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Rezensionen zu
Das Buch vom Meer oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen

Morten A. Strøksnes

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Als ich den Titel las, dachte ich, noch so ein „Hundertjähriger-der-aus-dem-Fenster-stieg“ Ableger? Och nö! Wieder so eine quasi-lustige Kopie des Bestsellers, als würde die Kreativität der Verlage darnieder liegen. Aber nun, warum nicht das verkaufen, was gut läuft. Doch als ich das Buch in einem Buchladen in der Hand hielt, waren alle Bedenken dahin. Schon optisch und haptisch ist das Buch ein Genuss. Der stilisierte Hai ist wie in einem Relief in den Buchdeckel geprägt. Das Buch hat ein ungewöhnliches aber nicht unangenehmes Format. Bei dem erzählenden Teil dieses überraschenden Buches, schreibt der Autor über zwei Freunde die einen Eishai fangen wollen, vor den Lofoten, einer Inselgruppe im Norden von Norwegen. Überraschend ist dieses Buch insofern, da die Geschichte dem Autor dazu dient, Unmengen an Fakten dem Leser zu vermitteln, Fakten über das Meer. Wissen das ich vorher so noch nicht gelesen habe. Dabei werden diese Fakten in die erzählte Geschichte mit einbezogen und der Autor Stroksnes holt dabei weit aus; über die Geschichte, in der Mystik, über die Biologie aber auch mal über die Krimi Serie Derrick (!), wird sinniert. Schon das Umfeld in dem die beiden Männer angeln, auf einem kleinen Boot inmitten der Größe der Natur, ist für den Autor berauschend und inspirirend: „Der Anblick der berühmten Lofotenwand hat bereits auf viele Menschen Wirkung gehabt. Als der Maler Christian Krohg an einem Wintertag 1895 über den Vestfjord kam, schrieb er: ‚Ja, es ist nicht zu leugnen – ein imposanter Anblick: Das Reinste vom Reinsten, das Kälteste vom Kältesten, das Jungfräulichste vom Jungfräulichsten, das Vornehmste was man sich denken kann. Altäre für den Gott der Einsamkeit und die Unberührtheit göttlicher Keuschheit. Schwierig – schwierig, dies zu malen! Die Erhabenheit und Größe wiederzugeben ebenso wie die unerbittliche, unbarmherzige Ruhe und Gleichgültigkeit der Natur.“ Das Meer ist ein faszinierendes, weitgehend unentdecktes Feld. Ab einer gewissen Tiefe ist das Meer tödlich für den Menschen und so hat er sich dessen Erforschung nicht näher zugewandt, obwohl dessen Tiefe und Flächenausdehnung die gesamte Landmasse der Erde bei weitem übersteigt. Selbst der Himalaja würde an der tiefsten Stelle des Meeres spurlos verschwinden. Auch die Artenvielfalt ist ein vielfaches von dem was auf dem Land kreucht und fleucht. Jede Woche werden neue Arten oder Rassen entdeckt, ein Ende ist nicht abzusehen. Der Mensch ist dieser Hölle, dieser Finsternis entkommen die im Meer herrscht, doch sollte er sich darauf besinnen, dass er doch nur ein umgebauter Fisch ist, dass im Meer seine Wurzeln liegen. Die Angel-Treffen der Freunde auf den Lofoten, die sich mit Unterbrechungen über ein Jahr hinziehen, sind für den Autor, der in einer Art Autobiografie über diese Zeit schreibt, auch ein Quell der Ruhe und Besinnlichkeit. In dieser Gegend, die unberührt von unserer modernen Zivilisation ist, spürt er die Magie der Worte, er spürt, was es heißt am Meer zu leben. „Nachts schlafe ich bei offenem Fenster. Es geht nur eine leichte Brise, und das sanfte Plätschern von Wasser gegen Stein findet seinen Weg durch die dünne Membran des Schlafes. Auf der Westseite der Vesteralen gibt es ein eigenes Wort für dieses Geräusch, das in einer milden Sommernacht durchs offene Schlafzimmerfenster dringt und vom Meer erzeugt wird, das auf weichen Sandstrand trifft: ’sjybarturn‘.