Rezensionen zu
Miss you

Klappentext irreführend

16.09.2016

Tess und Gus sehen sich gleich zu Beginn in Florenz. Für den Hauch eines Augenblickes und schon ist der jeweils andere weg. Für beide geht das Leben weiter, jeder hat auf seine eigene Art seine Probleme und muss sich durchs Leben kämpfen. Doch begegnen sie sich wieder? Wann? Werden sie zueinander finden? Meine Meinung: Ich hatte mir hier ein Buch vorgestellt, in dem sie sich natürlich nicht gleich kennen- und lieben lernen, doch ich hatte auch nicht gedacht, dass es fast ein ganzes Buch braucht, um diese erste richtige Begegnung zu erleben. Man sollte wissen, dass das Buch nicht schlecht ist, aber mich als Leser auch nicht vom Hocker gerissen hat. Es wird das Leben VON Tess und Gus beschrieben, nicht das Leben der Beiden MITEINANDER. Bis dahin vergehen über 500 Seiten und ich weiß nicht, ob das beim Klappentext so erwartet wird. Die Hauptakteure erzählen im Wechsel, so kommt man gut in die Geschichte rein. Auch werden die Charaktere detailliert beschrieben, man kann sie sich sehr gut vorstellen und fühlt teilweise mit ihnen mit oder möchte sie einfach mal schütteln. Es war ein Wechselbad der Gefühle, sie zu begleiten und ein Auf und Ab in langen Wellen. Gus, der sich für den Tod seines Bruders verantwortlich macht und dies auch von den Eltern immer wieder zu spüren bekommt. Er flüchtet sich in eine Ehe, die auf einem nicht stabilen Gerüst steht, wagt sich an ein Studium, dass nicht in seinem ganzen Ausmaß zu ihm passt. Er ist ein sympathischer Mensch, der einfach keinen Rückhalt durch seine Eltern erfährt und oftmals falsche Entscheidungen trifft. Tess wird schon sehr früh durch den Tod ihrer Mutter in die Rolle der Ersatzmutter von Hope gedrängt. Auch sie erfährt keinen Rückhalt vom Vater, den ich am liebsten angeschrien hätte. Wie kann man seiner Tochter so eine Bürde aufladen? Er ist der Vater von Hope und auch wenn sie leichte Züge von Autismus besitzt, ist es seine Aufgabe, das Problem zu lösen. Tess gibt alles auf, um für Hope zu sorgen und trifft auch öfters falsche Entscheidungen, wie zum Beispiel eine Beziehung zu jemand, den sie nicht richtig liebt, eine Affäre mit einem verheirateten Mann, von dem sie Liebe erfährt, die jedoch nicht von Dauer sein kann. Beide haben mit ihren Schicksalen zu kämpfen. Gegen diese Geschichte ist auch nichts zu sagen, sie ist teilweise mitreißend, teilweise ermüdend und langatmig. Nur hätte ich dies anhand des Klappentextes nicht erwartet. Man wartet von Kapitel zu Kapitel, wann sie sich endlich richtig begegnen und die Liebesgeschichte beginnt und dass dies erst nach über 500 Seiten der Fall ist, ist für mich sehr schade. Für mich sind in diesem Buch zwei interessante Geschichten vereint, die aufzeigen, was einem das Schicksal alles in den Weg legen kann, doch die eigentlich erwartete Liebesgeschichte habe ich nicht bekommen. Deswegen nur eine eingeschränkte Leseempfehlung, da der Klappentext irreführend ist und 3 von 5 Sternen.

Ganz anders als erwartet!

