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Rezensionen zu
Der europäische Frühling

Kaspar Colling Nielsen

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€ 17,99 [D] inkl. MwSt. | € 17,99 [A] | CHF 25,00* (* empf. VK-Preis)

Zukunftsschicksale zum Nachdenken

Von: Regina Erika

28.06.2019

Ein Buch das Fragen aufwirft - und wahrscheinlich auch gerade deswegen nicht von allen gemocht werden wird. Einen Plot im Sinne von "Problem, dann Lösungsfindung, dann gutes/schlechtes Ende" gibt es nämlich nicht. Es wirkt eher wie eine Sammlung von zusammenhängenden Kurzgeschichten, bzw. wie eine erzählerische Reportage. Kaspar Colling Nielsen erzählt auf eine recht klare, abgeklärte und oft emotionslose Weise, wie die Protagonisten aus einem gegenwärtigen Stadtleben in eine utopische, elitäre Inselgesellschaft aufgenommen werden, und schließlich eine wissenschaftliche Revolution erleben. Es wird nicht moralisch kommentiert oder Lösungen angeboten, sondern (zum Glück) einfach nur beschrieben. Die Zukunftsideen/-entwicklungen werden selten detailiert ausgeführt, und es gibt häufig Zeitsprünge. Es geht in diesem Buch aber auch nicht um die Technik oder Gesellschaftsstrukturen, sondern die Charaktere selber - deren Beziehung und Umgang mit Veränderungen. Auch Kunst, Wert(e), 'back to the roots', menschliches und animalisches Verhalten spielen eine große Rolle. Nur ein Erzählstrang erhält keinen "richtigen" Abschluss und wirkt irgendwie etwas vergessen. Aber besonders die Kapitel 'Viel Später' bieten viel Stoff zum Nachdenken und zum Philosophieren. Ganz am Ende gab es, zumindest für mich, nochmal einen kleinen "Oh, wow!"-Effekt, wegen dem ich ein anderes Kapitel erneut gelesen habe, und nach dem ich mir eigentlich noch mehr Geschichte gewünscht hätte. Auf jedenfall ein Buch über das man noch eine Weile nachdenkt, und das bestimmt zwei-/dreimal gelesen werden muss, um sich ein abschließendes Urteil zu bilden. Und jetzt noch ein paar Zitate: "Aber du wirst sterben." "Ja, ja, aber nicht heute. Und im Grunde, glaube ich, dass es gut ist, wie es ist. [...] Ich fühle mich stark und ich habe ein Ziel. [...] Das hier wird meine Unsterblichkeit. Und das ist wirkliche Unsterblichkeit. Dafür werde ich in Erinnerung bleiben." "zu selbstständig und damit illoyal und potenziell gefährlich" "Wie kleine Parasiten und Bakterien musste man Wege finden, sich an die Dinge zu koppeln und Symbiosen einzugehen. "Was ist sie wert? Jetzt da sie dir gehört?" "In Frederiksstad sind nur die, die nicht in Dänemark sein wollen, die uns nicht respektieren und keinen Beitrag leisten" [...] "Was hast du denn Wunderbares geleistet? Woraus leitest du dein Recht ab, das Leben zu führen, das du führst?"

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Man beginnt nachzudenken

Von: Maurice

28.06.2019

Der Leser darf sein Gehirn anstrengen. Ein an sich spannendes Buch mit brandaktuellen Themen die jede Gesellschaft auf unserer Welt bewegen. Für keinen Geschmack teils ein wenig langatmig aber definitiv empfehlenswert zu lesen. Ob so unsere Zukunft aussieht? Wer weiß? Vlt entwickelt es sich so wie der Autor es hier darstellt. Oder aber ganz anders. Ein realistisches Werk was nachdenklich macht über das tagesaktuelle Weltgeschehen was uns als Europäer hier direkt betrifft, aber auch alle anderen Nationen auf unserer Erde.

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Inhaltsbeschreibung und Pressestimmen haben bei mir sehr hohe Erwartungen an diesen Roman erzeugt. Tatsächlich habe ich mich aber über weite Strecken mit diesem Buch extrem schwer getan. Das liegt nicht an der Sprache und an dem Erzählstil, beides gehörtzu den Pluspunkten. Ich habe normalerweise auch kein Problem mit mehreren Handlungssträngen, sie erzeugen häufig eine besondere Dynamik in Romanen. Allerdings müssen sie auch zumindest am Ende einen erkennbaren Sinn für mich ergeben. Das war hier leider nicht der Fall. Insbesondere die Kapitel um den Künstler Christian empfand ich - ohne prüde zu sein - nicht nur abstoßend, sondern einfach überflüssig für die Handlung. Gleichzeitig hätte ich mir mehr Informationen über Elisabeth und die Arbeit im RAID gewünscht. Gerade sie ist für mich sehr blass geblieben und als Person nicht wirkich greifbar. Dafür nimmt ihr Mann Stig deutlich zuviel Raum in diesem Roman ein, ohne wirklich eine bemerkenswerte Persönlichkeit zu sein. Sympathisch ist mir in diesem Buch lediglich deren Tochter Emma. Die anderen Charaktere sind für mich entweder nicht greifbar geworden oder uninteressant bis abstoßend. Das alltägliche Leben in Kopenhagen, der extreme Unterschied nach dem Umzug auf die elitäre Insel Lolland und Emmas Situation in der fiktiven Flüchtlingsstadt in Afrika - da gab es eine ganze Reihe wirklich interessanter und nachdenklich stimmender Beschreibungen. Und trotzdem fehlte das gewisse Etwas, um mich wirklich zu packen. Insbesondere am Schluss hatte ich dann auch noch das Gefühl, dass der Autor entgegen seinem bisherigen Tempo dem Ende geradezu entgegengehetzt ist. Schade, denn das Thema ist hochaktuell und der Autor könnte auch Menschen erreichen, die sonst dieses Genre eher meiden.