“ Die Menschen, die dort in Fischerdörfern leben, haben sicherlich ein direkteres Verhältnis zur Jagd nach Fischen als andere, es ist in der Tat ihre einzige Möglichkeit zu Überleben. Sie wissen um das Zusammenspiel von Walen, Haien, Korallen, Fischen und welches Wetter welche Möglichkeit bietet, erfolgreich die See zu befischen. Leider haben moderne Fischfangmethoden und die Gier nach maximalem Profit, viele Arten ausgerottet und damit auch das komplexe ökologische Zusammenspiel der Flora und Fauna verändert, wenn nicht sogar zerstört. Damit verschwindet leider auch das Wissen über diese Zusammenhänge und das dazugehörige Vokabular. Kritisch setzt sich der Autor mit dieser ökologischen Katastrophe auseinander, wenn auch das Hauptaugenmerk nicht ganz darauf liegt. Wenn er davon spricht dass durch Schleppnetze Korallen zerstört werden, ist das natürlich eine verwerfliche Art der Fischerei, und man nimmt es ihm durchaus ab. Aber dann sich selbst in ein Boot zu setzen und ein vom Aussterben bedrohtes Tier zu fangen karikiert seine Aussage. So wie der Umweltaktivist, der zu Hause den Müll nicht trennt. Der Eishai greift Menschen nicht aktiv an, ist erst nach 150 Jahren geschlechtsreif, lebt so lange wie kein anderes Wirbeltier (400 Jahre) und sein Fleisch ist für den Menschen nicht zum Verzehr geeignet. Warum ihn dann jagen? Hier bekam ich dann doch meine berechtigten Zweifel am Tun des Autors. Morten A. Stroksens ist ein starkes Buch gelungen, ein Buch das den Leser gerade in seinen Sachbuch Passagen fordert. Geschickt, manchmal etwas langatmig, aber nie langweilig, vermischt er diese Fakten mit den lyrioschen Beschreibungen der Ausflüge der beiden Freunde auf das Meer. Nicht ganz überzeugt war ich von seiner, mir zu dezenten und nicht ganz authentischen Kritik, an der Umweltzerstörung. Dennoch hat er dies literarisch in einem Absatz wunderschön subtil ausgedrückt: „Massenaussterben sind uns durchaus bekannt. Wir sind erst seit wenigen Jahrtausenden hier, aber wir haben uns bis in die letzten Winkel der Erde ausgebreitet. Wir waren fruchtbar und haben uns vermehrt. Wir haben die Erde bevölkert und sie uns untertan gemacht. Wir herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ Amen!

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Seit ewigen Zeiten sind Morton und Hugo befreundet; nun versuchen die beiden Männer einen lang gehegten Traum umzusetzen und im Nordmeer einen Eishai zu fangen. Sie haben etlichen Hindernissen zu trotzen, u.a. dem Wetter oder einem defekten Bootsmotor und brauchen zudem noch viel Geduld. In ihrer Wartezeit berichten sie von Mythen, Legenden, alten Büchern und Erkenntnissen über das Meer und ihre Bewohner – von skurril bis zu neuesten wissenschaftlichen Entdeckungen ist alles dabei. Ich hatte eigentlich eine Geschichte über den Eishaifang erwartet, welche allerdings nur den Rahmen dieser Erzählung bietet. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Berichten zur Tiefsee, dem Meer insgesamt, dem Wetter, der Überfischung, ... und ein bißchen auch von Gott und der Welt. Sovieles an Wissen, oft sehr detailliert vermittelt, wird hier im Plauderton vom Stapel gelassen, dass es mich zutiefst beeindruckt hat. Die Geschichte fand ich so aufregend, dass ich die CD ( 8:58) an einem Tag, in zwei Etappen gehört habe; die angenehmen Stimmen der beiden Sprecher passen perfekt und runden das Hörerlebnis ab. Fazit: eher ein Sachbuch über das Meer, seine Bewohner u.v.m. als ein Roman, dabei sehr ansprechend erzählt.