09.09.2016

Der Klapppentext dieses Buches hat mich total angesprochen. Ich hatte mir eine gefühlvolle erhofft, die ein bisschen die Komplexität des Lebens und den komischen Humor des Zufalls widerspiegelt. Aber auch wenn das in Teilen auf das Buch zutrifft, hatte ich mir unter der Geschichte insgesamt etwas komplett anderes vorgestellt. Das Buch handelt von Tess und Gus, deren Leben irgendwie miteinander verwoben sind - aber dann doch wieder nicht so, wie man es sich nach dem Klappentext vorstellt. Die beiden lernen sich in einem Sommerurlaub ganz kurz kennen. Das ist aber nicht etwa der Beginn einer großen Jugendliebe, sondern eher eine kurze Begegnung und ein paar freundliche Sätze. Danach wird die Geschichte von Tess und Gus einzeln erzählt und man lernt sie, ihre Familie und ihren Lebensweg bis ins Erwachsenenalter kennen. Dabei erleiden beide Schicksalsschläge, die ihr Leben verändern, und durchleben den alltäglichen Wahnsinn mit all seinen Höhen und Tiefen. Achtung Spoiler! Es gab auch hin und wieder Passagen, in denen sich die Protagonisten hätten wieder sehen können, wenn das Leben anders gespielt hätte. Das ist aber auch der Punkt, der mich in der Geschichte gestört hat. Bis kurz vor Ende des Buches begegnen sich die Protagonisten nämlich nicht wieder und das habe ich mir wirklich anders vorgestellt. Auch wenn es interessant war die Lebenswege der beiden zu begleiten, hat mich der Verlauf einfach enttäuscht. Gerade dadurch, dass jeder sein eigenes Leben lebte, habe ich schnell das Interesse an der Geschichte verloren. Ab hier spoilerfrei! Es war für mich einfach nicht spannend genug, um am Ball zu bleiben. Ich bin wirklich froh, dass ich die Geschichte als Hörbuch gehört habe, denn andererseits hätte ich es sehr wahrscheinlich abgebrochen. Das Ende des Buches hat mir tatsächlich aber gut gefallen, auch wenn ich mir insgesamt etwas anderes unter dem Buch vorgestellt habe. Die beiden Hörbuchsprecher haben die Geschichte sehr authentisch erzählt. Besonders gut hat mir gefallen, dass Tess von einer Frau und Gus von einem Mann erzählt wurde. Dadurch wurde die Erzählung einfach sehr realistisch. Vor allem Annina Braunmiller-Jest mag ich als Hörbuchsprecherin einfach sehr gerne! Das Hörbuch, aber auch das Buch, sind sehr liebevoll gestaltet und für mich wirklich ansprechend! Den Vergleichen mit Cecelia Ahern oder Jojo Moyes kann die Geschichte für mich aber nicht standhalten. Fazit: Unter dieser Geschichte hatte ich mir etwas ganz anderes vorgestellt. Leider fehlte dem Buch die Spannung oder Emotionalität, um mich in seinen Bann zu ziehen.

