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Rezensionen zu
Die Frau im hellblauen Kleid

Beate Maxian

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Die Filmdiva Marianne Altmann ist überhaupt nicht einverstanden mit der Idee ihrer Tochter Vera, eine Dokumentation über die Schauspieldynastie zu produzieren. Die nur für Werbefilme gebuchte Tochter möchte mit der Kinofilmproduktion aus dem Schatten ihrer Mutter heraustreten. Hauptdarstellerin soll ihre Tochter Sophie sein, die den Star auf der Leinwand in den 30er Jahren Käthe spielen soll. Bei der Zusammenstellung des filmrelevanten Materials kommen Geheimnisse ans Licht, die Marianne seit Ende des Zweiten Weltkrieges für sich behalten hat. Die Zeit der Aufarbeitung beginnt. Beate Maxian erzählt in ihrem ersten belletristischen Roman das Leben von vier Generationen auf zwei Zeitebenen und verteilt auf drei Städte. Sie beginnt mit der Geschichte in Wien, wo es zur Diskussion zwischen der alternden Schauspielerin und ihrer Tochter kommt, dass man sich mit einem solchen Namen nicht für Werbefilme hergibt. Schon diese Szene verdeutlicht, wie das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist. Die Matriarchin bestimmt, wie das Erscheinungsbild nach außen zu sein hat. Vera hingegen sieht ihre Grenzen in ihrem Beruf weit enger gesteckt. Sie möchte lieber Regie führen, um etwas Eigenes vorweisen zu können. Zudem könnte ihre begabte Tochter Sophie, die ihrer Urgroßmutter in jungen Jahren ähnelt, die Hauptrolle spielen. Bevor es aber so weit kommt, müssen noch Dinge wie die Finanzierung und andere organisatorische Notwendigkeiten geklärt werden. Die vier Frauen unterscheiden sich deutlich vom Charakter und sind im Verlauf der Handlung leicht zu unterscheiden, auch wenn ihnen offenbar in Bezug auf Männer dieselbe Pechsträhne anhaftet. Sie handeln für den Leser ihren Eigenschaften entsprechend nachvollziehbar und entwickeln sich im Laufe der Zeit. Spannung erzeugt ein früh angedeutetes Geheimnis, das das Leben von Käthe und damit auch den nachfolgenden Generationen beeinflusst hat. Die Auflösung ermöglicht allerdings auch einen Blick in die dunkelste Zeit des Nationalsozialismus. Der historische Strang trägt somit das ganze Konstrukt. Zudem liest sich die Szenerie hinter den Filmkameras der UFA authentisch, sodass die Frau im hellblauen Kleid einen lebendigen Eindruck macht. Der zeitgenössische Erzählstrang hat in dieser Hinsicht leider keine gravierenden Höhen oder Tiefen. Er erklärt die Hintergründe, könnte aber manchmal etwas Tempo vertragen. Die Krimiautorin hat mit ihrem Romandebüt ein lesenswertes Buch geschaffen, das man nicht allzu oft aus der Hand legen sollte. Zwischen Wien und Berlin spielten sich damals wie heute Dramen ab, die emotional berühren. Die angesprochenen Ereignisse zwischen 1939 und 1945 hinterlassen noch heute ihre Spuren. Trotz der fiktiven Figuren entsteht beim Lesen ein beklemmendes Gefühl. Jede steht für einen Teil der Gesellschaft und hat somit ihre Berechtigung. Alles zusammen ergibt einen Schmöker mit nur ganz kleinen Schwächen.

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Interessante Familiengeschichte

