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Rezensionen zu
Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden

Genki Kawamura

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Es ist ein philosophischer poetischer Abgesang auf die allgegenwärtigen gesellschaftlichen oder selbst geschaffenen Regeln und Zwänge des Lebens, die uns der Autor Genki Kawamura hier in “Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden” präsentiert. Im Angesicht des Todes lässt er seinen Protagonisten und Ich-Erzähler, den Postboten, die wichtigen Dinge seines Daseins erkennen: Liebe, Freundschaft, Zeit für andere und für sich selbst. Genki Kawamura zeigt, dass ein Mensch auch ohne Termine, ständige Erreichbarkeit und den ganzen medialen Input gut auskommen kann – aber nicht ohne soziale Kontakte. Für eine strikt durchgeregelte Gesellschaft wie die japanische (und auch für viele von uns) ein aufrüttelndes Buch, denn das Leben ist tatsächlich endlich und der Mensch hat, wie Genki Kawamura schreibt, eine 100%ge Sterberate. Gewürzt mit vielen popkulturellen Filmzitaten und tragischer Alltagskomik, ist “Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden” eine schöne Parabel auf unsere durchgetaktete Zeit

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Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so recht, wie ich heute am besten anfangen soll. Sprechen wir vielleicht erst einmal, über diese grandiose Grundidee! Was würdet ihr wohl an Stelle des Teufels verschwinden lassen? - Eines muss man Genki Kawamura auf jeden Fall lassen: Er scheint unglaublich viel Phantasie zu haben ... und einen absolut großartigen Humor. Sein Teufel hat mich wirklich sehr gut unterhalten. Er besticht durch eine sehr trockene und direkte, ja und manchmal auch schadenfrohe Art und Weise, die mir persönlich sehr sympathisch war und dank der ich mich bestens amüsieren konnte. (Ob das vom Autor so gewollt war, kann ich leider nicht sagen - vielleicht besitze ich auch einfach nur ein eigenartiges Verständnis von Sympathie und Humor. Das ist vermutlich wieder eines der Dinge, bei denen jeder Leser selbst herausfinden muss, ob er es ähnlich sieht.) Die Geschichte ist zudem sehr angenehm zu lesen. Herr Kawamura hat einen recht einfachen Schreibstil, der sich schnell und flüssig lesen lässt, dabei aber dennoch sehr schön und verbildlichend ist. Auch die Einteilung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Jedem Tag - und jeder Sache die verschwindet - ist ein Kapitel gewidmet. Die einzelnen Kapitel sind alle ziemlich ähnlich aufgebaut. Ich kann ehrlich gesagt nicht so richtig erklären, welche Wirkung das auf mich hatte - allerdings ist es mir irgendwie positiv aufgefallen. Daher wollte ich es wenigstens einmal erwähnen. Mein Problem ist nur, dass ich aus dem Buch keinerlei tiefgründige Aussage ziehen konnte. Sicherlich gibt es ein paar Gedankengänge, die wichtige Grundaussagen beinhalten - allerdings waren darunter keine, auf die ich nicht selbst schon einmal gekommen wäre. Die Denkweise des Protagonisten wirkte teilweise unfassbar oberflächlich - und die einzige Sache, die diese mir eindeutig übermitteln konnte, war, dass er scheinbar ein total verrückter Katzennarr ist und alles andere auf der Welt für ihn so gut wie unwichtig ist! Dieser Eindruck wird noch durch die Tatsache verstärkt, dass offenbar kein Charakter im Buch einen Namen hat - bis auf die Katze. Die Geschichte wirkte dadurch unglaublich distanziert und emotionslos. Obwohl unser Protagonist schließlich irgendwann doch noch zur Vernunft gelangt, konnte auch dies mich emotional nicht wirklich abholen - das Ende kommt einfach viel zu schnell und man hat das Gefühl, einfach so im Regen stehen gelassen zu werden. Trotz allem, kann ich nicht behaupten, dass das Buch ein schlechtes wäre. Es konnte mich bestens unterhalten, der Schreibstil war super und die Grundidee ist unglaublich interessant. Fazit Wer ein Buch sucht, was einen Mehrwert bringt und wer erfahren will, was im Leben wirklich zählt - der sollte von "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" lieber nicht zu viel erwarten. Für alle aber, die ein kurzweiliges Buch suchen, was sie gut unterhalten kann - für diejenigen ist "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" genau das Richtige.

