Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Murder Park

Jonas Winner

(34)
(35)
(23)
(7)
(1)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Meine Meinung: Der Klappentext dieses Buches hat sofort mein Interesse geweckt. Nicht zuletzt da mich die Handlung rund um den Vergnügungspark sofort an "Joyland", einen meiner Lieblingsromane von Stephen King, erinnerte. Extrem gespannt, war ich daher also, was genau der gute Herr Winner mit diesem außergewöhnlichen Setting anstellen würde. Leider wurde ich aber herb enttäuscht. Fangen wir jedoch von vorne an. Das erste Drittel des Romans war nämlich durchaus spannend aufgebaut. Die Idee des Romans war mir neu und ich war neugierig, was die Charaktere im Murder Park erleben würden. Besonders gut haben mir hierbei auch die kleinen Interviews gefallen, die zwischen den Kapiteln eingeschoben wurden. Durch sie haben wir mehr über die Charaktere erfahren und es wurde außerdem neue Fragen und Möglichkeiten aufgeworfen, sodass man schon bald jeden in Verdacht als Mörder hatte. Ab einem gewissen Punkt jedoch ließ der Roman stark nach. Zu den Charakteren konnte ich das ganze Buch über keinen Bezug aufbauen und ihre Handlungen waren mir teilweise sehr unverständlich. Gerade unser Protagonist Paul Greenblatt konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Er war mir äußerst unsympathisch und reagierte auf jede Situation völlig aggressiv, sodass ich mir mehrmals die Frage stellte, warum er dem Wochenende im Murder Park überhaupt zugestimmt hatte. Desweitern gab es einige Sexszenen in diesem Buch, die meiner Meinung nach, völlig unpassend waren. Sie trugen nichts zur eigentlichen Handlung bei und ich habe mich oft gefragt warum sie überhaupt eingebaut wurden. Auch der Schreibstil konnte mich leider nicht überzeugen. Er war zwar nicht außerordentlich schlecht, jedoch auch leider nichts Besonderes. Der Autor beschreibt Szenen sehr überstürtzt und fast schon hektisch, sodass man des Öfteren einen Satz nochmal lesen musste um überhaupt verstehen zu können was gerade passiert ist. Außerdem fand ich den Schreibstil teilweise auch einfach ein wenig unschön. Gerade wenn es darum ging Geräusche zu beschreiben, verwendete der Autor gerne Wörter wie "WUMM" oder "WUSCH". Das ist vielleicht akzeptabel für einen Comic, jedoch habe ich hier etwas mehr erwartet. Was ich sehr schade fand war, dass das Setting fast überhaupt nicht ausgenutzt wurde. Die meiste Zeit spielte der Roman sich im Hotel ab und auch hier hätte man mehr rausholen können. Was mich jedoch am meisten enttäuschte, war das Ende. Für mich war es sehr weit hergeholt und einfach nur zu viel des Guten. Ich hatte das Gefühl, man wollte hier noch einmal mit einem großen Plottwist beeindrucken, der jedoch nach hinten losging. Fazit: Ein Buch mit einer außergewöhnlichen Idee, deren Potenzial jedoch leider nicht ausgeschöpft wurde. Schade! Ich hatte mehr erwartet.

