Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Orangenblütenjahr

Ulrike Sosnitza

(32)
(24)
(4)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Neuanfang

Von: clematis aus Wien

03.03.2019

Die Hauptfigur Nelly (Cornelia) übersiedelt nach einem schweren Schicksalsschlag aus einem kleinen Dorf im Odenwald in die Anonymität Münchens, um dort mit über 50 einen völligen Neubeginn zu wagen. Allerdings rechnet sie nicht mit dem heftigen Widerstand aus ihrer Familie und deren Unverständnis. Kann Nelly einfach alles hinter sich lassen und vergessen oder wird sie sich der Vergangenheit stellen? Welche Zukunftsperspektiven erwarten sie in ihrer neuen Umgebung? Ulrike Sosnitza schildert die Figuren und Szenen so wunderbar detailreich und bildhaft, dass man sich als Leser mitten ins Geschehen versetzt fühlt. Vielleicht auch deshalb, weil viele Details an Begebenheiten im eigenen Leben erinnern? Nellys Orangenbaum kommt beim Umzug mit und symbolisiert schrittweise die Etappen nach ihrem Neuanfang. Die Recherche zu den Themen Apotheke und Ballonfahren dürften wirklich umfangreich gewesen sein, die Beschreibungen klingen sehr realistisch. Der Rahmen des Buches - die haptische und farbliche Umschlaggestaltung, sowie die Schriftart und die Gliederung - passen so schön zum Inhalt, ein durch und durch liebevoll gestaltetes Werk. Die Sprüche vor dem Cafe Himmelblau sind dabei wie die Sahne zum Apfelkuchen. Ein wunderbares Buch für entspannenden Lesestunden bei einer Tasse Tee und einer Duftkerze. :)

Lesen Sie weiter

Nelly und der Neuanfang

Von: Leseratte Austria

02.03.2019

„Orangenblütenjahr“ ein Roman von Ulrike Sosnitza im Heyne Verlag erschienen. Mit 383 Seiten. Nelly ist seit einiger Zeit Witwe und hat auch erst an dem Todestag ihres Mannes Martin erfahren, dass er sie betrügt und auch noch ein Kind mit Viola hat. Nelly ist lange am Boden zerstört. Aber als ihre Freundin Mona sie gebeten hat, bei ihr in München in der Apotheke zu arbeiten, nahm sie an. Sie verkaufte ihr Haus und die Apotheke die sie gemeinsam mit ihrem Mann geführt hatte und zog von dem kleinen Dorf in Odenwald nach München. Sie nahm sich eine kleine Wohnung, renovierte sie und begann so einen Neuanfang. Ihre erwachsenen Kinder waren bereits ausgezogen und lebten ihr eigenes Leben mit Studium und Arbeit. Nelly beginnt ihr neues Leben zu genießen, aber ihren Kindern vor allem ihre Tochter geht es zu schnell. Auch, dass Nelly in der neuen Wohnung nichts an ihren verstorbenen Mann erinnert macht es nur Nelly leichter. Für ihre Kinder nicht. Sie verstehen sich nicht besonders gut, es folgen Schuldzuweisungen und streit. Nelly beginnt in der Apotheke von ihrer Freundin Mona zu arbeiten und fühlt sich bald wohl in der großen Stadt. Sie gehen gemeinsam essen, in die Oper und noch vieles mehr. Nelly lernt auch den netten sympathischen Gabriel beim Äpfel einkaufen kennen. Als Nelly mit dem Fahrrad unterwegs ist, reist ein Mann die Tür eines geparkten Autos auf und Nelly fährt in die Tür. Außer einigen Schrammen und blauen Flecken ist ihr nichts passiert. Es stellt sich heraus, dass der Autobesitzer ein ehemaliger Schulkamerad von Nelly ist. Ausgerechnet ein früherer Schwarm von ihr. Ihr Herz klopft beim Anblick immer mehr und sie verabreden sich auch ein paar Mal. Hat sich Nelly etwa schon wieder in ihren Schwarm aus der Schule verliebt? Ist er etwa auch in sie verliebt, oder doch besorgt, dass sie ihm einen Rechtsstreit wegen des Unfalles anhängen könnte? Oder trifft sie diesen Gabriel unverhofft wieder einmal? Wie kann sie die Streitigkeiten mit ihren Kindern aus dem Weg räumen? Kann ihr da ein früherer Nachbar helfen? Wie geht es mit ihrer Freundin Mona und der Apotheke weiter, war dieser Job und der Wohnungswechsel doch zu übereilt? Meine Meinung: Eine tolle romantische Komödie, bei der sich drei Männer um Nelly’s Gunst bemühen! Nelly ist zu Beginn mit den Männern überfordert und braucht Zeit für sich und auch mit dem neuen Leben in der großen Stadt ist es nicht immer einfach. Aber als der Orangenbaum am Einzug in die Neue Wohnung blüht kann ja gar nicht mehr so viel schief gehen! Das soll ein gutes Zeichen für die Zukunft sein. Das tolle Cover mit der Prägung passt super gut zur Geschichte! 5 von 5 Sternen

