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Rezensionen zu
Das Honigmädchen

Claudia Winter

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Camillas Leben ist aus den Fugen geraten, ihre Ehe ist gescheitert, sie hat keinerlei Einfluss mehr auf ihre Teenager-Tochter Marie und sie versinkt in der ihr selbst auferlegten Arbeit in der Firma ihres Vaters. Ob es dann also eine gute Idee ist, eine Reise in das Bergdörfchen Loursaq nach Südfrankreich zu unternehmen, wenn Camilla ihre Tochter sogar mehr oder weniger dazu zwingen muss, in das Auto zu steigen? Ihr ahnt es sicher schon, es wird nicht einfach für die beiden Großstädterinnen, aber sie bekommen in Frankreich beide neue Impulse, die alles für sie ändern werden. Sie wachsen über sich hinaus, reflektieren sich selber und ihre Interessen verschieben sich. Klar findet ihr in „Das Honigmädchen“ auch die eine oder andere Liebesgeschichte nebenher laufen, aber hier steht ganz klar die Mutterliebe und generell die Beziehung zwischen Mutter und Kind im Vordergrund. Da ich selber einen Sohn im gleichen Alter wie Marie habe, konnte ich mich absolut in Camilla rein empfinden. Es hat sich alles so echt angefühlt. Später habe ich erfahren, dass die Autorin selber gar keine eigenen Kinder hat. Diese Tatsache hat mich mehr als erstaunt, denn die Geschichte von Mutter und Tochter hat sich wahnsinnig authentisch lesen lassen. Ein großes Kompliment also an dieser Stelle von meiner Seite an die Autorin. Der Einstieg in das Buch ist klasse, man ist gleich mitten drin in der großstädtischen Alltagsatmosphäre mit den Familienproblemen, die dem einen oder anderen sicher bekannt vor kommen werden. Ich denke, jeder kann sich hier an irgendeiner Stelle im Buch wieder finden und identifizieren, was dieses Buch automatisch zu einem echten Gefühlsbuch macht, welches man nicht einfach so zuschlägt, wenn man es beendet hat, sondern es noch eine Weile nachwirken lassen muss. Leider hatte der Mittelteil so ein paar Längen für mich, es gab Zeitsprünge, die mir zu schnell gingen, so dass mir das Gefühl zur Story stellenweise etwas abhanden gekommen ist, jedoch hat das letzte Buchdrittel alles wieder raus gehauen und wett gemacht. Die letzten 150 Seiten waren so emotional, dass mir zwischendurch genauso schwindelig wurde wie Camilla, als sie so gewisse Momente des Erkennens oder Zweifel hatte. Unerwartete Familiengeheimnisse werden an so einigen Stellen von vielen Seiten ans Licht gebracht und es wurde mir vor Augen geführt, wie wichtig und unabkömmlich das eigene Vertrauen in sich selbst ist. Die Geschichte hat mir gezeigt, dass man als Einzelkämpfer nicht weit kommt und genereller Zusammenhalt einfach sehr wichtig ist und das Leben zusätzlich nur bereichern kann. „Etwas weniger Stolz und etwas mehr Hartnäckigkeit“ sind übrigens gute Wegbegleiter, eine Botschaft, die ich auch aus der Geschichte mitgenommen habe. Vielleicht haben mir das die Bienen gesagt, die hier in der Geschichte natürlich einen ganz besonderen Stellenwert bekommen, vielleicht haben mir das aber auch die Bewohner von Loursaq vermittelt. Das malerische Örtchen, welches ganz automatisch zum Innehalten einlädt und dem Leben durch das Naturverbundene ganz automatisch einen ganz anderen Stellenwert gibt, hat sein übriges getan. Gerade, wenn man aus der Großstadt kommt, wie Camilla und Marie, ist man sicher erst mal geblendet von den vielen überwältigten Eindrücken des Landlebens und der generell anderen Lebensphilosophie. Aber Loursaq sollte ja eigentlich nur stellvertretend für alle Orte dieser Welt sein. Man muss mit sich im Reinen sein, man muss ein offenes Herz haben, sich und anderen Vertrauen schenken können und man muss verzeihen können. Dann kann man sicher auch zufrieden auf einem winzigen Balkon in einer versmogten Großstadt, mit hupenden Autos im Hintergrund sitzen und muss nicht zwingend auf einer einsamen, duftenden Wildwiese, dem Summen der Bienen lauschend, liegen und in den blauen Himmel schauen, um glücklich zu sein. Ihr merkt, „Das Honigmädchen“ hält so einiges an Botschaften bereit. Die Autorin hat der Geschichte von Camilla und Marie eine ganz tolle Kulisse und Atmosphäre geschenkt. Das soll übrigens nicht heißen, dass es in Loursaq keine Probleme gibt, im Gegenteil! Die Bewohner dort haben ihre ganz eigenen und speziellen Katastrophen zu bewältigen, darauf dürft ihr mehr als gespannt sein. Mein Lieblingscharakter ist übrigens der im Klappentext erwähnte Nachbar. Er ist für mich der philosophische Vermittler der Geschichte und glaubt mir: er ist auch noch so viel mehr. Fazit „Das Honigmädchen“ ist für mich ein absolutes Atmosphäre- und Gefühlsbuch, welches dazu anhält, die Alltagsprobleme mal ruhen zu lassen und einfach mal eine Reise zu seinem Inneren Selbst zu unternehmen. Sich selber zu reflektieren, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, kann so einiges bewirken. Das malerische Örtchen Loursaq in Südfrankreich, mit seinen herzerwärmenden und teilweise auch verbohrten Bewohnern ist ein super geeigneter Ort dafür. Taucht ab in die Natur, lasst die Bienen zu euch sprechen und seht selbst, was es in euch bewirkt.

