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Rezensionen zu
Der Verrat

Ellen Sandberg

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Spannende Familiengeschichte voller Tragik und großen Gefühlen

Von: Johanna Steinert aus Schwanewede

28.12.2018

In dem Buch geht es um drei Schwestern Nane, Pia und Birgit. Das Schicksal hat die drei Frauen miteinander verbunden, die Geschichte ist allerdings auf Nane und Pia focussiert. Zwei Frauen, die im ständigen Kampf miteinander leben. Nane wurde zur einer langjährigen Haftstrafe verurteilt und hat große Probleme mit ihrer Freiheit, da sie viele Sachen aus der Vergangenheit noch immer nicht aufgearbeitet hat. Die Perspektive der Erzählung wechselt zwischen 1998 und 2018, so werden Verknüpfungen hergestellt, die immer wieder überraschend sind. Zu meinem großen Erstaunen war mir von Anfang an keine Figur in dem Roman sympatisch, was sich am völlig überraschendem Ende des Romans auch noch einmal bestätigte. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es uneingeschränkt empfehlen!

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Auf den Frauen der Familie liegt ein Liebesfluch, jedenfalls, wenn man der Mutter glauben darf. Bisher scheint es für die drei Schwestern auch zuzutreffen. Nane stürzt von einer unglücklichen Liebe in die nächste, Birgit hat genauso ein Pech und auch bei Pia sieht es nicht so rosig aus. Das ändert sich allerdings, als sie den viel älteren Winzer Thomas kennen lernt, alles scheint sich jetzt zum Guten zu wenden. Wenn sich nicht plötzlich herausstellte, dass er auch mit ihrer Schwester Nane schon zusammen war.... Ellen Sandberg hat mit `Der Verrat` einen fesselnden Roman geschrieben. In verschiedenen Handlungssträngen blickt sie zwanzig Jahre zurück und erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven. Dadurch erfährt der Leser immer Stückchen der damaligen Geschehnisse und kann sie wie bei einem Puzzle zusammensetzen. Die zahlreichen Sprünge von 2018 zu 1998 machen den Roman für mich zu einem packenden Pageturner. Immer möchte man wissen, wie es weitergeht, doch die Autorin serviert nur häppchenweise. `Der Verrat' ist kein Krimi oder Thriller, sondern einfach ein Roman, den ich aber extrem spannend fand. Von der ersten Seite an hat mich das Buch gefesselt, ich konnte es nur schlecht aus der Hand legen. Die Autorin hat einige Wendungen eingebaut, mit denen man gar nicht rechnete. Vor der Kulisse des idyllischen Weinbergs haben sich anscheinend dramatische Szenen abgespielt. Wieso wurde Nane damals zur Mörderin und wieso kann sie nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis nicht mit der Vergangenheit abschließen? Welches düstere Geheimnis bewahren Pia und Thomas? Lügen, Verrat, Eifersucht, Rache, Neid, Missgunst, Mord, hier ist alles vertreten. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für diese tragische Familiengeschichte, in der es keine Gewinner gibt!