Lesen Sie weiter

Die 52-jährige Cornelia, genannt Nelly, trauert um ihren Mann, der plötzlich verstorben ist. Durch seinen Tod wurde das Geheimnis gelüftet, dass er sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat und sogar ein Kind mit ihr hat. Nelly ist verletzt und aufgewühlt von ihren unterschiedlichsten Gefühlen wie Trauer, Enttäuschung und sogar Wut. Sie beschließt einen Neuanfang zu wagen und der soll sie vom Odenwald nach München führen. Sie verkauft das Haus und die Apotheke ihres Mannes und nimmt ein Angebot ihrer Studienfreundin Mona an, in deren Apotheke in München zu arbeiten. Wir begleiten Nelly also bei ihrem Umzug nach München und erleben ihren Neustart im neuen Zuhause, in einer neuen Stadt und einem neuen Job. Passend zum Titel ist das Buch in mehrere Abschnitte unterteilt, die die Entwicklung des Orangenbaums wiedergeben, wie z. B. Knospen, Blüten, Fruchtstände usw. Die Idee fand ich sehr schön, denn auch die Handlung entwickelt sich passend dazu. Nelly erzählt uns ihre Geschichte in der Ich-Form und so war ich sehr schnell Nelly ziemlich nah. Mich hat begeistert, dass wir es hier mal mit einer Protagonistin zu tun haben, die schon über 50 ist und mitten im Leben steht, aus dem sie dann durch die Ereignisse gerissen wird. Ich habe Nelly schnell in mein Herz geschlossen, nicht nur weil sie den gleichen Vornamen trägt wie ich. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und habe mich in vielen ihrer Gedanken, Handlungen und Entscheidungen wiedergefunden. Sie trauert um ihren Mann aber ist auch gleichzeitig wütend, auf ihn und ihre ehemalige beste Freundin, denn die beiden haben sie hintergangen. Diese innere Zerrissenheit zwischen Trauer und Enttäuschung ist gut bei mir angekommen und war für mich auch glaubhaft dargestellt. Deshalb konzentriert sie sich auf ihren neuen Lebensmittelpunkt und ihren neuen Job. Ganz anders reagieren ihre Kinder. Sie haben wenig Verständnis dafür, dass ihre Mutter alles aufgegeben hat und weggezogen ist. Für sie sieht es so aus, als wollte ihre Mutter alles was gewesen ist vergessen und verdrängen, einschließlich des Vaters. Das bringt Spannungen und Konflikte, die alle Beteiligten traurig machen. Aber Nelly lässt sich nicht unterkriegen und startet mit großem Engagement in ihr neues Leben und ihren neuen Job. Sie erkundet die Stadt, lernt andere Menschen kennen und richtet sich nach und nach ihr Leben neu ein. Auch "neue" Männer treten in ihr Leben und wirbeln gleich einiges durcheinander. Das alles ist sehr lebensnah und authentisch beschrieben, so dass es großen Spaß macht, Nelly dabei zu begleiten und ihre Entwicklung zu verfolgen. Ulrike Sosnitza ist eine großartige Erzählerin, die mit ihrem schönen Schreibstil die Emotionen der Protagonisten wunderbar zum Leser transportieren kann. Dabei ist ihr eine tolle Mischung aus ernsteren Themen aber auch Humor und Romantik gelungen, gewürzt mit Lebensweisheiten in Form von Sprüchen auf einer Tafel vor einem Café. Nellys Geschichte hat mich berührt, denn sie zeigt, dass es immer irgendwie weiter geht im Leben und ein neuer Zyklus beginnt. Genau wie bei Nellys Orangenbaum, an dem aus den Blüten Früchte werden und danach erneut Knospen und Blüten sprießen. „Orangenblütenjahr“ ist ein wunderbarer Frauenroman, der authentisch ist, wie aus dem Leben gegriffen, und deshalb nicht nur sehr gute Unterhaltung sondern auch Tiefgang bietet. Lesen und genießen! Fazit: 5 von 5 Sternen

