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Rezensionen zu
Finderlohn

Stephen King

Bill-Hodges-Serie (2)

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Finderlohn

Von: Manuela Hahn aus Haigerloch

06.10.2015

Meine Meinung: Stephen King hat wieder einmal bewiesen, dass er mehr kann als Horror, dass er unabhängig vom Genre ein Ausnahmeschriftsteller ist, der es mit fast jedem Buch schafft, seine Leser in den Bann zu ziehen. Musste ich mich bei Mr. Mercedes - dem Vorgängerband, den man unbedingt vor Finderlohn lesen sollte - noch darauf einstellen, eben keinen Horrorroman vor mir zu haben, war mir beim aktuellen Buch natürlich klar dass ich einen Krimi vor mir habe und wurde wie so oft vom Autor überrascht, aber dazu verrate ich nicht mehr. Finderlohn lebt größtenteils vom überragenden Schreibstil, der Ausarbeitung seiner Charaktere und Örtlichkeiten. Die Story an sich ist gut und interessant, wenn auch durch die Umsetzung leicht vorhersehbar wenn man wie ich, größtenteils Krimis und Thriller liest. Nichtsdestotrotz habe ich Finderlohn verschlungen und wer klassische Krimis liebt, wird auch dieses Buch mögen. Ich werde auch weiterhin meinem Motto *King schreibt, ich lese* folgen und freue mich schon auf den 3. Teil mit dem Ermittler Bill Hodges und hoffe, dass er im nächsten Band mehr Raum bekommt. Er kam etwas zu kurz.

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Wir versuchen dieses Mal unsere Rezension 'kurz' zu halten! Wieso? Weil jedes einzelne Lobeswort, das wir über Stephen King aufzuschreiben versuchen, seiner Genialität, seinem wahnsinnigen Talent und seinem immensen Einfallsreichtum einfach nicht gerecht werden kann! Egal ob man seine Geschichten mag, ober sie gar verabscheut, man hält trotzdem immer das Werk eines Ausnahme-Erzählers in Händen. Was Stephen King von vielen anderen Autoren klar unterscheidet, ist die Tatsache, dass er aus einem ganz herkömlichen Plot, eine ausgedehnte, strukturierte, spannende Geschichte erzählen kann. Jede einzelne Romanfigur hat (s)eine Vergangenheit und Stephen King kennt sie bestens. Aber es reicht nicht sie nur zu kennen, man muss sie auch elegant zu Papier bringen. Genau das tut er mit Bravour! - 35 mal auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste. - über 400 Millionen verkaufte Bücher. ...mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen... Kurzbeschreibung: Besessen bis zum Mord John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den »Schatz«. Nach seiner Haftentlassung kommt Bellamy dem ahnungslosen Peter auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen? Finderlohn, Teil 2 der geplanten Trilogie, ist die umwerfende Geschichte von Morris und Peter, zweier verlorener Seelen, die drei wesentliche Dinge miteinander teilen: o) Einen vergrabenen Schatz. o) Die Verbundenheit zu einem ganz besonderen Menschen. o) Die Liebe zur Literatur. Auch wenn sie so einiges verbindet, so haben sie dennoch nichts gemein. Der eine ein eiskalter Mörder, der andere ein armer Schlucker. Und so will es der Zufall, dass sich beide begegnen! Interessant fand ich übrigens die spürbare Liebe zur Literatur, die Stephen King in seinem Werk deutlich hervorhebt. Da wird einen förmlich warm ums Leserherz. Es ist fast jede Passage auf den rund 540 Seiten so lesenswert und interessant, dass man das Buch kaum aus den Händen legen kann. Ja, ja, ab und zu - vor allem gegen Ende hin - wirds dann doch etwas langatmiger, aber schwamm drüber, dabeibleiben lohnt sich. Am Schluss schaut eine tolle Erzählung raus, die phasenweise (vor allem am Ende) sehr morbide und gewalttätig rüberkommt! In Summe muss man klar sagen: Er beweist einmal mehr, welch großartiger Autor er doch ist. Finderlohn ist allen Krimi-Lesern und Leserinnen wärmstens ans Herz zu legen! Abschließend noch ein paar intelligente Worte vom Erzählmeister selbst: „…Ein guter Romanautor führt seine Figuren nicht, er folgt ihnen. Ein guter Autor erschafft die Ereignisse nicht, er beobachtet, wie sie geschehen, und schreibt dann nieder, was er sieht. Ein guter Autor erkennt, dass er ein Sekretär ist, nicht Gott…“ (Auszug aus „Finderlohn“ –Seite 176) Chapeau!

