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Rezensionen zu
Wintersterne

Isabelle Broom

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Der flüssige und einfache Schreibstil von Isabelle Broom ermöglicht einen einfachen Einstieg in die Geschichte und in das Buch. Im Buch wurde die Stadt Prag sehr ausführlich thematisiert und beschrieben. Mir hat diese ausführliche Beschreibung gut gefallen, wobei ich glaube, dass es für viele andere Leser zu viel Reiseführercharakter hat. Ich selbst war noch nie in Prag, aber habe durch das Buch total Lust bekommen nach Prag zu reisen. Ebenfalls kam bei mir ziemlich Weihnachtsstimmung auf, während ich das Buch gelesen habe, wodurch es schon mal seinen Zweck als Weihnachtsbuch erfüllt. Von den Charakteren war ich leider etwas enttäuscht. Das Buch konzentriert sich auf drei unterschiedliche Liebespaare und es werden alle Geschichten auch gleichermaßen thematisiert. Jedoch war es mir einfach ein bisschen zu lang. Die Geschichte plätschert über 400 Seiten nur so vor sich hin ohne dass etwas richtig Spannendes passiert. Auch durch die detaillierte Beschreibung der Stadt kam keine richtige Spannung auf. Die Handlungen der Charaktere wurden mir auf Dauer leider auch zu viel. Das kindische Verhalten ging mir nach circa 100 Seiten auf die Nerven. Es gab zwar hier und da Wendungen, jedoch war der Großteil der Geschichte doch sehr vorhersehbar. Die Wendung am Ende kam unerwartet und hat endlich mal Spannung in die Geschichte gebracht. Für meinen Geschmack aber leider ein bisschen zu spät. Am Ende kamen auch zum ersten Mal Emotionen bei mir auf und auch zum ersten Mal das Gefühl, dass ich wirklich wissen möchte, wie es weitergeht und wie die Geschichte endet. Wer eher auf der Suche nach einem Buch mit viel Atmosphäre ist und nicht besonders viel Wert auf spannende Handlung legt, dem könnte das Buch trotz allem gut gefallen. Weihnachtsstimmung kam bei mir trotzdem auf jeden Fall auf, aber man hätte das Buch um einiges kürzen sollen.

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Eine Reise ins magische, verschneite Prag Inhalt: Megan, Hope und Sophie lernen sich während eines Urlaubs in Prag kennen. Die drei unterschiedlichen Frauen haben alle ihre eigenen Probleme mit ihrem Leben und der Liebe. In Prag wird ihnen einiges klarer… Meine Meinung: Das schöne Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und auch der Klappentext und die Leseprobe haben mir gut gefallen. Aber leider wurden meine Erwartungen an das Buch nicht so ganz erfüllt. Irgendwie kommt die Handlung nicht voran und außer Spaziergängen mit endlosen Beschreibungen von Prag mit viel Schnee, Essen und Trinken passiert nicht viel. Erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte etwas Fahrt auf. Außerdem hatte ich erwartet, dass aus den drei Frauen enge Freundinnen werden, aber trotz einiger gemeinsamer Unternehmungen und Begegnungen hat jede Frau ihre eigene Geschichte. Trotzdem ist der Schreibstil sehr flüssig zu lesen. Am besten hat mir die Geschichte von Megan gefallen. Die Fotografin begleitet ihren besten Freund Ollie, einen Grundschullehrer, der sich dort auf seinen kommenden Unterricht vorbereiten will, nach Prag. Die zwei haben viel Spaß miteinander und gegen Megans Willen, denn die Fotografie steht für sie an erster Stelle, funkt es gewaltig zwischen ihnen. Diese beiden Charaktere waren mir am sympathischsten, obwohl ich Megans Gedankengänge irgendwann nicht mehr nachvollziehen konnte. Hope ist mit ihrem neuen Freund Charlie in Prag. Zwar sind sie frisch verliebt, aber Hope plagt das schlechte Gewissen ihrer Tochter Annette gegenüber, denn wegen Charlie hat sie sich von ihrem langjährigen Ehemann, Annettes Vater getrennt. Annette hat daraufhin den Kontakt zu ihrer Mutter komplett abgebrochen. Hope ist die älteste der drei Frauen, sehr mütterlich, beschützend, besorgt - ich fand sie langweilig. Die junge, zerbrechlich wirkende Sophie ist seit zehn Jahren mit ihrer großen Liebe Robin zusammen und möchte ihn bald heiraten. Leider kann er im Moment nicht bei ihr sein und sie wartet sehnsüchtig auf seine Ankunft. Die zwei haben sich in Prag kennengelernt und waren seitdem oft gemeinsam dort. Sophies melancholiche Sehnsucht nach ihm und die Rückblicke wurden mir irgendwann zuviel. Nachdem das Buch gegen Ende eine unerwarteten Dramatik und Spannung hat, ist der Schluss bis zum Prolog offen. Mehr verrate ich nicht. Fazit: Ein winterlicher Roman, der gut in diese Jahreszeit und das derzeitige Wetter passt (hier bei uns auf jeden Fall) und die Sehnsucht nach Prag weckt.