Lesen Sie weiter

Das Buch ist gesplittet in Hauptstory und Interviews der Kandidaten. An sich ein interessanter Aufbau, für mich war es aber leider nichts. Ich fand die Interviews eher nervig, was aber auch zum Großteil an den Personen lag. Die Charaktere sind mir direkt zuwider gewesen. In den Interviews wirken alle ziemlich gestört und daher für mich auch wenig authentisch. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass diese ganze Murder Park-Sache auf eine riesige Freakshow mit psychisch kaputten Leuten hinausläuft :-/ Ich konnte mich leider in niemanden nur ansatzweise hineinversetzen. Generell hat mich das ganze Szenario an eine Mischung aus Simon Beckett’s Kalte Asche und dem Brettspiel Cluedo erinnert. Mich konnte diese ganze Story so überhaupt nicht packen, was ich eigentlich schade finde. Denn eigentlich mag ich solche „Der Mörder ist unter uns, nur wer ist es“-Geschichten ganz gerne. Wenn sie auch gut und spannend gestaltet sind. Hier war das aber für mich leider nicht der Fall. Eher hatte ich das Gefühl, dass eine Leiche der anderen im Akkord folgt. Der Hintergrund mit den Sternzeichen gefällt mir jedoch sehr gut! Es ist mal was anderes und ich finde generell diese ganze Astrologie-Systematik ganz interessant! Jedoch hätte ich mir auch hier eine teils andere Umsetzung gewünscht und auch spannender gefunden. Das Ende war dann leider für mich total übers Ziel hinausgeschossen. Nicht nur, dass es maßlos übertrieben war, sondern auch in meinen Augen absolut unrealistisch. Hier wäre weniger mehr gewesen, aber jetzt kann ich auch verstehen, warum so viele sagten „Dieses Buch spaltet die Leserschaft“. Dem ist wirklich so und ich gehöre da definitiv zur „Geht gar nicht“-Fraktion -.- Ihr merkt, mir hat es leider nicht gefallen. Daher kann ich auch nicht mehr als 1,5 Sterne geben.

Lesen Sie weiter

Allein die Inhaltsbeschreibung hat mich auf dieses Buch neugierig gemacht. Für mich klang es nach einem gruseligen und spannenden Thriller ganz im Stile eines Horrorfilms. Der Anfang hat mich auch wirklich noch faszinieren und fesseln können. Die Szenerie ist der Hammer. Doch leider ließ dies dann spätestens im letzten Drittel rapide nach. Anfangs war ich wirklich von der Geschichte überzeugt. Die Charaktere und der Handlungsort haben mir wirklich gut gefallen. Auch der Schreibstil von Jonas Winner ist sehr lebhaft und oft konnte ich mir die Szenerie wie in einem Film bildhaft vorstellen. Doch dann handelt die Hauptperson in meinen Augen manchmal sowas von unlogisch und einige Spannungsbögen werden gestreut, die viel zu schnell aufgeklärt bzw. zu schnell abgehandelt werden und das stört extrem. Ab einem gewissen Punkt fehlte mir die Beziehung zu den Einzelschicksälen und den Charakteren. Es war für meinen Geschmack alles etwas zu blass. Niemand ging mir nah und nachvollziehbar empfand ich vieles einfach nicht. Vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen konnten mir nichts geben. Gerade die Hauptfigur Paul Greenblatt gefiel mir mit am wenigsten. Er ist mir null sympathisch und seine Neigungen und Eigenarten haben mich nicht angesprochen. Die Sexszenen (vor allem die letzte) empfand ich als unpassend und sie haben zudem absolut nichts mit dem Handlungsverlauf zu tun oder gaben der Geschichte einen schönen Handlungsstrang oder Mehrwert. Oft habe ich mich gefragt, warum diese Szenen überhaupt sein mussten. Die Auflösung der ganzen Geschichte hat mir leider auch nicht gefallen und ich dachte auf den letzten Seiten wirklich, dass nochmal ein Twist kommt, aber weit gefehlt. Alles in allem konnte mich das Buch, trotz starkem Plot und toller Einleitung, nicht begeistern. Schade und wirklich verschenktes Potenzial auf allen Linien. Fazit: Das Ende hat dem Buch das Genick gebrochen.

