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Rezensionen zu
Die Frau im Musée d'Orsay

David Foenkinos

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Mein erster Eindruck von diesem Buch? Ich wusste nicht wirklich was mich erwartet - das Cover mit zwei Personen die einem den Rücken zuwenden, und auch der Klappentext ließen für mich keinen wirklichen Schluss auf den Inhalt zu. Ein Liebesroman? Wer weiß... also, ließ ich mich überraschen - und wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist in drei Teile gegliedert, wobei jeder Abschnitt wiederum einen eigenen Teil der Geschichte von Antoine erzählt. Dem Grund warum er, ein renommierter Professor an der Kunsthochschule von Lyon, auf einmal lieber als Museumswärter im Musée d‘Orsay arbeitet, als Vorlesungen zu halten. Dem Grund, warum er an manchen Stellen genauso reagiert, wie er reagiert und was in seinem Inneren vorgeht. Hiervon erfährt man im ersten Abschnitt nämlich so gut wie nichts. Was aber auch irgendwie zu Antoine und seiner Geschichte - und dem Erlebten passt. Er wird zu Beginn des Buches beschrieben als „still und verdutzt [...] als wäre er vom Himmel gefallen“. Und das trifft es meiner Meinung nach genau auf den Punkt. Würde man ihn treffen, man würde ihn vermutlich nicht weiter wahrnehmen. Dennoch fand ich Antoine von Beginn an sympathisch. Vielleicht gerade weil er so still ist, kaum einen Ton rausbrachte und eher weltfremd wirkte. Dieses Verhalten passt einfach zu der Geschichte und dem Erlebten, und je weiter man liest, desto besser versteht man warum er so ist und auf diese und jene Art und Weise handelt. Auch die anderen Charaktere wirken auf mich sehr authentisch - insbesondere Camille und ihre Geschichte hat mich berührt und teilweise sprachlos und nachdenklich zurückgelassen. Berührend fand ich auch, wie der Bezug der Charaktere zur Kunst dargestellt wurde, die Liebe der Figuren zu den einzelnen Kunstwerken machen direkt Lust, selbst wieder einmal ins Museum zu gehen. Der Schreibstil des Buches ist schnörkellos. Ohne ausufernde Gefühlsbeschreibungen ohne umschweifende Adjektive. Schlicht und einfach auf den Punkt gebracht. Die Sätze sind relativ kurz gehalten, teilweise springt die Sichtweise in einem Satz zwischen den Personen. Allerdings hat mich das beim Lesen überhaupt nicht gestört. Man könnte der Geschichte von Beginn an sehr gut folgen, die Sichtwechsel haben aus meiner Sicht genau gepasst und machten das Lesen zu keiner Zeit „hektisch“. Insgesamt aus meiner Sicht sehr angenehm zu lesen. Dennoch gibt es von mir einen Stern Abzug. Der Grund ist der Schreibstil bzw. die Tiefe der Geschichte die mir an einzelnen Stellen doch etwas zu wenig Gefühl gezeigt haben bzw. an manchen Stellen hätte ich mir noch ein paar mehr Details gewünscht. Nichts was das Buch aber weniger lesenswert macht. Was bleibt jetzt von meinem ersten Eindruck - der ja gar keiner war. Eine Liebesgeschichte ist es aus meiner Sicht nicht ganz - oder nur sekundär. Die Liebe spielt eine Rolle, eine neue Liebe, leider icht und unsicher, eine vergangene Liebe, mit den Rissen, die diese nunmal hinterlässt, vor allem aber, die Liebe zur Kunst, die an jeder Stelle dieses Buches spürbar wird. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!

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Die Kunst und Leid

Von: Jkox

22.05.2019

Ein so wunderbarer und emotionaler Roman, der die menschlichen Abgründe hinsichtlich Leid, Scham und Trauer pointiert aufzeigt. Nicht nur das stärkende und zufluchtgebende Wesen der Kunst, welches durchweg im Hintergrund schwebt, gibt dieser Geschichte seine Außerordentlichkeit, sondern natürlich auch Melancholie und die profunden Charaktere, die vielschichtig, gebrochen und zugleich liebenswert auftreten, sodass man am Ende einen kleinen Stich im Herzen spürt.

