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Rezensionen zu
The Brain

David Eagleman

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Jedes menschliche Gehirn ist so einzigartig wie eine Schneeflocke, schreibt der renommierte Neurowissenschaftler David Eagleman in seinem aktuellen Buch "The Brain – Die Geschichte von Dir". Milliarden Nervenzellen und Synapsenverbindungen bilden ein gigantisches Netzwerk, das unser Verhalten und unsere Gefühle durch elektrochemische Signale steuert. Wie verarbeitet das Gehirn, was um uns herum passiert und wie erleben wir es? Wie werden Entscheidungen getroffen? Welche Rolle spielen die Umgebung und andere Menschen? Und wie sieht unsere Zukunft dank neuer Technologien aus? Eine spannende Reise durch unser Gehirn! Erst mit etwa 25 Jahren ist das menschliche Gehirn ausgereift. Auch danach wird es durch neue Erfahrungen ständig verändert. Zu wenig Reize lassen es verkümmern, während die permanente Stimulation zur Stärkung bestimmter Hirnregionen führt. (So haben zum Beispiel Taxifahrer einen vergrößerten Hippocampus, der für das räumliche Gedächtnis zuständig ist.) Auch unsere Erinnerungen sind nicht fest zementiert, sondern werden ständig durch neue Eindrücke umgeschrieben. Unsere Persönlichkeit entwickelt sich dadurch ständig weiter. Was macht unser Gehirn mit all den Sinneseindrücken? Was ist die Wirklichkeit? An der Wahrnehmung sind immer mehrere Sinne beteiligt, die Informationen durch die Nervenzellen weiterleiten. Da diese jedoch in unterschiedlichem Tempo arbeiten, muss das Gehirn die Eindrücke erst synchronisieren - und das führt zu einer Verzögerung. Jeder Moment ist schon vorbei, wenn wir ihn wahrnehmen. Auch unsere Erwartungen bestimmen unsere Wahrnehmung. Ein Großteil dessen, was passiert, wird einfach ausgeblendet. Am Beispiel optischer Täuschungen erklärt der Autor, wie leicht unser Gehirn in die Irre geführt werden kann. Das Gehirn erzeugt für uns eine zurechtgestutzte Version der Wirklichkeit. Mehr noch: Die reale Welt "ist nicht nur farblos, sondern auch stumm: Der Druck und die Ausdehnung der Luft wird von den Ohren registriert und in elektrische Signale verwandelt. Das Gehirn stellt uns diese Signale als liebliche Klänge, Rascheln, Klappern und Klirren dar. Die Wirklichkeit ist außerdem geruchlos: Außerhalb unseres Gehirns gibt es keine Gerüche. Es gibt nur Moleküle, die durch die Luft schweben, sich mit Rezeptoren in unserer Nase verbinden und von unserem Gehirn als unterschiedliche Gerüche interpretiert werden. Die wirkliche Welt ist nicht voller sinnlicher Ereignisse; es ist unser Gehirn, das die Welt mit seiner eigenen Sinnlichkeit auflädt." Was wir erleben, hat also mit der Wirklichkeit wenig zu tun. Wir sehen eine Illusion! Und so kommt Eagleman zu seiner nächsten Frage: Wer sitzt am Steuer und entscheidet? Vieles, was wir tun, läuft automatisch ab; regelmäßige, alltägliche Handlungen wie Fahrrad fahren, Kaffee trinken, sich für einen bestimmten Weg entscheiden etc. werden von dem Netzwerk unserer Gehirnzellen veranlasst, ohne dass wir bewusst darüber nachdenken. Erst, wenn etwas Unerwartetes oder eine Konfliktsituation eintritt, schaltet sich das Bewusstsein dazu. "Das Bewusstsein ist ein System mit einer einmaligen Perspektive, die kein anderes Untersystem des Gehirns hat. … Es kann Pläne schmieden und dem System als Ganzem Ziele vorgeben." Ob wir über einen freien Willen verfügen und selbst entscheiden, ist allerdings fraglich. In Experimenten zeigt sich immer wieder, dass Entscheidungen, bei denen das Gehirn manipuliert wurde, dennoch als freie Entscheidungen empfunden werden. Doch die Forschung hat das Gehirn noch längst nicht durchschaut. Gerade wenn komplexe Entscheidungen gefordert sind, passieren viele Dinge gleichzeitig. Wir unternehmen Zeitreisen in die Zukunft mit verschiedenen Ausgängen, wir fechten einen Kampf zwischen Emotion und Verstand aus und wägen ab, wozu eine Fehlentscheidung führen könnte. Das Gehirn registriert körperliche Signale wie Angst. Verschiedene Netzwerke im Gehirn kämpfen um die Vorherrschaft! Wie frei wir in unseren Entscheidungen sind, kann die Hirnforschung derzeit nicht beantworten. Eagleman hebt die Bedeutung des sozialen Umfelds hervor, in dem wir ständig dazu lernen. Die Komplexität des Gehirns entsteht vor allem aus der Interaktion mit anderen Menschen. Wir beobachten genau und versuchen andere Menschen anhand der Signale, die sie aussenden, zum Beispiel ihrer Mimik und Gestik, einzuschätzen. Unbewusst spiegeln wir deren Verhalten – unsere Gesichtsmuskeln bewegen sich leicht mit unserem Gegenüber mit und helfen, dessen Absichten zu interpretieren. Experimente mit Botox-Nutzern haben gezeigt, dass diese aufgrund ihrer starren Mimik schlechter in der Lage sind, die Emotionen anderer zu beurteilen! Mitleid und Mitfreude bewegen uns, zumindest wenn wir jemanden als Teil unserer Gruppe betrachten. Eagleman erklärt, wie es dazu kommen kann, dass wir andere entmenschlichen und durch Propaganda sogar zu Völkermord fähig sind. Hier helfe nur Bildung, das Bewusstmachen dieser Mechanismen, wie der Autor in Experimenten mit Schülern zeigen konnte. Optimistisch beschreibt Eagleman die Chancen des medizinischen Fortschritts und der Biotechnologie. Er malt eine rosige Zukunft, in der wir körperliche und geistige Mängel besser reparieren können als bisher und sogar unsere Sinne erweitern können. Das Gehirn kann den Ausfall bestimmter Hirnareale oder auch einzelner Sinne problemlos kompensieren. Es kann Prothesen oder Implantate durch die Bildung neuer Schaltkreise in unser Körperbild integrieren. Zum Beispiel können Blinde lernen, durch Stromstöße auf ihrer Zunge ihre Umgebung zu „sehen“. Eine Eigenentwicklung des Autors namens VEST hilft Gehörlosen, durch Vibrationen wieder zu „hören“. Ob die Signale künstlich sind oder nicht, spielt für das Gehirn keine Rolle. Sobald es technisch möglich ist, könnten wir unsere Sinne erweitern: zum Beispiel elektrische Felder wahrnehmen oder ultraviolettes Licht sehen, Muster in Datenbergen interpretieren. Vielleicht könnten wir sogar unser Bewusstsein auslagern. Braucht das Bewusstsein überhaupt einen Körper? Ist eine digitale Existenz möglich? Im Moment ist das alles noch Zukunftsmusik, doch Eagleman ist überzeugt, dass es sich lohnt, diese Möglichkeiten zu erforschen: "Unser Körper ist im Grunde nur der Anfang. In einer fernen Zukunft werden wir nicht nur unseren Körper erweitern, sondern auch unser Selbstgefühl. … Wenn wir die Grenzen unserer angeborenen Sinnesorgane und Gliedmaßen hinter uns lassen, werden wir andere Menschen sein." Ein Buch voller überraschender Einsichten über die Wirklichkeit! Es ist sehr ernüchternd, aber auch faszinierend, dass es dem Gehirn überhaupt gelingt, eine schlüssige Realität für uns zu erschaffen! Eagleman erklärt plausibel, was sich in den Hirnregionen alles abspielt und wie die Zusammenarbeit der Nervenzellen aussieht, ohne uns mit Details zu überfrachten. Immer wieder spricht er den Leser persönlich an, wählt Beispiele, die leicht vollziehbar sind und erzählt spannende Details aus seiner Forschung. Ein logisch aufgebautes Buch, das hilft, unser Gehirn – und damit uns selbst – besser zu verstehen!