Lesen Sie weiter

Frauenroman zum Gutfühlen und Nachdenken

Von: Franziska (Schriebsal) aus Berlin

26.02.2019

„Manchmal sind Ende und Anfang so nah beieinander wie die Blüten und Früchte am Orangenbaum.“ Mit Orangenblütenjahr erwartet dem Leser eine ruhige Geschichte, die einem mit dem Gefühl der Freude und das nach jedem Tief ein Hoch folgt entlässt. Ulrike Sosnitza schafft es mit Orang enblütenjahr den Leser auf eine Fahrradtour durch München mitzunehmen und das Schicksal von Nelly unaufdringlich nahezubringen. Ein Frauenroman, der positiv bewegt, mit tollen Charakteren und einlädt Schubläden aufzumachen und offensichtliches zu hinterfragen. Nelly erfährt erst durch den Tod ihres Mannes von seinem jahrelangen Betrug mit ihrer besten Freundin. Mit 52 Jahren entschließt sie sich, ihr Leben komplett umzukrempeln und einen Neuanfang zu wagen. Weg von der erdrückenden Kleinstadt, rein ins Stadtleben. Den Tod ihres Mannes und seinen Betrug hinter sich lassen. Alles auf Anfang. Neue Menschen treten in ihr Leben, darunter auch drei Männer. Für ihre Kinder geht aber alles zu schnell. Und so muss Nelly sich vielen Herausforderungen stellen und lernt dabei, dass nicht alles schwarz-weiß ist. Fazit: sehr empfehlenswert. Für alle, die vergnügliche Lesestunden suchen mit Tiefgang. Mein Lieblingszitat: „Das zeigt mal wieder, dass wahre Schönheit und Größe erst entstehen, wenn man größere Probleme überwunden hat.“ (Gabriel, S.365)

Lesen Sie weiter

"Orangenblütenjahr" ist nun bereits der dritte Roman, den ich von der Autorin Urlike Sosnitza gelesen habe. Und die Autorin hat mich auch dieses Mal wieder restlos begeistert. Da steht die 52jährige Nelly vor einem Scherbenhaufen. Nach dem Tod ihres Mannes, mit dem sie im beschaulichen Kleinfelden im Odenwald eine Apothe geleitet hat, startet Nelly in München einen Neuanfang. Tief erschüttert ist sie über den Betrug ihres Mannes, der eine Geliebte hatte - ausgerechnete ihre beste Freundin - und mit dieser auch einen Sohn. Nachdem ihre Kinder erwachsen sind, und ihre eigenen Wege gehen, genießt Nelly in München ihr neues Leben. Doch irgendwie sind ihre Kinder mit dieser Situation überfordert, ihnen geht das alles viel zu schnell. Doch bei Nelly in München ist einiges los, denn gleich drei Männer bemühen sich um ihre Gunst. Doch will Nelly von der Liebe überhaupt noch etwas wissen..... Einfach klasse! Schon das traumhafte Cover gibt uns einen Einblick, was uns in der Geschichte erwartet. Es spielen nämlich Orangen und wie soll es anderes sein, wieder viele leckere Kuchen eine Rolle in der perfekten Lektüre. Wenn ich die Augen schließe, läuft die Geschichte wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich sehe die sympathische Nelly, wie sie versucht, ihr neues Leben aufzubauen. Spüre ihre Ängste, Nöte und Zweifel, aber auch ihre Freude. Besonders gefreut hat sie sich über ihren Organgenbaum, der in München zum ersten Mal - nach endlich vielen Jahren - Knopsen zeigt. Na, wenn das kein besonderes Zeichen ist. Und die Entwicklung des Baumes zieht sich durch das ganze Buch und das hat mir besonders gut gefallen, denn nach den Reifen Früchten, gibt es am Ende wieder neue Blüten. Ich sehe Nelly auf ihrem roten Fahrrad zur Arbeit flitzen. Leid getan hat sie mir, dass mit ihren Kindern nicht alles rund lief, aber auch die beiden konnte ich verstehen. Und es war interessant zu beobachten, wie sich im Laufe der Zeit alles entwickelt hat. Und das hat mich gefreut. Besonders genossen habe ich aber meine Aufenthalte im Cafe Himmelblau, ich habe jetzt noch den Duft der leckeren Kuchen in der Nase. Aber auch der Besuch in der alten Pinakothek hat mir Spaß gemacht. Und dann die Männer in Nellys Leben, da habe mich manche Situationen zum Schmunzeln gebracht. Erwähnen muß ich natürlich noch den Ausflug ins Allgäu und die Heißluftballonfahren. Ich kann mir das GEfühl von Freiheit sehr gut vorstellen, wenn man in der Luft schwebt. Aber bei meiner Höhenangst.... Einfach herrliche Landschaftbeschreibungen, die dazu einladen einen Ausflug in diese Gegend zu machen. Dieses absolutes Traumbuch ist eine Wohlfühllektüre von der ersten bis zur letzten Seite. Ein wunderbares Lesevergnügen der Extraklasse. Selbstverständlich vergebe ich gerne 5 Sterne und freue mich jetzt schon auf das nächste Buch der Autorin.