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Ich meine, schaut euch mal das Cover an: Wie wunderbar unkitschig ist das bitte, dafür, dass es ein Weihachtsbuch ist? Ich war von Anfang an begeistert und konnte einfach nicht widerstehen. Und so kam das Buch bei mir an und ich eröffnete meine literarische Weihnachtssaison 2017 mit "Wintersterne" von Isabelle Broom. Ich freute mich auf eine ereignisreiche Reise nach Prag mit vielen winterlichen Facetten und drei Frauen, die ihre Geschichte erzählen. Ob das Buch genau diese Erwartungen erfüllen konnte? Megan, Hope und Sophie sind drei Frauen aus drei völlig unterschiedlichen Generationen: Sophie ist mit Ende 20 glücklich verlobt und freut sich darauf, Prag mit ihrem Verlobten erneut zu besuchen, nachdem sie fast jedes Jahr in die Hauptstadt Tschechiens gereist sind. Megan, eine Frau Mitte 30, verzichtet dagegen auf Romantik und konzentriert sich voll und ganz auf auf ihre Karriere als Fotografin - dennoch lässt sie sich auf Ollie ein, der mit ihr gemeinsam nach Prag reisen möchte. Hope hat mit ihren 50 Jahren schon eine gescheiterte Ehe hinter sich und möchte nun mit Charlie neu anfangen - doch wie kann man das, wenn die Lasten der Vergangenheit noch an einem hängen? Ich muss sagen, dass ich mich auf den ersten 150 Seiten total wohl gefühlt habe. Die drei Damen sind so charmant und speziell, dass man sich einfach in sie verlieben muss und gespannt auf das ist, was folgt. Und dann kam der größte Pluspunkt des Buches: Die Magie der Stadt Prag. Diese wird nämlich so großartig und glaubwürdig beschrieben, dass man sich wirklich so fühlt, als wenn man selbst dort wäre. Die ganzen Sehenswürdigkeiten, die kleinen Gassen, der Weihnachtsmarkt - alles wirkte so zauberhaft romantisch, dass ich nach dem Lesen total Lust hatte, Prag in der Vorweihnachtszeit selbst zu entdecken. Die literarische Erkundung zieht sich dabei über die gesamte Geschichte hinweg und hat dazu geführt, dass ich immer wieder weiterlesen wollte. Tolle Recherche und eine großartige Umsetzung, dafür ein großes Kompliment an die Autorin. Leider war das Setting zwar wirklich gut umgesetzt, aber die Geschichte recht spärlich. Anfangs ist man noch von der Magie gefangen, entdeckt die Stadt für sich, aber nach 150 Seiten wollte ich dann doch, dass die Spannung und Dynamik zunimmt. Dies passierte leider nicht und so empfand ich besonders die Mitte des Buches als recht langatmig, auch wenn mir die Charaktere sympathisch waren und das Setting zu überzeugen wusste. Gegen Ende wurde es dann etwas besser, tatsächlich schaffte es die Autorin auch, mich besonders mit einer Wendung zu überraschen, allerdings kam diese zu spät, sodass mein Eindruck schon etwas getrübt war - zumindest was das Storytelling angeht. Mein Fazit: Ein Buch, welches für die Vorweihnachtszeit perfekt ist, wenn man auf der Suche nach einem zauberhaften Setting ist. Prag als Handlungsort lässt die Weihnachtsstimmung beim Leser steigen und fasziniert durch die Beschreibungen der Autorin so sehr, dass man am liebsten selbst sofort nach Tschechien reisen möchte. Lediglich die Handlung hätte besser ausgearbeitet werden können, denn ein zauberhaftes Setting allein reicht nicht, um über Dauer spannend zu sein. Dafür kann man mit wirklich sehr eigenen und dadurch sympathischen Charakteren rechnen, die in einem wirklich flüssigen Schreibstil beschrieben und näher gebracht werden. Für diese Kombination gibt es 3 von 5 Sternen, denn schlussendlich steht für mich doch die Handlung im Vordergrund - und die war mir eben nicht genug.