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Inhalt: Camilla Monhof ist mit ihrem Leben überfordert. Im Feinkostgeschäft ihres Vaters mausert sie sich zu einer respektablen Nachfolgerin, einige Dinge stoßen ihr jedoch sauer auf. So hält ihr Vater seit Jahren an einem Honiglieferanten aus der Provence fest, der unpünktlich oder auch gar nicht seine Verträge einhält. Ihre Tochter Marie ist mit ihren 15 Jahren gerade mitten in der Pubertät. Die Trennung der Eltern hat sie sehr mitgenommen und sie lässt Camilla deutlich spüren, wer ihrer Ansicht nach Schuld an der Trennung ist. Und als wenn das nicht ausreichen würde, hat sie seit einer Weile einen neuen Nachbarn, der ihr nachts den Schlaf raubt mit lauter Musik, Partygeräuschen oder Damenbesuch. Als Maries Schuldirektorin um ein Gespräch bittet ist Camille erstaunt. Ihre Tochter schwänzt die Schule und das schon ziemlich lange. Nach einem unerfreulichen Gespräch, versucht sie mit Marie zu reden, doch das Mädchen macht dicht. Was ist nur aus ihnen geworden? Sie haben sich doch mal so gut verstanden? Nur einen Tag später tauchen zwei Polizisten mit Marie im Schlepptau in der Firma auf. Camille ist am Ende ihrer Kräfte als ihr Vater eine Idee hat. Seine Tochter soll sich mal erholen, weit ab von ihrem stressigen Leben und legt ihr Frankreich ans Herz. Da sie ihn sowieso wegen dem Honiglieferanten Lambert ständig in den Ohren liegt, kann sie sich gleich einmal selbst dort umschauen. Natürlich ist Marie sauer, hatte sie sich ihren Ferien doch anders vorgestellt. Nach einer turbulenten Anreise landen sie schließlich im malerischen Bergdorf Loursacq - und das nicht alleine. Das Henri Lambert ein Eigenbrötler ist stellen sie schnell fest und auch, dass es um seine Bienen nicht gut bestellt ist. Marie scheint eine neue Aufgabe gefunden zu haben, der Zugang zu ihrer Tochter bleibt Camilla jedoch weiterhin versperrt und so macht sie sich auf die Suche nach der Vergangenheit, denn irgendetwas gibt es, dass diesen Ort und ihre Familie verbindet. Nur was? Erinnerungsfetzen schleichen sich in ihr Gedächtnis und dann wäre da noch der geheimnisvolle Brief ihres Vaters an Henri. Was verheimlichen sie ihr? Camillia ist nach Frankreich gekommen um Antworten zu finden und doch findet sie hier viel mehr. Meinung: Mit 'Das Honigmädchen' entführt uns Claudia Winter in ein kleines Örtchen in der Provence und es dauert nicht lange, bis man die Wiesen und Felder mit dem blühenden Lavendel vor sich sieht und den Geschmack von süßem Honig auf der Zunge spürt. Das Setting der Geschichte hat mir sehr gefallen und durch die Art, wie Claudia Winter alles beschreibt, kann man es sich auch sehr gut vorstellen. Es hat mich etwas Zeit gekostet in die Geschichte zu finden, was hauptsächlich an den Charakteren lag. Ich bin mit Marie und Camilla nicht warm geworden und auch der 'nervige' Nachbar konnte keine Seite zum Klingen bringen. Als sie dann in Frankreich waren, ging es allerdings recht zügig. Ich mag Henri. Er ist ein schwieriger Charakter, verschroben und generell allen Menschen gegenüber misstrauisch. Aber natürlich gibt es noch viel mehr Charaktere zum Kennenlernen. Eine Sache, die einfach im Stil von Claudia Winter liegt, sind viele französische Sätze im Text. Diese werden auch immer übersetzt und stören mich persönlich ziemlich im Lesefluss. Da ich aber weiß, dass sie das immer benutzen wird, muss ich entweder aufhören ihre Bücher zu lesen oder aber diese Sätze ignorieren. Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden ;o) Um die Bücher nicht mehr zu lesen, müsste ich auf die vielen Geschichten verzichten die da noch kommen mögen - und wer weiß was ich da alles verpasse. Die Geschichte in 'Das Honigmädchen' hat mich so richtig gefangen, als Camilla in Frankreich angekommen ist und ich konnte es kaum noch aus der Hand legen. Das hat mich mit dem schwierigen Start versöhnt. Nun habe ich noch ein Buch von Claudia Winter liegen und ich denke, das könnte wieder ein Highlight werden.