Lesen Sie weiter

Let it go

Von: Snowbell aus Bad Nauheim

21.02.2019

Manchmal hängen Ende und Anfang so nahe beieinander wie die Blüten und Früchte am Orangenbaum, nach dem die Autorin Ulrike Sosnitza ihren neuen Romans "Orangenblütenjahr" benannt hat. Der Tod ihres Mannes enthüllt ein Geheimnis, mit dem Nelly nicht gerechnet hätte. Sie hält es in der Enge im Odenwald einfach nicht mehr aus, und so nimmt sie das Angebot ihrer Freundin Mona an, in deren Apotheke in München zu arbeiten. Großstadt statt Dorf und obwohl sie genug von der Liebe hat, umschwärmen die Männer sie wie die Bienen den Honig. Ihre Kinder allerdings haben Schwierigkeiten mit den vielen Änderungen im Leben ihrer Mutter, dabei hat es Gabriel, Kuchenbäcker und Heißluftballonfahrer, Nelly ganz besonders angetan. Das in hellen Farben gehaltene Cover wirkt sehr ansprechend und verbreitet eine heitere Grundstimmung. Jeder Betrachter ist versucht, an den zarten Blüten zu schnuppern, die aufgeschnittenen Orangenscheibchen zu kosten und die köstliche Torte mit einer Tasse Kaffee zu genießen. Der Titel könnte nicht besser gewählt sein. Denn die einzelnen Entwicklungsstadien des Orangenbäumchens, welches die Protagonistin Nelly hegt und pflegt, kennzeichnen nicht nur einzelne Sinnabschnitte in diesem Roman, sondern spiegeln gleichsam die persönliche Entwicklung der Protagonistin Nelly innerhalb dieses Zeitraums. Der Roman "Orangenblütenjahr" ist meine zweite literarische Begegnung mit Ulrike Sosnitza, die sich durch ihren einfühlsamen, warmherzigen Stil auszeichnet. Ihr neues Buch richtet sich an reife Frauen im besten Alter, eine besondere Zielgruppe, die in der Literatur meistens sträflich vernachlässigt wird. Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive der beruflich engagierten Apothekerin Cornelia, genannt Nelly, vermittelt, die nach dem Tod ihres Mannes eine schlimme Lebenslüge aufdeckt, alle Brücken hinter sich abbricht und sich für einen kompletten Neustart in der Großstadt München entscheidet. Nelly ist eine sympathische Figur, die man gern auf ihrem Weg in ein neues Leben begleitet. Man kann ihre verletzten Gefühle nachempfinden, die sie zu ihrem radikalen Schritt bewegt haben, und leidet mit ihr unter dem Unverständnis ihrer erwachsenen Kinder, die nach dem Tod ihres Vaters den Verlust ihres Elternhauses ertragen müssen, wie vor den Kopf geschlagen sind und ihre kühle Abwehrhaltung nicht verstehen können. Abschied und Neubeginn sind untrennbar miteinander verknüpft. Im Laufe des Geschehens lernt Nelly, sich ihrer Enttäuschung und Trauer zu stellen und sich mit ihren Kindern über ihre Erlebnisse auszusprechen. Auch in der Liebe lernt sie, sich von ihren negativen Erfahrungen zu lösen, sich einer neuen Herausforderung zu stellen und auf einen Start mit einem neuen Partner einzulassen. Ulrike Sosnitza ist ein einfühlsam und glaubhaft erzählter, warmherziger Frauenroman gelungen, der allen Leserinnen Mut für einen Neubeginn in einem reiferen Alter zuspricht. Für mich ist dieses Buch mein persönliches Lese-Highlight im Februar 2019, und ich spreche gern eine Lese-Empfehlung aus.