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Sie stürmte mit „Die Vergessenen“ die Bestsellerlisten. Nun ist beim Penguin Verlag Ellen Sandbergs neue Roman „Der Verrat“ erscheinen. Die Geschichte spielt auf einem Weingut an der Saar und wie auf dem Cover ersichtlich, ziehen dunkle Wolken über die idyllische Landschaft. Im Sommer 1998 beobachtet Renate Soffas folgendes: „Das Auto überschlug sich zwei-, dreimal, bis die umherwimmelnden Lichter erloschen und nur noch metallisches Scheppern und das Bersten von Glas zu hören waren, dem Stille folgte, als der Wagen endlich liegen blieb.“ (Auszug aus „Der Verrat“) Zwanzig Jahre später hat Nane ihre Strafe wegen Mordes verbüßt und wird aus dem Gefängnis entlassen. Sie ist eine von drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können. Während Birgit sich rührend um Nane kümmert, möchte Pia ihre Schwester nicht wiedersehen. Als erfolgreiche Restauratorin führt sie inzwischen mit ihrem Mann Thomas ein schönes Leben und hat erfolgreich die Ereignisse von damals verdrängt. Doch plötzlich droht Pias Scheinwelt zu zerbrechen. Was ist in dieser Sommernacht 1998 wirklich geschehen? In wenigen Seiten hatte mich Ellen Sandberg mit ihrem fesselnden Schreibstil in den Strudel der Ereignisse gezogen und ich wollte dem lange gehüteten Geheimnis auf den Grund gehen. Die Geschichte ist so spannend geschrieben, dass ich das Buch an nur zwei Abenden verschlungen habe. Dabei sind die Hauptakeure wenig heldenhaft. Sie sind eigenwillig, von Neid, Wut, Rache und Zorn getrieben, leben mitunter in einer Traumwelt, haben Angst vor der Wahrheit und scheuen sich, die Konsequenzen ihres Handels zu tragen. Die Schuld lastet schwer auf ihren Schultern und Verdrängung funktioniert nur bedingt. Mir schien es mutig von Ellen Sandberg, die Schwächen ihrer Charaktere so stark in den Fokus der Geschichte zu stellen. Mir persönlich hat dies sehr gut gefallen, denn es regt zum Nachdenken an. Besonders interessant fand ich die Darstellung der Kindeskinder. Sie sind die Sympathieträger auf der Suche nach der Wahrheit. Sie agieren quasi als Vermittler zwischen den Fronten. Man spürt beim Lesen, dass die Autorin viel Zeit in die Ausarbeitung ihrer Figuren investiert hat. Nur die Inszenierung der Pia konnte mich in Teilbereichen nicht ganz überzeugen. Die Handlung springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und entschlüsselt Stück für Stück, was sich in der Sommernacht 1998 auf Gut Graven ereignete. Ich mochte die geheimnisvolle Buchatmosphäre, die Tempo in die Story bringt. Aufgrund der detaillierten Ortsbeschreibungen konnte ich mir die räumlichen Gegebenheiten gut vorstellen und habe nebenbei interessante Hintergrunfinformationen rund um den Weinanbau erhalten. Für mich war dieser Roman ein fesselndes 5 Sterne-Lese-Highlight! „Verrat trennt alle Bande“ - wie schon Friedrich Schiller zu sagen pflegte. Die Leseprobe am Ende des Buches hat meine Neugier auf den Vorgängerroman von Ellen Sandberg geweckt

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Verbrannt, ohne je zu brennen