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Meine Meinung: Auf diesen neusten Streich des Autoren war ich sehr gespannt. Der Klappentext überzeugte mich sofort und das Cover ist der Hammer! Eines vorweg, hierbei handelt es sich um den zweiten Band. Den ersten Band Mr. Mercedes sollte man meiner Meinung nach gelesen haben, klar kann man Finderlohn auch so lesen aber man verdirbt sich dabei selbst den Spaß. Ich werde auch in dieser Rezension nicht Spoilen weder zu dem ersten Band noch zu Finderlohn. Die Story an sich ist leicht erklärt, ein fanatischer Fan bringt sein Idol, den Autor John Rothstein, um und stielt dessen Notizbücher die voller neuer Ideen stecken. Für den Mord kommt er ins Gefängnis, in der Zwischenzeit findet ein liebenswürdiger Junge diesen Schatz und damit nimmt das Unglück seinen Lauf. Denn als Morris aus dem Gefängnis entlassen wird macht er sich auf die Suche nach seinem "Schatz" und die Jagd beginnt! Dieses Buch ist kein typischer King wie wir ihn kennen, denn den Horror sucht man hier fast vergebens, das machte mir aber nichts aus denn dieses Buch ist durch seine Thriller / Krimielemente doch sehr spannend. Der Schreibstil ist typisch für King, zu dem jeweiligen Charakter findet er die passende Sprache. Dieses Buch liest sich flüssig, und ja ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Es entwickelte eine unglaubliche Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Die Protagonisten sind authentisch, realistisch und liebevoll gezeichnet. Der Autor steckt so viel Herzblut in seine Figuren, dass es mir so vor kam als wären es reale Menschen und ich kenne ich wirklich. Das finde ich einmalig und dies schafft nicht jeder Autor, daran merkt man deutlich was der Autor drauf hat. Die Handlung ist spannend und fesselnd. Bis zur letzten Seite war ich gefesselt und völlig in die Geschichte versunken. Ich persönlich finde, dass dieses Buch ein sehr gelungener neuer King Roman ist, der mich bestens unterhalten konnte. Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt, besonders Fans des Autoren werden mit diesem Buch bestens bedient. Fazit: Mit Finderlohn ist dem Autoren ein weiters Meisterwerk gelungen welches spannungsgeladen, nervenaufreibend und sehr fesselnd ist. Finderlohn werde ich so schnell nicht vergessen, dieses Buch bekommt von mir die volle Punktzahl.