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Meine Zusammenfassung: Ein junger japanischer Postbote erfährt, dass er todkrank ist und sehr bald sterben wird. Da erscheint ihm der Teufel höchstpersönlich und macht ihm ein Angebot. Für jeden Tag den er länger lebt, verschwindet etwas von der Welt und der Teufel darf entscheiden was es ist. Als die ersten Gegenstände verschwinden, merkt der Postbote erst wie diese Gegenstände sein Leben beeinflusst haben. Dann schlägt der Teufel die Katzen vor, doch wie ist eine Welt ohne Katzen? Meine Bewertung: Vorab erstmal - Das Buch hat mich an zwei Stellen zum Weinen gebracht. Das waren die Stellen, als es um die Mutter und dem Vater des Postboten ging. Die waren so schön und gleichzeitig so traurig, auch im Hinblick darauf das unser Held dem Tode geweiht ist. Die Geschichte berührt den Leser und auch hier finde ich, dass Japaner eine sehr schöne Art zu schreiben haben. Die Übersetzung ist auf jeden Fall gelungen, die Message von diesem Buch ist gut überbracht worden. Was mir hier allerdings nicht gefällt, ist das manche Sachen sehr schnell abgehandelt worden sind. Der Postbote, hatte eine alte Freundin, die wurde am Anfang erwähnt, taucht aber dann im Laufe des Romanes immer weniger auf. Mir war aber so, als wäre sie eine wichtige Person im Leben unseres Protagonisten. Das Ende ist an sich sehr schön bzw. poetisch, aber vollkommen anders als angenommen und das passt mir hier nicht. Der Roman hat mich total unzufrieden zurückgelassen, obwohl ich mir so viel mehr erwartet habe. Das Cover gefällt mir gut - das zarte Türkisblau gibt einen schönen Kontrast zu den abgebildeten Kirschblüten. Katzen tauchen in diesem Buch natürlich auch auf. Ihnen wird eine besondere Stellung in Beziehung zum Menschen eingeräumt. Daher würde ich es schon einem Katzenfan empfehlen. Japaner haben zu Katzen (jap. Neko) eine besondere Beziehung, immerhin lieben alle Hello Kitty oder die Winkekatze und es gibt Katzencafés. Ich bin froh das Buch gelesen zu haben, auch wenn ich wegen den oben genannten Kritikpunkten nicht alle Sterne geben kann, zumal ich den Preis von 18€ recht hoch finde.