Lesen Sie weiter

Paul Greenblatt darf als einer der ersten Menschen den neuen Murder Park besichtigen. Als Teil des Presseteams dürfen er und elf weitere Teilnehmer den Park noch vor der eigentlichen Eröffnung besuchen und sich ein Bild des Konzepts machen. Doch nicht alle haben dabei ein gutes Gefühl, denn der Park befindet sich auf dem Gelände des alten Zodiac Island, einem Freizeitpark, der nach drei brutalen Morden vor 20 Jahren geschlossen wurde. Und natürlich ist dieses Gefühl durchaus berechtigt, denn auch die Pressegruppe scheint dort nicht sicher zu sein… Was den Anschein einer spannenden Story machte, ließ mich weitgehend unbefriedigt zurück. Ich muss sagen, dass mich Cover und Klappentext ohne große Umschweife überzeugt haben, die Geschichte selbst aber einige Logikfehler aufweist, die zum Ende hin immer schlimmer wurden und die Auflösung wenig authentisch wirken ließen. Dass Paul die Fähre im Sturm fast nicht erkannt hat, im nächsten Augenblick aber auf dem Außenbereich des Schiffs ohne Probleme etwas auf einem Zettel lesen kann und es dann wieder stürmt, sobald er in der Kabine steht, ist dabei noch der kleinste Stolperstein, trägt aber trotzdem nicht zur Leselust bei. Doch nicht nur die Logikfehler machten wenig Lust auf das Buch, auch der Schreibstil ließ mich immer wieder genervt seufzen. Ständig kommen Wiederholung von Worten oder Teilsätzen vor, was den Lesefluss sehr störte und mich passenderweise an eine ruckelige Achterbahnfahrt erinnerte, die mir aber keinen Spaß machte. Auch mit den Charaktere wurde ich nicht wirklich warm. Der Protagonist Paul Greenblatt war für mich immer noch eine der sympathischeren Personen, dreht aber irgendwann so ab, dass ich ziemlich genervt war. Von den anderen Charakteren möchte ich gar nicht weiter reden, denn die steigen bereits so verworren und nebulös ein, dass ich sie teilweise beim Lesen sogar verwechselt habe. Sie hatten für mich einfach keinenlei Tiefgang. Da trugen auch die zwölf Interview mit den einzelnen Personen, die es zwischen den Kapiteln der Geschichte gibt, nicht wirklich zur Verbesserung der Situatiion bei. Man erfährt zwar so ein paar Details zu Pauls Reisebegleitern und auch, warum gerade sie ausgewählt wurden, aber ich konnte einfach keinen Bezug zu ihnen aufbauen. Während des Lesens von Murder Park fielen mir immer wieder diese typischen Horrorfilmszenen ein, in denen man beginnt die Leinwand oder den Bildschirm anzuschreien, um die Personen davon zu überzeugen, dass sie gerade im Begriff sind absoluten Bockmist zu verzapfen und ja, ich saß oft da und hätte dieses Buch gern angeschrien. Die Handlungen sind einfach zu oft völlig irrational, (Möchtegern-)Sexszenen werden an die unpassendsten Stellen gesetzt und auch sonst schlug meine Hand so oft gegen meine Stirn, dass ich wirklich Angst hatte dieses Buch mit einem Haufen blauer Flecken im Gesicht zu beenden. Fairerweise muss ich sagen, dass es trotzdem einige Stellen gab, die ich so nicht hab kommen sehen und die für meinen Geschmack sehr gut umgesetzt waren. Nur waren es leider zu wenig, was wirklich schade ist, denn man merkt daran, dass einiges an Potential verschenkt wurde und viele Momente, insbesondere die finale Auflösung einfach zu gewollt und konstruiert waren. Da das Buch also doch seine guten Momente hat, fällt es bei mir in die Kategorie Mittelding.