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Cover Das Cover von Finderlohn finde ich einfach nur wunderschön. Es passt so gut zur Geschichte des Buches, da John Rothsteins Geschichten Morris Bellamy dazu verleiten, ihn selbst zu töten und es auch im Laufe der Geschichte zu weiteren blutrünstigen Taten kommt. Mittelpunkt all dieser schlimmen Dinge sind die Geschichten Rothsteins, er hat also im übertragenen Sinne mit Blut geschrieben. Passt meiner Meinung nach auch ziemlich gut zu Stephen King selbst ;) . Allgemeines zu Buch und Autor Auch wenn ich glaube, dass man zu Stephen King eigentlich nicht viel sagen muss, will ich es trotzdem tun. Er wurde 1947 in Maine, USA, geboren und lebt auch heute noch dort und in Florida, gemeinsam mit seiner Frau Tabitha. Sie haben 3 Kinder und auch schon einige Enkelkinder. Mittlerweile hat er über 400 Millionen Bücher verkauft, “Carrie” war sein erstes Buch, ads veröffentlicht wurde. Die Bücher sind in insgesamt 40 Sprachen übersetzt worden und er gehört zu den kommerziell erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. “Finderlohn” ist genau genommen der zweite Teil und ich muss gestehen, ich habe den ersten Teil, “Mr. Mercedes” noch nicht gelesen, was aber glaube ich gar nicht schlimm war, da zwar einige Charakteren erneut auftauchen und die Bücher auch den gleichen Anfang haben, die Geschichten an sich aber abgeschlossen sind. Ich werde aber den ersten Teil auf jeden Fall in nächster Zeit lesen. Das Thema des Buches, also die Besessenheit von Menschen zu Literatur, finde ich sehr gut umgesetzt und auch die Idee dahinter ist alles andere als abwegig. Es geht hauptsächlich um Morris Bellamy, den Mörder von John Rothstein und ursprüngliche Dieb seiner Notizbücher und um Pete Saubers, der die gestohlenen Bücher findet und Gefahr läuft, genausp besessen zu werden, wie Bellamy. Doch was passiert, wenn Bellamy aus dem Gefängnis entlassen wird und heraus findet, das er bestohlen wurde, das müsst ihr schon selbst lesen :) . Kritische Auseinandersetzung Das Thema des Buches, also wie weit eine Besessenheit reichen kann, finde ich in “Finderlohn” absolut auf den Punkt gebracht und super umgesetzt, aber ich möchte da jetzt natürlich nicht zu viel verraten. Bei Stephen King ist es immer schwierig zu sagen, worum es geht, ohne zu viel vorwegzunehmen. Die Entwicklung von Pete und Morris finde ich aber sehr gut dargestellt, auch wenn wir Morris bereits bei einem seiner ersten Höhepunkte der Besessenheit kennen lernen, werden die Schritte dorthin in Rückblenden aber durchaus noch erklärt. Bei Pete hingegen sind wir von Anfang an Zuschauer. Doch es gilt zu bedenken, wie ihr nach der Lektüre von “Finderlohn” selbst wissen werdet, WARUM die beiden tun, was sie tun, denn die Beweggründe könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich muss trotzdem gestehen, dass ich mich auch in Morris Bellamy hinein versetzen konnte. Wer hat nicht schon mal eine Buchreihe gelesen, die nicht so ausgegangen ist, wie man gehofft hatte? Wer hat sich nicht schon mal gefragt, wie der Autor dies oder jenes einem bestimmten Charakter antun konnte? Ich kann mich davon nicht freisprechen. Dennoch denke ich, dass ich deshalb keinen Autoren umbringen werde :D . Ich will damit nur sagen, dass die Besessenheit von Morris nicht von irgendwoher kommt und auch nicht total abwegig ist, da es mit Sicherheit auch einigen von uns anderen Lesern mal so ergangen ist. Auch Peter Saubers finde ich gut dargestellt und auch seine Verhaltensweisen kann ich gut nachvollziehen. Generell sind die Figuren alle sehr gut dargestellt und realistisch beschrieben, man hat fast ein bisschen das Gefühl, sie zu kennen. Das liegt natürlich zum großen Teil auch an der Schreibweise. Es gibt einen allwissenden Erzähler, doch in den Kapiteln ändern sich die Blickwinkel, mal “beobachten” wir also Pete, mal Morris und auch manchmal den pensionierten Detective Hodges oder Pete’s Schwester. Ich fand alle Charaktere sehr sympathisch und nachvollziehbar. Die Geschichte ist spannend aufgebaut und am Ende kommt es zu einem großen Finale, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich muss trotzdem dazu sagen, dass es für mich zwischendurch mal ein paar Längen hatte, vielleicht war ich aber auch nur zu ungeduldig und mir ging es nicht schnell genug. Fazit “Finderlohn” ist ein großartiges Buch, das mich sehr gut unterhalten hat und es hat viel Spaß gemacht, es zu lesen. Es war spannend aber auch sehr interessant, da immer wieder Teile aus anderen großen literarischen Werken vorkommen. Ich mag so etwas. Ich freue mich schon auf den dritten Teil und hoffe, dass ich es bald schaffe, den ersten teil zu lesen, da ich darauf jetzt doch ziemlich neugierig geworden bin :) .