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Meine Meinung Zum Cover: Schon bevor ich das Buch geöffnet habe, hat mich das französische Sommer- Gefühl 🌞ergriffen, denn alleine das Cover schenkt mir angenehme Gefühle und eine Freude auf den kommenden Sommer. Es beruhigt mich das Bild zu betrachten, lässt mich entspannen und dem Sommer entgegen fiebern. Zum Inhalt: Die Geschichte ist geteilt in 21 Kapitel und in diesen wird in der Er-Sie-Es- Perspektive über unsere Protagonistin Camilla erzählt. Jeweils im Prolog und Epilog geht es um eine Person, die mir im Laufe des Buches sehr ans Herz 💖 gewachsen ist, aber ich möchte dir jetzt nicht verraten, um wen es sich handelt. Das musst du schon selbst herausfinden 😉. Jetzt kurz zu dem Schreibstil unserer lieben Autorin: Er ist fantastisch. Ihre Art zu schreiben, wie gut sie mit Vergleichen arbeitet und den schönen Beschreibungen: bildhaft, lebendig und voller Farbe 🎨 . Ich habe es sehr genossen mich in diesem Schreibstil zu vertiefen und mir selbst ein paar Anregungen zu holen. Zur Story & den Charakteren Nun zum wohl wichtigsten… die Story und ihre Charaktere. Ja, um was geht es überhaupt? Um es kurz zu fassen: Unsere Hauptfigur Camilla ist 34 Jahre alt und lebt alleine mit ihrer 15-jährigen Tochter Marie in einer Wohnung und hat viel um dir Ohren. Bei den Rebellionen ihrer Tochter angefangen, über ihren mehr oder weniger nervigen Nachbar Tobias bis zu dem Feinkostladen, in dem sie an der Seite ihres Vaters arbeitet und oft muss sie beweisen, dass sie all dem gewachsen ist. Kurzfristig, auf anraten ihres Vaters hin, fährt sie nach Südfrankreich und im Gepäck Marie und Tobias. Die Reise beginnt holprig, aber als sie das kleine Bergdorf Loursaq erreichen, verändert sich mit jedem Tag alles. Immer mehr neue Empfindungen, Fragen, Antworten und Genüsse kommen auf. So jetzt aber wieder zu der Story. Da ich selbst unheimlich gern reise ✈, liebe ich Bücher, in denen die Charaktere auch auf Reise gehen 🌍. Wenn man in Gedanken neue Orte besucht oder die alten wieder entdeckt, dann ist es ein ganz wunderbares Gefühl. Frankreich, welch wunderbares Land. In der Schule lerne ich auch Französisch und da ich somit einiges mit dem Land und der Sprach zu tun habe, war es mir sehr willkommen, dass die Geschichte in der Provence spielt und ich mein Vokabular mit kleinen, feinen Redewendungen und schönen Wörtern aufstocken konnte 😊. Camilla war mir eine durchaus sympathische Person, ihre Probleme konnte ich nachvollziehen, eigentlich sind es die selben, wie wir jungen Menschen sie auch haben, nur irgendwie für Erwachsene. Manche Punkte konnte ich auch nicht unbedingt nachvollziehen und einige ihrer Gedanken interessierten mich auch nicht so sehr, da ich wohl selbst noch nicht so viel damit zu habe, aber manche Probleme habe ich dafür um so besser vertsanden. Zum Beispiel ihre Trennung 💔. Ich meine nicht, dass ich weiß, wie es ist sich von jemandem zu trennen, aber ich weiß, wie es ist, wenn sich die eigen Eltern trennen und was für Gefühle man als Mama hat, denn ich habe ja ebenfalls hautnah miterlebt. Ihre Problemlage mit ihrer Tochter fand ich sehr interessant, da ich diesmal erfahren konnte, wie es eigentlich so für Mütter sein muss, denn ganz oft fällt mir auf, dass man sich zu wenig Gedanken darüber macht, was der andere eigentlich dabei denkt, während man sich streitet oder ähnliches. Tobias, der nervige Nachbar, der aber eigentlich guter Mensch ist, wenn man Ihn nur mal lesen würde, was Camilla auch getan hat und ihn so von einem ganz anderen Standpunkt aus betrachten konnte. Den Herrn Tobias Leiter, fand ich von Anfang an sehr lustig und recht ansprechend, es ist toll, dass er Schriftsteller ist ✍ . Immer wenn man in Büchern von Leuten liest, die Bücher schreiben verstärkt es die Liebe zu Büchern und dem Schreiben, ich weiß nicht warum, aber es ist großartig 😍. Marie, unsere Gewitterwolke ⛈, gab mir großes Interesse an der Geschichte, da ich sie so gut verstehen konnte und es mir viele positive Gefühle entlockte, wenn ich von ihr und Raphael lesen konnte 😇. Ihre Beziehung zu den Bienen hat mirbesonders gefallen und auch ihre oft übermutige, naive Art. Das Buch hat mir gefallen, sogar so gut, dass es mich in meinem Traum eines Nachts besuchte 🌃 und oft beim Lese habe ich wirklich geglaubt den einen oder anderen Duft, der beschrieben wurde, riechen zu können. In meinen Ohren summen noch immer die Bienen 🐝, welche ich am Ostersonntag sogar auf dem Wanderpfad entdeckt habe und für eine kleine Ewigkeit davor stand und lauschte. Ich werde sie niemals vergessen 😌. Fazit: Ich kann nicht viel Kritik üben an diesem Buch, da es einfach wunderbar war. Die Geschichte hat mich verzaubert, mir gezeigt, wie wichtig die kleinen Dinge im Leben sind 🌷und was es bedeutet glücklich zu sein 😊. Diese kleine Reise empfehle ich allen Mama und allen werdenden Mamas, um sich auf den Ernst des Lebens einzustellen, dann den Reise- Freudigen unter euch, also lass dich in die Provence entführen und eigentlich sollen es alle lesen, die es lesen wollen, denn wir dürfen lesen, was wir wollen 💫. Mit extraordinairen Grüßen Mary Elara 🌻

