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Rezensionen zu
Das rote Adressbuch

Sofia Lundberg

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Doris, inzwischen 96 Jahre alt, lebt alleine in Stockholm. Betreut wird sie durch einen ambulanten Pflegedienst. Ihre nächste Verwandte ist Ihre Großnichte Jenny. Diese lebt jedoch mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in San Francisco. Doris nimmt uns mit auf eine Reise durch ihr Leben. Alles beginnt mit ihrem 10. Geburtstag, an dem sie von ihrem geliebten Vater ein rotes Adressbuch geschenkt bekommt. Schon in diesem Moment weiß sie, dass sie etwas ganz Besonderes in den Händen hält. In diesem Adressbuch wird sie im Laufe der Zeit all die Namen, der Menschen notieren, die eine Bedeutung in ihren Leben haben. Durch den frühen Tod des Vaters muss Doris schnell erwachsen werden und bereits mit 13 Jahren ihr eigenes Geld verdienen. So begleiten wir Doris durch ihr aufregendes aber auch bewegtes Leben, als Hausmädchen, Model, erleben den 2. Weltkrieg mit ihr, treffen und verlieren die große Liebe und folgen ihr von Schweden um die ganze Welt. Um ihr Leben und die vielen Geschichten festzuhalten, nutzt Doris ihr rotes Adressbuch und schreibt ihre Geschichte für Jenny auf. Doris und Jenny verbindet eine ganz besondere Beziehung, über die wir auch mehr erfahren dürfen. Ich habe seltener eine Geschichte gelesen, die mich mehr berührt hat. Doris muss man einfach ins Herz schließen und man durchlebt ihre Erinnerungen falls so, als ob man dabei gewesen wäre. Der Schreibstil ist nie aufdringlich, hat mich aber von Anfang an in seinen Bann gezogen. Auch der stetige Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart passt perfekt. Die Reise durch Doris Leben zeigt Höhen und Tiefen. Doris ist ein so wundervoller Mensch. Sie bringt mich zum Lachen, zum Nachdenken aber auch zum Weinen. Ihre Erlebnisse haben mich tief beeindruckt zurückgelassen. Die Geschichte klingt noch in mir nach und hat mir gezeigt, wie wichtig die Menschen sind, die wir lieben und das wir nicht den negativen Erlebnissen nachhängen dürfen, sondern nach vorne blicken und den Moment genießen sollten. Besonders der folgende Wunsch ist mir im Gedächtnis geblieben und wird mich hoffentlich noch lange begleiten. „Ich wünsche dir von allem genug. Genug Sonne, die Licht in deine Tage bringt, genug Regen, damit du die Sonne schätzen kannst, genug Glück, das deine Seele stärkt, genug Schmerz, damit du auch die kleinen Freuden des Lebens genießen kannst, und genug Begegnungen, damit du die Abschiede besser verkraftest. Sei stark!“ Ein wundervolles Buch, das ich jedem, der eine echte und emotionale Geschichte lesen möchte, ans Herz lege.