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Ich war mir anfangs nicht ganz sicher, ob es sich bei diesem Buch um einen Roman handelt oder doch ein Sachbuch. Auch nachdem ich damit durch war, kann ich auf diese Frage nicht genau antworten und gerade das macht für mich den Reiz an dem "Buch vom Meer" aus. In Bezug auf den erzählerischen Verlauf kann man sagen, dass der Plot sehr geradlinig und klar ersichtlich ist. Zwei Freunde wollen zusammen einen Eishai fangen. Natürlich gibt es überraschend spannende Stellen und kleine Abweichungen, die für den Plot nicht wichtig sind, aber die Erzählung insgesamt auflockern. Das Besondere an dem mehrfach ausgezeichneten Werk von Morten A. Strøksnes waren für mich vor allem die Ausflüge in die Meeresbiologie. Dabei beschränken sich die Schilderungen nicht auf trockene Fakten zu den skandinavischen Gewässern - ganz im Gegenteil! Der Leser wird auf eine fantastische Reise in die eisige Unterwasserwelt mitgenommen. Strøksnes offenbart angesammeltes Wissen, das vom Walfang über Riesentintenfische bis zu furchteinflößenden Urzeitwesen reicht. Ich habe wohl selten so viel parallel nachgelesen, wie für dieses Buch. Ganz besonders kann ich es empfehlen, immer mal wieder nach den Orten zu suchen, an denen sich die geschilderten Ereignisse abspielen. Ich konnte jedenfalls nicht widerstehen, nach Aufnahmen der Lofotenwand zu suchen und schon ergriff mich das Fernweh. Kurz gesagt: ich kann das Buch für alle empfehlen, die keinen Thriller erwarten und Interesse an der maritimen Lebenswelt haben. Strøksnes versteht es wie kein anderer, die Eindrücke atemberaubender Natur-Spektakel zu beschreiben - mit ihm steht man wahrlich direkt an der Küste Norwegens, den Blick auf das stürmische Meer gerichtet.

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Zwei Freunde, ein Boot, ein Eishai und das Meer... Der Erzähler und sein Freund Hugo haben sich vorgenommen, einen Eishai zu fangen, in einem Schlauchboot, auf dem Meer, in Norwegen. Und so fängt eine Geschichte an, die die Liebe zum Meer zeigt. Das Buch ist vieles: eine Erzählung über die Liebe zum Meer und dessen Bewohner. Eine Hommage an die Erde, die so ist, wie sie ist. Ein Bildnis des Lebens und der Freundschaft. Aber vor allem ist es ungewöhnlich. Ungewöhnlich liebevoll, ungewöhnlich anders, ungewöhnlich schön. Die eigentliche Geschichte, das Fangen des Eishais, tritt in den Hintergrund und wird mehr nebenbei erzählt. Im Vordergrund stehen unzählige kleine Erzählungen über "unnütze" und doch hochinteressante Dinge. Allen voran die vielen Vergleiche, die gezogen werden. Hier zuerst das Meer und das Weltall. Der Autor, der auch gleichzeitig der Erzähler ist, hat sich in viele Dinge eingelesen und gibt diese in dem Buch wieder. Es ist vieles. Kleine Geschichten aus der norwegische Geschichte, man erfährt einiges über den Walfang, Leuchttürme, Norwegen, historische Persönlichkeiten (Wissenschaftler, Autoren, Seefahrer) oder eben das Leben in Norwegen. Dramatische Ereignisse wie auch erfreuliche Erlebnisse finden einen Weg in die Erzählung. Diese "Zwischeninfos" verdrängen eben die eigentliche Geschichte über die beiden Hauptcharaktere Hugo und den Erzähler. Die ständigen Abschweifungen von dem Hauptthema sind jedoch zeitweise richtig spannend und haben auch ständig das gleiche Thema: das Meer. Unzählige Fußnoten runden die Geschichte ab. Hier störte mich jedoch, dass ich ständig auf die letzten Seiten blättern musste, um die Fußnoten zu lesen. Nach ungefähr der Hälfte des Buches hörte ich damit jedoch auf. Ich hätte mir gewünscht, die Fußnoten auf der zugehörigen Seite lesen zu können. Dies war jedoch aufgrund der Länge mancher Fußnoten nicht möglich. Eigentlich ist das Buch kein Roman, sondern ein Sachbuch über das Meer und die damit verwandten Themen. Auch skurrile Dinge werden erzählt. Wusstet Ihr, dass bis ins 19. Jahrhundert hinein, Tiere angeklagt und ihnen der Prozess gemacht wurde? Ich finde es schön, wie der Autor das Meer mit alltäglichen Dingen vergleicht. So z. B. vergleicht er Wassermoleküle mit Buchstaben, die sich zu Worten (Wasser) zusammensetzen, ganze Wörter bilden und letztendlich in Büchern (Meer) enden und damit wunderbare Geschichten erzählen. Aber auch mit Musik wird das Meer verglichen. Mythen, Sagen und Geschichten werden erwähnt. Der Autor ist ein wahrer Wortvirtuose und mach aus einfachen Sätzen richtige Kunstwerke. Alles zeigt eins: Wir sind nur ein kleiner Teil in der unermesslichen Weite des Alls. Und doch sind wir einzigartig und groß. Es scheint ganz so, als hätte der Autor alles aufgesaugt, was auch nur im Entferntesten mit dem Meer zu tun hat. Aber auch negative Dinge werden erwähnt. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes, der Rückgang des Fischfangs, Überfischung, Tote, Unglücke, Untergang von Schiffen, Not, Elend. Das Buch an sich muss ich auch noch erwähnen. Es liegt wunderbar in der Hand, was nicht zuletzt auch an der Größe liegt. Es ist etwas kleiner als normale Bücher und der Einband fühlt sich weich und samtig an, da es in Leinen gebunden ist. Fazit: Eine wundervolles Buch mit vielen kleinen Untertönen und einer wunderbaren Geschichte über das Leben, das Meer und einen Eishai.