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Eine berührende Geschichte

Von: Bambisusuu

21.04.2019

Die Autorin Claudia Winter hat mit ihrem Liebesroman "Das Honigmädchen" eine zauberhafte und emotionale Geschichte geschrieben, die den Leser auf eine tolle Reise in die Provence versetzt. Im dem Delikatessen-Geschäft ihres Vaters hilft die alleinerziehende Mutter Camilla täglich mit und unterstützt ihn, wo sie nur kann. Für ihre Tochter Marie bleibt dabei nicht viel Zeit. Aber ihre fünfzehnjährige Tochter ist eher ein Rebell und freut sich über jeglichen Abstand zu ihrer Mutter. Camillas Vater schickt die beiden in die Provence, um dort eine Honigmanufaktur für seinen Betrieb genauer unter die Lupe zu nehmen. Camilla tut ihr Bestes und versucht ihrer Tochter näherzukommen. Als sie auf den anstrengenden Nachbar Tobias trifft, scheint Marie sich zu wandeln. Camilla unterdrückt ihre Gedanken und nimmt Tobias mit auf die Reise. Allein die Kulisse innerhalb der Geschichte ist grandios. Die ländliche Provence in Südfrankreich wird blühend und lebendig beschrieben. Das Leben auf der Honigmanufaktur klang interessant und spannend. Neben dem Bienenvolk sind großartige Lavendelfelder anzutreffen, die ich mir bildhaft vorstellen konnte. Die Geschichte bietet eine gelungene Mischung aus Romantik, Familienalltag und dramatischen Momenten. Camilla und ihre Tochter Marie sind absolute Gegensätze. Die Unzugänglichkeit macht Camilla zu schaffen. Hingegen befindet sich Marie mitten in der Pubertät, was ständig zu Reibereien führt. Ihre Gedanken und Gefühle konnte ich dabei gut nachvollziehen. Der Schreibstil ist fesselnd und tiefgründig. Die Handlung ist abwechslungsreich gestaltet, sodass man keineswegs das Ende direkt ahnen kann. Besonders die verpackten Emotionen haben mich häufig zum Nachdenken angeregt. Durch die vielen humorvollen Momente wurde dies aber gelungen ausgeglichen. Ein wunderschöner Liebesroman, der perfekt zum Sommer oder Urlaub passt. Tolle Charaktere, eine nachdenkliche Geschichte und eine Menge Drama machen das Buch spannend und unterhaltsam!