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★★★★★(5 von 5 Sterne) Inhalt: Der junge Postbote bekommt die schlimme Diagnose „Krebs im Endstadium“. Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit, doch was soll er an seinen letzten Tagen noch unternehmen, was will er noch alles sehen ? Als plötzlich der Teufel, in der Gestalt des Postboten, vor ihm steht, ahnt er nicht, dass er eine ganze Welt verändern wird. Der Teufel, den er Aloha nennt, macht ihm ein unschlagbares Angebot. Der Postbote dürfe weiter leben, doch für jeden weiteren Tag soll etwas von der Erde verschwinden, als hätte es dieses nie gegeben. Der Postbote geht auf den Deal ein. Anfangs sind es noch eher harmlose Sachen, aber was, wenn seine geliebte Katze Weißkohl verschwinden soll. Der Postbote muss eine Entscheidung treffen. Wird er seine geliebte Katze für immer verlieren ? Meinung: Wir begleiten den Postboten fast eine Woche lang und erleben mit, wie Dinge von der Welt verschwinden. Dinge, die in der heutigen Gesellschaft als Alltäglich gelten. Doch was wäre wenn das geliebte Handy für immer verschwinden würde ? Wenn das geliebte Haustier einfach nicht mehr da ist ? Würden wir genauso wie der Postbote handeln ? Auf was können wir wirklich verzichten ? Solche Fragen stellt man sich beim Lesen. Das Cover: Als das Buch bei mir ankam, verliebte ich mich sofort, denn es ist so niedlich klein und hat ein wirklich schönes Cover. Mit dem blauen Hintergrund und den Blüten, ahnt man jedoch nicht wie die Geschichte verläuft. Die Geschichte: Die Geschichte regt zum nachdenken an. Sie ist dennoch auch mit Witz geschrieben, so, dass man des öfteren schmunzelt. Die Charaktere: Es gibt nicht viele Protagonisten, dadurch ist die Geschichte wirklich übersichtlich. Namen werden an sich nicht genannt, nur der Teufel und die Katzen werden namentlich genannt. Man kommt gut mit den Charakteren klar, selbst den Teufel beginnt man in der Geschichte zu mögen. Der Schreibstil: Der Schreibstil ist schön und leicht zu lesen, dadurch kann man sich gut in diese Geschichte fallen lassen und das Kopfkino anstellen. Es ist alles sehr gut beschrieben, wodurch das Lesen wirklich Spaß macht. Fazit: Eine schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Mit Witz, Charme und Stil konnte mich die Geschichte überzeugen und deshalb kann ich das Buch empfehlen.

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Wie würde unsere Welt aussehen, wenn von der einen auf die andere Sekunde alle Katzen von der Welt verschwinden würden? Wenn sie plötzlich einfach weg wären und nicht wiederkehren würden? Was würde sich verändern, wie würde sich dein und das Leben aller anderen Menschen verändern? Der Protagonist in Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden sollte ich genau diese Fragen stellen: Schon länger geplagt von Unwohlsein und Kopfschmerzen, erfährt er eines Tages, dass er unter einem unheilbaren Hirntumor im Endstadium leidet und ihm somit lediglich einige wenige Tage zu leben blieben. Als dem Protagonisten nun plötzlich aus dem Nichts der Teufel erscheint und ihm einen Angebot unterbreitet, das sein Leben verlängern könnte, kann er dieses wohl kaum ablehnen. Die Bedingung: Jeden Tag, den er länger leben möchte, muss er sich für eine Sache, ein Ding, irgendetwas auf der Welt entscheiden, das verschwinden sollte. Doch worauf kann die Menschheit schlichtweg verzichten, was könnte jeder Mensch wohl so einfach entbehren – ohne, dass jemand dabei ernsthafte Verluste zu verzeichnen hätte? Der Pakt mit dem Teufel gestaltet sich schließlich dann doch gar nicht so einfach, wie er es sich anfangs vorgestellt hätte, denn wie schon seine Mutter einst gesagt hatte: „Erst wenn man etwas verliert, weiß man es zu würdigen.“ Also was nun, wenn angenommen der geliebte Kater, oder beispielsweise alle Uhren von der Welt verschwänden? Wenn manche Dinge einfach aufhören würden, da zu sein? Wäre dies denn überhaupt denkbar? Wenn er die Uhren verschwinden ließe, was wäre dann der Mensch ohne die Einteilung von Zeit in Minuten und Stunden, was wäre der Mensch ohne die Regeln, die uns die Zeit vorgibt? „Regeln bedeuteten einen Verlust von Freiheit. Ja, wir gingen sogar so weit, uns die Wächter über unsere Unfreiheit an die Wand zu hängen, (…) sie überall dort anzubringen, wo es etwas zu tun gab.“ Und so verschwanden vom einen auf den anderen Tag plötzlich alle Uhren von der Welt… Dies ist eine wunderbare Geschichte, die als Metapher für so Vieles im Leben steht; sie regt an, sich Gedanken zu machen darüber, was im Leben wirklich zählt, was uns wirklich wichtig ist und was hingegen ohne weiteres auch ganz plötzlich von der Welt verschwinden könnte, ohne, dass dies gravierende Unterschiede zur Folge hätte. Es ist ein äußerst (gesellschafts-)kritischer Aspekt, der zwischen all der Ironie, den sarkastischen Zügen, und der surrealen Handlung hervorsticht. Der Roman setzt sich nicht nur mit einer Sinnfrage im Bezug auf Besitz und Verlust aueinander, sondern nimmt auch die Frage auf, was auf dieser Welt den Menschen ausmacht. „Wahrscheinlich hatte alles auf der Welt einen Sinn. Filme, Musik, Kaffee, eben alles. Selbst Dinge, deren Existenz unwichitg erschienen, hatten Bedeutung für die Welt. Was macht denn einen Menschen aus, wenn nicht die zahllosen Dinge, die ihn geprägt haben?“ Bestimmt kann man diese Geschichte auf vielerlei Weisen deuten und auslegen, denn sie bietet genügend Freiraum, sich selbst Gedanken zu machen. Mich persönlich hat dieser Roman tatsächlich einige Tage nicht losgelassen, immer wieder gingen mir Gedanken durch den Kopf, was wohl wäre, wenn die eine oder andere Sache aus meinem Leben verschwände – wie würde ich damit klarkommen, oder würde ich überhaupt damit klarkommen? Was würde sich für mich verändern, wie würde mein Leben dann aussehen? Dieser Roman ist eine wunderschöne Verarbeitung von tiefgründigen Aspekten auf einer Ebene, die mit Sicherheit auch philosphisch unbegeisterten/ uninteressierten Menschen zugänglich ist. – Auf jeden Fall eine Bereicherung für jedes Bücherregal!