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Klappentext: Zwei Freunde in einem kleinen Boot, die sich einen lang gehegten Traum erfüllen: Aus den Tiefen des Nordatlantiks wollen sie einen Eishai ziehen, jenes sagenumwobene Ungeheuer, das sich nur selten an der Oberfläche zeigt. Während sie warten, branden wie Wellen die Meeresmythen und Legenden an das Boot, und Morten A. Strøksnes erzählt von echten und erfundenen Wesen, von Quallenarten mit dreihundert Mägen, von Seegurken und Teufelsanglern. Von mutigen Polarforschern, Walfängern und Kartografen und natürlich vom harten Leben an arktischen Ufern, vom Skrei, der vielen Generationen das Überleben auf den Lofoten sicherte, von der Farbe und dem Klang des Meeres. Eine salzige Abenteuergeschichte über die Freiheit und das Glück, den Naturgewalten zu trotzen – und ein atemberaubendes Buch, das uns staunen lässt über die unergründlichen Geheimnisse des Meeres. Meinung: Wenn zwei sich aufmachen, einen Eishai zu fangen, dann muss man viel Zeit und Geduld mitbringen. Und das bringt natürlich viele Gelegenheiten und Raum für Gedanken und Überlegungen mit sich, die der Autor dafür nutzt, über das Meer, seine Geschichte und seine Bewohner zu machen zu sinnieren. Viele interessante Fakten fördert er dabei zutage, einige bekannt, einige nicht, und schafft es, diese unterhaltsam und informativ in einen Roman zu packen, dessen Verlauf man als Leser bereitwillig folgt. Egal ob Fakten oder Fiktion, eine Sage, eine wissenschaftliche Erkenntnis oder eine Kritik an der Gesellschaft, Kapitelweise erfährt man hier nach und nach mehr über dieses doch eher für mich noch unbekannte Gebiet des Meeres. Und natürlich wird auch der Eishai und seine Jagd nicht vergessen. Die Mischung ist es hier, die es macht, und diese ist wirklich gut gelungen. Morten A. Strøksnes kann spannend erzählen und unterhalten. Zwischenzeitlich fühlte ich mich immer wieder an Frank Schätzing und sein Werk Nachrichten aus einem unbekannten Universum erinnert, sein Sachbuch, dass er nach Der Schwarm auf den Markt brachte und dessen Recherchearbeit mich damals schon beeindruckt hat. Auch dieses Buch scheint richtig gut recherchiert zu sein und ist mit vielen Anekdoten durchsetzt. Erzählt wird das Buch in der Ich-Perspektive. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und dank der spannenden Thematik und dem gut geplotteten Handlungsverlauf liest sich das Buch flüssig und fesselnd. Und egal, ob man das Buch von vorne bis hinten liest, was sich aufgrund der Geschichte zwar empfiehlt, oder ob man quer rein liest und immer wieder mal in ein Kapitel reinstöbert, immer wird man gut unterhalten und lernt etwas neues dazu. Fazit: Ich mag Sachbücher, die eine spannende Geschichte erzählen und Wissen unterhaltsam vermitteln können. Und genau das findet man bei Das Buch vom Meer. Gut recherchiert, spannend, informativ und unterhaltsam taucht man hier tief in die Geheimnisse des Meeres ein und fiebert mit den Freuden auf der Jagd nach ihrem Eishai. Vielen Dank an den