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Camilla hat es nicht gerade einfach in ihrem Leben. Sie ist geschieden, kümmert sich um ihre Tochter, bzw. versucht es, doch auch sie macht ihr das Leben nicht gerade einfacher. Zudem kämpft sie beruflich in der Firma ihres Vaters immer wieder um Anerkennung. Da das aber noch nicht genug ist, hat sie noch einen überaus nervigen Nachbarn, der sehr oft laute Musik in der Nacht macht. Ihr Vater kommt auf die gloreiche Idee, Camilla zu einer Honigmanufaktur nach Südfrankreich zu schicken. Sie soll ihre Tochter mitnehmen, damit das Verhältnis wieder besser wird. Doch genau die ist davon überhaupt nicht angetan und verschwindet an einem Rastplatz. Ausgerechnet ihr nerviger Nachbar kommt ihr zur Hilfe. In Frankreich angekommen, erwartet die drei dann noch eine Überraschung, mit der sie so nicht gerechnet haben. Ich hatte einige Schwierigkeiten, der Geschichte wirklich richtig zu folgen. Lag sicherlich daran, dass mir der Charakter Camilla so überhaupt nicht gefallen hat. Camilla ist ein sehr unsicherer Charakter, durchaus auch der Vergangenheit geschuldet. Doch ihre Reaktionen auf ihre Tochter finde ich manchmal echt überzogen dargestellt. Natürlich macht man sich als Mutter Sorgen um seinen Nachwuchs, aber so manchesmal hätte ich am liebsten eher Camilla durchgeschüttelt, als Marie. Camilla war an manchen Stellen einfach nur noch nervig, so dass ich manches quer gelesen habe, wenn sie wieder einen ihrer Anfälle hatte. Marie hingegen hat mir am Anfang auch überhaupt nicht gefallen, doch hat sie, in meinen Augen, die größte Veränderung und Weiterentwicklung durchgemacht, als so manch anderer Charakter. Ihre Art, um Aufmerksamkeit ihrer Mutter zu buhlen, konnte ich derart nachvollziehen, denn Camilla hat sich von ihrer eigenen Tochter entfernt. Sie war nur noch auf die Firma, das Feinkostgeschäft ihres Vaters, fixiert, wollte die Anerkennung ihres Vaters haben. Eigentlich genau das gleiche Verhalten, welches ihre Tochter an den Tag gelegt hat, doch verstanden hat sie es nicht. Ich mochte den Charakter von Henri. Verschroben, alt und doch auf seine eigene Art sympathisch. Die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil auf eine Reise in die Provence mitgenommen, in der ich den Lavendel schon vor mir sah. Ich konnte ihn riechen, ihn sehen. Das fand ich toll. Ich konnte in die Geschichte eintauchen und die Protagonisten neben mir sehen, als wäre ich ein Teil der Geschichte. Mein Fazit: Auch wenn die Geschichte wirklich gut war, viele Charaktere mir gefallen haben, so konnte ich definitiv nicht mit Camilla warm werden und das war sehr schade, nimmt sie doch den größten Teil der Geschichte ein. Ich konnte ihr Handeln zum Teil nicht verstehen, auch wenn man am Schluss darüber aufgeklärt wurde, warum sie es so tat. Ich vergebe für "Das Honigmädchen" von Claudia Winter 4 Sterne. Dies war mein erstes Buch der Autorin, wird aber sicherlich nicht das letzte gewesen sein. Ich danke dem Goldmannverlag, sowie dem Bloggerportal, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Dies hatte keinerlei Auswirkung auf meine Meinung!

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Bienenzauber und provenzalische Beziehungsprobleme