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Doris ist eine einsame, hochbetagte, pflegebedürftige Dame. Sie hat weder Kinder, noch einen Mann oder sonstige Angehörige, die sie in ihrer kleinen Wohnung in Stockholm besuchen könnten. Ihre Nichte Jenny wohnt weit weg in San Francisco, hat selbst Familie und damit alle Hände voll zu tun. Oft, wenn Doris wieder einen der täglichen Besuche ihrer oftmals ziemlich unsensiblen Pflegerin überstanden hat, schleicht sich die Einsamkeit an, wie ein Raubtier. Der einzige Lichtblick ist da nur ihr Laptop, welcher nicht nur für regelmäßige Skype-Telefonate mit Jenny benutzt wird, sondern auch dazu dient, die einzelnen Episoden aus Doris bewegten Leben niederzuschreiben. Sie möchte ihrer Nichte damit ein Vermächtnis schaffen. Zu schade wäre es, wenn all die Erinnerungen mit ihrem Tod verschwinden würden. Die wichtigste Hilfe hierfür ist jedoch nicht der Laptop, sondern ein kleines, in rotes Leder gebundenes Adressbuch, welches Doris in ihrer Kindheit von ihrem Vater, welcher schon früh starb, geschenkt bekommen hat. Jahrzehntelang hat sie dieses nicht nur gehütet wie einen Schatz, sie hat es auch mit sämtlichen Namen der Menschen gefüllt, die sie im Laufe ihres Lebens, mal mehr oder weniger lang, begleitet haben. So erinnert sich Doris dadurch nicht nur lebhaft an ihre Kindheit in den Zwanzigerjahren, welche sie in ihrem Geburtsland Schweden verbrachte und viel zu kurz war, sie erinnert sich auch an die vielen Etappen einer langen Reise zu der Frau, die sie heute ist. Oft musste sie kämpfen, hat gelitten, hat geliebt, hat gebangt, hat gelacht und hat geweint. Am Ende jedoch blickt sie auf ein langes Leben voller Freud und Leid zurück, festgehalten zwischen den Seiten ihres roten Adressbuches. Ich bin noch immer tief berührt von diesem wundervollen Buch und seiner emotionalen Geschichte, welches ich für Vorablesen.de lesen durfte. Sofia Lundberg ist mit „Das rote Adressbuch“ eine ergreifende und zugleich fesselnde Geschichte gelungen, welche mich nicht nur zutiefst berührt hat, sondern mich auch zu Tränen rühren konnte. Man konnte sich durch ihre feinfühlige Wortwahl und den flüssigen Schreibstil der Autorin direkt in Doris und ihre Gedanken hineinversetzen, was das Lesen ihrer Geschichte nicht nur zu einem ergreifenden Erlebnis werden ließ, sondern auch eine fesselnde Reise durch deren bewegtes Leben bescherte. Der stetige Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit war stets sehr angenehm und durch Überschriften gekennzeichnet, was zusätzlich für ein tolles Leseerlebnis sorgte. Auch gefiel mir der Ausdruck der Autorin, welcher der Handlung zusätzliche Tiefe verlieh. Die Beschreibung der einzelnen Protagonisten war immer sehr detailreich und authentisch, weshalb es mir als Leserin sehr leichtfiel, mir einen eigenen Eindruck von den einzelnen Figuren ihres Romans zu bilden. Besonders gefallen hat mir aber, dass es Sofia Lundberg mit ihrem Buch gelungen ist, mich zum Nachdenken über mich und das Leben meiner Mitmenschen anzuregen. Manchen Dingen wird man sich wohl erst bewusst, wenn man in so einer wundervollen Geschichte, wie „Das rote Adressbuch“ von Sofia Lundberg versinken darf. Die äußere Gestaltung des Buches erinnert passenderweise direkt an das rote Adressbuch, welches eine tragende Rolle in Doris Leben aber auch in der Handlung von Sofia Lundbergs Buch hat. Insgesamt ist „Das rote Adressbuch“ von Sofia Lundberg für mich äußerlich aber auch inhaltlich ein absolutes Highlight, welches sich durch seine hochwertige und detailreiche Gestaltung auch hervorragend als Geschenk eignet.