Lesen Sie weiter

Ich habe in eine Rezension gelesen, dass man dieses Buch entweder liebt oder hasst. Mit dieser Erwartung ging ich wohl auch an dieses Buch hin. Nach dem Lesen blieb ich erst mal überfordert zurück - es war ganz und gar nicht das, was ich erwartet hatte. Aber es war, und das muss ich leider auch schon gleich sagen, nicht besser als das, was ich erwartet hatte. Ich habe ziemlich lange für das Lesen dieses Buches gebraucht und habe auch zwischendurch ein anderes Buch gelesen. Schuld daran war zum einen meine eigene Fantasie, die sich wohl an diesem Buch aufgeilte und mir merkwürdige Träume und hin und wieder Schlaflosigkeit schenkte, aber andererseits auch eine gewisse Langeweile, die mich zwang, etwas anderes zu lesen. Hr. Winner hat irgendwie fesselnde Art zu schreiben und doch fehlt ihm was. Vielleicht lag es auch am Plot, der schon bei der ersten Zusammenkunft der Protagonisten auf dem Boot eine sehr unrealistische Note bekam und mich abstieß - nicht fasziniert abstieß, sondern eher: 'Wie kommt man den auf sowas?' abstieß. Und das ging so weiter - einer nach dem anderen kam ums Leben, man hatte kaum einen Mord verdaut, lag da schon die nächste Leiche vor einem - bei 11 Personen in knapp 3 Tagen könnt ihr Euch vorstellen, wie es da zuging. Ich empfand das als too much. Und obwohl Herr Winner die Leute wie die Fliegen sterben lies und auch hin und wieder die neue Einrichtung (nämlich Rekonstruktionen der Tatorte der vor 20 Jahren ermordeten Frauen) mystisch beschrieb und auch eine Gestalt mit Baby-Maske und glühenden Augen auftauchte, kam für mich hier nicht so richtig Spannung auf (trotz meiner Albträume). Der Wille des Autors war definitiv da und am Anfang war es auch noch etwas unterhaltsam und rätselhaft und auch etwas spannend, aber vor lauter Morden hat man irgendwann den Überblick verloren und ist vielleicht auch ein bisschen abgestumpft - manchmal ist weniger eben doch mehr. Immer wieder wird auch Bezug auf Charaktere genommen, in dem zwischen den Kapiteln immer wieder Interview-Auszüge zu finden sind, die vom Psychiater mit den jeweiligen Personen geführt werden. Hier werden hin und wieder falsche Spuren vom Autor gelegt und man ist hin und her gerissen, ob jetzt einer der vorhandenen Personen der Mörder ist oder ob doch noch eine zusätzliche Person sein Unwesen auf dieser Insel treibt. Letztendlich gibt das alles aber keinen Hinweis darauf, wie das Ende abläuft. Tatsächlich bin ich auch über das Ende sehr zwiegespalten. Einerseits wurde mir ein paar Seiten vor Schluss (und noch bevor man eine Ahnung bekommen kann, was da eigentlich lief) mit einem Schlag klar, was hier läuft und da war ich dann doch sehr auf die Reaktion des Hauptprotagonisten gespannt. Und andererseits bin ich über das, was dann alles noch kam, doch recht enttäuscht - es war meiner Meinung nach zuviel, ja direkt unnötig und auch total unauthentisch. Wäre ich in dieser Situation gewesen, ich wäre saumäßig wütend gewesen - und nicht später noch fröhlich mit der neuen Tussi mit dem Boot weggefahren. Meine Rezension ist vielleicht hier und da ein wenig kryptisch, aber es ist sehr schwer, dieses Buch zu beurteilen, ohne zu spoilern. Und Spoilern ist hier wirklich nicht drin, sonst ist das meiner Meinung nach eh schon schwächliche Buch endgültig dahin. Vielleicht hatte ich eine zu hohe Erwartung und vielleicht hab ich mir zu viel unter 'Murder Park' vorgestellt und vielleicht lag es auch daran, dass ich schon selbst über eigene Ideen zu einem Thriller in einem Vergnügungspark nachgedacht hatte - egal, woran es lag: Ich wurde schon recht enttäuscht zurück gelassen. Herr Winner hatte ein paar gute Ansätze und ich will ihm auch nicht absprechen, dass er nicht schreiben kann - leider finde ich 'Murder Park' einfach nicht gelungen. Die Idee find ich, wenn ich im Nachhinein drüber nachdenke nicht schlecht, aber vielleicht hätte man dann nicht so sehr auf den 'Murder Park' pochen sollen und man hätte vielleicht noch mehr Bezug auf die Reaktionen des Hauptprotagonisten nehmen sollen. So wirkt es für mich ein bisschen zusammen gewürfelt.