Lesen Sie weiter

Inhaltsangabe: Plötzlich und unerwartet stirbt Nellys Mann und dass ist erst der Anfang, denn danach ist nichts mehr wie es einmal war. Nelly erfährt, dass Martin eine Geliebte hatte und mit ihr sogar einen Sohn. Es gibt nichts mehr was sie in der Heimat hält und so beschließt sie, einen Neuanfang zu wagen. Sie zieht nach München, hat einen neuen Job und lernt neue Leute kennen. Sie fühlt sich dort wohl, aber dieses Glück währt nicht lange, denn ihre Kinder missfällt dieser Schritt. Orangenblütenjahr ist bereits der dritte Roman von Ulrike Sosnitza. Da ich weder Novemberschokolade noch Hortensiensommer von ihr kannte, war ich mehr als nur auf dieses Buch gespannt. Der Klapptext versprach mir eine sehr emotionale, aber auch unterhaltsame Geschichte zu werden. Eines kann ich jetzt schon vorweg schreiben: meine Erwartungen zu diesem Roman wurden mehr als nur übertroffen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu gleich und entführt den Leser sofort in Nelly Leben. Ab der ersten Seite fühlte ich mich heimisch und mehr als nur wohl. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, aber ich habe es Seite für Seite einfach nur genossen. Die Charaktere waren mit ihren Ecken und Kanten so lebendig und authentisch eingefangen und wiedergespiegelt worden. Ich fand sie durchweg sehr sympathisch und es entstand der Eindruck sie schon über Jahre hinweg zu kennen Dank der detaillierten Beschreibung der Kulisse konnte ich mir die Schauplätze der einzelnen Szenen genau vorstellen und es war absolut egal, ob wir uns in München oder im Allgäu befanden. Das besondere Flair, das an diesen Plätzen herrschte, spürte man. Die Handlung ist eine gelungene Mischung aus Lebenserfahrung und Liebesroman. Zum einen geht es um den Tod von einem geliebten Menschen, den man jahrelang vertraut hat um jetzt zu erfahren, dass er einen betrogen hat. Nicht nur die Trauer die Nelly lähmt, sondern auch die Wut, Enttäuschung, Verletzbarkeit und Unverständnis der eigenen Familie. Zum anderen geht es um einen Neuanfang und einer neuen Liebe, die eigentlich noch gar nicht sein darf. Ulrike Sosnitza hat es geschafft, die verschiedenen Gefühle der einzelnen Personen so herauszuarbeiten, dass es dem Leser gelingt, sich in die jeweiligen Charaktere hineinzuversetzen und dadurch entsteht ein brillantes Wechselbad der Gefühle. Gerade zwischen Nelly und ihrer Tochter Elena wurde die Trauer und Wut sehr intensiv geschildert und manchmal fragt man sich: Wie hättest du dich in so einer Situation verhalten? Wie Nelly oder doch eher wie Elena? Aber eines wurde mir wieder klar und ich sage es immer wieder: Der Verlust ist derselbe, nur die Trauer ist eine andere und so war es auch hier. Was mich sehr beindruckt hat, ist, dass die Geschichte einen wunderschönen und harmonischen Verlauf hatte. Nichts was kitschig oder gar gehetzt wirkte. Ganz im Gegenteil: die Handlung durfte sich entwickeln und leben ohne Wenn oder Aber und das bis zum Ende hin! Schön waren auch die zahlreichen Zitate, die diesen Roman so bereicherten. Für mich war es der erste Roman von Ulrike Sosnitza, aber definitiv nicht der Letzte. Nicht nur das Buchcover macht Lust und Laune auf diesen Roman, sondern auch die Geschichte und die sollte unbedingt gelesen werden. Für mich waren es unterhaltsame und sehr gefühlvolle Lesestunden und Balsam für Herz und Seele. Genau das Richtige, um dem Alltag mal zu entfliehen.