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Das rote Adressbuch - Sofia Lundberg Beschreibung des Verlages: Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird, macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten. Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz. Und eines Tages beschließt sie, anhand der Einträge ihre Geschichte niederzuschreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben, quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris der Dreißigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden und zu dem Mann, den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte. Meine Meinung: Eigentlich wollte ich heute nur kurz in dieses Buch hineinschnuppern und stand ein wenig mehr als fünf Stunden später in Tränen aufgelöst von meinem Leseplatz auf und musste mich zuerst einmal ordnen. Wow, dieses Buch hat definitiv einen Nerv getroffen bei mir. Gleich zu Beginn erfahren wir, wie Doris, eine am Ende ihres Lebens stehende Frau, ihren Tag verbringt. Nahezu blind und bewegungsunfähig ist sie auf Betreuung angewiesen und neben ihrem Laptop, dank dem sie via Skype Kontakt zu ihren einzigen Verwandten halten und Texte tippen kann, ist ihr Tag sehr eintönig und einsam. Sie hat mich dabei immer wieder an meine Grossmutter erinnert, die zwar eine sehr grosse Familie und viel Besuch hat, aber ansonsten auch ein wenig gefangen in ihrem Haus ist, was mich natürlich besonders berührt hat. Gemeinsam mit Doris blättern wir also ihr rotes Adressbuch durch und erfahren dabei ganz viele Geschichten aus ihrer Kindheit und Jugend und begegnen auch den verschiedenen Menschen, die ihr Leben geprägt haben. Die meisten im Adressbuch notierten Kontakte sind bereits verstorben, was Doris festhällt, indem sie den Namen der jeweiligen Person durchstreicht und dahinter in grossen Lettern "TOT" vermerkt, was ihrem Leben eine besonders einsame und tragische Komponente gibt. Und als sie ins Krankenhaus kommt und merkt, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, begleiten wir ihre Grossnichte Jenny bei einer spannenden und tragischen Reise in die Vergangenheit und einem emotionalen Wettkampf gegen die Zeit auf der Suche nach den letzten offenen Fragen und Geheimnissen in Doris Leben. Schreibstil und Handlung: Ich kann noch immer fast gar nicht glauben, wie viel authentisch und mitreissend erzählte Handlung auf knapp 350 Buchseiten Platz hat. Doris muss ihre Familie nach dem tragischen Tod ihres Vaters bereits als Jugendliche verlassen und kommt dabei unter die Fittiche der legendären und berüchtigten Madame Serafin, bei der sie als Haushälterin arbeiten darf. Nach einem Umzug ins schillernde Paris der Dreissigerjahre wird sie als Manequin gebucht und verdient von da an ihren Lebensunterhalt mit Modeverträgen. Sie ist aber gezwungen, vor den Schrecken des Zweiten Weltkriegs aus dieser rauschenden Modestadt nach New York zu flüchten. Aber es geschieht noch viel mehr und die Reise geht noch ganz anders weiter. Vor allem begegnet sie nicht nur dem Kubisten Gösta Adrian-Nilsson, einer historischen Figur dieser Zeit, sondern auch der ersten und einzigen grossen Liebe ihres Lebens. Und wie wir alle wissen, ist es die erste grosse Liebe, die man nie wieder vergisst... Natürlich wird es nicht nur romantisch, vielmehr nimmt auch Doris und Jennys Familiengeschichte stets einen grossen Platz in der Erzählung ein und es hat mich begeistert, dass dieses Buch trotz den vielen Stationen in Doris Leben, trotz so vielen Figuren, Familienmitgliedern, Lebenssituationen und den historischen Hintergründen, nie überladen wirkt. Und dies liegt vor allem an der zarten Erzählsprache, die einfühlsam auf Doris und ihre Grossnichte Jenny eingeht und die Realität und Fiktion, historische Figuren und Romanhelden gekonnt zu einer stimmigen Geschichte verknüpft. Dabei dominieren viel Schmerz, Leid, Verlust, Einsamkeit, Hunger und Angst. Vor allem die würdelose Behandlung von alten Menschen, die zuhause oder in Spitälern gepflegt werden, hat mich sehr berührt und es war für mich manchmal wirklich sehr belastend, weiterzulesen. Dennoch keimt aber immer wieder Hoffnung auf und Doris erlebt Freundschaft, Hilfe im richtigen Moment und Liebe. Und so hinterlässt mich "Das rote Adressbuch" am Ende zwar aufgewühlt, aber mit der Geschichte versöhnt. Meine Empfehlung: Ich empfehle euch dieses wunderschöne, berührende und zart erzählte Buch von Herzen weiter und möchte dabei vor allem noch einmal diese gelungene Verknüpfung so verschiedener Elemente, wie eben historische Ereignisse und Figuren, Familiengeschichte, Beziehungsdrama und einer ganz bewegten und mitreissenden Lebens- und Liebesgeschichte hervorheben. Zusätzliche Infos: Titel: Das rote Adressbuch Originaltitel: Den röda Adressboken Autorin: Sofia Lundberg wurde 1974 geboren und arbeitet als Journalistin in Stockholm. Mit ihrem Debütroman »Das rote Adressbuch« eroberte sie die schwedische Literatur- und Bloggerszene im Sturm. Gebundenes Buch mit Schutzumschlag: 352 Seiten Sprache: Deutsch Originalsprache: Schwedisch Übersetzt von: Kerstin Schöps Verlag: Goldmann Erschienen: 20.08.2018 ISBN: 978-3-442-31499-7

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Hast du genug geliebt?