DVA Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Die beiden Freunde Hugo und Morten haben einen großen Traum: Sie möchten einen Eishai fangen - ein großes Wesen, das in den Tiefen des Nordatlantiks zuhause ist und nur selten an die Meeresoberfläche kommt. Als es die Wetterverhältnisse endlich zulassen, fahren die Freunde in Hugos Schlauchboot hinaus aufs Meer. Doch um einen Eishai zu fangen, braucht man Zeit und Geduld - während sie warten, erinnern sich die beiden an Legenden und Meeresmythen, erzählen von vergangenen Abenteuern und sagenumwobenen Meereswesen. Auch das Leben im Norden Norwegens hat viele Facetten - keiner weiß das besser als Hugo, der an einem großen Projekt arbeitet. Und natürlich ist der Eishai ein großes Thema - wird es ihnen gelingen, jenes Urzeitwesen zu fangen? "Hugo hat in seinem ganzen Leben noch kein Fischstäbchen gegessen. Und er hat auch nicht die Absicht, den Geschmack davon zu ergründen." -Seite 12 "Wir genießen die Stille. Die Gedanken befreien sich von ihrer Vertäuung und lassen sich mit der Strömung treiben. Da oben die Sterne, hier unten das Meer. Die Sterne plätschern, das Meer glänzt und funkelt." - Seite 129 Dieses Buch ist mir vor allem durch die wunderschöne Covergestaltung aufgefallen. Zusammen mit dem besonderen Titel passt diese perfekt zu der Geschichte. Anfangs lernt man Mortens Freund Hugo Aasjord kennen, der auf die Idee kam, einen Eishai zu fangen. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Neben den aktuellen Geschehnissen werden immer wieder interessante Fakten aufgelistet - wie etwa, welche Farbe das Meer wirklich hat oder das erstaunliche Alter, welches ein Eishai erreichen kann. Aber auch über aktuelle, ernste Themen wie der Klimawandel und die Verschmutzung der Meere äußert sich der Autor ausführlich. Doch dieses sind nur kleine Einblicke in das Buch, in dem es noch so viel mehr zu entdecken gibt. Nicht nur über das Meer und dessen viele Bewohner erfährt man Einiges, sondern auch über das Leben im Norden Norwegens und den Fischfang. Zwischen den vielen interessanten Informationen über die man manchmal einfach nur staunen kann, wird auch sehr gut die Vorgehensweise des Eishaifangs der beiden beschrieben. "Als Kind habe ich oft Eisenbahnschienen gesehen, die man auf flachen Felsen und Stränden verlegt hatte und auf denen man Boote zu einem Schuppen oder einer Helling zog. Ich hingegen stellte mir vor, dass sie für Züge gedacht waren, die zum Meeresgrund fuhren - mit wasserdichten Abteilen, durch deren Fenster man fantastische Dinge sehen konnte." - Seite 161 Mein Fazit: Ein wahres Sehnsuchtsbuch vom Meer, wunderbar geschrieben und sehr informativ. Ob es nun um Sagen, Meeresbewohner, Leuchttürme oder Norwegens Vestfjord geht - alles wird vom Autor sehr gut erzählt und detailreich beschrieben. Ein kleines Abenteuerbuch mit vielen interessanten Fakten, von denen ich vieles noch nicht wusste. Nicht nur inhaltlich gelungen, sondern auch äußerlich ein Schmuckstück: Das Buch hat keinen Papierumschlag, sondern ist aus Leinen. Ein schönes Lesehighlight!