Lesen Sie weiter

Ulrike Sosnitzas Roman "Orangenblütenjahr" erscheint am 11.2.2019 im Heyne Verlag. Mit dem Tod ihres Mannes stürzt Nelly in eine Lebenskrise. Doch es nicht nur die Trauer um ihren Mann und Vater ihrer zwei fast erwachsenen Kinder, sie ist auch zutiefst verletzt, denn ihr Mann führte ein Doppelleben mit ihrer Freundin und hatte mir ihr sogar ein Kind. Um aus einem depressiven Tief herauszukommen, nimmt sie das Angebot ihrer Freundin Mona an, verkauft die Apotheke ihres Mannes und zieht nach München, wo sie in der Apotheke von Mona arbeitet. Ihre Kinder finden die Entscheidung übereilt, doch für Nelly war es die Chance ihres Lebens. Kann sie mit über 50 noch einmal neu durchstarten? "Manchmal muss man die Perspektive wechseln, um den Himmel zu sehen." Zitat aus dem Roman Bei diesem Buch hat mich gereizt, dass hier eine Frau über 50, also mit Lebenserfahrung aus ihrem bisherigen Leben gerissen wurde und trotz ihrer Verletztheit eine neue Chance ergreift. Es geht hier um eine gestandene Frau, die mit der Trauer, aber besonders mit dem Betrug durch ihren Mann umgehen lernen muss. Welche Enttäuschung und Wut muss sie fühlen, wenn sie von einer Geliebten erfährt, die auch noch ihre Freundin war? Ulrike Sosnitza zeigt uns Nellys Gedanken aus der Ich-Perspektive auf einfühlsame Weise und so kann man sich ihr als Leserin gut annähern und alles direkt mitempfinden. Ihre Angst, weil ihre Kinder mit Unverständnis auf den Wegzug reagieren, ihre Sorge um die Zukunft und natürlich ihre Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen, was sie wegen der erlittenen Enttäuschung erst einmal völlig unterdrückt. Doch auch die Gedanken und Gefühle der betroffenen Figuren werden so deutlich gemacht, das man alle Betroffenen gut verstehen kann und mit ihnen hofft, dass sie sich wieder annähern und mit dem Erlebten umgehen lernen. Ulrike Sosnitza gelingt es, mit emotionaler Tiefe Gefühle auszuloten und nachfühlbar zu machen. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle, nicht nur in der Familie, sondern auch als Nelly merkt, dass sich auch andere Männer für sie interessieren. Doch sie möchte so schnell keine neue Beziehung zulassen und sperrt sich innerlich. Wie sich das dann doch ändern kann, erlebt man im weiteren Verlauf des Buches. Eine Ballonfahrt der besonderen Art führt bei Nelly zur Überwindung aller Hindernisse. Man darf darauf gespannt sein! Die meisten Romane, die sich um einen Neuanfang drehen, sind höchstens unterhaltsam und enden meistens positiv. Ich verrate nicht zuviel, wenn ich behaupte, das trifft auch für Orangenblütenjahr zu, doch darüber hinaus hat dieser Roman noch mehr zu bieten. Er ist realistisch dargestellt, beschreibt die verletzten Gefühle und Nöte der Protagonistin und die ihrer Kinder und bringt eine allmähliche Entwicklung der Personen glaubhaft voran. Der schöne Schreibstil hat mich schnell durch das Buch getragen und die gefühlvolle Schilderung der Ängste und Nöte Nellys und die nachvollziehbaren Gefühle der Kinder geben der Geschichte Tiefgang und Authenzität, die ich in anderen Romanen häufig vermisse. Die eingebaute Liebesgeschichte zeigt langsam Blüten und Früchte, genau wie der titelgebende Orangenbaum, der Nelly so ans Herz gewachsen ist. Mit einigen passenden Zitaten wird immer wieder ein Fünkchen Lebensweisheit gestreut, die man für sich und sein Leben mitnehmen kann. "Orangenblütenjahr" verbindet in wunderbarer Weise Gefühle, Lebensdramatik, Romantik und Hoffnung miteinander und ist ein wunderschön zu lesender Roman für Frauen über 50.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.