Von: Gaby Hochrainer aus München

27.12.2018

„Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt“. Dieser Satz, hin gekritzelt an einer Bushaltestelle, gibt genau den Zustand wieder, in dem sich Ariane „Nane“ Rauch befindet, als sie von den wahren Umständen erfährt, die zu ihrer lebenslangen Verurteilung als Mörderin geführt haben. Nane wird nach 20 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und will endlich Klarheit haben über die Nacht auf dem Weingut Graven, die ihr Leben so verändert hat. Nur ihr Schwager Thomas kann ihr helfen zu klären, ob sein Sohn Henning durch ihre Schuld ums Leben kam. Aber nach einem Herzinfarkt liegt dieser im Krankenhaus und seine Frau Pia, ihre Schwester, versucht alles um sie von ihm fern zu halten. Warum? Nane beginnt die Suche nach der Wahrheit und findet Entsetzliches heraus... Ellen Sandbergs neuer Familienroman hat mich gleich ab der ersten Seite in sich hineingezogen. Ich lerne die überspannte, chaotische, unberechenbare Ariane „Nane“ Rauch, ihren Exmann Mark, ihre konfliktscheue, immer um Vermittlung bemühte Schwester Birgit, ihre pragmatische, geerdete, emotionslose Schwester Pia mit ihrem charismatischen Ehemann Thomas von Mantey, Sohn Henning aus Thomas´ erster Ehe, deren Tochter Lissy, deren Enkelin Sonja – die Tochter von Henning, die einen Krimi über den Mord an ihrem Vater schreiben will und Thomas Zieh-Schwester Margot und ihren Sohn kennen. Alle sind detailliert und absolut menschlich beschrieben. Den einen mag ich mehr, den anderen weniger. Durch den flüssigen, bildreichen und leicht zu lesenden Schreibstil sehe ich die Handlung bildlich in meinem Kopf an mir vorbei ziehen. Durch die vielen Geheimnisse, die es zu geben scheint, weiß ich allerdings erst sehr spät, wohin die Reise geht und was in der besagten Nacht wirklich passiert ist. Die Geschichte zieht sich über zwei Zeitebenen. Ich bin dabei, wie Nane im Sommer 1998 nach zwei mehr oder weniger schmerzhaften Trennungen die Kontrolle verliert und eine große Dummheit begeht, die sie schließlich in den Knast bringt. Nach und nach erfahre ich, wie es dazu kommen konnte. Im Sommer 2018 wird Nane entlassen und versucht sich in ihr neues Leben hineinzufinden. Und sie will unbedingt wissen, was in der Nacht, die aller Leben verändert hat, wirklich geschehen ist. Was ist passiert, wenn „die Andere“ in ihr die Kontrolle übernahm. Von Anfang an breitet sich auf den Leseseiten eine düstere Spannung auf, die für mich aber noch nicht zu greifen ist. Es ist damals etwas passiert. Aber was? Das kristallisiert sich im Laufe der Geschichte immer weiter heraus. Ganz langsam tritt das ganze Ausmaß dieser Familientragödie zutage und lässt mich etwas bestürzt zurück. Ein großartiger Roman über Liebe, Leidenschaft, Geschwisterliebe und Schuld, der mich ab der ersten Seite berührt hat und den ich ohne Einschränkungen weiterempfehlen kann. Absolut lesenswert!

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Sie stürmte mit „Die Vergessenen“ die Bestsellerlisten. Nun ist beim Penguin Verlag ihr neuer Roman „Der Verrat“ erscheinen. Die Geschichte spielt auf einem Weingut an der Saar und wie auf dem Cover ersichtlich, ziehen dunkle Wolken über die idyllische Landschaft. Im Sommer 1998 beobachtet Renate Soffas folgendes: „Das Auto überschlug sich zwei-, dreimal, bis die umherwimmelnden Lichter erloschen und nur noch metallisches Scheppern und das Bersten von Glas zu hören waren, dem Stille folgte, als der Wagen endlich liegen blieb.“ (Auszug aus „Der Verrat“) Zwanzig Jahre später hat Nane ihre Strafe wegen Mordes verbüßt und wird aus dem Gefängnis entlassen. Sie ist eine von drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können. Während Birgit sich rührend um Nane kümmert, möchte Pia ihre Schwester nicht wiedersehen. Als erfolgreiche Restauratorin führt sie inzwischen mit ihrem Mann Thomas ein schönes Leben und hat erfolgreich die Ereignisse von damals verdrängt. Doch plötzlich droht Pias Scheinwelt zu zerbrechen. Was ist in dieser Sommernacht 1998 wirklich geschehen? In wenigen Seiten hatte mich Ellen Sandberg mit ihrem fesselnden Schreibstil in den Strudel der Ereignisse gezogen und ich wollte dem lange gehüteten Geheimnis auf den Grund gehen. Die Geschichte ist so spannend geschrieben, dass ich das Buch an nur zwei Abenden verschlungen habe. Dabei sind die Hauptakeure wenig heldenhaft. Sie sind eigenwillig, von Neid, Wut, Rache und Zorn getrieben, leben mitunter in einer Traumwelt, haben Angst vor der Wahrheit und scheuen sich, die Konsequenzen ihres Handels zu tragen. Die Schuld lastet schwer auf ihren Schultern und Verdrängung funktioniert nur bedingt. Mir schien es mutig von Ellen Sandberg, die Schwächen ihrer Charaktere so stark in den Fokus der Geschichte zu stellen. Mir persönlich hat dies sehr gut gefallen, denn es regt zum Nachdenken an. Besonders interessant fand ich die Darstellung der Kindeskinder. Sie sind die Sympathieträger auf der Suche nach der Wahrheit. Sie agieren quasi als Vermittler zwischen den Fronten. Man spürt beim Lesen, dass die Autorin viel Zeit in die Ausarbeitung ihrer Figuren investiert hat. Nur die Inszenierung der Pia konnte mich in Teilbereichen nicht ganz überzeugen. Die Handlung springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und entschlüsselt Stück für Stück, was sich in der Sommernacht 1998 auf Gut Graven ereignete. Ich mochte die geheimnisvolle Buchatmosphäre, die Tempo in die Story bringt. Aufgrund der detaillierten Ortsbeschreibungen konnte ich mir die räumlichen Gegebenheiten gut vorstellen und habe nebenbei interessante Hintergrunfinformationen rund um den Weinanbau erhalten. Für mich war dieser Roman ein fesselndes 5 Sterne-Lese-Highlight! „Verrat trennt alle Bande“ - wie schon Friedrich Schiller zu sagen pflegte. Die Leseprobe am Ende des Buches hat meine Neugier auf den Vorgängerroman von Ellen Sandberg geweckt.