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Inhalt Megan, Hope und Sophie sind drei völlig verschiedene Frauen und aus völlig verschiedenen Gründen in Prag. Doch eines haben sie gemeinsam, sie haben Probleme. Außerdem verstehen sie sich direkt. Gemeinsam gehen sie ihren Problemen und ihrer Vergangenheit auf den Grund. Meine Meinung Dieses Buch spielt im winterlichen Prag und da ich schon so viel schönes von der Stadt gehört hatte, war ich neugierig auf dieses Buch. Hier begleitet man zunächst Megan, Hope und Sophie unabhängig voneinander. Man erfährt, wieso sie nach Prag reisen und was ihre Beweggründe sind. Als die drei sich in der Hotelbar kennenlernen, verknüpfen sich die drei Handlungsstränge, die zunächst unabhängig voneinander erzählt wurden. Man begleitet die drei Frauen auf ihrem Abenteuer durch die Stadt und bei vielen Abenden, die sie zusammen verbringen. Dabei gefielen mir besonders die atmosphärischen Beschreibungen von Prag. Bisher habe ich die Stadt noch nicht besucht, aber nach diesem Buch würde ich es gerne. Ich konnte mir hier alles bildlich vorstellen und würde das Ganze gerne mal in echt sehen. Doch ich muss gestehen, dass mich der Plot an sich nicht so sehr fesseln konnte. Ich habe keinen rechten Bezug zu den Protagonisten bekommen und das Buch konnte mich auf der emotionalen Ebene nur bedingt mitreißen. Außerdem ging mir das Ende nach dem eher seichten Plot dann etwas zu schnell und ruckartig. Dabei fand ich das Schicksal der drei Frauen noch recht interessant und die Protagonisten haben viel Potenzial. Megan begleitet ihren besten Freund nach Prag, da er sich als Lehrer auf eine Klassenfahrt vorbereiten möchte. Sie ist Fotografin und sieht es als Chance, hat aber Angst, dass ihr bester Freund mehr für sie empfindet. Hope dagegen hat sich frisch von ihrem Mann getrennt und ist frisch verliebt. Leidet aber darunter, dass ihre Tochter den Kontakt abgebrochen hat. Und zu guter Letzt wäre da noch Sophie, die zu Beginn sehr undurchsichtig wirkt, aber im Laufe des Buches an Tiefe gewinnt. Sie wartet auf ihren Mann, der nachkommen wollte. Der Schreibstil ist wie schon erwähnt sehr atmosphärisch, dabei leicht und locker zu lesen. Der Plot wird abwechselnd aus der personalen Erzählperspektive von den drei Frauen geschildert, was mir gut gefiel. Alles in allem ist es ein schönes Buch, das im winterlichen Prag spielt, mich aber nicht ganz überzeugen konnte. Fazit "Wintersterne" ist ein Buch, das durchaus schön zu lesen ist. Leider konnte es mich auf der emotionalen Ebene nicht ganz überzeugen und auch das Ende mochte ich so nicht so wirklich. Dennoch hat es auch seine schönen Momente, wie die Beschreibungen Prags, sodass ich sehr gute drei Sterne vergebe.

