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Rezensionen zu
The Hate U Give

Angie Thomas

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Wie geht man mit gehypten Büchern wie "The Hate U Give" von Angie Thomas um? Ich für meinen Teil versuche immer möglichst unvoreingenommen an ein Buch heranzugehen, doch auch dann sind die Erwartungen schon etwas höher gesteckt. Ich kann schon vorab verraten, dass mit das Buch gut gefallen hat, ich mir aber noch etwas mehr davon versprochen hatte - wahrscheinlich genau wegen dem Hype, der aus Amerika zu uns herübergeschwappt war. Ich kann mir gut vorstellen, dass Angie Thomas' Geschichte in Amerika einfach noch besser funktioniert, weil die Thematik da noch viel brisanter ist. Zu Beginn lernt man die 16-jährige Starr kennen, die in zwei verschiedenen Welten lebt: im schwarzen Viertel Garden Heigh, in dem sie aufgewachsen ist und in der überwiegend weissen Privatschule. Schon nach kurzer Zeit wird man Zeuge einer unvorstellbar schrecklichen Szene. Starr muss nämlich zuschauen, wie Khalil, ein Freund von früher, von einem weissen Polizisten erschossen wird - ohne Vorwarnung, ohne triftigen Grund. Immer mal wieder liest und hört man von so einem Vorfall aus den USA und so ist "The Hate U Give" ein Schrei nach Gerechtigkeit. Kein Wunder, dass nun Starrs Leben aus den Fugen gerät. Auf der einen Seite will sie Gerechtigkeit für Khalil, auf der anderen Seite sind da ihre beiden gut betuchten Freundinnen und vor allem ihr weisser Freund von der Schule. Sie fragt sich, ob sie nicht ihre schwarzen Wurzeln verrät und fühlt sich immer unwohler in ihrer Haut. Gekonnt zieht Angie Thomas an den Fäden und das Drama nimmt seinen Lauf. In Garden Heigh kommt es zu Unruhen und Starr gibt sich als Zeugin zu erkennen. Die Autorin schafft es gut, den inneren Zwiespalt der Protagonistin aufzuzeigen und so zum Nachdenken anzuregen. Es ist interessant, in ein schwarzes Viertel einzutauchen und mitzuverfolgen, wie da der Hase läuft. Und vor allem ist es erschreckend, erkennen zu müssen, dass die Polizei nicht für alle Freund und Helfer ist, dass die Eltern in Garden Heigh mit ihren Kindern zwei Aufklärungsgespräche führen. Das eine ist auch uns bekannt, das andere handelt davon, wie man sich verhalten soll, wenn man von der Polizei angehalten wird. Doch Angie Thomas hält die Balance und zeigt nicht nur Bandenkriege, Drogen und Gewalt sondern auch Zusammenhalt und Loyalität. Sie gibt uns nicht nur einen erschreckenden Einblick in den Alltag eines schwarzen Viertels sondern lässt auch eine gute Portion Humor in ihre Geschichte einfliessen. Das Buch lässt sich flüssig lesen und der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Zwischenzeitlich hat die Autorin meiner Meinung nach den Fokus etwas verloren, so dass mich Starr leider nicht völlig fesseln konnte. "The Hate U Give" ist ein wichtiges Buch gegen Vorurteile, Rassismus und für Gleichberechtigung, doch gerade vom Schreibstil hätte ich mehr erwartet, damit die Geschichte noch mehr Gewicht bekommt. Fazit: schockierend, realistisch, gesellschaftskritisch "The Hate U Give" ist ein wichtiges Buch gegen Vorurteile, Rassismus und für Gleichberechtigung. Mit der nötigen Portion Humor bietet Angie Thomas einen erschreckenden Einblick in das schwarze Viertel Garden Heigh und zeigt schonungslos auf, wie es ist, wenn die Polizei nicht dein Freund und Helfer ist.