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Nachdenklich macht einen das Buch des jungen Autors, Genki Kawamura, allemal. Der Briefträger ohne Namen, der Ich-Erzähler, der mit den Lesern durch das Buch wankt, bekommt die Diagnose, dass er einen Tumor im Gehirn hat und nur noch wenig Zeit auf dieser Welt verbringen wird. Zuhause sucht ihn der Teufel auf und bietet ihm an, dass er für jeden Gegenstand, den er von der Welt verschwinden lässt, einen Tag länger leben darf. Das setzt natürlich sofort die Überlegungen beim Lesen frei: Was würde ich verschwinden lassen? Und da fallen einem auf Anhieb viele Dinge ein. Doch so einfach macht es der Teufel dem Postboten natürlich nicht. Er schlägt Dinge vor und dabei handelt es sich nicht um Bakterien oder Mundgeruch. Es sind jeweils genau die Dinge, die im Leben des Protagonisten eine besondere Rolle gespielt haben: Telefone, Kinofilme, Katzen … Bevor er die Dinge verschwinden lässt, darf er sie noch einmal nutzen und dabei erinnert er sich an sein Leben, an verpasste Gelegenheiten und stellt fest, er sein Leben eigentlich nicht wirklich gelebt hat. Jetzt scheint es zu spät zu sein … Das schmale Bändchen macht sofort neugierig, wenn man es in die Hand nimmt, es stimmt alles: Titelbild, Titel, Klappentext, auch das Buch startet fulminant. Doch irgendwann wird es ein wenig weinerlich, der Ich-Erzähler wiederholt sich und tut sich selbst unendlich leid. Erst das Ende versöhnt einen wieder ein wenig. Trotzdem bleibt die Anregung, darüber nachzudenken, was bleibt, wenn ich gehe? Und will ich das?