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Cover & Aufmachung: Mittlerweile ist ja schon fast zu einer Tradition geworden, dass ich zu allererst ein paar Worte über das Cover und die Aufmachung des Buches verliere. Dieser Tradition möchte ich auch weiterhin treu bleiben. Die Oberfläche des Einbandes gefällt mir sehr gut, sie weist leichte Rillen auf, die das Buch in seiner Haptik sehr aufwerten – man kann es wirklich gut greifen. Diese Aufmachung ist mir schon durch die Bücher von Cristina Caboni vertraut, diese lagen auch sehr gut in der Hand. Auch nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ich sagen, dass auf dem Buchrücken nicht eine Leserille zu sehen ist – ein Fakt, der für den ein oder anderen ja durchaus interessant sein könnte - und ich habe nicht extra vorsichtig gelesen. Daumen hoch! Die Covergestaltung ist selbstverständlich wunderschön – ein richtiger Hingucker. Die Schrift des Titels ist in moderner Handlettering-Art gehalten, der Holzhintergrund wirkt zum einen rustikal, aber durch seine warme Farbe strahlt er ebenso Wärme und Geborgenheit aus. Durch die Mandarinen und den Teekessel wird eine gemütliche, herzliche Stimmung geschaffen – alles in allem toll. Aber schon an dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich auch nach Beendigung der Lektüre nicht nachvollziehen kann, wieso das Buch so benannt wurde. Es scheint mir ein völlig random gewählter Buchtitel zu sein, frei nach dem Motto: Wir brauchen irgendwas mit Winter, fällt dir was ein? Da finde ich den englischen Originaltitel schon sehr viel treffender – denn dieser erhält nach der Lektüre dieses Romans eine Bedeutung (englischer Titel: A Year And A Day). Die Klappenbroschur wäre meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen. Wenn man sie – vorne wie hinten – aufklappt, lächelt einem nur die weiße blanke Innenseite des Vorder- und Rückcovers entgegen, es wurde nicht noch einmal extra gestaltet. Die Vita der Autorin sowie die Worte über das Buch, die auf den beiden Klappen abgedruckt wurden, hätte man meiner Meinung nach auch schlicht und einfach auf die Innenseite des Covers drucken können. Aber nun gut! Meine Leseeindrücke: Tatsächlich hat mich der Klappentext sehr angesprochen, ich habe mich sehr gefreut, mit diesem Roman ins verschneite Prag entführt zu werden. Auch, wenn ich persönlich noch nie in Prag war, habe ich spätestens nach dieser Lektüre ein lebhaftes Bild dieser Stadt vor meinem inneren Auge. Broom weiß, wie man den Leser verzaubert und auf eine Reise mitnimmt. Die Orts- und Umgebungsbeschreibungen sind detail - und zahlreich und vielleicht sogar ein bisschen zu häufig in dem Roman gestreut, sodass es möglicherweise schon ein wenig überladen wirkt. Für mich als jemanden, der es schätzt, wenn der Autor durch Orts- und Umgebungsbeschreibungen versucht Atmosphäre aufzubauen, aber genau das richtige. Ich möchte das wirklich sehr! Doch natürlich ist die Reise nach Prag nur der Aufhänger, der den Roman erst funktionieren lässt. In Prag kreuzen sich auf wundersame Weise die Wege dreier Frauen, die alle ihr ganz persönliche Verbindung zu Prag haben. Megan reist zusammen mit Ollie nach Prag. Ursprünglich ist es Ollies Plan, nach Prag zu reisen. Er ist Lehrer und möchte in Prag Eindrücke für eine Klassenfahrt sammeln, die er im Anschluss mit seiner Schulklasse unternehmen möchte. Megan ist seine beste Freundin, Fotografin und Ollie schlägt ihr vor, ihn kurzerhand nach Prag zu begleiten, würde sie dort doch einige wunderschöne Fotomotive finden können, die sie für ihre geplante Ausstellung nutzen könnte. Hope reist zusammen mit ihrer neuen Liebe Charlie nach Prag. Sie hat sich nach langer Ehe erst kürzlich von ihrem Mann Dave getrennt. Was sie jedoch emotional viel mehr aufwühlt, ist die Tatsache, dass sie sich kurz vor der Abreise nach Prag mit ihrer Tochter Annette gestritten hat und beide nun kein Wort mehr miteinander wechseln. In Prag reflektiert Hope über ihr Leben. Sie, die Ehefrau, die ihr ganzes Leben von einem Mann abhängig war und kein Raum der Selbstentfaltung zur Verfügung hatte. War es richtig, sich nach so kurzer Zeit direkt wieder an einen Mann zu binden? Sophie ist die einzige der drei Frauen, die alleine nach Prag reist. Sie lernt Megan und Hope (und natürlich Ollie und Charlie) in der Hotelbar kennen. Dort erzählt sie ihnen, dass sie mit ihrem Mann Robin schon einige Male ihren Urlaub in Prag verbracht haben und er auch diesmal nachkommen wolle. Sophie ist den ganzen Roman über sehr schweigsam und in sich gekehrt, doch im Verlaufe des Romans wir erfahren den Grund dafür. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass mich keine der drei Liebesgeschichten in irgendeiner Form emotional berührte. Vielmehr machte mich Megans Verhalten regelrecht wütend, Charlies Verhalten Hope gegenüber traurig und die Rolle Sophies in diesem Roman kann ich leider immer noch nicht recht einordnen. Ich habe mich nach dem Roman lange gefragt, wieso Broom Sophies Geschichte so gezeichnet hat, wie sie es tat. Sophie, um hierauf direkt einzugehen, wird den kompletten Roman hindurch als schüchtern, in sich gekehrt, introvertiert, schweigsam charakterisiert, sodass ich es als Allerstes schon einmal sehr befremdlich finde, dass sie sich alleine in die Hotelbar setzt und vor allem, dass sie mit den zwei Pärchen in Kontakt tritt und diesen über mehrere Tage aufrechterhält. Auch, wenn Sophie den gesamten Roman hindurch dem Tag entgegenfiebert, an dem Robin nach Prag reist, um mit ihr zusammen den Urlaub in Prag zu verbringen (wir erinnern uns an den englischen Titel: A Year And A Day), merkt der Leser sofort, dass an dieser Geschichte etwas nicht stimmt. Ich finde es nicht schlimm, den Leser nahezu den kompletten Roman darüber im Unklaren zu lassen, wie Sophies Schicksal tatsächlich aussieht, gar nicht. Das macht auch irgendwo den Reiz aus. Doch wie wurde ihre Geschichte bitte aufgelöst? Keiner kann mir ernsthaft erzählen, dass Sophies