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Könntet ihr ein Geheimnis 20 Jahre mit euch herumtragen? _________________ *** REZENSION von ©Flotte Buchlotte*** _________________ Angaben zum Cover: Dieses Buchcover mit dem abgelegenen Weingut im Hintergrund und der düsteren Atmosphäre macht neugierig auf diesen Roman. _________________ Meine Meinung: Das ist bereits der zweite Roman der unter dem Pseudonym der Autorin Ellen Sandberg veröffentlicht wird. Ich war schon sehr gespannt auf dieses Buch, da mit das vom letzten Jahr noch sehr gut in Erinnerung geblieben war. In diesem Buch war man einfach sofort im Geschehen drin. Dies lag zum einen daran, dass die Story im Laufe des Buches immer mehr an Fahrt aufnahm und die Spannung bis ins Höchste auserkoren wurde. Dieser Spannung trugen auch die einzelnen Kapitel bei, wobei die Erzählweise zwischen den Geschehnissen im Heute und denen von vor 20 Jahren, also was sich im Sommer 1997/98 abgespielt hatte wechselte. Der Schreibstil war zudem super angenehm und flüssig zu lesen und man flog nur so über die einzelnen Seiten. Es ging im Wesentlichen um die drei Schwestern Nane, Birgit und Pia, die sich nicht so ganz grün waren. Nane war 20 Jahre im Gefängnis, wo sich ihre beiden Schwestern ein Leben und eine Zukunft aufgebaut hatten. Nane tat mir ein wenig leid, sie kam für mich als guter Charakter rüber, der aus seinen Fehlern zu lernen schien. Zum Glück konnte sie bei ihrer einen Schwester Birgit Unterschlupf und einen neuen Job finden. Birgit war Lehrerin, und auch sie war eine liebevolle und großzügige Person, denn: muss man nicht auch verzeihen können? Dies konnte Pia wie es schien, aber nicht so leicht wie ihre Schwester. Pia war für mich eher die eingebildete von den drei Schwestern, die mit ihrem Ehemann Thomas auf einem Weingut lebte und der es an nichts zu fehlen schien. Mit der Zeit nahm die Anzahl der Verstrickungen zu und es kam somit auch immer mehr ans Tageslicht. Die Autorin wusste von Anfang an, wo ihr Weg hingehen sollte. Es war alles bildlich dargestellt und ich sah mich eine Zeit lang selbst vor der Hütte auf dem Weinberg stehen. Durch die immer wechselnden Perspektiven und Erzählweisen der verschiedenen Personen, war es dem Leser unmöglich, die Sache schon irgendwo zu besiegeln. Das Ende nahm dann noch einmal eine kuriose Wendung, mit der man als Leser so gar nicht gerechnet hätte. _________________ Fazit: Auch das bereits zweite Buch der Autorin konnte mich wieder vollends in seinen Bann ziehen und somit begeistern. Ein spannender Roman, den man auch locker als rasanten Thriller einstufen lassen könnte. Im Vergleich würde mir denke ich aber das erste Buch einen Ticken besser gefallen, da dieses einen Hauch von historischem bereithält und dies hier eher ein Familiendrama/Tragödie ist. Aber nichts desto trotz volle: --> 5 von 5 Sterne <--