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Das Cover: Allein schon das das Buch nicht wie normal mit einem Papierumschlag ist, sondern aus Leinen macht es für mich total lesenswert. Auch das Cover gefällt mir, es ist schlicht, aber man weiß direkt um was es geht. Auch die Farben sind gut gewählt. Die Protagonisten Über den Haupterzähler des Buches erfährt man hier nur sehr wenig, jedoch haben wir ja noch einen zweiten Protagonisten, über den wir sehr viel Erfahren.Hugo lebt schon sein ganzes Leben am Meer, seine Familie hat den Fisch- und Walfang bereits Generationen hinter sich. Jedoch hat er selbst noch nie einen Eishai gesehen und genau das ist sein Traum. Gemeinsam mit seinem Freund zieht er raus aufs Meer und möchte seinen Traum wahr machen, das dies aber länger dauert als gedacht macht diese Gesichte umso wunderbarer. Der Schreibstil: Unglaublich! Das ist so das erste Wort das mir zu diesem Schreibstil einfällt. Ich bin mit diesem Buch in eine Art Skandinavien-Urlaub gefahren, der mir richtig Fernweh hinterlassen hat. Man wird nicht einfach mit einer Geschichte abgespeist, sondern bekommt unglaublich viel Wissen über das Meer und seine Bewohner serviert, was ich wirklich super fand. Man kann bei diesem Buch also neben der Geschichte auch noch was lernen. Da ich mich eh für das Thema Meer und unerforschtes interessiere, war das genau das richtige für mich. Der Autor: Morten A. Strøksnes, 1965 in Kirkenes an der Barentssee geboren, hat Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte in Oslo und Cambridge studiert. Er lebt heute als Journalist und Autor in Oslo. Er publiziert in renommierten Medien und hat mehrere viel beachtete Sachbücher vorgelegt. 2011 bekam Strøksnes den Preis des Sprachrats, der für Sachbücher von herausragender literarischer Qualität vergeben wird. „Das Buch vom Meer“ ist sein neuntes Buch und wurde in Norwegen zum Nr.-1-Bestseller. Es erhielt den Kritiker-Preis und den Brage-Preis, den wichtigsten norwegischen Buchpreis, und erscheint in über 15 Ländern. Mein Fazit: Was soll man mehr über dieses Buch sagen als: LEST ES! Es ist einfach so unglaublich schön das es für mich definitiv mein Jahreshighlight geworden ist. Vielen Dank an den Autor, das er so ein tolles Buch geschrieben hat!

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Zwei Freunde, die nun endlich einen lange gehegten Traum wahr machen. Sie wollen einen Eishai fangen. Zu zweit in einem Boot auf dem Nordatlantik, da bleibt viel Zeit für Geschichten und Berichte um und über die verschiedensten Meeresbewohner, die Inseln und Schären in Norwegen, Walfang und natürlich den Eishai selbst. Ein faszinierender Fisch, der mehrere hundert Jahre alt werden kann. Man lernt in diesem Buch wirklich viel über das Meer und die Folgen unseres Umgangs damit, ohne dass hier die Moralkeule geschwungen wird. Der Autor kommt eher fatalistisch zu dem Schluss, dass es sowieso schon zu spät ist. Der Mensch rottet sich selbst aus und die Erde bekommt dann ihre Chance, sich wieder von uns zu erholen. Aber das ist nur am Rande Thema. Neben der Freundschaft der beiden Männer, die in diesem Jahr viel Zeit miteinander verbringen, was ihre Freundschaft auch durchaus mal auf die Probe stellt, gibt es unendlich viele Geschichten rund ums Meer und seine Bewohner zu lesen. Wer sich mit dem Thema noch nicht intensiver beschäftigt hat, bekommt hier enorm viel Wissen serviert, in kleinen, leicht verdaulichen Happen. Mit einem Biologie-Studium und einigen Jahren Interesse an der Meereswelt sieht das anders aus, für mich gab es leider wenig neues zu erfahren, blieb vieles zu oberflächlich. Immer wieder kam ich an den Punkt, an dem ich gerne mehr erfahren hätte, da kam aber nichts mehr. Immerhin gibt es eine ausführliche Liste mit Quellen, die ich abarbeiten könnte. Aber das ist ein spezielles Problem, von anderen Lesern weiß ich, dass sie mit dem, was sie im Buch erfahren konnten, sehr glücklich waren. Die Landschaftsbeschreibungen haben mich dagegen in ihren Bann gezogen. Norwegen ist nach dieser Lektüre auf die Liste der Wunschreiseziele gewandert. Haptisch und Optisch ist dieses Buch ein Kleinod. Die Gestaltung des Covers ist wunderschön und passt bestens zum Thema des Inhalts, das Blau versetzt den Leser von Anfang an mitten in die Geschichte. Etwas ganz Besonderes: dieses Buch wurde in Leinen gebunden. Heutzutage findet man das immer seltener, dabei fühlt es sich so wunderbar an. Alles in allem eine schöne Lektüre, die mich für ein paar Stunden in eine nasse, kalte und faszinierende Welt entführte, aus der danach wieder aufzutauchen gar nicht so einfach war.

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