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New Hampshire im Jahre 1978. Sechs Monate vor seinem achtzigsten Geburtstag wird der einst erfolgreiche, seit Jahren aber zurückgezogen auf einer Farm lebende Schriftsteller John Rothstein von drei vermummten Männern in seinem Schlafzimmer überfallen und zur Öffnung seines Safes gezwungen. Dort lagern nicht nur über 20.000 Dollar an Bargeld, sondern - was zumindest Morris Bellamy, dem gebildeten Anführer des Trios, wichtiger zu sein scheint – auch etliche Notizbücher, in denen Rothstein neben Gedichten und Essays auch die Entwürfe zu zwei neuen Romanen um seinen Helden Jimmy Gold niedergeschrieben hat. Wie der alternde Autor vor seinem Tod noch erfahren darf, ist Bellamy ganz und gar nicht davon angetan, wie Rothstein seinen Helden Jimmy im abschließenden Band seiner Trilogie seine Ideale verraten und in die Werbebranche gehen ließ. Bellamy entledigt sich nach dem Mord an Rothstein auch seiner beiden Komplizen und vergräbt seinen Schatz in einem Koffer in der Nähe eines Trampelpfads, der seine Wohnung in der Sycamore Street mit dem Jugendzentrum in der Birch Street verbindet. Doch bevor er sich später den Notizbüchern widmen kann, wandert Bellamy wegen eines anderen Verbrechens für 35 Jahre hinter Gittern. 2010 lebt der junge Pete Saubers mit seiner Familie in dem ehemaligen Bellamy-Haus und findet bei einem Spaziergang zufällig den Koffer. Mit dem Geld unterstützt er in monatlichen Raten seine nicht nur finanziell angeschlagene Familie. Die Notizbücher versucht er über den leicht anrüchigen Buchhändler Drew Halliday zu verkaufen, damit seine Schwester Tina aufs College gehen kann. Doch auch Halliday selbst wittert ein großes Geschäft. „Die angekündigten sechs Notizbücher kamen ihm bereits wie ein magerer Appetithappen vor. Sämtliche Notizbücher – von denen einige einen vierten Roman über Jimmy Gold enthielten, wenn Drews psychopathischer Freund damals, vor so vielen Jahren, recht gehabt hatte – waren unter Umständen bis zu fünfzig Millionen Dollar wert, wenn man sie aufteilte und an verschiedene Sammler verkaufte. Allein schon der vierte Jimmy Gold konnte zwanzig Millionen bringen. Und da Morrie Bellamy im Gefängnis schmorte, stand Drew nur ein junger Bursche im Weg, der nicht einmal einen anständigen Schnurrbart zustande brachte.“ (S. 248) Allerdings haben Halliday und Pete Saubers ihre Pläne ohne den vorzeitig aus dem Gefängnis auf Bewährung entlassenen Bellamy gemacht. Nachdem dieser nur einen leeren Koffer in seinem Versteck vorgefunden hat, braucht er nicht lange, um herauszufinden, wer die Notizbücher in seinem Besitz hat … Auch wenn Stephen King als „King of Horror“ bekannt geworden ist und seinen Weltruhm gruseligen Frühwerken wie „Carrie“, „Christine“, „Feuerteufel“ und „Friedhof der Kuscheltiere“ verdankt, sind viele seiner letzten Werken kaum noch dem Horrorgenre zuzuordnen. Das traf bereits auf „Mr. Mercedes“ zu und noch mehr auf das jetzt veröffentlichte „Finderlohn“, das sich fast wie eine Fortsetzung zu „Mr. Mercedes“ liest. Denn das familiäre Elend, das die Saubers erfasst, ist eben auf das Massaker zurückzuführen, das ein gewisser Brady Hartsfield 2009 mit einem gestohlenen Mercedes vor dem City Center veranstaltete, als er den Wagen mit voller Absicht in eine Masse von Arbeitssuchenden lenkte und dabei auch Pete Saubers Vater Tom erwischte. Mit dem pensionierten Detective Kermit Bill Hodges, seinen Helfern Jerome und Holly sowie dem in einer psychiatrischen Anstalt verwahrten Attentäter Hartsfield tauchen auch einige Figuren aus „Mr. Mercedes“ in „Finderlohn“ in mehr oder wenigen wichtigen Nebenrollen auf, aber die eigentliche Handlung spielt sich zwischen dem ursprünglichen „Besitzer“ von Rothsteins Notizbüchern und ihrem späteren Entdecker ab. Hier entwickelt Stephen King einen klassischen Krimi-Plot in bester John-D.-MacDonald-Tradition (dem King diesen Roman auch gewidmet hat) und schreibt dabei auch über das Schreiben an sich, über die Rolle des Autors und seinem Verhältnis zu seinem Werk, seinen Figuren und letztlich auch zu seiner Leserschaft. Dieses Thema hat King bereits in Werken wie „Stark – The Dark Half“, „Das geheime Fenster“ und „Misery“ meisterhaft in Szene gesetzt, nur kommt er in „Finderlohn“ ganz ohne übernatürliche Elemente aus. Und bei dem faszinierenden Ende bleibt sogar die Hoffnung, einigen der interessanten Figuren in weiteren Büchern von Stephen King wiederzubegegnen. Einmal mehr hat der produktive Erzähler einen Pageturner geschrieben, der vor Einfallsreichtum, sorgfältig gezeichneter Figuren und dramatischer Spannung nur so strotzt.