Reaktion angemessen ist. Wenn ich Bücher lese, lese ich immer auf zweierlei Art. Zum einen versuche ich der Geschichte als solches zu folgen, wie sie der Autor erzählt. Gleichzeitig frage ich mich aber bei jedem Roman, den ich lese, was er für ein Bild vermittelt bzw. vermitteln möchte. Wie wirkt das Geschriebene auf den Leser? Ist ein Lerneffekt bzw. ein „und die Moral von der Geschichte“ dabei? Wie fällt diese/r aus? Ich weiß, dass man nicht jedem Roman eine normative Intention unterstellen kann, das ist mir bewusst. Nicht jeder Roman enthält eine Meta-Ebene. Ich versuche nur aufzuzeigen, wie ich einen Roman lese und wieso ich von diesem Roman irgendwie enttäuscht wurde. Und genau hier – auf der Meta-Ebene - versagt meiner Auffassung nach Sophies Charakter vollständig. Was möchte Broom dem Leser an dieser Stelle mit auf den Weg geben? Wenn dich etwas tief im Inneren verletzt, schöpfe keine neue Hoffnung, sieh nicht die guten Dinge im Leben, sondern befreie dich von den negativen Gefühlen – und das bitteschön zu jedem Preis. Jetzt sofort. Ohne Rücksicht auf Verluste. Leider kann ich es nicht besser umschreiben, ohne zu spoilern. Aber eines ist sicher: Das ist feige und vor allem unerwachsen. Und für mich vollkommen indiskutabel. Fraglich finde ich aber auch Megans Charakter. Um hier direkt auf die Meta-Ebene vorzudringen: Was genau soll uns ihr Verhalten Ollie gegenüber aufzeigen? Dass man ungeachtet der Gefühle anderer interagieren soll, Hauptsache es ist für einen selbst in diesem Moment in Ordnung? Man soll das eigene Wohl über das Wohl anderer stellen? Man darf andere Menschen verletzen, wenn es zur Steigerung des eigenen Wohlbefindens beiträgt? Egal welche Interpretation hier zutreffend ist, jede davon ist untragbar. Auch dieses ständige „Ich-rede-nicht-über-meine-Gefühle-weil-du-es-auch-nicht-tust“-Getue wirkt für mich deplatziert, denn – auch, wenn das aus meinem Leseeindruck vielleicht anders hervorgehen mag – sämtliche Protagonisten in diesem Roman sind erwachsene Personen. Ja, wirklich. Betrachten wir zuletzt noch Hope und Charlie. Ich glaube zu diesem Pärchen kann ich gar nicht viele Worte verlieren. Das, was Charlie für Hope tut, ist – auch, wenn sie es zunächst falsch deutet – herzzerreißend, ohne Frage. Auch seine Geste im Anschluss daran ist ehrenwert. Ich kann auch irgendwo nachvollziehen, dass Hope im ersten Moment zögert und die Gelegenheit nicht beim Schopf packt, einfach weil sie unsicher ist, sie sie sich verhalten soll. Auch, wenn ich es mir anders gewünscht hätte, finde ich diese Reaktion nachvollziehbar. Also: Geschenkt! Ich hätte mit diesem Ausgang der Geschichte auch leben können – und hätte die Reaktion Hopes schlussendlich auch als erwachsene, wohldurchdachte, ja reife Entscheidung eingestuft – wäre da nicht das letzte Kapitel und damit Treffen fünf Monate später von der Autorin an die Geschichte angehängt worden. Diese Schluss-Szene hat in meinen Augen viel kaputt gemacht. Man merkt, dass Broom damit versucht, die Story noch zu retten und für alle Figuren irgendwo ein Happy End herausarbeiten wollte. Aber für welchen Preis? Zur Entwicklung der Charaktere und Abrundung der Story trug es nicht bei, ganz im Gegenteil. Vielmehr wirkt es für mich wie ein Zurückrudern der Autorin und ein Eingeständnis, den Roman nicht sauber ausgearbeitet und zu Ende gedacht zu haben und dies in letzter Minute mit aller Kraft noch einmal zu ändern – Schadensbegrenzung sozusagen. Schlussbetrachtung: Mein Leseeindruck mag vielleicht etwas harsch formuliert sein, aber alles in allem finde ich die Idee hinter der Story vielversprechend, auch der Schauplatz ist wirklich passend ausgewählt, die Umsetzung ist jedoch verbesserungswürdig. Betrachtet man die drei Handlungsstränge separat, konnte mich die Umsetzung von Hopes und Charlies Schicksal am meisten überzeugen, Megan und Ollie platziere ich in der Mitte, Sophies und Robins Geschichte war für mich am Schwächsten. Ich glaube, es war auch nicht der Verlauf des Romans an sich, der mich nicht wirklich überzeugen konnte, vielmehr hat das Ende, das Treffen fünf Monate später, für mich vieles zerstört. Der Klappentext verspricht, dass die drei Frauen „zu sich selbst“ finden und wenn ich ohne den Prolog resümiere, würde ich behaupten, dass Hope zu sich selbst gefunden habe – unabhängig davon, ob sie Annettes Angebot annimmt oder nicht (oder vielleicht sogar noch mehr, wenn sie es nicht tut). Nach dem Prolog würde ich tatsächlich nur Sophie zuschreiben, zu sich selbst gefunden zu haben. Wieso? Sie blickt nach vorne, hat ihre tiefe Krise überwunden und verarbeitet ihr Schicksal. Aber Hope und Megan? Hope hat Annettes Angebot angenommen und hier frage ich mich, ob das Hopes freier Wille war oder ob sie sich doch ein wenig dazu gedrängt fühlte – immerhin war ihr Wunsch, endlich Raum für ihre Selbstentfaltung zu generieren und doch bekommt sie diese Möglichkeit wieder von außen oktroyiert. Hier hätte ich mir klarere Worte der Autorin gewünscht. Megan sieht Ollie nach fünf Monaten wieder und alles ist vergessen? Ich weiß ja nicht. Abschließend möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass mir durchaus bewusst ist, dass meine Maßstäbe, an denen ich Romane messe, vielleicht etwas hoch und zugegeben vielleicht auch etwas ungerecht sind. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass viele Autoren gar nicht beabsichtigen, eine normative Ebene in ihrem Romanen mitschwingen zu lassen. Vermutlich würde Broom, läse sie meine Rezension, entgegnen, dass ihre Intention mit den Charakteren eine ganz andere war. Gleichzeitig werden aber auch viele Leser den Roman ganz anders deuten. Das ist auch gut so, denn jeder soll – und das gilt für jedes Buch - durch das Lesen dem Buch etwas Individuelles abgewinnen können. Jeder Leser liest und interpretiert Geschichten anders und genau das ist es, was Bücher so wertvoll macht. Es sind immer die gleichen geschriebenen Worte, doch für jeden bedeuten sie etwas anderes.