Miss You

05.09.2016

Inhalt Was, wenn du deine große Liebe immer ganz knapp verpasst? Eine Sekunde lang treffen sich ihre Blicke, doch bevor sie sich anlächeln oder ein paar Worte wechseln können, ist der Moment schon wieder vorbei. Von da an beginnt für Tess und Gus eine Reise, die sich Leben nennt. Große und kleine Augenblicke warten auf sie, Kummer und Freude. Doch beide ahnen, dass sie Wege gehen, die nicht glücklich machen. Weil ihnen das Entscheidende fehlt. Was sie nicht wissen: Tess und Gus sind perfekt füreinander, und obwohl sie sich längst begegnet sind, haben sie es nicht bemerkt. Wann ist der alles entscheidende Moment für die große Liebe endlich da? (Quelle: Amazon ) Meine Meinung Zuerst möchte ich mich beim Bloggerportal und dem Diana Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. Tess und Gus treffen sich 1997 in Italien zum ersten Mal, damals sind sie zwei junge Menschen, die ihren Urlaub dort verbringen. Ihre Begegnung ist nur flüchtig, doch sie berührt beide. Gus ein wenig mehr als Tess – er erinnert sich besser an die junge Schönheit. Jahre später begegnen sie sich wieder, doch nur Gus nimmt es wahr. Danach lebt jeder sein Leben weiter, bis sie sich auf einem Konzert wiedersehen… Nach dem Tod der Mutter übernimmt Tess die Mutterrolle für die kleine Schwester, bei der sich schnell herausstellt, das sie ein wenig anders ist als andere Kinder. Nach einem Arztbesuch haben sie Gewissheit – die Kleine hat das Asbergersyndrom. Ein vollkommen normales Leben wird für sie nie in Frage kommen und Tess trifft eine folgenschwere Entscheidung: sie gibt ihre Träume auf und opfert ihr Leben für die Schwester. Von dem Zeitpunkt weicht sie nicht mehr von ihrer Seite – für mich ist die Geschichte um Dave ein kleines Wunder. Damit hatte ich nicht gerechnet – mit dem Ausgang übrigens auch nicht….Ich habe leider kein Verständis für ihr Verhalten, mir wäre es nie in den Sinn gekommen mein Leben zu opfern, nur damit die kleine Schwester glücklich ist. Für mich hätte der Vater aktiver werden sollen – Tess hätte ihm ein Ultimatum stellen sollen. Es steht nicht in ihrer Verantwortung, sie ist nur die Schwester. Gus war mir vom ersten Moment unsympathisch – seine Art und Weise hat mir einfach nicht gefallen. Auch zum Ende hin wurde es nicht besser. Er betrügt seine erste Freundin mit der Freundin des eigenen, verstorbenen, Bruder. Gründet eine Familie mit ihr – das Ende hat mir da sehr gut gefallen. Absolut verdient. Eine Frau wie Tess hat er nicht verdient. Ich mochte ihn einfach nicht… Der Schreibstil ist in einigen Kapiteln flüssig und spannend und in anderen sehr holprig und langatmig – es gab deswegen leider auch ein Auf und Ab mit dem Lesevergnügen innerhalb der Story. Der Beginn des Buches hat mich gefesselt und ich habe die ersten 200 Seiten in einem Zug gelesen – Zeitpunkt Hochzeit, als Gus zum ersten Mal wieder auf Tess trifft. Danach ging es für mich aber bergab mit der Story, erst ganz langsam und dann immer schneller bis zum Ende des Buches. Vom Klappentext her habe ich auf viele unerwartete Treffen zwischen den beiden gewartet und wurde leider sehr enttäuscht. Im gesamten Buch gibt es nur drei aktive Treffen zwischen Tess und Gus, hier „reden“ sie miteinander. Die anderen Treffen waren unbewusst, wie zum Beispiel im Geschäft. Häufiger treffen sich ihre Wege nicht. Für mich zu wenig, da habe ich schon bessere Bücher mit diesem Inhalt gelesen. Hauptsächlich handelt das Buch über die beiden Lebensgeschichten der Beiden, es beginnt im Jahr 1997 in Italien und endet 2013 ebenfalls in Italien. Dazwischen wird abwechselnd von Tess und Gus (kapitelweise) aus ihrem Leben erzählt. Man erfährt, das Tess ihr Leben für die kleine Schwester aufgibt und ihre Träume begräbt und das Gus, die Freundin vom verstorbenen Bruder schwängert und mit ihr eine Familie gründet. Natürlich passiert da noch viel mehr, was auch wirklich interessant zu lesen war…was aber auch ebenso gut jeweils ein einzelner Roman hätte sein können. Ein Buch, das ihre Geschichte erzählt. Eins, das seine erzählt und das nächste über ihr gemeinsames Leben, nachdem sie zusammen gekommen sind. Ich würde zu gerne wissen, wie es mit den beiden weitergeht. Leider nur eine Leseempfehlung, kaufen würde ich es mir nicht. Schönstes Zitat gab leider keins. 🌟🌟🌟 Sterne