Von: Janine2610 aus 2103 Langenzersdorf/Österreich

24.03.2019

»Das Honigmädchen« war mein erstes Buch von Claudia Winter und nach Beendigung der Geschichte bin ich nicht abgeneigt, zukünftig weitere Werke der Autorin zu lesen. Thematisch passt es zu einem meiner zuletzt gelesenen Bücher (Die Geschichte der Bienen) und vom Cover (aber auch vom Inhalt) her passt es einfach super zum nun immer wärmer werdenden Wetter, zum Frühling und zum Sommer. Es handelt sich um eine Geschichte, in der es zu großen Teilen um die Streitigkeiten (bzw. deren Beilegung) zwischen Mutter und Tochter geht. Liebestechnisch geht es ebenfalls heiß her, und das nicht nur EIN Pärchen betreffend. Der Zauber der Provence scheint hierbei allerdings einiges beigetragen zu haben. ;) Und nicht zu vergessen: die Bienen! Die Bienen sind immer irgendwie inkludiert und beeinflussen die Handlung oftmals auf sehr zauberhafte Art und Weise. Außerdem sind Bienen äußert feinfühlige Wesen, sie erkennen sofort, wenn jemand unsicher oder "noch nicht so weit" ist. Darüberhinaus verraten sie einem die Wahrheit - immer. So zumindest werden die kleinen Tierchen hier dargestellt. Wie das nun alles zusammenspielt, wird sehr unterhaltsam und verfolgenswert von Claudia Winter erzählt. Ganz ohne Kitsch kommt der Roman aber leider nicht aus. Das eine oder andere Klischee wird bedient. Aber mir hat das nicht viel ausgemacht, ich habe den ab und an auftauchenden wenig realistischen Kitsch einfach mit einem freundlichen Augenverdreher hingenommen und den Inhalt ansonsten köstlich genossen. Ganz besonders hervorzuheben ist in meinen Augen Claudia Winters bezaubernder Schreibstil. Sehr bildmächtig wird »Das Honigmädchen« erzählt, mit einem ganz feinen Auge für (alltägliche) Details, über die eigentlich niemand nachdenkt, die aber trotzdem wahrgenommen werden und die, in Worte gefasst, ihren ganz eigenen Charme versprühen. In dem Roman finden sich keine Überflüssigkeiten, alles hat seine Bedeutung, alles seinen Platz. Wahnsinnig schöne, Sehnsucht auslösende Landschafts- und Umgebungsbeschreibungen runden das Ganze perfekt ab. »Das Honigmädchen« ist ein emotional durchmischter Roman, mit dem man sich hervorragend die Zeit vertreiben kann und der einem die ersten schönen und warmen Sonnentage des Jahres versüßt. Leseempfehlung!

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Camilla ist geschieden, Mutter einer 15-jährigen Tochter und arbeitet im Betrieb ihres Vaters, einem Feinkosthandel in München. Während ihr Exmann erfolgreicher Küchenchef auf Sylt ist, ist sie allein verantwortlich für die rebellierende Tochter Marie, die sich trotzig von ihrer Mutter überhaupt nichts mehr sagen lässt und heimlich die Schule schwänzt. Probleme gibt es zudem mit einer französischen