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Mehr Traurigkeit, wie Liebe

Von: christinemee

21.05.2019

Mit leicht düsterer Stimmung und spürbarer Verzweiflung schreibt David Foenkinos in "Die Frau im Musée d'Orsay". Es geht um unerwartete Entscheidungen, die unterschiedliche Verarbeitung von traumatischen Ereignissen und eine Bekanntschaft, aus der Liebe wird. Foenkinos beschreibt Antoine, die Hauptfigur, als undurchschaubar, still und unkommunikativ. Auch für den Leser bleibt das Geheimnis und der Grund des plötzlichen Lebenswandels von Antoine lange verborgen. Ich habe dadurch eine leichte Langatmigkeit beim Lesen verspürt, trotz dass der Autor feinfühlig in jedem Kapitel Hinweise auf die weitere Handlung preisgegeben hat. Der Roman ist aus unterschiedlichen Blickwinkeln und in Vergangenheit und Gegenwart geschrieben, sodass der Leser sich in das Geschehen hineinversetzen kann. Der Schreibstil hat in mir während des ganzen Buches eine traurige Stimmung ausgelöst, als dass es den Zauber einer Liebesgeschichte rübergebracht hat. Trotz spürbarer depressiver Stimmung ist es dem Autor gelungen keine Hoffnungslosigkeit zu erwecken. Für jeden geeignet, der Bücher mit Geheimnissen liebt.

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Etwas anderes erwartet

Von: Janina Jaegers

20.05.2019

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, erwartete ich die Geschichte eines Mannes, der aufgrund bestimmter Erlebnisse sein bisheriges geordnetes Leben über den Haufen wirft. Wer aber einen Roman vermutet, der einzig und allein darin mündet, dass Antoine Duris am Ende die große Liebe findet, der befindet sich auf dem Holzweg. Vielmehr sind seine Begegnungen mit Frauen nur Randinformationen zu seinem Gemütszustand, rosarote Wolken wird der Leser nicht finden. Die Handlung nimmt auch erst ab der Mitte des Buches Fahrt auf, wenn der Autor – endlich – zu den Hintergründen gelangt, was Antoine Duris dazu veranlasst hat, sich als Hochschulprofessor um einen Job als Wärter in einem Museum zu bewerben. Und hier wird nun eine neue Hauptfigur mit ihrer Geschichte bekannt - die eigentliche Geschichte des Romans, die einem im Gedächtnis bleibt, wenn man das Buch zu Ende gelesen hat. Für mich war „Die Frau im Musée d’Orsay“ ein Roman, der mich dahingehend überrascht hat, dass ich etwas ganz anderes erwartet hatte. Stilistisch ist der Roman flüssig zu lesen und enthält keine Passagen, die so ausschweifend sind, dass man am Ende eines Satzes nicht mehr weiß, wie der Satz begonnen hat. Über die vom Autor verwendeten Fußnoten kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Ich empfand diese eher als störend, weil sie den Lesefluss unterbrechen, und hätte eine Verarbeitung im laufenden Text besser gefunden. Das Buch verfügt über ca. 230 Seiten und sorgt daher eher für eine kurzzeitige Unterhaltung. Wer gerne Schicksalsromane liest, der wird hier gut bedient.

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Was bringt einen Hochschulprofessor dazu, seinen Posten zu kündigen und eine Anstellung als Museumswärter anzunehmen? Antoine Duris ist ein respektierter und beliebter Professor an der Hochschule der Schönen Künste in Lyon. Eines Tages kündigt er seinen Posten, löst seine Wohnung auf, lagert seinen Besitz ein und verlässt Lyon, nachdem er sich bei Freunden und Verwandten per Mail abgemeldet hat. In Paris bewirbt er sich auf eine Stelle als Wächter im Musée d'Orsay. Er ist erleichtert, diesen Job zu bekommen und verrichtet seinen Job als Saalaufsicht, wobei er viel Zeit in stummer Zwiesprache mit seinem bevorzugten Bild, Modiglianis Bildnis der Jeanne Hébuterne, verbringt. Bals muss er feststellen, dass er auch in Paris in Zeiten des Internets nicht untertauchen kann, seine Schwester spürt ihn auf, und dass er auch dort nicht völlig Kontakten aus dem Weg gehen kann, seien es nun Kollegen oder Nachbarn. Man ahnt, dass der Flucht aus seinem bisherigen Leben eine Krise vorangegangen sein muss. Aber man erfährt aber gleich zu Beginn, dass die Trennung von seiner langjährigen Partnerin Louise nicht der Auslöser war, sondern dass es eine andere, schwerere Erschütterung gegeben hat. Die Geschehnisse in Lyon vor Antoines Flucht werden erzählt in Rückblenden, die nicht nur seine sympathischen Züge offenbaren, und bei denen oftmals die Erzählperspektive mitten im Absatz wechselt. Irritierend sind zunächst auch die vielen eingestreuten Fußnoten, die den Lesefluss ausbremsen. Diese erlauben dem Leser jedoch zusätzlich eine ironische Distanz. "Die Frau im Musée d'Orsay" hat mir nicht so ganz gut gefallen wie erst kürzlich "Das geheime Leben des Monsieur Pick", dazu fand ich manche Figuren zu blass und auch das Ende zu vage. Dennoch habe ich wieder die Leichtigkeit, mit der die teilweise tragische Handlung daherkommt und den feinfühligen Erzählstil des Autors sehr genossen. Ich bin gespannt auf weitere Romane von David Foenkinos.