Von: Sissy0302

19.11.2017

Vera ist die 3. Generation einer Schauspieler-Dynastie. Doch im Gegensatz zu ihrer umjubelten Großmutter und Mutter und auch ihrer Tochter ist sie nur eine mittelmäßige Schauspielerin. Das bringt sie auf die Idee, eine Dokumentation über ihre berühmten Eltern zu drehen. Anfangs ist ihre dominante Mutter entsetzt, doch dann eröffnet sich damit für sie die Möglichkeit, die Lebensgeschichte ihrer verstorbenen Mutter zu erzählen – und auch abzurechnen... Der Gegenwartspart hat mich ehrlich gesagt nicht so besonders mitgerissen. Vera und Sophie waren zwar sehr sympathische Charaktere, auch die Mutter Marianne Altmann hatte ihre netten Seiten, aber durch ihre dominante Art hat sie Tochter und Enkelin doch sehr in deren eigenem Leben eingeschränkt und das fand ich stellenweise doch sehr nervend. Auch mit dem oberflächlichen Schauspielgewerbe konnte ich mich nicht identifizieren, auch wenn die Hintergründe, von denen man in diesem Buch erfahren hat, schon sehr interessant waren. Was mich dagegen absolut in den Bann gezogen hat, das war die Geschichte der Großmutter Käthe, die kurz vor der Machtergreifung Hitlers beginnt. Der Beginn ihrer Karriere gegen den Willen der Eltern, ihre Liebe zu einem Juden und das, was sie erleiden musste. Vor allem durch diese Geschichte kann ich das Buch nur empfehlen. Es vermittelt sehr gut den Schrecken und das Leid, das viele Menschen damals erleiden mussten. Und ich finde, das darf niemals aus den Köpfen unserer und nachfolgender Generationen verschwinden.

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Mit dieser Familiensaga hat mich Beate Maxian schnell gefesselt, der flüssig geschriebene Roman liest sich einfach wunderbar. Ihre Charaktere sind voller Leidenschaft und authentischer Strahlkraft, sodass man sich kaum vom Lesen abbringen lassen kann. Besonders die historischen Hintergründe habe ich sehr interessiert gelesen und die Schicksale der Familie Altmann lesen sich sehr lebendig. Man taucht tief in die Geschichte ein. Der Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die Dynastie der Altmanns beginnt 1927 mit Käthe Schlögel und ihren ersten Anfängen am Theater und wird in der Gegenwart 2015 zur Zeit der Dokumentation durch Enkelin Vera aufgearbeitet. Die vierte Generation wird durch Sophie vertreten. Durch Veras Dokumentation über die Familie kommen einige Informationen ans Tageslicht, die sich mit Nazitum und Verfolgung befassen. Denn Käthe heiratet einen Juden. Durch Mariannes Erzählungen erfährt der Leser Details über Käthe, sieht wie die Tochter eines einfachen Gemüsehändlers vom Glanz der Theaterwelt beeindruckt ist und gegen den Willen der Eltern ans Theater geht. In Prag gelingt ihr mit "Marianne" der große Durchbruch und von dort geht sie nach Berlin und feiert große Erfolge als Star der Vorkriegszeit bis sie sich in einen Juden verliebt. Die familiären Einblicke zeigen die deutsch-österreichische Geschichte über 80 Jahre und man taucht tief in die Handlung ein, egal, ob es sich um glamoröses Theaterleben handelt, um Rivalitäten unter Kolleginnen beim Film oder um die aufkommende Bedrohung durch die Nationalsozialisten oder die Problematik des Zweiten Weltkrieges. Beate Maxian lässt die Leser eine Zeitreise miterleben, die berührt, fesselt und ausgesprochen gut unterhält. Besonders ein Zerwürfnis zweier Familien spielt eine große Rolle. Käthe und ihr Traum vom Theater sind der Hauptangelpunkt des Romans, ihr Leben wird sehr anschaulich und lebendig gezeigt. Dagegen wirkt Marianne eher wie ein unbeschriebenes Blatt, auch wenn sie als Mittlerin zwischen Vergangenheit und Gegenwart fungiert. Vera hat sich ihrer Mutter zu fügen, doch sie glänzt als Mutter und Regisseurin und mit Sophie konnte ich nicht warm werden. Ihre Liebesgeschichte fiel im Verhältnis zum übrigen Roman etwas aus dem Rahmen. Beate Maxian hat einen flüssigen und wunderbar bildhaften Schreibstil. Gespannt habe ich Kapitel um Kapitel gelesen und war besonders in der Schilderung von Käthes Leben gefangen. Sie lässt Eindrücke der Filmwelt entstehen, die man mit Schwarz-Weiß-Filmen und alten Schauspielern wie Hörbiger, Moser oder Martha Schneider verbindet. Aber auch in der Gegenwart unterhält die Autorin gekonnt mit einer Menge Lokalkolorit und zeigt mit Sprache und Handlungsorten Wiener Flair. Die Frauen dieser Familie zeigen ein Frauenbild Die gemeinsame Recherche, Aufarbeitung der Vergangenheit und die Verwirklichung des Films lassen sie noch mehr zusammenwachsen und Beate Maxian hat mit dem Schluss ihres Buches noch ein sehr schönes Finale für sie und den Leser geschaffen. Dieser Roman begeistert mit einer faszinierenden Familiengeschichte mit historischem Hintergrund und Einblicken in die Welt des Theaters zur Zeit der UFA. Beate Maxian kann nicht nur Krimis, sondern auch unterhaltende Romane mit Tiefgang.

