Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Fireman

Joe Hill

(6)
(11)
(6)
(2)
(1)
€ 13,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,99 [A] | CHF 20,00* (* empf. VK-Preis)

„Burner“ nennt man jene Menschen, und es werden immer mehr und mehr und mehr, die von diesen Sporen eines Pilzes infiziert wurden, Male auf der Haut wie Tätowierungen bekommen und dann, ohne Vorwarnung, ohne, dass sie es selbst vorhersagen könnten, von Innen heraus wie eine Fackel beginnen, zu brennen und elendiglich sterben. „Krematorium-Trupp“ nennen sich jene, die zumindest meinen, noch nicht infiziert zu sein und deren Begehr es vordergründig ist, die Seuche einzudämmen. Indem man die „Burner“ zum Brennen bringt, natürlich. Und mitten drin Harper. Krankenschwester. Die mitansehen muss, wie das gesamte Krankenhaus verbrennt, weil „Burner“ auf den Stationen in Flammen aufgehen. Harper, die seit Kindertagen für „Mary Poppins“ schwärmt und immer ein Lied aus dem Film auf den Lippen hat. Harper, deren Mann einen Plan für sie beide hat. Wenn einer der beiden sich infiziert, werden beide in den Freitod gehen. Und Jakob wird von dieser Idee nicht lassen. Und es kommt, wie es kommen muss. Harper stellt die ersten Hautveränderungen fest. Und zugleich, dass sie schwanger ist. Was Jakob nicht abhalten würde, seinen Plan umzusetzen. Zu einem Zeitpunkt, an dem Strom, staatliche Ordnung, Lebensmittel, knapp wird und nach und nach ausfällt. All das, was eine moderne Zivilisation so am Leben hält. Gut, dass es den „Fireman“ gibt. Der ziemlich britisch klingt und sich gibt, der Harper vor Jakob rettet und, noch besser, der einen Zufluchtsort kennt. Eine kleine Kolonie von Menschen, denen es gelungen ist, durch den charismatischen „Pastor Storey“ die Krankheit, das „Dragonscale“, zu kontrollieren. Doch was zunächst ein Grund zur Freude für Harper und ihr ungeborenes Kind zu sein scheint, entpuppt sich, Schritt für Schritt, auch als gefährlich. Denn der Pilz verändert nicht nur die Haut, er bringt nicht zur zum Brennen, er verändert auch die Wahrnehmung. So könnte die Beherrschung dieser Krankheit zwar den Fluch eines schnellen Todes bannen, aber wer weiß, vielleicht trägt dieses „Überleben“ einen neuen, anderen Fluch in sich. In dieser apokalyptischen Welt, die an allen Ecken raucht und in der sich die wahren Charaktere von Menschen zeigen wird, die zu zivilisierten Zeiten einigermaßen „befriedet“ schienen. Auch wenn ein direkter Vergleich wenig statthaft ist, Hill lädt mit breiten Toren dennoch dazu ein. Wenn er im Vorwort erläutert, das er „den großen Rest“ von seinem Vater gelernt hat, wenn er ein Thema wählt, dass für eben diesen Vater, Stephen King, lange Jahre der „schriftstellerische Pool“ war (und manchmal noch ist). Dass Hill fast ebenso flüssig zu erzählen versteht, wie Stephen King, ist das eine, was dieses Buch zu einer anregenden Lektüre gestaltet. Dass er allerdings für die gut 950 Seiten nur eine Erzählperspektive (die von Harper) wählt und ein langsames Tempo anschlägt, das zwar immer wieder Spannung durch kleine „Ankündigungssätze“ setzt („Aber so bald würde sie nicht zurückkehren, erst lange, lange Zeit nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war. Und dann sollte sich alles im Camp verändert haben“), aber im gesamten doch auch Geduld beim Leser erfordert, das sind leichte Wehrmutstropfen. Und auch, dass dieses spielerische „Hineinnehmen des Lesers“ in die Emotionen der Figuren, das Stephen King auszeichnet, bei Hill (noch) etwas farbloser, angestrengter wirkt. Doch das ist Mäkeln schon auch auf hohem Niveau, denn insgesamt funktioniert der Roman gut und lässt den Leser kaum los im Drang zu erfahren, wie es mit wem weitergeht, was Harper und den „Fireman“ verbindet, was für ein Gesicht da in den Flammen des Ofens auftaucht, wie Allie, die „junge, wilde Frau“ sich entwickeln wird und ob es je gelingen wird, dass sich Infizierte und Nicht-Infizierte miteinander arrangieren können.