Von: malo2105 aus Querfurt

28.08.2018

„Das rote Adressbuch“ ist der Debütroman der Schwedin Sophia Lundberg und eines meiner Lesehighlights 2018. Hauptprotagonistin ist die betagte, alleinlebende Dame Doris. Ihre Verbindung zur Außenwelt und ihrer in den USA lebenden Großnichte Jenny ist der Computer. Am Ende ihres langen Lebens wünscht sich Doris, dass Jenny ihre Lebensgeschichte liest. Zu ihren zehnten Geburtstag hat Doris von ihren Vater ein rotes Adressbuch geschenkt bekommen, in dem sie all die Menschen eingetragen hat, denen sie in ihren Leben begegnet ist und die ihr etwas bedeutet haben. Hinter den meisten Namen steht allerdings mittlerweile der Eintrag TOT. Auf sehr einfühlsame, berührende und feinfühlige Weise beschreibt die Autorin die Hauptprotagonistin Doris, die mir von Anfang an sympathisch war und deren Lebensweg ich sehr gern verfolgt habe. Dabei wechseln sich Passagen aus den hier und jetzt mit denen aus Doris Vergangenheit ab. Als Leser erlebt man mit, wie sich Doris nach den Tod ihres Vaters als Dienstmädchen verdingt, später in Paris als Mannequin gefeiert wird, sowie die überstürzte Abreise nach Amerika und letzten endlich die Suche nach Liebe. Aber man erlebt auch die einsame Doris in ihrer Wohnung, wo sich ein Pflegedienst um sie kümmert und später nach einen Sturz im Krankenhaus. Niemand hat wirklich Zeit, alle sind gestresst und hetzten durch den Tag. Mich hat gerade dieses Gefühl der Einsamkeit nach einem langen, ereignisreichen Leben sehr berührt und nachdenklich gemacht. Vielleicht sollten wir alle auch mal innehalten, uns auch an kleinen Dingen freuen und vor allem den Kontakt mit der älteren Generation nicht abreißen lassen. Am Ende des Lebens steht wohl die Frage. „Hast du genug geliebt?“ In meinen Augen ist „Das rote Adressbuch“ ist ein wunderbarer Roman über das Leben, die Liebe und die Einsamkeit im Alter den ich sehr gern gelesen habe und den ich unbedingt weiterempfehle.