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eate Maxian kannte ich bis jetzt nur als Autorin von Kriminalromanen. Ihre Wien-Krimis haben sehr viel Lokalkolorit und auch in ihrem ersten Familienroman spielt Wien eine zentrale Rolle. Mit der Geschichte rund um die Vier-Generationen umspannende Schauspieler-Dynastie der Altmanns erzählt die Autorin einen bewegenden Roman. Dieser beginnt 1927 mit Käthe Schlögl und rundet die Handlung mit ihrer Enkelin Sophie Altmann perfekt ab. Der Roman selbst beginnt aber mit der in der 3. Generation geborenen Vera Altmann. Sie ist die Einzige, die keinen großen Erfolg als Schauspielerin verbuchen konnte. So beschließt sie einen Dokumentationsfilm über ihre Mutter Marianne zu drehen. Diese ist jedoch nicht wirklich von dieser Idee begeistert, da sie um den Ruf der Familie fürchtet. Denn die Glitzer- und Glamourwelt der Schauspieler ist oftmals nur nach außen hin so, wie sie dargestellt wird und Marianne möchte diesen Schein wahren. Es gibt nämlich ein Geheimnis, das Marianne lieber unter Verschluss halten möchte. Als sie doch noch einwilligt, stellt sie Vera aber ein Ultimatum: Sie möchte, dass der Film mit der Lebensgeschichte ihrer Mutter Käthe Schlögel beginnt. Und auch Vera erfährt plötzlich das eine oder andere Geheimnis ihrer Familie... Der Handlungsstrang rund um die junge Käthe, deren Traum es schon immer war auf den Brettern der Welt zu stehen, hat mich absolut begeistert. Die Tochter von einfachen Gemüsehändlern geht heimlich, in einem von ihrer Freundin Anita geschneiderten hellblauen Kleid, zum Vorsprechen und erhält eine kleine Rolle als Stubenmädchen. Die Theaterbesucher sind begeistert von der Natürlichkeit der blonden und blauäugigen Käthe. Das Kleid wird fortan zu ihrem Glücksbringer und ist der rote Faden der Geschichte. Der große Durchbruch gelingt ihr in Prag mit dem Stück "Marianne", geschrieben von Jakob Rosenbaum. Doch Käthes Eltern erkennen ihren Erfolg nicht an und lehnen ihren "sündigen" Beruf ab. Daraufhin nimmt sie ein Angebot in Berlin an und zieht von zuhause aus. Käthe Schlögel wird in Wien und Berlin DER große Star der Vorkriegszeit, bis sie sich in einen Juden verliebt. Dieser Mann ist derjenige, der damals das Theaterstück "Marianne" für sie geschrieben hat und welches ihr Durchbruch war: Jakob Rosenbaum. Ihre ehemalige Theaterfreundin Else, die Käthe ihren Erfolg neidet und sich mit SS-Offizieren umgibt, kommt bald hinter ihr Geheimnis. Und auch der Regisseur Hans Bleck, ein Nazi durch und durch, zwingt Käthe zu Handlungen, die ihr Leben fortan fremdbestimmen und die ihre Familie beschützen soll.... Die Vorkriegszeit in Wien und die langsam aufkeimende Bedrohung durch die neue Partei, wie auch die NS Zeit in Berlin wird von der Autorin sehr lebendig und emotional beschrieben. Hier kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Leider besteht aber der Roman nicht nur aus diesen Abschnitten. Gestört haben mich die Übergänge zwischen den Zeiten, die etwas sprunghaft sind und die ich nicht richtig gelungen fand. Marianne wird zwar als die stärkste Persönlichkeit der Altmann Frauen dargestellt, unter der Tochter Vera und Enkelin Sophia manchmal auch leiden, aber von ihrer Vergangenheit erfahren wir sehr wenig. Damit kann man diesen Charakterzug, der immer wieder betont wird, nicht wirklich nachvollziehen. Für mich war Käthe eine Persönlichkeit, die anfangs schüchtern war, aber trotzdem ihre Träume verwirklichte und zu dem stand, was sie verkörperte. Der Strang rund um Sophie in der Gegenwart konnte mich nicht ganz überzeugen und wirkte etwas konstruiert. Besonders die Liebesgeschichte fand ich zu aufgesetzt. Schreibstil: Beate Maxian schreibt flüssig und sehr bildhaft. Der Roman lässt sich leicht lesen und die Geschichte in der Vergangenheit rund um Käthe nahm mich wirklich gefangen. Die Autorin bringt ebenfalls viel Lokalkolorit mit ein, wie österreichische Speisen, die Sprache oder auch die Gegend rund um Wien. Immer wieder hatte ich Filme dieser Zeitepoche bzw. der Nachkriegszeit vor Augen, deren Schauspieler, wie Hans Moser und Theo Lingen, oder Schauspielerfamilien, wie die Hörbigers oder die Familie Schneider/Albach-Retty, damals nicht von der Leinwand wegzudenken waren. Fazit : Wäre der Roman alleine um die Geschichte von Käthe Schlögel, ihrer Karriere und rund um die NS Zeit angesiedelt, hätte ich hier begeisterte 5 Sterne gegeben. Dieser Abschnitt hat mich völlig gefangen genommen. Die Handlung in der Gegenwart konnte mich allerdings nicht so richtig überzeugen. Deshalb gebe ich noch schwache 4 Sterne.