Nicht 100% überzeugend

29.08.2016

Dieses Buch flatterte lange vor dem offiziellen Erscheinungstermin in meinen Briefkasten – ich durfte es vorab lesen. Das Cover des Buches hat mir ausgesprochen gut gefallen – es ist sehr schlicht, aber denn noch aussagekräftig. Die beiden Figuren – eine in der oberen rechten Ecke, die andere in der unteren linken Ecke symbolisieren sehr gut die Trennung der beiden Protagonisten, die sich begegnen, verlieren – nicht zueinander finden. Geschrieben ist dieses Buch abwechselnd jeweils aus der Sicht von Tess und Gus, den beiden Hauptprotagonisten. Es schildert abwechselnd die Lebenswege der beiden: ihre Entwicklungen, Erlebnisse und familiären Hintergründe. Da das Buch in der Ich-Form erzählt wird, zeichnet es doch größtenteils ein recht einseitiges Bild der Geschehnisse. Ich mag Bücher, die in der 3. Person erzählt werden, teilweise mehr. Denn da gibt es einen neutralen Erzähler, der quasi den Überblick hat und damit ein Fixpunkt in der Geschichte ist. Der Schreibstil der Autorin wirkt an manchen Stellen recht holprig und auch im Erzählfluss der Geschichte ist keine Gleichmäßigkeit zu erkennen. Mal wird die Geschichte recht schnell, mitunter direkt hektisch erzählt; dann kommt der krasse Gegensatz und es kommen sehr langatmige Stellen. Dieser Wechsel im Erzählfluss hat mir das Lesen manchmal ein wenig schwer gemacht. Ich hab das Buch so manches Mal unterbrochen und etwas anderes zu lesen und dann später wieder einzusteigen. Ich konnte, so Leid es mir tut, nicht immer „dran bleiben“. Der Sog der Geschichte hat mir gefehlt. Die Themen des Buches sind, neben dem Suchen und Finden der Liebe doch recht vielseitig. Sie behandeln den Verlust eines geliebten Menschen; die Suche nach sich selbst und der Umgang mit der Familie. Die Protagonisten Gus und Tess sind mir an vielen Stellen doch recht fremd geblieben und ich konnte mich weder in den einen noch in den anderen hineinversetzen. Gerade bei dem Verlust von Tess – dem Tod der Mutter – hatte ich gedacht das mich das mehr mitnimmt, mehr berührt. Aber gerade da kamen keine Gefühle bei mir an. Ob das am Original des Buches liegt oder ob bei der Übersetzung ins Deutsche die Gefühle „abhandengekommen“ sind kann ich leider nicht beurteilen. Im Großen und Ganzen ist das Buch eine gute Unterhaltung und ich bin mir sehr sicher, dass es sehr viele Leser begeistern kann. Bei mir ist es momentan sehr schwer, mich in Begeisterungsstürme ausbrechen zu lassen – das Buch hat es leider nicht geschafft. Ich gebe dem Buch 3 von 5 möglichen Sternen

Buchhandlung Jost GmbH

10.05.2016

Der Inhalt von Kate Eberlens Roman lässt sich tatsächlich am besten mit seinem charmant mehrdeutigen Titel wiedergeben. Die Grundidee, die beiden Hauptfiguren ihr halbes Leben lang immer wieder knapp aneinander vorbeilaufen zu lassen prädestiniert "Miss you" gewissermaßen als Empfehlungstitel für alle Anhänger von "Zwei an einem Tag". Dem unmittelbaren Gegenargument, der bloßen literarischen Zweitverwertung alter Ideen, begegnet Kate Eberlen mit einer souveränen, insbesondere auch kitschfreien Gestaltung ihrer Geschichte. Die Personenzeichnung, sowohl bei Haupt-, wie Nebenfiguren ist lebendig, der Handlungsverlauf wendungsreich und gerade die Beinahe-Berührungspunkte der Protagonisten sind geschickt gewählt. So versiert Kate Eberlen das Geschehen auch abspult - der ganz große Zündfunke springt bei der Lektüre nicht wirklich über, was eventuell auch daran liegen könnte, dass allen Ersatzbeziehungen, in welche das Schicksal Tess und Gus treibt, stets von Anfang an eine (für die Leser spürbare) Sollbruchstelle innezuwohnen scheint. Im Ergebnis ist "Miss you" dann durchaus nette Unterhaltung, aber kein echter Höhepunkt des kommenden Herbstes.

Buch und Büro Ute Schmid

10.05.2016

Zwei Lebensabschnittsstränge parallel und einfühlsam erzählt, garniert mit Sex und einem Happy End. Trotzdem ein literarisches Leichtgeweicht.