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Herzensbuch

Von: MarySophie

25.08.2018

Handlung: Die gebürtige Schwedin Doris wächst in Stockholm der 1920er Jahre auf. Zusammen mit ihren Eltern und der Schwester Agnes lebt sie in einfachen Verhältnissen und erhält mit zehn Jahren schließlich ein Geschenk, welches später einmal nicht nur zur Erinnerung dient, sondern auch zu einem Begleiter für ihr restliches Leben. Ihr Vater schenkt der Tochter ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Namen der Menschen niederschreiben soll, die sie in ihrem Leben trifft und die sie verändert haben und somit eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen. Diese Worte vergisst Doris nie und geht der Aufforderung ihres Vaters nach. Doris ist über 90, als sie beschließt, ihre Erlebnisse niederzuschreiben. Anhand einiger Personen, die sie gekannt hat. Dabei geht die Dame selbst noch einmal auf eine Reise, reist durch Paris, New York und England, bis sie schließlich wieder in Stockholm landet, wo sie ihr restliches Leben verbringt. Und dabei denkt Doris auch wieder vermehrt an die große Liebe ihres Lebens, den Mann, den sie immer geliebt hat und nie vergessen konnte. Meinung: Allein die Aufmachung des Buches finde ich großartig. Es ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch unglaublich hochwertig und gut verarbeitet. Mir gefallen die kräftigen Farben, welche sich mit schlichten Farben mischen und sehr harmonisch wirken. Gleichzeitig besitzt der Roman durch das kleine Namensschild in der Mitte des Covers. Dieser bezieht sich wunderbar auf den Inhalt des Romans und ist strukturiert eingearbeitet wurden, sodass der Roman noch mehr wie ein Adressbuch erscheint. In letzter Zeit habe ich viele Bücher gelesen, bei denen mir die Cover gut gefallen haben, ich muss aber ehrlich sagen, dass dieses mein Favorit ist und ich mich hier eventuell auch zu einem Coverkauf verleiten lassen hätte. Der Roman wurde in Kapitel unterteilt, welche zum einen die Ereignisse wiedergeben, die gerade stattfinden und zum anderen in Abschnitte, welche auf das Adressbuch Bezug nehmen. Diese handeln von Personen, die Doris in ihrem Leben getroffen hat und welche eine entscheidende Rolle gespielt haben. Solche Erlebnisse mit Personen hat Doris nun niedergeschrieben und wagt somit einen Blick in die Vergangenheit. Von der ersten Seite an war die Schreibweise sehr gehoben und anspruchsvoll, was jedoch keinen negativen Effekt auf den Lesefluss hatte. Dies hat mich verwundert und begeistert, unter Beachtung der Tatsache, dass es sich hierbei um das Debüt der Autorin handelt. Ich brauchte wenige Seiten um mich an die Schreibweise zu gewöhnen, was der Tatsache geschuldet ist, dass ich schon länger keinen Roman mit solch einer Ausdruckweise gelesen habe. Daran konnte ich mich jedoch schnell gewöhnen und bin schnell zufrieden damit gewesen. Besonders toll fand ich manche Motive, die immer wieder aufgetreten sind, dazu gehörte u.a. das rote Adressbuch. Auch die wunderbare Beschreibung der Landschaft, aber auch von Räumen möchte ich an dieser Stelle lobend hervorheben. Diese haben häufig ein Bild vor meinen Augen entstehen lassen und dadurch konnte ich mich noch besser in die Geschichte hineinversetzen und der Handlung mit noch mehr Spannung folgen. Die Protagonisten waren sehr liebevoll gezeichnet, besonders Doris ist mir richtig ans Herz gewachsen. Nicht nur ihre Geschichte war unglaublich, sondern ich fand sie auch von ihrem Auftreten und ihrem Charakter richtig liebenswert und natürlich. Ihre ganze Figur war sehr lebendig und sympathisch. Doris lernt man als Leser schon in einem jungen Alter kennen und begleitet sie anhand von ihren niedergeschriebenen Erinnerungen bis in das stolze Alter von fast 100 Jahren. Somit erlebt man nicht nur den Moment mit, als Doris das rote Adressbuch geschenkt bekommen hat, sondern auch wie sie in eingen Ländern gelebt hat. Während dieser Zeit ist deutlich herauszulesen, wie Doris ihre Handlungen selbst auch reflektiert und wie sie von einem jungen, unschuldigen und schüchternen Mädchen zu einer Frau geworden ist, die genau weiß, was sie will. Es werden einige Personen angerissen, welche genau wie Doris, vom Aussehen nicht näher beschrieben werden, sondern sich durch ihren Charakter auszeichnen. Nur ab und an gibt es ein Detail zu dem Aussehen, welches wie ein Puzzleteil wirkt und sich zusammen mit dem Charakter zu einem harmonischen Bild zusammenfügt. Lange Zeit fand ich den Roman nicht schlecht, er war nett, mit hat aber noch das gewisse Etwas gefehlt, welches den Roman zu einem Hammer werden lässt. Dieser kam schließlich recht am Ende, aber er kam und hat das Buch für mich zum Highlight gemacht und mich dann auch emotional vollkommen mitgenommen. Besonders am Ende wurde die Geschichte für mich besonders real und konnte durch Emotionalität bestechen. Seit langem endlich wieder mal ein Roman, der mich mit Tränen hinterlassen hat und bis in mein Innerstes berührt hat. Fazit: Am Ende war der Roman viel komplexer und gefühlvoller, als ich ursprünglich angenommen hatte und ist dadurch zu meinem Lesehighlight des Jahres geworden. Es wird eine wundervolle Geschichte einer sympathischen Frau erzählt, die den Leser mitreißt und zeigt, wie schnell sich Leben ändern können. Der Roman ist für mich zu einem Herzensbuch geworden und ich werde ihn in den nächsten Jahren bestimmt noch einige Male in die Hand nehmen und lesen. Tolles Debüt einer Autorin, die ich im Auge behalten werde, um keine ihrer Geschichten zu verpassen!

