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Rezensionen zu
Last Mile

David Baldacci

Die Memory-Man-Serie (2)

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Seit einem Unfall kann Amos Decker, der Memory Man, nichts mehr vergessen. Fast wäre er an den unlöschbaren Bildern seiner traumatischen Vergangenheit zerbrochen. Aber nun hat er ein neues Lebensziel gefunden: Innerhalb einer Spezialeinheit des FBI klärt er ungelöste Schwerverbrechen. In seinem ersten Fall geht es um Melvin Mars, der seit zwanzig Jahren in der Todeszelle sitzt. Er soll seine eigenen Eltern ermordet haben. Doch Stunden vor seiner geplanten Exekution taucht ein Mann auf und behauptet, der Schuldige zu sein. Kann Decker ihm glauben? Ist Melvin Mars unschuldig und muss vor der Todesstrafe bewahrt werden? Oder wird ein hochgefährlicher Mörder auf freien Fuß gesetzt? Als ein Mitglied aus Deckers Team plötzlich spurlos verschwindet, zeigt sich bald, dass der Fall eine noch viel tiefergehende gesellschaftliche Sprengkraft birgt. Ich habe auch den zweiten Teil von Amos Decker als Hörbuch gehört, denn der Sprecher gefällt mir total gut und konnte mich schon mit dem ersten Werk begeistern. Die Bücher könnte man unabhängig voneinander lesen, denn es sind abgeschlossene Geschichten, ich empfehle aber trotzdem den ersten Teil zuerst zu lesen, einfach um das Hintergrundwissen über Amos zu erlangen und ihn kennenzulernen. Denn hier im zweiten Teil wird über viele Dinge geredet, die man aus dem ersten erfährt. Nicht so, dass man nicht auch ohne Kenntnisse klar kommen würde, aber es unterstützt doch den Lesefluss, wenn der erste Teil bekannt ist. Der Sprecher schafft auch hier wieder mit seiner unvergleichlichen tiefen Stimme und seiner Betonung eine einzigartige Atmosphäre. Es wirkt düster und absolut spannend. Die Geschichte um Melvin Mars hat mich sehr bewegt. Ich glaube er ist nicht der einzige Mensch, der scheinbar ungerecht im Gefängnis sitzt und sich nun der Todesstrafe gegenüber sieht. Wie oft passiert so etwas wohl wirklich? Und ist die Todesstrafe hier überhaupt gerechtfertigt oder sollte man nich lieber einfach nur lebenslänglich im Gefängnis sitzen. Denn anhand von Melvins Erlebnissen ist schon der Aufenthalt im Gefängnis schlimm genug und der Tod hier eher eine Erlösung aus den Qualen, die er durch seine Mitinsassen und die Wärter erfahren muss. Doch Melvin kann dem Tod noch einmal von der Schippe springen, weil sich ein anderer zu seinen angeblichen Taten bekennt. Für Melvin könnte hier also ein neues Leben beginnen. Ein neues Leben ohne zu wissen, was mit seinen Eltern wirklich psssiert ist und warum. Könnte... Wenn hier nicht Amos Decker ins Spiel kommen würde, der Melvin noch aus der Highschool Zeit und vom Football kennen würde und sich seiner Geschichte annehmen will um herauszufinden was damals wirklich passiert ist und wer an dem Tod von Melvins Eltern die Schuld trägt. Amos Decker legt hier viel Elan in die Ermittlungen, will er doch wissen ob Melvin einfach nur ein begnadeter Lügner ist oder wirklich zu unrecht seine Zeit im Gefängnis abgesessen hat. Diese Geschichte ist eindeutig zum mitfiebern gedacht. Man bekommt immer wieder ein kleines Stück der Wahrheit hingeworfen und rätselt, wie dieses Puzzleteil nun ins Gesamtbild passt. Ich wurde wieder Mal auf falsche Fährten geschickt. Habe hin und her überlegt. Das Buch hat mich auch beschäftigt, wenn ich gerade nicht gehört habe. Ich wollte unbedingt herausfinden wie Melvins Geschichte aufgelöst wird. Am Ende wurde ich dann doch wieder völlig überrascht. Natürlich gab es einige Sachen, die der Autor den Leser wissen lässt. Kleine Häppchen, über die man sich freut und bei denen man denkt man hat nun endlich das große Ganze gelöst. Aber nein. Vom großen Ganzen ist man dann doch noch meilenweit entfernt und wird vom Ende wirklich überrascht. David Baldacci ist für mich keine leichte Kost, denn hierbei muss man immer aufpassen wie ein luchs, sonst übersieht man die Kleinigkeiten, die die Geschichten ausmachen. Es ist also kein Krimi, den man mal eben zwischendrin als Unterhaltung lesen kann sondern eher eine fordernde Lektüre, der man seine gesamte Aufmerksamkeit widmen muss! Wer also auf anspruchsvolle Lektüre steht, die zum Mitdenken einlädt, der ist hier genau richtig und sollte David Baldacci eine Chance geben!