Lesen Sie weiter

Zodiac Island war ein beliebter Vergnügungspark vor der Ostküste der USA - bis dort 3 Frauen bestialisch ermordet wurden. Der Täter wurde gefasst, der Park für über 20 Jahre geschlossen. Nun soll er wiedereröffnen, jedoch nicht als Freizeitpark für Kinder, sondern als Spielwiese für Erwachsene, die dem Nervenkitzel fröhnen: Murder Park lädt zum Ermitteln. Wenn man denn lebend rauskommt... "Murder Park" war mein erster Thriller von Jonas Winner und hat mich leider enttäuscht zurückgelassen. Ich habe von dem Autor viel gutes gehört und auch die Grundidee des Buches klang sehr vielversprechend. Leider wurde es ein Freitag, der 13. - Remake ohne Grusel, dafür mit viel gewollter sexueller Spannung. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dieser wechselt sich kapitelweise mit Ausschnitten aus Interviews der Teilnehmer ab. Diesen Aufbau fand ich von Beginn an interessant, da ich so nicht nur die Figuren in Aktion, sondern auch sehr intim im Zwiegespräch kennen lernen konnte. Auf der Insel selbst folgt man dem Blogger und Journalisten Paul, dessen eigene Vergangenheit mit Zodiac Island zusammenhängt. Und Paul ist von Beginn an skeptisch, was das neue Projekt "Murder Park" angeht. Ich selbst fand die Idee, einen Freizeitpark rund um Serienmörder aufzubauen, durchaus attraktiv, bis...ja bis der Autor eine Idee einbaut, die ich nicht nachvollziehen konnte: Murder Park ist für Singles gedacht. Während man einen fiktiven Mörder jagt, soll man sich näher kommen... Die Idee kommt mir leicht bekannt vor - richtig! Die Filmreihe "Freitag, der 13." läuft nach dem ähnlichen Prinzip: junge Menschen fahren in die Wildnis, vergnügen sich im See und miteinander und ein Mörder treibt sein Unwesen. Diese Idee war in den 80ern ein Erfolg. Mich hat es jedoch abgeschreckt und ich konnte Pauls Bedenken, die er sehr deutlich äußert, sehr gut nachvollziehen. Nun lasse ich mich ja von eigensinnigen Ideen des Autors selten aufhalten. Hier jedoch kommt noch etwas anderes hinzu, was mich dann aufgeben ließ: die fehlende Atmosphäre. Murder Park bietet sehr viele Gelegenheiten und Ecken zum Gruseln, Jonas Winner reißt diese aber nur an und konnte für mich nicht die Gefühle seiner Figuren transportieren. So blieb die Story statisch und auch Überraschungsmomente verpufften. Schade! Der Stil des Autors ist gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist distanziert, um Details bemüht, blieb mir aber fern. Ich konnte keine Beziehung zu den Figuren aufbauen. Fazit: Murder Park? Mörderlangweilig. Schade!