Honigmanufaktur, die ihren Lieferungen nicht mehr nachkommt, weshalb sie Camilla abstoßen möchte. Ihr Vater hält allerdings an dem Traditionsbetrieb fest und bittet seine Tochter stattdessen, nach Frankreich zu fahren, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Ihren Aufenthalt in Frankreich soll sie zudem nutzen, um sich ihrer Tochter wieder anzunähern. Wie zu erwarten war, sträubt sich Marie gegen einen einen gemeinsamen Urlaub mit Mama, kann aber durch Nachbar Tobias überredet werden, der sich sehr zum Leidwesen von Camilla, die ihn als Frauenheld und Störenfried ablehnt, den Reisenden anschließt. Im Bergdorf Loursacq in der Haute-Provence erwartet sie kein Hotelurlaub, sondern die Mitarbeit auf dem Hof des mürrischen Imkers Henri. "Das Honigmädchen" ist ein sommerlicher Roman, der die Leserin an einen malerischen Ort nach Frankreich versetzt. Durch die anschauliche Beschreibung des Settings ist die Atmosphäre in dem verschlafenen Bergdorf, das von Familienfehden geprägt ist und auf dem heruntergekommenen Hof spürbar. Auch die Charaktere wirken authentisch und nahbar. Gerade die Hilflosigkeit von Camilla in Bezug auf ihre schwierige Tochter Marie, die ihre Grenzen austestet, aber auch das Gefühl der Unzulänglichkeit im Hinblick auf ihre Stellung in der Firma ihres Vaters ist nachvollziehbar. Für eine Beziehung zu einem Mann ist kein Platz in Camillas Leben. Marie ist enttäuscht von ihrer Mutter, der sie die Schuld an der Scheidung gibt und würde lieber bei ihrem Vater auf Sylt leben. In Nachbar Tobias hat sie eine männliche Bezugsperson gefunden, mit der sie offener als mit ihrer Mutter sprechen kann, die gefühlt keine Zeit für sie hat. In Frankreich erwartet sie körperliche Arbeit, aber auch die Gelegenheit, sich auszusprechen und Pläne für die Zukunft zu machen. Der Roman ist durch die sympathischen Charaktere, die unterhaltsame Handlung und die sommerliche Stimmung angenehm und flüssig zu lesen. Ich empfand den Sinneswandel Maries trotz der malerischen Umgebung abrupt, so dass sich die Stimmung zwischen Mutter und Tochter fast wie von selbst verbesserte. Auch ist die Rolle von Tobias, der sich mir zu spontan den beiden Frauen auf seinem Motorrad anschloss, vorhersehbar. Da "Das Honigmädchen" aber keine reine Liebesgeschichte ist, sondern ein Roman über eine Frau, die durch eine Auszeit in Frankreich wieder Vertrauen in sich und andere gewinnen soll, ist dies verzeihlich. Die Lösung der familiären und wirtschaftlichen Probleme wird stark vereinfacht dargestellt und gerade in Bezug auf die Honigmanufaktur und die Verbindung Henris nach Deutschland hatte ich mir mehr Spannung erhofft. Dennoch bietet das Buch eine gute Unterhaltung und lässt einen vom kommenden Sommer und einem Urlaub in Frankreich träumen.