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In seinem Buch "Der europäische Frühling" entwirft Kaspar Colling Nielsen eine dystopische Zukunft, die auf realistischen möglichen Folgen unseres heutigen Versagens basiert. Dadurch wird dieser Roman hoch politisch und äußerst relevant - besoders hinsichtlich der momentanen Umwelt- und Migrationspolitik. Für Verwirrung sorgten bei mir die verschiedenen Handlungsstränge, die unterschiedliche Probleme aus unterschiedlichsten Perspektiven zeigten, manchmal aber etwas ungeschickt ineinander übergingen.

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In seinem Buch "Der europäische Frühling" entwirft Kaspar Colling Nielsen eine dystopische Zukunft, die auf realistischen möglichen Folgen unseres heutigen Versagens basiert. Dadurch wird dieser Roman hoch politisch und äußerst relevant - besoders hinsichtlich der momentanen Umwelt- und Migrationspolitik. Für Verwirrung sorgten bei mir die verschiedenen Handlungsstränge, die unterschiedliche Probleme aus unterschiedlichsten Perspektiven zeigten, manchmal aber etwas ungeschickt ineinander übergingen.

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Zu ambitioniert?

Von: WortBoot

27.06.2019

Die Aussicht auf eine Geschichte, die die Themen Migrationsproblematik, Künstliche Intelligenz und ein wenig Kunstbetrieb vereint, hat mich sofort elektrisiert. Den Vergleich zu Houellebecq hätte ich nicht gebraucht. Das schadet der Lust auf einen Titel unter Umständen nur. Hier aber hilft es der potentiellen Leserschaft dann doch, eine ungefähre Ahnung zu haben, was auf sie zukommen könnte. In Sachen pornographischer Darstellungen sollte man also nicht allzu zartbesaitet sein. Ob dieser spezielle Erzählstrang so wichtig für die Geschichte ist, sei dahingestellt. Im Gegenzug kamen mir die für mich reizvolleren Erzählstränge (Dänemark kauft Land in Mozambique, um dorthin unerwünschte Migranten abzuschieben, KI, Tochter eines mehr oder weniger am Leben gescheiterten Galeristen sucht ihren Platz in der Welt) deutlich zu kurz. Und was ich auch nicht wirklich gelungen fand, war die Idee mit den beiden sprechenden Tieren, die sogleich zu Beginn des Buches und dann immer wieder zu Wort kommen. Ich musste einige dieser Passagen überspringen, weil ich in diesem ausschweifenden Austausch zweier künstlicher Intelligenzen wenige für mich inspirierende Gedanken erkennen konnte. Die Grundidee des Buches ist wunderbar, die Umsetzung war aber gegebenenfalls für den Autor etwas zu ambitioniert. Insgesamt hat mich das Buch zwar unterhalten, aber bei weitem nicht begeistert.

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Geschmackssache

Von: Schneeflamme

26.06.2019

„Der europäische Frühling“ von Kaspar Colling Nielsen erzählt die Geschichte einer Familie. Stigg der Künstler, der sich nur bei Frauen lebendig fühlt. Tochter Emma die unter Magersucht leidet und die belastete Ehe zu seiner Frau Elisabeth. Der Roman behandelt viele moderne Themen wie Religionskonflikte, künstliche Intelligenz, den Jugendwahn, die Flüchtlingspolitik und die Frage – was ist Kunst? Im Buch tauchen viele poetische Gedanken auf, die zum Nachdenken anregen. Es ist ein gutes Stück zeitgenössischer Literatur. Die Schreibweise ist sehr männlich, was man an den Beschreibungen der Sexszenen merkt. Dieses Thema nimmt im Buch eine große Rolle rein, was für mich persönlich teilweise schon grenzwertig war. Daher vergebe ich 4 Sterne für ein Buch was eine Frage des Geschmackes ist.

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Der europäische Frühling

Von: Anna

26.06.2019

Ich bin begeistert. Ein sehr intelligent geschriebenes Buch und doch super leicht lesbar! Es greift unfassbar viele aktuelle Probleme und ethische Fragestellungen auf (Flüchtlingskrise, medizinische Forschung, Zwei-Klassen-Gesellschaft, künstliche Intelligenz, psychische Erkrankungen usw.) und spannt sie weiter. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an, was wir für unsere Zukunft in Europa wollen und welche Werte wir eigentlich noch verkörpern. Dabei hat es jedoch zu keinem Zeitpunkt einen erhobenen Zeigefinger. Das ganze ist so realistisch, dass man ab und an das Gefühl bekommt in die Zukunft sehen zu können und doch so überspitzt, dass man die Fiktion spürt und das Gefühl hat dieser Zukunft noch entrinnen zu können.

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