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„The Brain – Die Geschichte von dir“ ist ein Sachbuch aus der Feder des Autors David Eagleman. Das Cover ist schon sehr speziell und hat direkt mein Interesse geweckt. Da dieses Thema zwar sehr interessant für mich ist, allerdings auch eine schwere Kost habe ich mich langsam an das Buch heran getastet. Doch muss ich sagen, ich habe bisher kein besseres Buch in dieser Richtung gelesen. Einfach und auch anschaulich wird hier die Funktion des Gehirns, mit dem eigenen Ich und dem Leben damit, an den Leser gebracht. In verschiedenen Kapiteln bringt einem der Autor die Funktion des Hirns nahe. Das Ganze ist in einfachen Worten und Erklärungen aufgeführt. Es gibt zwar auch viele Fachausdrücke, jedoch ist dies alles so einfach erklärt, dass ich keinerlei Probleme hatte, auch ohne eine medizinische Ausbildung. Zwischen den einzelnen Texten sind immer wieder Seiten mit blauen Abschnitten, die das geschriebene noch einmal zusammenfassen und noch deutlicher erklären. Auf fast jeder Seite ist auch ein anschauliches Bild zu finden. Die Kapitel selbst sind wieder in kleine Abschnitte unterteilt. Man muss also auch nicht seitenlang an einer tiefgehenden Erklärung knabbern. Es ist immer alles einfach, kurz und doch verständlich geschrieben. Der Inhalt des Buches barg viele interessante und neue Erkenntnisse für mich. Ich war wirklich erstaunt darüber, was das Hirn im Endeffekt so leistet und wie das komplette Zusammenspiel so funktioniert. In Kapitel 5 werden Ereignisse aufgegriffen, die schon schwer verdaulich sind. Es ist wirklich erschreckend, zu was Menschen doch fähig sind, wenn der Gruppenzwang aufkommt. Oder wenn man sich beeinflussen lässt. Das Buch im gesamten finde ich sehr lesenswert und kann es wirklich nur weiter empfehlen. Einfach und logisch wird die Funktion des Gehirns, das Zusammenspiel der Zellen und Nerven erklärt. Ein wirklich gelungenes Werk.