Lesen Sie weiter

„Es war eine Lust, Feuer zu legen“ -Ray Bradbury: „Fahrenheit 451“- Niemand weiß genau, wie und wann es begonnen hat, aber eine schreckliche Seuche breitet sich rasend schnell aus und lässt die Zivilisation, wie wir sie kennen, untergehen. Übertragen durch Pollen entwickelt sich eine ansteckende Krankheit, die Draco incendia trychophyton, im Volksmund aber Dragonscale genannt wird. Die Haut der Betroffenen weist wunderschöne, farbige Muster auf, die sich jedoch alsbald in Flammen verwandeln und das Opfer ein paar Wochen nach Befall explodieren oder sich selbst von innen heraus verbrennen lassen. Die Bevölkerung versucht sich mit allen Mitteln vor einer Ansteckung zu schützen, so auch die ehemalige Krankenschwester Harper Grayson, die sich in diesem Chaos auf die Suche nach dem legendären Fireman macht, von dem es heißt, er könne die tödliche Seuche kontrollieren… Joe Hill (sein richtiger Name lautet Joseph Hillstrom King) ist bekanntermaßen der Sohn von Stephen King und einer der gegenwärtigen Schriftsteller, die sich souverän in den verschiedensten literarischen Bereichen zu bewegen wissen. Ob es seine Romane oder Kurzgeschichten sind, oder auch seine Arbeiten im Graphic Novel – Sektor, immer beweist er ein Gespür für eine dichte, stringente und fesselnde Erzählung. Schon lange hat er sich dank seines erzählerischen Talents, seiner Eigenständigkeit und seines Erfolgs souverän aus dem Schatten seines Vaters bewegt, so dass ich hier, trotz des Gefühls, Hills persönliches The Stand gelesen zu haben, nicht mehr drauf eingehen werde. Fireman ist eine sehr komplexe, episch aufgebaute Geschichte, die auf knapp eintausend Seiten das Ende der Welt anhand von Einzelschicksalen beschreibt. Auch wenn er mit der Hilfskrankenschwester eine Hauptfigur etabliert, richtet er den Fokus auf den Umgang der Gesellschaft mit der Erkrankung. Während die eine Gruppe die Infizierten helfend akzeptieren, gibt es den anderen gesellschaftlichen Teil, der die Kranken ausrotten möchte, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Detailliert geht er darauf ein, was eine Katastrophe bewirkt und das Wesen jedes einzelnen verändert. Denn Unsicherheit, Gefahr und Angst sorgen für ein flächendeckendes Gefühl der aggressiven Paranoia. Joe Hill ist sowohl ein Kenner der Materie, zudem besitzt er auch ein ausgeprägtes sprachliches Talent. Seine Geschichte wimmelt vor Andeutungen, Referenzen und oftmals versteckten Hinweisen auf andere Werke und all dies ist eingebettet in einem gut lesbaren, häufig eher melancholisch wirkenden Erzählstil. Nicht alles ist gelungen in Fireman. Manchmal tritt die Story ein wenig auf der Stelle, es tauchen ein paar erzählerische Längen auf und nicht jede Figur ist ausreichend farbig skizziert. Aber im Gesamteindruck haben wir hier umfangreiches und faszinierendes Buch, Outside the street's on fire in a real death waltz... -Bruce Springsteen: „Jungleland“- Fireman (Originaltitel: The Fireman, 2016) erscheint in einer Übersetzung von Ronald Gutberlet als Paperback mit Klappenbroschur bei Heyne (960 Seiten, €17,99). Am Ende des Romans befindet sich eine sehr persönliche, sehr sympathische Danksagung. Mit Fireman präsentiert Joe Hill ein sehr ausgereiftes und facettenreiches Buch, welches mit einer interessanten Geschichte und einer sehr detailliert skizzierten Figurenzeichnung zu glänzen weiß. Ein Buch, welches aktuelle gesellschaftliche Themen in einer postapokalyptischen Geschichte bearbeitet und gerade dadurch einen großen Teil seiner Faszination erzielt. Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung! Christian Funke