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4 Generationen: die Frau in Hellblau...

Von: Minangel

13.11.2017

Inhalt: Wien. Marianne Altmann einst ein gefeierter Filmstar, ist schockiert, als sie von den Plänen ihrer Tochter Verena erfährt: diese möchte einen Film über die erfolgreichen Schauspielfrauen ihrer Familie drehen. Marianne fürchtet, dass dadurch gut gehütete Familiengeheimnisse ans Licht kommen könnten... Beginnen soll der Film im Jahre 1927, wo Mariannes Mutter Käthe damals in einem hellblauen geborgten Kleid am Theater vorsprach und genommen wurde. Kurz darauf brach der 2. Weltkrieg aus und damit viele schlimme Veränderungen… Meine Meinung: Wir begleiten eine Dynastie von vier Generationen Schauspielerfrauen hautnah - besonders die Urgroßmutter durch die schwere Zeit des 2. Weltkrieges. Der Krieg mit seinen Gräueltaten steht immer wieder im Fokus und lang verborgene Familiengeheimnisse werden in der Jetztzeit endlich gelüftet. Der Roman zeigt gut auf, wie Ereignisse der Vergangenheit die Gegenwart noch immer beeinflussen. Der Wechsel zwischen den zwei Zeitepochen ist teilweise leseflussanregend, doch manchmal fühlte ich mich gestört, mitten in „meiner“ Geschichte unterbrochen zu werden mit einem Erzählsprung. Schnell musste ich weiterlesen... somit hat die Leseflussstrategie bei mir funktioniert 😉. Ich fühlte mich am meisten zur Urgroßmutter Käthe hingezogen in der Erzählung. Sie ist für mich die Sympathieträgerin der Geschichte. Marianne, ihre Tochter, erschien mir manchmal etwas zu nachtragend, andere auch entmündigend, dann wieder war sie die liebevolle Matriarchin und Diva. Zu Vera hatte ich den wenigsten Bezug, wobei mir ihre liebevolle, verständnisvolle Beziehung zu ihrer Tochter Sophie sehr gefallen hat. Sophie ist für mich noch ein unbeschriebenes Blatt, wir dürfen sie bei ihren Anfängen der Schauspielerei und Liebesgeschichten in der Jetztzeit begleiten. Fazit: Eine interessante Mischung aus Historischem, Familiengeheimnissen, Frauenschicksalen und Einblicke in die Schauspielerei. Ich fühlte mich gut unterhalten, manchmal war es mir zu wenig nachvollziehbar und ich empfand unterschiedliche Sympathien zu den verschiedenen Hauptcharakteren. Für die Frau im hellblauen Kleid vergebe ich 4 Sterne.

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