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Besessen bis zum Mord John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den »Schatz«. Nach seiner Haftentlassung kommt Bellamy dem ahnungslosen Peter auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen? (Amazon) Was für eine geniale Geschichte. "Mr. Mercedes" hat mir ja schon ziemlich gut gefallen, aber "Finderlohn" ist noch um einiges besser. Zwar muss der treue King-Fan auch hier wieder auf Horror verzichten, aber trotzdem ist das Buch keine Sekunde lang langweilig. Morris ist ein echter Psychopath. Er ist so besessen von der Romanfigur Jimmy Gold und tötet aus Zorn sogar den Autoren John Rothstein, weil er mit der Wandlung der Romanfigur nicht einverstanden ist. Im Safe findet er jede Menge Notizbücher und kann es kaum erwarten darin zu lesen. Doch er vergräbt die Bücher und das Geld aus dem Safe erst mal und das ist auch gut so, denn kurz darauf wird er verhaftet und kommt für viele Jahre ins Gefängnis. Peter findet den "Schatz" und da es seinen Eltern finanziell sehr schlecht geht, schickt er ihnen jeden Monat um die 500 Dollar aus dem "Schatz". Sein Vater stand damals in der Schlange vor der Jobbörse, als der Mercedes in die Menge fuhr und wurde dabei schwer verletzt. Danach bekommt er natürlich erst Recht keine Arbeit mehr und das Geld das Peters Mutter als Lehrerin verdient, reicht einfach nicht aus um die Familie mit dem Nötigen zu versorgen. Peter ist ein richtig lieber Junge. Und genau wie der irre Morris, ist er verrückt nach den Romanen über Johnny Gold. Darum liest er auch alle Notizbücher aus dem Koffer und kann sich kaum von ihnen trennen. Dummer weise kommt Morris irgendwann aus dem Gefängnis und will seinen "Schatz" zurück. Als er sieht, dass die Notizbücher nicht mehr da sind, dreht er komplett durch. Stephen King hat wieder sehr viel Zeit für die Charaktere aufgewendet. Sie entwickeln sich ständig weiter und haben viele Facetten. Ich finde, das kann fast kein Autor so gut wie er. Er lässt sich Zeit beim Erzählen, so wie das eben seine Art ist und trotzdem klebte ich regelrecht an den Seiten. Was ich besonders toll fand ist, dass man viele alte Bekannte aus "Mr. Mercedes" wieder trifft. Es ist wie ein "nach Hause kommen". Über Kings Schreibstil brauche ich nicht viel zu schreiben. Es gibt wohl kaum jemanden, der noch kein Buch des Großmeisters gelesen hat. Seine Geschichten sind unglaublich bildhaft, da haben auch die vielen Jahre als Schriftsteller und die vielen Bücher nichts daran geändert. Der Leser freundet sich mit den Charakteren an, lebt, leidet und liebt mit ihnen. Die Bösen hasst man abgrundtief und trotzdem steckt in ihnen auch oft ein kleiner guter Kern. Gut, den habe ich bei Morris leider nicht gefunden. Der ist ein echter Psycho. Ich könnte euch noch Stunden lang von dem Buch vorschwärmen, aber lest es doch einfach selbst. King kann man weder erklären noch beschreiben. Man muss sich selbst darauf einlassen. Ich vergebe 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung für alle, die nicht gleich auf der ersten Seite eine Leiche erwarten. Ich kann es kaum erwarten, den nächsten King in Händen zu halten. © Beate Senft