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Das süsse Leben

Von: Miss Norge

18.03.2019

✿ Meine Meinung ✿ Es gibt Romane deren Beginn einen sogleich in den Bann ziehen und so ist es mir hier ergangen. Claudia Winter hat die Gabe ihre Charaktere so genau zu beschreiben, das man gleich weiß woran man bei ihnen ist. Das "genau beschreiben" meine ich nicht negativ, sondern so, das man gleich eine Verbindung zu ihnen aufbaut und die ganze Geschichte über neben ihnen hergeht, als wäre man die gute Freundin, die direkt an der Gefühls- und Gedankenwelt teilnehmen darf. Das macht auch einen Großteil dieser Story aus, man ist so nah dran, das man leidet, sich mit freut, aber oftmals auch in die Luft gehen könnte. Was noch besonders ist an diesem Buch, ist das französische Flair der Provence, die Leichtigkeit des Lebens, sich Pausen und Auszeiten zu nehmen, wenn sie nötig erscheinen, der Zusammenhalt der Menschen, die hier doch etwas einsam und abseits wohnen. Das kennt man hierzulande gar nicht, hier muss alles hopp hopp gehen. Einfach mal einen Gang zurückschalten und das Leben genießen, auch das hat Camilla verlernt und so ist es nicht verwunderlich, das sie sich erst einmal an die Entschleunigung gewöhnen muss. Dazu kommt noch ihre rebellische Teenager-Tochter, die ihr das Leben auch nicht gerade angenehm gestaltet. Gefühlvoll beschreibt die Autorin wie sich die Menschen ändern können und wie Beziehungen sich vertiefen. Claudia Winter ist es wieder einmal hervorragend gelungen ein tolles Setting so vorstellbar zu machen, das man beim Lesen das Gefühl hat sofort in die Provence reisen zu müssen und das man den Geruch von Kräutern und Honig in der Nase spürt. Ich hätte auch nie gedacht, das mich das Thema "Bienen" und "Honig" so interessieren würde, aber klasse, wenn man mich immer wieder einmal überraschen kann. ✿ Fazit ✿ Ein wunderbarer Roman, wo man sich beim Lesen einfach treiben lassen kann.

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