Lesen Sie weiter

"Wir haben auch Erkenntnisse über Verätzungen am Kopf, am Gesicht, innerhalb der Mundhöhle..." Paul setzte die Brille wieder auf. Sein Blick tastete sich zum neuen Bild auf der Anzeigetafel. Er fühlte, wie sich sein Bauch nach innen wölbte. "...wichtig gewesen zu sein, dass die Opfer noch lebten, deshalb das Adrenalin", fuhr die Frau fort. "Zugleich aber hatte er es offenbar darauf abgesehen, seine Opfer sozusagen dicht an die Grenze zum Tod heranführen. Zum einen mit den Verätzungen und Injektionen, zum anderen aber auch, indem er Flüssigkeiten aus Tierkadavern entnommen und ihnen verabreicht hat. Und dies offenbar aus keinem anderen Grund, als um sie...in gewisser Weise krank zu machen." -- INHALT: Vor 20 Jahren sind im Vergnügungspark Zodiac Island drei junge, alleinerziehende Mütter getötet worden. Als Mörder wurde Jeff Bohner verhaftet und hingerichtet. Nun soll aus der Insel der Murder Park werden - voller Ausstellungsstücke früherer Serienkiller und verbunden mit einem Spiel rund um den mörderischen Nervenkitzel. Der Blogger Paul Greenblatt ist als einer von zwölf Pressevertretern zur ersten Runde des Spiels eingeladen. Doch als bereits nach kurzer Zeit Menschen zu sterben beginnen, scheint es sich in tödlichen Ernst zu verwandeln... MEINE MEINUNG: Jonas Winners letzten Roman, "Die Zelle", habe ich als intensiven, verstörenden und spannenden Thriller empfunden, der mich lange nicht losgelassen hat. "Murder Park" war dementsprechend natürlich ein Muss - und Geschichten, in denen nach und nach die Anzahl der Personen dezimiert wird, bergen oftmals ein besonderes Spannungspotenzial. Was allerdings nicht aus dem Klappentext hervorgeht, ist, dass der Murder Park sozusagen als Partnerbörse fungieren soll und der gesamte Inhalt daher sehr stark sexualisiert ist - so stark, dass es mir schon bald auf die Nerven ging. Was im letzten Roman noch eine Funktion hatte, wirkt hier nur noch wie ein Mittel zum Zweck. Paul Greenblatt ist leider außerdem kein besonders sympathischer Protagonist. Er hat eine schwerwiegende Vergangenheit, die ihn verständlicherweise nicht loslässt, dennoch benimmt er sich anderen Personen gegenüber aber sehr seltsam. Gerade bei den Erlebnissen seiner Kindheit ist es verstörend, wie versessen er auf jede Intimität ist und in welch absurden Situationen er an Sex denkt. Die anderen Figuren besitzen dafür allerdings so gut wie gar keine Persönlichkeit und erscheinen regelrecht austauschbar. Es kam nicht selten vor, dass ich nicht mehr wusste, wer nun wer ist und welche Aufgabe wer übernimmt. Die Frauen scheinen sowieso mehr zum Zwecke der sexuellen Erregung dabei zu sein (und sie bieten sich auch bereitwillig an), die Männer sind dafür fast alle extrem aggressiv, was sehr eindimensional wirkt. Nachdem der Roman relativ langsam beginnt und erst einmal die Ausgangssituation schafft, nimmt er nach circa 100 Seiten stark an Fahrt auf. Die Charaktere sterben wie die Fliegen, wobei allerdings weniger eine bedrohliche Atmosphäre geschaffen als eher ein Gefühl des Ekels hervorgerufen wird. Interessant sind die zwischengeschobenen Interviews mit jeder der Figuren, wobei es mir jedoch sehr unglaubwürdig erschien, wie bereitwillig diese ihre intimsten Geheimnisse offen legen - insbesondere auch hier wieder, was ihr Sexualleben angeht. Zum Ende hin ergeben einige vorherigen Details im Zuge der Auflösung durchaus Sinn, das Motiv des wahren Mörders auf der Insel ist aber eher an den Haaren herbeigezogen, da er sich durch seine Taten nur selbst in Gefahr bringt. Der Schluss ging mir viel zu schnell und hatte auch weniger mit Ermittlung und Hinweisen zu tun, als viel mehr mit Zufällen, sodass das Ganze nie wirklich realistisch wirkt. FAZIT: Wo der letzte Roman von Jonas Winner mich fesseln und schockieren konnte, hat mich "Murder Park" leider ziemlich enttäuscht. Die Geschichte ist viel zu stark und unnötig sexualisiert, und die Entwicklungen sind eher unrealistisch. Besonders zum Ende hin wurde es mir leider deutlich zu abstrus. Eher nicht mein Buch. 2 Punkte.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.