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Spannung pur

Von: Leseengel

26.09.2015

Dieses Buch ist einfach klasse. Es ist kein Horrorbuch, aber das habe ich hier auch gar nicht erwartet. Ich habe hier Spannung erwartet - und diese wurde mir geboten. Die Geschichte ist klasse und sie ist gut umgesetzt. Das Buch war - trotz der Dicke, von vorne bis hinten spannend. Auch die verschiedenen Erzählstränge konnte ich gut nachvollziehen und wusste immer um wen es gerade geht und wo diese Person sich aufhält. Das war gut so. Wie die Geschichte sich Stück für Stück aufklärt und dadurch eigentlich nur noch spannender wird, ist optimal. Sie ist gut durchdacht und weist in meinen Augen auch keine Fehler auf - es passt alles zusammen, so wie es geschrieben wurde. An manchen Stellen ist sie ein wenig blutig, jedoch nicht übermäßig, so dass dieses Buch denke ich auch noch was für Leser mit einem eher empfindlichen Magen ist. Man sollte allerdings nicht so leicht zu ängstigen sein, denn durch die Spannung hat man manchmal schon Angst um den ein oder anderen Protagonisten. Auch die Charaktere konnten mich begeistern, zumal ich auf schon bekannte aus "Mr. Mercedes" getroffen bin : Jerome, Holly, Bill. Das war auch gut. Ich habe noch ein wenig mehr über die Charaktere erfahren, als mir schon bekannt war und das ohne das sich das Buch dadurch in die Länge zog oder an Spannung verlor. Auch das Bill wieder auf eigene Faust ermittelt und was aus ihm geworden ist, passt super zueinander. Ich wünsche mir noch mehr Bücher, in denen Bill ermittelt - und bin gespannt ob es da noch welche geben wird. Man sollte bevor man dieses Buch liest, aber wirklich "Mr. Mercedes" schon gelesen haben, da in "Finderlohn" viele Anspielungen auf das Buch enthält und man diese doch besser versteht und nachvollziehen kann, wenn man das schon gelesen hat. Ich konnte dieses Buch sehr flüssig lesen, was zum einen wahrscheinlich an der guten Spannung lag, zum anderen aber auch an dem guten Schreibstil, der mich in den Bann gezogen hat. Ich wollte immer wissen wie es weitergeht und habe das ein oder andere Mal fast meine Haltestelle, an der ich aussteigen musste, verpasst. Ich kann dieses Buch weiterempfehlen.

