Uniform zupf. Stets gedemütigt lebt sie in der Angst etwas Falsches zu tun. Maggies frühere Partnerin Gail Patterson arbeitet als Hure undercover. Sie kennt die Gesetze der Straßen Atlantas und sie ist jederzeit bereit Kriminellen ihre Gewaltbereitschaft entgegen zu setzen. Ihr Charakter agiert zwischen äußerster Brutalität und Boshaftigkeit auf der Straße und überraschenden kollegialen Handlungen, die man von ihr niemals erwarten würde. Sie ist jeden Tag zerschunden und hält weiter durch, denn sie beherrscht das Spiel der Selbstverleugnung meisterhaft. Der Atlanter Shooter ist bestens mit polizeiinternen Informationen versorgt. Er kennt die Polizeicodes und sucht sich seine Opfer unter den Cops gezielt aus. Er unterbricht die Funkverbindungen, lässt seine Opfer niederknien und schießt ihnen auf brutalste Weise gezielt in den Kopf. Trotz der gewaltvollen Thriller-Elemente kommen Emotionen hier nicht zu kurz und viele Begebenheiten berühren zutiefst. Diese Story umspielt Figuren, die nicht in die gesellschaftliche Norm passen. Die Konflikte die Menschen daraus ableiten werden hier zu einer explosiven Handlung, die mich als Leserin handlungsunfähig fesselte. Meine Erwartungen an diesen Thriller von Karin Slaughter wurden absolut und vollständig erfüllt, wie immer. Für manch einen Leser mag dieses Buch zu brutal erscheinen, doch es spiegelt die Realität der 70er Jahre in den USA wieder. Mein Fazit: Hochkarätiger, spannungsgeladener Thriller mit interessanten Charakteren. Top recherchiert und erschütternd authentisch. Nichts für zarte Seelen, aber meine absolute Leseempfehlung für alle Thriller-Fans.

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Darum gehts: Es ist 1974 in Atalanta, als Kate Murphy, eine junge Frau, die gerade Witwe geworden ist, beschließt Polizistin zu werden. Genau zu diesem Zeitpunkt treibt der Atlanta Shooter, ein Copkiller, sein Unwesen. Aber zu weitaus größeren Hürden wird für Kate die frauenfeindliche Atmosphäre beim Atlanta Police Department. Gemeinsam mit Maggie Lawson, deren Onkel Terry und Bruder Jimmy ebenfalls Cops sind, versuchen sie ihre Arbeit zu machen und den Killer zur Strecke zu bringen...ein wahrlich schwieriges Unternehmen in dieser Zeit voller Korruption, Rassen- und Frauenhass und Gewalt..... Meine Meinung: Als Kate Murphy beschließt Polizistin zu werden, weiß sie noch nicht, was ihr bevorsteht. Ihr Mann ließ sein Leben im Vietnamkrieg und so versucht sie auf ihren eigenen Füßen zu stehen. Nach ihrer Abschlussprüfung empfängt sie am ersten Arbeitstag ein Rudel ungehobelter Kollegen, die sie betatschen, als wäre sie Freiwild. Die wenigen Frauen im Police Department haben es schwer, denn die männlichen Cops sind allesamt rassistisch, frauenfeindlich und die meiste Zeit betrunken. Sie werden von ihren männlichen Kollegen nur zu unwichtigen Einsätzen herangezogen und tägliche Übergriffe gegen sie sind "normal". So haben es Kate und vorallem ihre Kollegin Maggie, deren Onkel Terry und Bruder Jimmy, ebenfalls bei der Polizei sind, sehr schwer ihre Abeit zu erledigen, da ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Die Polizistenmorde der letzten Zeit machen die Sache nicht einfacher, vorallem da Jimmy beim letzten derartigen Überfall verletzt und sein Partner getötet wurde. Die beiden Frauen bemerken schnell, dass bei Jimmys Aussage etwas nicht stimmen kann.... Karin Slaughter hat in "Cop Town" wieder die 70-iger Jahre aufleben lassen. Bereits in ihrem letzten ins Deutsche übersetzten Thriller "Bittere Wunden" hat sie die gesellschaftspolitischen Themen der 70-er Jahre aufgegriffen: Gewalt, Rassismuss, fehlende Frauenrechte und Schwulenhass. Auch hier sind dies die zentralen Punkte. Die weißen Männer fühlen sich als die "Krönung der Menschheit", alle anderen Rassen oder das andere Geschlecht ist minderwertig. Korruption und Homophobie sind ebenfalls zentrale Themen. Somit ist auch der Hintergrund im Buch düster und bedrückend, die Kritik an der Gesellschaft immer dominierend. So hatte ich oft beim Lesen eine richtige Wut im Bauch.... Auch das Vietnamthema wird des öfteren aufgegriffen....für mich ein typischer amerikanischer Thriller. Die beiden Protagonistinnen sind sehr unterschiedlich und doch ergänzen sie sich sehr gut. Bis vorallem Kate lernt, sich gegen all die körperlichen Attacken und die sexuellen Belästigungen zu wehren und sich durchzusetzen, dauert es eine Weile. Im Laufe des Thrillers taucht man tief in den Alltag der beiden Polizistinnen ein, der alles andere als einfach ist. Dieser wird sehr detailiert erzählt und so vermisst man über weite Strecken die Spannung, die erst am Ende aufkommt und in einem rasanten Finale endet. Schreibstil: Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Kates und aus Maggies Sicht, dazwischen findet man kurze Kapitel eines gewissen "Fox", der der mutmaßliche Täter ist, aber dem Leser sonst unbekannt bleibt. Die Sprache ist ziemlich derb, schon fast vulgär. Wüsste ich nicht, dass eine Frau dieses Buch geschrieben hat, würde ich eher auf einen männlichen Autor schließen. Die Charaktere sind sehr gut getroffen und beschrieben. Irgendwie hat man eine Horde Tom Selleks vor Augen ;) Fazit: Ein Einzelband der Thrillerautorin, der in den 70-iger Jahren spielt. Sozialkritisch und düster. Leider kam bei mir größtenteils über die mehr als 500 Seiten kein richtiges Thrillergefühl und auch wenig Spannung auf. Der gesellschaftskritische Teil wird aber sehr gut erklärt und lässt einem oft sprachlos zurück.

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