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Inhalt: Die 16-jährige Starr lebt mit ihrer Familie in einem verarmten Viertel, das von Gangs "regiert" wird und vorrangig wo vorallem Schwarze leben. Um ihre Kinder zu schützen und ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, haben die Eltern Starr und ihre zwei Brüder auf eine Privatschule geschickt, wo sie unter den Weißen, die fast einizige mit ihrer Hautfarbe ist. Doch in der Schule ist sie nicht sie selbst, sie ist freundlichund zurückhaltend, damit ja keiner auf die Idee kommt, sie als "Ghetto-Girl" abzustempeln. Doch auch zuhause unter den Schwarzen verstellt Starr sich, damit die Schwarzen nicht glauben, dass sie die Weißen (und sich, da sie auf eine gemeinsame Schule mit ihnen geht) für etwas besseres hält. Als ihr bester Freund aus Kindheitstagen vor ihren Augen erschossen wird und dass, obwohl er unbewaffnet war, wird sie von der Polizei und dem Gangoberhaupt unter Druck gesetzt. Aus Angst vor den drohenden Konsequenzen, verschweigt sie die Wahrheit. Doch als ihre beiden Welten aufeinander prallen und der Frieden ihres Viertel dem Untergang geweiht ist, muss sie sich entscheiden... Meine Meinung: Zunächst war ich mir ziemlich unschlüssig, ob ich das Buch lesen sollte. Es wurde regelrecht gehypt und ich habe nur positives gehört. Das hat mich ziemlich beeindruckt, aber andererseits auch zögern lassen. Aber da ich es als Rezensionsexemplar bekommen habe, kann ich ja schlecht Nein sagen. 😉 "The Hate U Give" ist ein tiefgründiges Buch und Nummer 1 Bestseller im Bereich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Das Cover ist sofort ein Hingucker, obwohl (oder vielleicht gerade deswegen) es relativ schlicht gehalten ist. Meiner Meinung nach passt es super zum Inhalt. Ich finde auch die versteckte Botschaft im Titel, die man erst während des Lesens herausfindet, echt klasse! Die Geschichte ist aus der Sicht von Starr erzählt, sodass man als Leser einen sehr guten Einblick in ihr Innerstes bekommt. Denn sie steht mit einem ständigen Konflikt mit sich selbst: Wie soll sie sich verhalten, damit keiner die Möglichkeit bekommt sie und ihre "Art" zu kritisieren? In der Schule wissen nicht mal ihre zwei besten Freundinnen und ihr fester Freund, wie ihr Leben wirklich aussieht und was sich hinter der zurückhaltenden freundlichen Starr noch verbirgt. In ihrem Viertel bei ihren Freunden hat sie Angst zuzugeben, dass sie weiße Freunde hat und wie wohl sie sich dort fühlt. Und als sie Khalil hat sterben sehen wird alles nur noch schlimmer. Von allen Seiten wird sie bedrängt "das Richtige" zu tun. Doch was ist das Richtige, wenn dabei Starrs Leben und das ihrer Familie auf dem Spiel stehen? Teilweise fande ich es etwas seltsam, wie sich Starr an einigen Stellen verhalten hat, aber ihren inneren Konflikt konnte ich sehr gut nachvollziehen. Insgesamt hatte die Handlung einen flüssigen Verlauf und ließ sich gut lesen. Dieses Buch zeigt schonungslos ehrlich, wie der Rassismus auf unserer Welt um sich greift. Es ist nicht nur erschreckend, sondern auch schön zu sehen, dass es trotz dieser Verhältnisse auch Menschen gibt, die mehr als auf die Hautfarbe und die Herkunft setzen. An dieser Stelle ein großes Lob an die Autorin, es war sicherlich nicht einfach dieses Buch zu schreiben. Ich hoffe, dass möglichst viele über diese Thematik nachdenken und sich darüber bewusst werden, was sie, was wir alle, da eigentlich tun.