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»Das rote Adressbuch« habe ich überraschend als Rezensionsexemplar bekommen, worüber ich jetzt im Nachhinein sehr froh bin, da es eine wirklich schöne, berührende Geschichte enthält, die mir wahrscheinlich noch lange im Kopf bleiben wird. Erzählt wird meistens aus der Sicht von Doris (unserer Protagonistin), gegen Ende des Buches dann manchmal auch von Jenny (ihrer Großnichte). Die Kapitel sind immer mit »Das rote Adressbuch« und dem jeweiligen Namen der Person, die in dem Kapitelvorkommt, betitelt. Wenn ich dieses Buch mit anderen Büchern vergleiche, die ich in letzter Zeit gelesen habe, dann ist festzustellen, dass ich »Das rote Adressbuch« ziemlich flott verschlungen habe, was sicher daran liegt, dass die Kapitel recht kurz gehalten sind, weswegen ich schnell in den "Ach,-wieso-nicht-noch-ein-Kapitel?-Modus" gefallen bin. ~ »Der Mensch will immer so alt wie möglich werden, aber wissen Sie was, es ist überhaupt nicht schön, die Letzte zu sein. Dann hat das Leben keinen Sinn mehr, wenn alle anderen tot sind.« ~ (S. 69) Der Schreib- und Erzählstil ist ein sehr ruhiger, aber durchaus flüssiger. Inhaltlich findet man hier vor allem bedrückende Themen, die etwas melancholisch stimmen. Doris erzählt nämlich von ihrer Jugend- und Erwachsenenzeit in Schweden, Frankreich und Amerika, die alles andere als erheiternd war. Zwischendurch liest man dann von der 96-jährigen Doris aus der Gegenwart. Man kann sich also gut vorstellen, dass auch diese Kapitel nicht so rosig zu lesen sind, denn mit ihren 96 Jahren ist Doris schon ziemlich angeschlagen und hat, nachdem fast alle ihre Freunde, Bekannten und Verwandten gestorben sind, nicht mehr so viel zu lachen ... Man verfolgt als Leser also Doris' ereignisreiches, turbulentes, aber teilweise auch sehr trauriges, enttäuschendes Leben in Rückblicken und Briefen, die sie ihrer geliebten Großnichte Jenny vermacht. Dieser großartige Schreibstil, gepaart mit diesen bestürzenden und spannenden Ereignissen, haben es geschafft, dass ich dauergefesselt war und das Buch am liebsten auf einmal verschlungen hätte. Es finden sich zwischendurch auch immer wieder ein paar weise Sätze, die nachdenklich stimmen. Ein paar davon habe ich mir für meine Sammlung schöner Zitate herausgeschrieben. ~ Madame hat mir beigebracht, dass der Mensch die unterschiedlichsten Erscheinungsformen annehmen kann. Dass das Erwartete nicht immer auch das Richtige sein muss, dass es viele Wege gibt auf dieser Reise, die für uns alle gleich endet. Mit dem Tod. Dass wir an viele Kreuzungen kommen, die schwere Entscheidungen erfordern, aber der Weg dahinter wieder gerade verläuft. Und dass Kurven nicht immer gefährlich sein müssen. ~ (S. 32) Wer gerne über die Liebe liest, es aber nicht kitschig mag, ist beim roten Adressbuch goldrichtig. Mit Lundbergs ruhiger und einfühlsamer Schreibweise trifft sie wahrscheinlich den Geschmack von sehr vielen Lesern. Ich für mich habe diese traurig-schöne Geschichte sehr genossen und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Inhalt auch für andere Leser ein großer Genuss ist.