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„Wie geht es jetzt weiter“? „Wir fangen einen Mörder…. Auf dem Feld der Ermittlungsarbeit bedeutet Vorbereitung, sich die vielen kleinen Details anzusehen“. Wobei Amos Decker, 150 Kilo schwer, noch durch eine Gewalttat leicht traumatisierter Witwer und verwaister Vater (was er zumindest, soweit es auf dieser Welt geht, gerächt hat) bei dieser Detailarbeit einige Vorteile hat. Ein unvoreingenommener Geist, der auf die richtigen Fragen kommt, auch wenn diese nicht naheliegen. Ein eidetisches Gedächtnis, seit einem Sportunfall, der ihn eine mögliche Profi-Karriere im Football gekostet hat. Und ein ausgeprägtes Beharrungsvermögen, was Fälle angeht, die ihn interessieren. Selbst wenn alle anderen darin gar keine Fälle sehen würden. Ein anderer stand auf dem Sprung, einer der besten Jungprofis des Sports zu werden, die es im Football je gab. Doch nun, 20 Jahre und einen Doppelmord später, macht er sich auf “die letzte Mile“, die restlichen Meter zwischen seiner Zelle im Todestrakt und dem Hinrichtungsraum. Knapp davor aber geschieht ungeheuerliches. Ein anderer Todeskandidat in einem anderen Bundesstaat gesteht das Verbrechen, für das jener Melvin Mars verurteilt wurde. Den Doppelmord an seinen Eltern. Doch immer noch gilt, dass alle Indizien gegen Melvin sprechen, vom Zeitablauf her bis zum Blut in seinem Wagen damals. Die neu zusammengestellte Ermittlungsgruppe des FBI, zu der Decker gehört, macht sich auf sein vehementes Drängen an den alten Fall. Und umgehend passen mehr und mehr Puzzlestücke sowohl der Aussagen des „alten“ vermeintlichen Mörders Melvin, als auch der Aussage des „neuen“ geständigen Mörders Montgomery nicht mehr zueinander. Selbst die Aussagen der Noch-Ehefrau des nun offiziell als Täter geltenden Montgomery verstrickt sich in Widersprüche. Zäh scheint es zu werden. Wenig Details, wenig Spuren nach so langen Jahren, eine Reihe von Zeugen bereits verstorben (und auch aktuelle Zeugen haben nicht immer eine hohe Lebenserwartung im Buch), doch gerade das macht auch für den Leser mit den Reiz des Buches aus. Aus Randnotizen, Nebenbeobachtungen und immer wieder Kleinigkeiten im riesigen Gedächtnis des eigenwilligen Ermittlers formt sich erst ganz langsam so etwas wie eine Idee. Deren weitere Verfolgung harte Bandagen erfordern wird. Dass Decker dabei in kurzer Zeit 15 Kilo abnimmt und vor allem eine seiner Kolleginnen sich fast auf die Fahne geschrieben hat, den Mann wieder in Form zu bringen, ist dabei zwar auch nur eine Randnotiz, sorgt aber dennoch immer wieder für kleine Auflockerungen der ruhig und stringent erzählten Geschichte. Eine Geschichte, in der Baldacci das Menschliche in den wachsenden Beziehungen der Figuren ebenso in den Blick nimmt, wie er den Leser minutiös an einer Hinrichtung teilnehmen lässt. Um Deckers Worten: „Schon ein Unschuldiger ist zu viel“ nachdrücklich in den Raum zu stellen. Ruhig, aber stetig erzählt, mit einer sich langsam, aber dann stark aufbauenden Spannungskurve und den Leser mit zum Rätselraten einladend, Baldacci legt wiederum eine anregende Lektüre um seine eigenwillige und vom Leben gebeutelte Ermittlerfigur vor.