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The Hate U Give von Angie Thomas ist keine leichte Kost und es ist nicht einfach, meine Gedanken dazu in Worte zu fassen. Starr ist 16 und lebt in zwei unterschiedlichen Welten: in dem schwarzen Viertel, in dem sie aufgewachsen ist, und tagsüber in ihrer überwiegend weißen Privatschule, auf die ihre Eltern sie schicken, um ihr eine bessere Zukunftsperspektive zu geben. Sie trennt beide Welten und lebt ein sehr angepasstes Schulleben, in dem sie die echte Starr unterdrückt. Eines Tages wird ihr bester Freund Khalil ohne ersichtlichen Grund vor ihren Augen von einem Polizisten bei einer Verkehrskontrolle erschossen. Khalil war unbewaffnet und Starr die einzige Zeugin. Ihre private Welt bricht zusammen, in der Schule hält sie jedoch die Fassade aufrecht, weil dort niemand weiß, dass sie mit dem erschossenen schwarzen Jungen, der von weitem als kriminelles Gangmitglied abgestempelt wird, befreundet war. Starr sitzt nun zwischen den Stühlen. Soll sie schweigen oder ihre Stimme für Khalil erheben, und damit ihr Viertel und somit auch ihr eigenes Leben in Gefahr bringen? The Hate U Give erzählt nicht nur die Geschichte von Starr und Khalil, viel mehr geht es allgemein um Rassismus, den nach wie vor großen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß, um Bandenkriminalität, Drogen und das Leben im sozial schwachen Ghetto gegenüber der Reichenviertel. Die Geschichte berührt und bewegt, die Sprache verleiht dem Ganzen Authentizität und bringt die gewünschte Botschaft Black Lives Matter sehr anschaulich rüber. Ein lesenswertes Jugendbuch mit wichtiger Botschaft.

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Mal wieder ein sehr sehr sehr sehr (es könnten noch einige "sehr's" folgen, aber ich belasse es jetzt mal dabei) gehyptes Buch. Teilweise wird es ja sogar als DAS Jugendbuch schlechthin bezeichnet, deswegen waren meine Ansprüche sehr hoch, obwohl ich in diesem Genre nicht so viel lese. Der Schreibstil war ganz gut, Angie Thomas kann Szenarien schön beschreiben und hat einen ausgeprägten Wortschatz. Leider muss ich sagen, dass die Übersetzung ins Deutsche miserabel ist. Teilweise werden mitten im Satz englische Wörter aus der Originalfassung benutzt, die einfach mega fehl am Platz wirken. Mir ist schon klar, dass man nicht alles 1:1 übersetzen kann und dass es vielleicht auch das ein oder andere englische Wort im Deutschen nicht gibt, aber das war wirklich misslungen. Von der Übersetzerin (oder dem Übersetzer, ich weiß es ehrlich gesagt grade nicht xD) wurde hier krampfhaft versucht, den amerikanischen beziehungsweise Brooklyn'schen Sprachstil beizubehalten und ist kläglich gescheitert. Das hat mich beim lesen irgendwann auch richtig gestört, sodass ich das Buch öfter zur Seite legen musste, als normal. Starr an sich fand ich als Charakter recht blass. Ich verstehe ihre Geschichte und was sie alles erlebt hat oder auch mit was sie immer noch lebt, aber da war einfach nur heiße Luft drin. Sie ist jemand, der sich verstellt, um von anderen akzeptiert zu werden und sich krampfhaft unterordnet, um irgendwo hineinzupassen. Was für mich allerdings das größte Paradoxon an diesem Buch ist, ist das Thema. Das Buch handelt von Polizeigewalt und auch von Rassismus. Heikle Themen, mit denen sich Angie Thomas allerdings auseinander gesetzt hat oder besser gesagt, von denen sie durchaus Ahnung hat. Komisch nur, dass Starr selber sehr rassistische Züge hat. Das mag vielleicht erstmal seltsam klingen, ist aber so. Sie selbst bezeichnet sich als "das schwarze Mädchen", sie denkt sie ist wegen ihrer Hautfarbe anders, als ihre "weißen" Freunde. Sie stößt ihren Freund von sich, weil er weiß ist und die beiden deshalb zu unterschiedlich sind. Ich weiß, dass eine Geschichte immer zwei Seiten hat. Und ich weiß dass jede Partei unterschiedliche Ansichten einer Geschichte vertritt. Aber für ein Buch, dass Augen öffnen soll und aufzeigen soll, wie falsch unsere Gesellschaft sich verhält, ist die Protagonistin kein Paradebeispiel. Um nur kurz eines klar zu stellen, ich vertrete natürlich nicht die Seite des Polizisten oder befürworte Polizeigewalt! Die Geschichte regt durchaus zum Nachdenken an und deckt das ein oder andere auf, worüber man als Außenstehender vielleicht gar nicht erst nachdenkt. Für DAS Jugendbuch hat mir aber noch einiges gefehlt.