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Während die meisten Schriftsteller bei ihren Werken im schlimmsten Fall mit schlechten Kritiken und enttäuschten Lesern rechnen müssen, kommt es für den 79-jährigen John Rothstein gleich knüppeldick – er bezahlt den Inhalt seines letzten großen Romans nämlich mit dem Leben, weil ein fanatischer Fan seiner berühmten Buch-Trilogie mit der Entwicklung des Protagonisten nicht einverstanden ist und den Autor bei einem nächtlichen Überfall eiskalt erschießt. Die besondere Tragik daran: Eigentlich macht Rothstein den Abstieg seines Helden Jimmy Gold ins Spießertum in zwei weiteren Romanen wieder rückgängig, diese wurden jedoch nie veröffentlicht und lagen bis zu dem Raubmord in Form unzähliger beschriebener Moleskine-Notizbücher im Safe des Schriftstellers. In gewisser Weise lebt John Rothstein durch eben diese Manuskripte aber weiter, denn sie bilden den Aufhänger von „Finderlohn“, dem zweiten Band der Bill-Hodges-Trilogie von Bestsellerautor Stephen King. Bevor der pensionierte Polizist und neuerliche Inhaber des Detektivbüros „Finders Keepers“ jedoch die Bühne betreten darf, ist ein Drittel des Romans bereits rum. Das verwundert zunächst ein wenig – ist Hodges doch die titelgebende Figur der Reihe –, allerdings stellt King frühzeitig auf eine andere, sehr gelungene Weise die Verbindung zum Auftaktband „Mr. Mercedes“ her: Neben Morris Bellamy, dem Mörder John Rothsteins, der im Knast geduldig auf den Zugriff auf seine Beute warten muss und gerade von den unveröffentlichten Notizen besessen ist, hat „Finderlohn“ nämlich noch eine zweite Hauptfigur, und zwar den jungen Teenager Peter Saubers, der Bellamys Schatz knapp 30 Jahre später zufällig im Wald findet und sein Glück kaum fassen kann. Zwar ist auch Pete „zufällig“ ein großer Anhänger des Autors John Rothstein, primär spielt für den Jungen aber erst einmal der dicke Batzen Dollarscheine eine Rolle – als Sohn eines der Anschlagopfer beim verheerenden Mercedes-Massaker in „Mr. Mercedes“ kann Pete das Geld nämlich bestens gebrauchen, um seiner angeschlagenen Familie finanziell unter die Arme zu greifen und die kriselnde Beziehung seiner Eltern zu kitten. Mann muss aber kein Stephen-King-Experte sein, um hier bereits erahnen zu können, dass der unverhoffte Geldsegen nicht ohne Folgen bleibt – denn schließlich wartet dort jemand im Gefängnis, den einzig und allein die Aussicht auf den „Rothstein-Schatz“ am Leben hält… Wer aufgrund der brisanten Ausgangssituation nun aber auf einen rasanten Thriller hofft, hat wohl zum einen den ersten Band der Bill-Hodges-Trilogie nicht gelesen und wird zum anderen auch bitter enttäuscht, denn wie schon der Vorgänger lässt es auch „Finderlohn“ weitestgehend ruhig angehen und lebt vorrangig von seinen starken Charakteren. Und diese bietet die Fortsetzung auch trotz der langen Abwesenheit von Bill Hodges und Co.: Während Pete Saubers mit seiner Fürsorge für seine Familie und seine Begeisterung für Literatur von Anfang an die Herzen der Leser für sich gewinnen dürfte und gerade die warmherzigen Szenen mit seiner kleinen Schwester Tina hohe Sympathiewerte bringen dürften, hat Morris Bellamy als Mörder und Fanatiker natürlich einen schweren Stand. Trotzdem schafft es Stephen King jedoch, auch diesen Charakter mit Tiefgang zu versehen und dessen auf den ersten Blick eher nichtige Beweggründe für sein Handeln nachvollziehbar zu machen. In gewisser Weise sind Pete und Bellamy sogar in ihrer Liebe zur Literatur im Allgemeinen und den Werken John Rothsteins im Besonderen vereint – wenn auch auf unterschiedliche und im Fall von Morris eben auch sehr extreme Weise. Die Faszination für die Welt der Fiktion springt nicht zuletzt dank vieler kleiner Anspielungen auch auf die Leser über und King zeigt sich hier auch ohne viel Action und den gewohnten Horror als begnadeter Geschichtenerzähler. Mit dem Einstieg von Bill Hodges in die Geschichte nimmt dann auch die Spannung spürbar zu und wer dem neuen Krimi-Einschlag des Meisters des Grauens eher skeptisch gegenübersteht, bekommt im Finale sogar wieder eine große Portion menschlichen Wahnsinns geboten. Trotzdem bleibt „Finderlohn“ sich, der Trilogie und seinen Charakteren treu und mutiert nicht zur gewalttätigen Action-Orgie, sondern setzt die wenigen deftigen Szenen gezielt und wohldosiert ein. Die Handlung ist weitestgehend frei von Eskapaden und insgesamt eher geradlinig, dass King aber auch ohne spektakuläre Wendungen Spannung und Dramatik erzeugt, liegt vorrangig an seinen Charakteren, mit denen man einfach ungemein mitfiebert, weil sie einem so am Herzen liegen. Mein persönlicher Favorit ist dabei nach wie vor Bills psychisch etwas angeknackste, in der Ermittlungsarbeit jedoch völlig aufblühende Holly Gibney, deren kleine Macken sie derart liebenswürdig machen, dass sie für mich längst zu meiner absoluten Lieblingsfigur von Stephen King geworden ist. Und weil auch Hörbuchsprecher David Nathan wieder das gewohnte Feuerwerk vom Stapel lässt, jeder der Figuren auf seine ganz besondere Art Leben einhaucht und genau den richtigen Ton für diesen oft gemütlichen, aber dennoch jederzeit packenden Old-School-Krimi trifft, ist „Finderlohn“ insgesamt eine starke Fortsetzung, die den Auftakt „Mr. Mercedes“ für mich sogar noch ein wenig übertrifft. Und wenn Stephen King nicht plötzlich jegliches Schriftsteller-Talent verliert, dürfte er mit dem dritten und letzten Band der Bill-Hodges-Trilogie nicht Gefahr laufen, ein ähnliches Schicksal wie seine Figur John Rothstein erleiden zu müssen…

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