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ch habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, das erste was mich ansprach war das Cover, es wirkt "hygge" um es mal modern auszudrücken, also gemütlich, ansprechend, zum wohlfühlen. Auch die Inhaltsangabe klang toll, im winterlichen Prag zur Selbstfindung, warum nicht. Leider habe ich von Beginn an, keine Beziehung zu Megan, Hope oder Sophie aufbauen können. Die Geschichten der drei Frauen haben sich einfach zu lang gezogen und mich gelangweilt. Immer wieder hatte ich das Bedürfnis das Buch wegzulegen, wohingegen ich andere Bücher gar nicht los lassen möchte. Was mich allerdings gefangen hat, war die Beschreibung Prags. Ich selber war noch nie dort, aber ich habe alles vor meinem inneren Auge gesehen und wusste, dass ich dort gerne selber einmal hinreisen möchte. Der Schreibstil von Isabelle Broom ist für mich nicht sehr angenehm, alles zu langatmig und doch zu viel Ortsbeschreibung, genaugenommen alles das was mich auch bei Tolkiens "Herr der Ringe" stört. Wenn ihr wissen wollt, was die drei Frauen erfahren und ob sich ihr Leben ändert, solltet ihr dieses Buch lesen, es ist nicht schlecht, nur nichts für mich. FAZIT: Wer gerne ruhig plätschernde Geschichten mag, ist hier gut aufgehoben. Ich gebe drei von fünf Sternen ***