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„Der Verrat“ ist ein fesselndes Familiendrama, in dem psychologische Aspekte eine vorherrschende Rolle spielen. Die Autorin erzählt die Geschichte dreier Schwestern: Ariane (Nane), Birgit und Pia. Nane kommt gerade auf Bewährung aus dem Gefängnis frei, in dem sie eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes verbüßt hat. Birgit führt das Antiquitätengeschäft der Eltern und Pia ist Restauratorin und lebt mit ihrem Mann Thomas auf dessen erfolgreichem Weingut. Schnell wird klar, dass es in dieser Familie kaum Harmonie gibt, einzig Birgit hält das instabile Gefüge mit ihrer diplomatischen Art noch etwas zusammen. Nane will nur eines: die Ereignisse vor 20 Jahren aufklären, um endlich Gewissheit zu haben, wie schwer ihre Schuld wirklich wiegt. Doch Pia will das um jeden Preis verhindern … das Rachespiel beginnt. Die Charaktere sind allesamt sehr fein ausgearbeitet, facettenreich und wirken lebendig und glaubwürdig. Leider sorgt zu viel Authentizität bei mir meist dafür, dass ich für die Personen keine uneingeschränkte Sympathie empfinden kann. So ging es mir auch hier und am meisten mochte ich Mark, den Ex-Mann von Nane. Trotzdem konnte ich gut mitfühlen, vor allem mit Nane. Die Story wird auf zwei Zeitebenen erzählt: wir lesen in wechselnden Kapiteln, was in der Gegenwart geschieht und was vor 20 Jahren passierte. Dies ist so vielschichtig, dass immer wieder neue Enthüllungen für Überraschungen sorgen und dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Fesselnd und mitreißend wird man immer weiter in einen Strudel aus Rache, Hass, Sucht und zerstörerischer Leidenschaft gesogen, dem man bis zur letzten Seite nicht mehr entkommt. Der Schreibstil ist atmosphärisch und niemals langatmig, obwohl die Ereignisse sehr ausführlich erzählt werden. Das Ende lässt Spielraum für eigene Interpretationen und ich fand es sehr stimmig. Besonders interessant war für mich die psychologische Komponente: welche Macht haben unsere Gefühle über uns und wie bestimmen sie unser Handeln? Können wir dem bewusst entgegensteuern oder sind wir hilflos ausgeliefert? Ein intelligent gestrickter Roman, der viele unterhaltsame Lesestunden garantiert. Das Buch empfehle ich gerne weiter an alle, die spannende Familiengeschichten oder auch Psychothriller mögen.