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Vor zwanzig Jahren soll Melvin Mars seine Eltern ermordet und ihr Haus abgefackelt haben, weshalb er jetzt im Staatsgefängnis von Texas in Huntsville auf seine Hinrichtung wartet. Doch im letzten Moment behauptet ein ebenfalls zum Tode verurteilter Häftling aus Alabama, Charles Montgomery, für die Morde verantwortlich gewesen zu sein. Tatsächlich weiß Montgomery Dinge über die Morde, die nur dem Täter bekannt sein können. Hier kommt Amos Decker ins Spiel, ein ehemaliger College-Footballspieler mit einem kurzen Auftritt in der NFL, der nach einem fatalen Unfall auf dem Spielfeld nicht nur seine Profi-Karriere abschreiben konnte, sondern auch mit der seltenen Gabe der Synästhesie einerseits (die Kopplung zweier oder mehrerer physisch getrennter Bereiche der Wahrnehmung) und einem nahezu perfekten Gedächtnis. Unter der Leitung von FBI-Special-Agent Ross Bogart arbeitet Decker in einem Team von Agenten und Zivilisten mit besonderen Fähigkeiten, um kalte Fälle hoffentlich noch zum Abschluss zu bringen. Als Decker im Radio von Melvin Mars‘ aufgeschobener Hinrichtung hört, ist er gleich Feuer und Flamme für den Fall, schließlich war Mars damals nicht nur ein aufstrebender Stern am Football-Himmel und Finalist der Heisman Trophy, sondern hatte auch Deckers Team nahezu im Alleingang niedergerungen. Zusammen mit der Journalistin Alexandra Jamison und der klinischen Psychologin Lisa Davenport versuchen Bogart und Decker herauszufinden, ob Montgomerys Geständnis wasserdicht ist. Recht schnell wird bei den Ermittlungen klar, dass Montgomery nur ein weiteres Opfer in einem raffinierten Spiel darstellt, das mit einem Attentat auf eine schwarze Kirchengemeinde in den 1960er Jahren begonnen hatte und bei dem heute mächtige Männer involviert waren. Melvin Mars muss feststellen, dass seine Eltern nicht das gewesen sind, wozu er sie all die Jahre gehalten hat, und offensichtlich ist sein quicklebendiger Vater nach wie vor im Besitz von Material, das den Männern zum Verhängnis werden könnte. Decker läuft bei der Spurensuche zu Höchstform auf, stößt dabei aber immer wieder an Grenzen. „Sein Gedächtnis war perfekt, aber das bedeutete nicht, dass ihm die Antworten sofort ins Auge sprangen. Wenn ihm jemand eine Lüge erzählte, speicherte er sie zwar, doch als Lüge konnte er sie nur entlarven, wenn er genügend Fakten zur Verfügung hatte, an denen er sie messen konnte. In diesem Fall war das Problem jedoch nicht so sehr, dass bestimmte Details im Widerspruch zueinander standen, sondern vielmehr die Tatsache, dass er einfach nicht genug wusste.“ (S. 300f.) Mit Amos Decker hat Bestseller-Autor David Baldacci nach den Reihen um u.a. den Camel Club, Will Robie und John Puller eine weitere faszinierende Figur erschaffen, die durch die Kombination ungewöhnlicher Fähigkeiten den perfekten Ermittler abgibt. In seinem zweiten Fall nach „Memory Man“ hat es Decker mit zwei Hinrichtungskandidaten zu tun, die offensichtlich beide nicht für den Mord an Mars‘ Eltern verantwortlich waren. Allerdings hat der wirkliche Täter so geschickt seine Spuren verwischt, dass Decker und sein Team alle Hände voll zu tun haben, um alle Personen zu befragen, die etwas zur Aufklärung des Falles beitragen können, und schließlich auch ihr eigenes Leben zu beschützen. Das Tempo ist dabei so rasant, Deckers Gedankensprünge und Erkenntnisse so faszinierend, dass die Spannung über die gesamte Buchlänge hochgehalten wird. Zwar wirken manche Motivationen und Details nicht ganz überzeugend, aber bei der rasanten Art, den Plot voranzutreiben, darf man Baldacci diese Unzulänglichkeiten gern verzeihen. Dem schnellen Erzähltempo sind leider auch die dürftigen Charakterisierungen geschuldet, unter denen vor allem Deckers Team-Kollegen leiden. Einzig Melvin Mars und Decker selbst werden so ausreichend gezeichnet, dass sie dem Leser schnell ans Herz wachsen.

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