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Wintersterne

Von: Silvia

21.11.2017

Der Roman Wintersterne von Isabelle Broom ist sehr leicht zu lesen und die Charakter der verschiedenen Personen spannend. Jedoch konnte mich das Buch nie so richtig fesseln, so dass ich es nicht mehr weglegen konnte. Trotzdem eine tolle Autorin. Ich persönlich finde die Überschrift nicht so passend zum Buch, aber wie gesagt meine persönliche Meinung. Vielleicht findet es meine Mutter faszinierent.

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Von den drei Frauen mochte ich Megan am meisten. Ihre Zielstrebigkeit, ihr Wunsch, mit ihrer Kreativität ihre Brötchen verdienen zu können und das Gefühl, wenn die Inspiration dich packt und du das Gefühl hast, dich selbst darin zu verlieren. Es ist herrlich. Sophie, die fast die gesamte Welt gesehen hatte, ging mir zu Beginn (im Grunde dreiviertel lang) ziemlich auf die Nerven. Die dauernde Sehnsucht nach ihrem Robin und ihre Probleme alleine zu sein, trieben mich schier in den Wahnsinn. Als sich am Ende alles lichtete, nahm es mir die Wut und ich konnte verstehen, wieso Sophie war, wie sie war. Was so furchtbar schlimm war, dass sie nach Prag floh, wo ihr Herz lebte. Am wenigsten mochte ich Hope. Vielleicht lag es einfach daran, dass ich keine fünfzig Jahre alt war und auch niemals mein eigenes Kind geboren und aufwachsen gesehen hatte. Hopes dauerndes Bedürfnis sich um alle zu sorgen und sich an alles zu klammern machte mich verrückt (Noch schlimmer als „die zerbrechliche“ Sophie oder Anette, deren böse Mutter, ihren Vater verlassen hatte). Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und auch das Ende hat mich positiv überrascht. Tatsächlich waren die letzten fünfzig Seiten einfacher zu lesen, als die fast vierhundert zuvor. Mein größtes Problem mit dem Buch ist, dass ich wohl einfach nicht für reine Liebesgeschichten gemacht bin. Jedenfalls nicht in dem Stil. Die Liebe zu Prag und die Magie in dieser Stadt konnte mich vollkommen einlullen. Davon konnte mich die Autorin auf jeden Fall überzeugen. Mehr auf: https://wordpress.com/post/readingcow.wordpress.com/1138

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