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Der erste Eindruck Das Buch liegt gewichtig in den Händen, der Einband ist haptisch spürbar längsgestreift. Die Seiten sind aus dickem, glattem Papier. Alles in allem macht das Buch einen sehr besonderen, sehr wertvollen Eindruck. Für mich passte das sehr gut zum Thema – was wären wir schließlich ohne unser Gehirn? Inhalt Gegliedert in 6 Kapitel stellt und Eagleman verschiedene Facetten bzw. Fragestellungen der Hirnforschung vor. Dabei gelingt es ihm durch die Beschreibung interessanter Experimente und Fallbeispiele die Thematik leicht verstehbar und unterhaltsam zu vermitteln. Anschauliche Bilder unterstützen das Verständnis. Die eigentlichen Texte sind immer wieder durch Zusatztexte ergänzt, die von einer stärker wissenschaftlich geprägten Perspektive aus Sachverhalte erklären. Aber auch hier muss man keine Sorge haben – es ist alles gut nachvollziehbar erklärt. Die Kapitel orientieren sich an Grundfragen, die schon lange auch den philosophischen Diskurs bestimmen, die noch immer nicht abschließend beantwortbar sind, denen aber mit fortschreitenden Erkenntnissen immer besser auf den Grund gegangen werden kann: Wer bin ich? Was ist die Wirklichkeit? Wer sitzt am Steuer? Wie entscheide ich? Brauch ich dich? Wer werden wir sein? Sicher muten einige Antworten, die wir im Buch finden, exotisch oder auch futuristisch an. Manche machen vielleicht auch Angst, wenn man sie weiterspinnt. Und doch bekommt man nicht den Eindruck, dass hier irgendwelche Dinge an den Haaren herbeigezogen oder erfunden werden. Subjektive Eindrücke Mich hat das Lesen des Buches fasziniert. Sich auszumalen, was einmal sein könnte oder was wäre, wenn dieses oder jenes nicht so wäre, ist für mich immer eine spannende Angelegenheit. Beeindruckend fand ich auch die zahlreichen Fallbeispiele, die zeigten, was der Ausfall bestimmter Hirnfunktionen für Folgen oder eben auch wie wenige Folgen haben kann. Ja, unser Gehirn ist schon etwas ganz, ganz Besonderes. Fazit Alle, die sich für unser Leben, für die Frage des Woher und des Wohin unseres Denkens und unseres Bewusstseins interessieren, werden hier sicherlich viele Anregungen und viel Stoff für neue Diskussionen finden. Ich habe es sehr genossen, mich durch das Buch inspirieren zu lassen und danke dem Verlag deshalb sehr herzlich für dieses wertvolle Rezensionsexemplar.

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