Lesen Sie weiter

Eine mysteriöse Pandemie und ihre Folgen... Plötzlich ist nichts mehr wie es war - Amerika liegt in Schutt und Asche. Eine weltweite Pandemie ist ausgebrochen, die sich rasend schnell verbreitet. Bei den Infizierten zeigt sich zuerst ein Muster auf der Haut, das ähnlich wie ein Tattoo aussieht und daher Dragonscale genannt wird. Nach den ersten Anzeichen ist es dann meist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Betroffenen urplötzlich in Flammen aufgehen. Die Krankenschwester Harper Grayson kümmert sich aufopferungsvoll um die Betroffenen, bis sie schließlich selbst die ersten verschlungenen Muster auf ihrer Haut entdeckt. Doch sie will kämpfen, denn sie ist schwanger. Um sich und ihr ungeborenes Kind zu schützen, macht sie sich auf die Suche nach dem Mann, der von allen nur "Fireman" genannt wird - er scheint das Feuer kontrollieren zu können. Ihr Weg führt sie schließlich zu einer Gemeinschaft, die Unglaubliches entdeckt hat... Jedoch spitzt sie die weltweite Lage immer mehr zu... "Mit einem Mal war ihr das 21. Jahrhundert abhanden gekommen, genauso plötzlich wie ihre maskierten Besucher. Es war ohne Vorwarnung und ohne Entschuldigung ganz einfach verschwunden und ließ sie nun völlig auf sich allein gestellt zurück." -Seite 94, eBook Dieses ist nur ein kleiner Einblick in den 960 Seiten starken Roman, der eine außergewöhnliche Geschichte bereit hält: Eine Pandemie, die sich durch schwarz-goldene Muster auf der Haut bemerkbar macht und von allen "Dragonscale" genannt wird, verbreitet sich rasend schnell und lässt die Menschen urplötzlich in Flammen aufgehen - ganze Städte wurden durch die Feuer schon vernichtet. Auch die schwangere Harper hat die Male auf der Haut und hofft sich Hilfe vom mysteriösen Fireman, der Dragonscale anscheinend kontrollieren kann.... Nach einem spannendem Anfang, wo beschrieben wird, wie sich nach und nach immer mehr Menschen die Dragonscale-Male aufweisen, ist man sofort mittendrin in der Geschichte. Der Schreibstil von Joe Hill -der, wie schon bekannt, der Sohn von Stephen King ist- ist klar und sehr gut verständlich. Man lernt die Charaktere sehr gut kennen und bekommt einen guten Einblick in die Situation. Diese Dystopie hat einige Facetten: In einer oft düsteren und manchmal auch beklemmenden Atmosphäre gibt es neben abenteuerlichen Abschnitten auch unheimliche Fantasy- und Horror-Elemente. Nach einem rasanten Anfang wird es aber dann erst mal etwas ruhiger, wo doch ab und an mal einzelne Längen auftauchen - doch das Durchhalten lohnt sich: In der zweiten Hälfte kommt Schwung in die Geschichte und entwickelt sich im Gesamten so ganz anders, als ich zuerst vermutet hätte... "Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte dieses Gerät die Zukunft symbolisiert, dachte Harper, aber jetzt gab es kein Gerät auf der Welt, das so sehr die Vergangenheit repräsentierte wie ein Smartphone." -Seite 436, eBook Mein Fazit: Eine spannende und außergewöhnliche Dystopie, die mit seinen vielen Facetten und einem unvorhersehbaren Verlauf überrascht. Detailliert und sehr klar schildert der Autor die dramatischen Szenen und den Verlauf der Pandemie, die anscheinend aus dem Nichts aufgetaucht ist. Auftauchende Fragen werden im Laufe der Geschichte beantwortet. Bis auf einzelne Längen in der ersten Romanhälfte ein sehr lesenswertes Buch, bei dem mir das packende Finale am besten gefallen hat.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.