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Kurze Zusammenfassung: Pia ist glücklich mit ihrem Mann Thomas. Thomas könnte vom Alter her fast ihr Vater sein, doch beide haben sich ein schönes gemeinsames Leben aufgebaut, eine kluge und fleißige Tochter und gehen erfolgreich ihren Berufen nach. Dann tritt Nane wieder in ihr Leben und scheint dieses Glück zerstören zu wollen. Vor zwanzig Jahren brachte Nane Thomas Sohn Henning um und nun ist Nane auf Bewährung frei. Nane sucht nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis schnell den Kontakt zu Thomas. Seit zwanzig Jahren sucht sie nach Antworten die ihr nur Thomas geben kann. Doch die Begegnung endet für Thomas im Krankenhaus und Nane muss sich ihre Antworten an anderer Stelle suchen. Pia, Thomas Frau und Nanes Schwester, will dies verhindern, denn Pia weiß mehr über die Nacht von Hennings Tod als Nane ahnt. Während Nane verzweifelt versucht mit ihrer Schuld zu leben und Klarheit zu bekommen, wird immer deutlicher, dass sie schon vor vielen Jahren zum Spielball wurde .... Fazit: Ellen Sandberg hat hier ihren zweiten Roman präsentiert und auch dieses Buch ist eine überaus gelungene Geschichte, die der Spur einer Schuld über Generationen folgt. Schuld vergeht nie und auch wenn der Schuldige schon lange aus dem gemeinsamen Leben verbannt wurde und die Tat fast in Vergessenheit geraten ist, wird es immer Menschen geben die noch an dieser Schuld tragen oder durch diese Schuld leiden. Die Schuld wird sich immer einen Weg an das Licht suchen und dauert es noch so lange. In diesem Roman liegt die Schuld zwanzig Jahre zurück und alle Beteiligten hatten ebenso viel Zeit sich das Leben unter den dadurch veränderten Umständen einzurichten. Sonja, Hennings Tochter, wuchs nun ohne Vater auf, mit einer Mutter, die den Kontakt zur väterlichen Familie unterband, Nach vielen Jahren fand sie den Weg zurück zu Thomas, ihrem Großvater, wird aber von Pia, ihrer Stiefgroßmutter nur mit wenig Wärme aufgenommen. Margot, Thomas Ziehschwester, rechnete sich nach Hennings Tod aus, dass eines Tages ihr Sohn Marius das Weingut der Familie von Manthey übernehmen wird. Doch Lissy, die spät geborene Tochter von Pia und Thomas, durchkreuzt ihre Pläne. Pia hat Nane ganz aus ihrem Denken gestrichen und versucht nach der Tat mit Thomas ein glückliches und normales Leben aufzubauen, bis Nane Antworten sucht, die Pia ihr auf keinen Fall geben darf. Birgit, Nanes und Pias Schwester, hat sich nach einem eigenen Fehltritt mit ihrem Leben und ihrem Platz in der Familie arrangiert und steht nun zwischen ihren Schwestern. Lissy, Pias und Thomas Tochter, wurde nach der Tat geboren, doch durch ihre Position in der Erbfolge ist auch sie von den unmittelbaren Folgen durch Hennings Tod betroffen.... So könnte ich noch einige Personen mehr aufzählen deren Leben sich direkt oder indirekt durch diese alte Schuld verändert hat. Doch diese Menschen erleben die Veränderungen nicht gemeinsam, sie tauschen sich nicht aus, reden nicht. Sie gehen vielmehr ihren eigenen Interessen nach und versuchen ihre Zukunft auf einem Fundament voller unausgesprochener Dinge aufzubauen. Erwartungen, Forderungen, Wünsche und Ziele werden mehr oder weniger eigennützig verfolgt und damit werden die Leben der Beteiligten ein zweites Mal einer Manipulation unterzogen. Doch was ist, wenn alles, woran diese Menschen glaubten gelogen ist? Wenn alle Vorwürfe an den Falschen gerichtet wurden, das Vertrauen manipuliert wurde? Was passiert dann mit diesem fragilen Gefüge? Was würden sie tun um die Wahrheit unter Verschluss zu halten oder zu was sind sie fähig, wenn die Wahrheit ans Licht kommt? Auf einfühlsame und doch äußerst spannende Weise geht Ellen Sandberg diesen Fragen nach. Dabei gelingt es ihr, mit manchmal nur wenigen Sätzen, eine Charakterstudie der Protagonisten zu entwickeln, dass einem die Person förmlich aus dem Roman entgegen springt. Obwohl ich mit dem Milieu, in dem der Roman spielt, nichts zu tun habe, hatte ich trotzdem das Gefühl die Personen alle zu kennen. Die Charaktere sind alle sehr vertraut, weil ihre Persönlichkeiten auch in der realen Welt zu finden sind. Auch die Familiengefüge kann man genau so in der Realität wiederfinden. Wenn man sich die üppige Kulisse des Weingutes und ein paar Millionen Einkommen weg denkt, dann kann man diese Strukturen vielleicht sogar in der eigenen Umgebung wieder finden. Dadurch bekommt die Geschichte noch mal eine ganz eigene Lebendigkeit. Mich hat "Der Verrat" sehr begeistert und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Ellen Sandberg ist das Pseudonym der bekannten Krimi-Schriftstellerin Inge Löhnig und auch unter dem Pseudonym, mit einem ganz anderen Blickwinkel der viel tiefer geht, als in ihren Krimis, hat sie wieder einen Pageturner geschaffen.

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