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Ich muss wirklich sagen, dieses Buch hat mich wirklich beeindruckt. Es war nicht düster, wie ich erst dachte, weil es wirklich eine ernste Thematik hatte, aber Trauer, Kampf um Gerechtigkeit, einen Freund zu verlieren, all das wird in diesem Buch gut verarbeitet. Die Atmosphäre an sich ist wirklich gut. Wenn ich Starr wäre und schon in so jungen Jahren 2 meiner Freunde verlieren würde, ich wüsste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Und die Charaktere gefallen mir sehr gut, denn sie wirken richtig authentisch. Und die Großmutter war so witzig, die hat das Ganze noch mal aufgelockert. Was ich mir auch echt vorstellen kann ist, dass Starr sich verbiegen muss zwischen ihrem Zuhause und der weißen guten Schule, die sie besucht. Sie möchte es halt jedem Recht machen. Und was das Buch echt verdeutlicht, dass es weiterhin die Probleme dieser Gesellschaft aufzeigt. Es wird immer noch zu sehr in Schubladen gedacht. Das Starr nachher aussagt, damit der Polizist, der Khalil erschossen hat, verurteilt wird um Gerechtigkeit für ihn zu bekommen, obwohl sie sich eigentlich bedeckt halten wollte, ist eine gute Wendung und so fühlt der Leser auch mit und will auch Gerechtigkeit. Deswegen war ich auch von dem Ende so überrascht, dass es tatsächlich so realitätsnah ist. Ein absoluter Pluspunkt für das Buch! Was es nochmal mehr authentischer macht. Ich finde diese Buch genauso wichtig wie "Tote Mädchen lügen nicht" und viele sollten wirklich zu diesem Buch greifen!

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„The Hate U Give“ ist eines dieser Bücher, die da sind, wenn’s brennt. Mit der Black-Lives-Matter-Bewegung wird in den USA zurzeit die Polizeigewalt gegen die schwarze Bevölkerung thematisiert. Das Buch nimmt sich genau das zum Thema: Ein junger afroamerikanischer Mann wird während einer Polizeikontrolle erschossen, obwohl er weder auffällig noch bewaffnet ist. Daraufhin brechen Unruhen aus, es gibt Proteste und die Bevölkerung – schwarz und weiß – muss sich mit der Situation auseinandersetzen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Starr erzählt, einer Freundin des Opfers, die bei der Tat dabei war. Sie lebt im schwarzen Ghetto, geht aber in einem weißen Viertel zur Schule – kennt sich also mit den Perspektiven beider Seiten aus. Das Buch wirft uns mit ihr in dieses Gefühlschaos. Die Geschichte und das Thema sind fantastisch gewählt, die Figuren sympathisch und auch die Nebenfiguren und -Handlungen spannend. Ich habe es gerne gelesen und denke auch jetzt noch häufig an manche Stellen. ABER: Mir ist nicht ganz klar, für wen das Buch sein soll. Es ist offensichtlich ein Jugendbuch, trotzdem geht es davon aus, dass die Leserin keine Ahnung von afroamerikanischer Kultur hat. Es ist beim Lesen immer mal wieder seltsam, wie offensichtlich Dinge erklärt werden. Ich frage mich, ob jemand, dem das tatsächlich alles fremd ist, das Buch überhaupt lesen würde?