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Ein sehr tiefes und fesselndes Buch

Von: Sabine

20.05.2019

Antoine, ein Professor für Kunstgeschichte bewirbt sich im Musee d'Orsay. Zunächst wird sein Hintergrund dazu nicht klar. Langsam darf sich eine Liebesgeschichte mit Mathilde entwickeln. Genau so langsam erfährt der Leser den Grund seiner Flucht von der Universität. Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Ich habe vom Autor noch nie etwas gelesen. Seine Art zu schreiben hat mich berührt und ins Buch mit hineingenommen, so dass es mir schwerfiel es aus der Hand zu legen. Er zeigt ganz fein auf, dass wir oft die falschen Schlüsse über das Verhalten andrer Menschen ziehen und oft fälschlich davon ausgehen, dass ihr Verhalten direkt mit uns etwas zu tun hat. Ein Liebesroman, der keiner ist, weil er viel mehr ist.

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In der Zusammenfassung auf der Rückseite wird davon gesprochen, dass es ein "Roman, der vom Mut erzählt, dem Leben eine neue Wendung zu geben" sei - nun, dieser Auffassung kann ich mich nach der Lektüre nicht anschließen, denn meine Definition einer mutigen Entscheidung wird im Buch nicht gelebt. Das schmälert meinen sehr positiven Eindruck des Werkes von David Foenkinos aber in keiner Weise. Der Autor schafft es seinen Figuren Leben einzuhauchen und den Leser für deren Geschichte zu interessieren. Das Buch ist unheimlich feinfühlig geschrieben und regt definitiv zum Nachdenken an, ohne dabei aber schwerfällig, erzieherisch oder neunmalklug daher zu kommen. Die Zerbrechlichkeit und Zartheit einiger der Figuren, werden durch den Schreibstil des Autors meiner Meinung nach sehr schön unterstrichen und transportiert. Absolute Leseempfehlung. Einen Stern Abzug gibt es lediglich deshalb, weil ich mich an der ein oder anderen Stelle gefragt habe "Okay, ob das jetzt so realistisch ist", aber das kann natürlich auch subjektive Meinung sein.

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Antoine erlebt mehr Tiefen als Höhen in seinem Leben als Mann und Professor an der Hochschule der Schönen Künste in Lyon. Nach dem Selbstmord einer hochbegabten Studentin, an dem er sich schuldig fühlt, gibt er seine Stellung auf und wird Museumswärter in Paris. In einer Rückschau erfährt man, dass auch das Leben dieser Studentin von Ängsten und einem nicht verarbeitetem Trauma geprägt war. Antoine Duris lernt in seiner neuen Stellung die Frau seines Lebens kennen, mit deren Hilfe sich alles zu einem versöhnlichen Ende fügt. David Foenkinos Roman hat mich anfangs angesprochen, im Verlaufe der Geschichte empfand ich die Handlung jedoch überzogen und den Schluss zu hastig zu einem positiven Ende gebracht. Es mag der Möglichkeit der Verfilmung geschuldet sein. Auffallend und dem Lesevergnügen nicht zuträglich sind die kurzen Sätze, die den Schreibstil für mich charakterisieren. Einen Anflug von Humor fand ich bei all der französischen Melancholie in den zahlreichen Fußnoten. Verwirrend unnötig ist die Namensgleichheit von vier Personen.

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