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Die einzig wahre Liebe. Eben habe ich das Buch beendet und bin noch ganz gefangen in der Geschichte. Doris hat ein wunderbares Leben geführt. Sie hat ihr ganzes Leben lang von Herzen geliebt. Hat aus jeder Situation das Beste gemacht. Das war mit Sicherheit nicht leicht. Schon früh musste sie lernen was es heißt, die Familie zu verlassen. Tragik zieht durch ihr ganzes Leben. Doch auch eine große Liebe. Die Geschichte beginnt mit der 96 jährigen Doris. Von ihrer Nichte Jenny liebevoll Dotti genannt. Doris lebt alleine in ihrer Wohnung. Der Pflegedienst kommt mehrmals täglich, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. Das Alter konnte Doris Geist nichts anhaben. Sie besitzt einen Laptop und skypt regelmäßig mit ihrer Nichte in Amerika. Kann so ein bisschen an deren Familienleben teilhaben. Man spürt förmlich die Einsamkeit, wenn Doris den Laptop wieder ausschaltet. Es ist wieder still. Doris ist einsam und hängt ihren Gedanken nach. Lässt uns an ihrem ereignisreichen Leben teilnehmen. Durch sie lernen wir wunderbare Menschen kennen. Doris hält ihre Gedanken in einem roten Adressbuch fest, welches ihr ihr Vater vor vielen Jahren zum Geburtstag geschenkt hat. Besonders traurig fand ich die Namenseinträge mit dem Vermerk: TOT! Die Autorin hat ihre Idee zu dem Buch aus genau so einem Adressbuch ihrer Großmutter Doris. Einfühlsam erzählt sie die Geschichte der Protagonistin Doris. Nach dem Tod ihres Vaters muss sie bald ihren Lebensunterhalt selber verdienen. Ihr Weg führt sie von Schweden nach Paris, Amerika, England und wieder zurück nach Schweden. Die 20iger Jahre kommen in der Geschichte voll zu tragen. Ebenso der zweite Weltkrieg.  Am glücklichsten ist Doris, nach anfänglichen Schwierigkeiten, in Paris. Dort lernt sie ihre einzige wahre Liebe Allan Smith kennen. Als Allan spurlos verschwindet, funktioniert Doris nur noch. Sie arbeitet und trauert um ihre große Liebe. Ein Freund aus der Künstlerszene ist ihr viele Jahre eine große Stütze.  Die Ideen für geheimnisvolle Familiengeschichten gehen nicht aus. Wer älteren Menschen zuhört, kann viele interessante Geschichten erfahren. Für Jenny empfand ich große Sympathie. Als ihre Tante bei einem Sturz einen Beckenbruch erleidet, fliegt sie kurz entschlossen nach Schweden, um ihrer Tante beizustehen. Ihr Mann macht es ihr nicht leicht. Stellenweise wurde ich richtig wütend auf ihn. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und in der dritten Person geschrieben. Fast jedes Kapitel spielt in einer anderen Zeitebene.  Ich habe schon viele Romane mit Familiengeheimnissen gelesen. Dieser hier ist jedoch etwas ganz Besonderes. Ich bin überzeugt, dass es solche Adressbücher bei vielen alten Menschen gibt. Vielleicht hat der eine oder andere auch eine Geschichte dazu geschrieben.  Das ereignisreiches Leben von Doris ist Unterhaltung vom Feinsten. Trotz vieler Schicksalsschläge mutet die Geschichte nicht eine Sekunde trostlos an. Sie zeigt uns die verschiedenen Arten der Liebe. Viele Höhen und Tiefen begleiten Doris auf ihrem Lebensweg. Ihren beruflichen Werdegang fand ich besonders spannend. Ihr Humor ist einfach nur köstlich!  Im Fokus steht immer Liebe, Freundschaft und Hoffnung. Mut zum Leben. Mut zur Veränderung. Mut zum Überleben. Das emotionale Ende hält eine große Überraschung bereit.  Was mich glücklich macht? Ich besitze auch so ein rotes Adressbuch. Ich gratuliere Sofia Lundberg zu ihrem Debut. Herzlichen Dank für diese wunderschöne Geschichte.

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gefühlvoll

Von: nane 2408 aus 33428 Marienfeld

22.08.2018

Die Lebensgeschichte einer 96-jährigen Dame, erzählt anhand ihres Adressbuches. Das ist das Konzept zu diesem wundervollen und berührenden Roman von Sofia Lundberg. Die Idee hierzu kommt der Autorin, als sie ein Adressbuch bei ihrer verstorbenen Großtante Doris findet, in dem viele der Namen durchgestrichen sind und „tot“ dahintersteht. Ich mochte diesen gefühlvollen und wunderschön geschriebenen Roman nicht aus der Hand legen. Ich wollte unbedingt lesen, wie es der Protagonistin weiterhin ergeht. Wie viel Leid, Angst, Verluste und Demütigungen sie in ihrem langen Leben erleiden musste hat mich oft sehr betroffen gemacht. Aber auch, dass sie im hohen Alter so einsam ist. Ihr Körper ist gebrechlich aber der Verstand umso wacher. Die Autorin lässt sie sogar ganz selbstverständlich mit dem Laptop umgehen, sogar Skypen ist ihr nicht fremd. Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.

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