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Schon bei den ersten Seiten habe ich gemerkt, dass es ein ganz anderes Buch ist, als die ich zuvor gelesen habe. Nicht nur die Geschichte war herausstechend auch der Schreibstil der Autorin. Sie schrieb in einer Jugendsprache sehr treffend für die Viertel der USA typisch ist. Ich habe meine Zeit gebraucht bis ich mich daran gewöhnt hatte, doch nach ein paar Seiten, hat mir dieser Schreibstil sehr gefallen und die Geschichte nur noch authentischer gestaltet. Die Geschichte war nicht sehr berührend, wie ich fand, was zu einem an dem Schreibstil lag welcher eher neutral und distanziert mir gegenüber gewirkt hat. Man könnte es eher als Geschockt bezeichnen, was passiert ist. Immer wieder hört man in den Nachrichten über solche Vorfälle in den USA, doch als ich das Buch gelesen habe, fühlte ich mich irgendwie näher am Geschehen dran und konnte auch nachvollziehen, was eigentlich passiert ist. Starr war eigentlich ein ganz normales Mädchen die mit Probleme ihres Alltags zu tun hatte. Streit mit den Eltern, ihre Beziehung mit Chris, doch dazu kommt jetzt noch was sie mit eigenen Augen mit ansehen musste. Ihr schwarzer Freund Khali wurde auf offener Straße erschossen von einem weißen Polizisten und sie ist die einzige Zeugin. Nun steht sie vor der schweren Entscheidung ob sie ihre Stimme erheben soll oder lieber Stillschweigen bewahrt. Fazit: Das Buch bekommt von mir 4 von 5. Da man einmal mitbekommt was Rassismus wirklich bedeutet.

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Ein großartiges Buch

Von: Janine Gimbel

03.11.2017

Die 16-jährige Starr trifft seit langem mal wieder ihren ehemals besten Freund Khalil auf einer Party. Sie hatte den gleichaltrigen Jungen aus den Augen verloren, doch die beiden verstehen sich wieder auf Anhieb. Auf einer Autofahrt am selben Abend werden sie von einem Polizisten angehalten, Khalil muss aus dem Wagen aussteigen und wird kurz darauf von dem Polizisten erschossen. Dabei war er unbewaffnet! Geschah alles nur, weil Khalil schwarz war? Starr ist hin- und hergerissen und weiß nicht, wie sie sich verhalten soll. Soll sie schweigen oder reden? Ihre Eltern möchten sie aus der Sache raushalten, erzählen keinem, dass Starr involviert war. Doch Starr spürt, dass dies nicht ihr Weg sein kann. Angie Thomas‘ Roman ist großartig und extrem authentisch. Wüsste man es nicht besser, würde man glauben, sie hätte genau die gleiche Situation erlebt. Manches hat sie vielleicht sogar erlebt, denn sie ist in Jackson, Mississippi, aufgewachsen und ebenfalls schwarz. Starr lebt in einer Art schwarzem Ghetto ihrer Stadt. Als vor sechs Jahren bereits ihre beste Freundin Natasha auf offener Straße erschossen wurde – damals ein 10-jähriges Mädchen! – beschließen Starrs Eltern, dass die Kinder eine bessere Zukunft haben sollen und kratzen jeden Cent zusammen, damit die Geschwister auf eine Schule in einem weißen Viertel gehen können. Seitdem lebt Starr in zwei Welten und trennt diese strikt voneinander. Immer wieder kommt es bei dem Spagat zu Konflikten und dieses Thema ist eines der prägenden des Romans. „The Hate U Give“, übrigens angelehnt an Tupac Shakur und die Rapperszene, ist aber noch mehr. Sehr sozialkritisch, aber dennoch für Jugendliche geeignet, nähert sich Angie Thomas der Frage, was eigentlich Mut bedeutet. Ist Starr mutig, obwohl sie Angst hat? Und was ist in ihrer speziellen Situation mutig? Im Roman wird Starr etwa über 10 Wochen nach dem Tod ihres Freundes begleitet und es gibt Höhen und Tiefen. Die Szenen bleiben aber immer authentisch und wirken aus dem Leben gegriffen. Man spürt, dass die Autorin sich lange mit ihren Themen auseinandergesetzt hat und es versteht, den Ton junger Leute zu treffen, ohne in Klischees abzurutschen. Viele ihrer Figuren bedienen klassische Klischees und doch hat man keinesfalls das Gefühl, ein Buch über Klischees zu lesen. Auch wenn man selbst weit entfernt von derartigen Situationen lebt, geht dieser Roman nahe und regt zum Nachdenken an. Und das alles verständlich formuliert für Jugendliche ab etwa 15 Jahren! Ein großartiges Buch, das gelesen werden sollte!

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