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#Werbung #Rezension #Rezensionsexemplar Genki Kawamura "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" C. Bertelsmann Verlag Inhalt: Ein junger Briefträger erfährt überraschend, dass er einen unheilbaren Hirntumor hat. Als er nach Hause kommt, wartet auf ihn der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers. Er bietet ihm einen Pakt an: Für jeden Tag, den er länger leben möchte, muss eine Sache von der Welt verschwinden. Welche, entscheidet der Teufel. Der Briefträger lässt sich auf dieses Geschäft ein. Am Tag darauf verschwinden alle Telefone. Am zweiten Tag die Filme, am dritten alle Uhren. Als am vierten Tag alle Katzen verschwinden sollen, gebietet der Briefträger dem Teufel Einhalt. Und macht etwas völlig Überraschendes ... Genki Kawamura stellt in seinem Roman, von dem in Japan über eine Millionen Exemplare verkauft worden sind, die einfache Frage: Was macht ein gutes und erfülltes Leben aus? Autor: Genki Kawamura, 1979 in Yokohama geboren, ist ein japanischer Filmproduzent und hat mit seinen ersten Roman einen internationalen Bestseller vorgelegt, der auch erfolgreich verfilmt worden ist. Meinung: Ein Buch, welches zum Nachdenken anregt. Was wäre wenn? Was wäre wenn, du dich entscheiden müsstest und alles nach und nach von der Welt verschwinden würde. Ich bin absolut begeistert, wie der Autor diese Idee umgesetzt hat und das auf relativ wenigen Seiten. Wir erleben die Flashbacks des Hauptprotagonisten hautnah mit, tödlich erkrankt lässt er sein Leben Revue passieren und geht in seiner Verzweiflung einen Pakt mit dem Teufel ein. Was ist wirklich wichtig im Leben? Sind es materielle Dinge und Statussymbole oder schlicht und einfach das Leben an sich? Dieser Roman ist TIEFGRÜNDIG und man sollte sich nach dem Lesen wirklich die Zeit zum Nachdenken nehmen! Der Schreibstil ist flüssig und derart Bildgewaltig, das es mir ein Genuss war dieses Buch zu lesen. Einziger Kritikpunkt: das Ende war sehr enttäuschend und nicht passend! Von mir gibt es 4 ☆☆☆☆ und eine absolute Leseempfehlung! Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares ❗

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Was brauchen wir wirklich im Leben, um glücklich zu sein? Unser namenloser Protagonist muss genau das für sich selbst herausfinden. Denn der Pakt mit dem Teufel sieht vor, dass jeden Tag, den er länger auf der Erde verweilen darf, eine andere Sache für immer verschwindet. Klingt machbar, denkt er sich. Da gibt es haufenweise Flecken in der Küche, auf die er verzichten kann, dreckiges Geschirr, Spinnweben. Doch so einfach ist es nicht, ist es nie gewesen. Denn der Teufel war schon zu Zeiten Fausts ein gerissener Widersacher. Natürlich wäre es für uns ein leichtes, auf solche Nichtigkeiten zu verzichten. Doch wie wäre es mit Musik? Filmen? Katzen? Was wäre, wenn alle Katzen von der Welt verschwänden berührt eine Saite in mir, die sich mit solchen Fragen immer wieder auseinander setzt. Was ist wirklich wichtig, damit wir glücklich sind? Sind es Telefone, damit wir unsere Lieben immer anrufen können, wenn wir es wollen? Waren die Menschen früher unglücklich, weil sie kein Smartphone hatten, auf dass sie den Großteil des Tages starren konnten? Sind es Richtlinien und selbstauferlegte Grenzen wie Tage, Monate, Zeiten, die uns zu glücklichen Individuen machen? Oder sind es doch die Lebewesen um uns herum, die für uns ein Leben lebenswert machen? Stellen wir anderes Leben über unseres? Oder sind wir Egoisten? Fragen über Fragen, denen man sich innerhalb dieser kurzen Lektüre widmen kann. Der Protagonist kam mir näher, je länger ich in seinem Leben verweilte. Seine zerrüttete Familie, das langweilige Leben, zu dem er sich selbst verdammte, die unausgesprochenen Worte, die verlorene Zeit. Fazit Genki Kawamuras Roman Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden ist eine gelungene, moderne Art der Gretchenfrage: Nun sag, wie hast du’s mit …? Was wärst du bereit zu opfern, um selbst zu überleben? Nicht nur für Liebhaber japanischer Literatur eine Leseempfehlung, sondern auch für all jene, die es ein wenig melancholisch und nachdenklich mögen.

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