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Rezensionen zu
Alles richtig gemacht

Gregor Sander

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Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall ist das Thema Ost-West-Beziehungen immer noch aktuell. Der in Schwerin geborene und mit dem 3Sat-Preis ausgezeichnete Autor Gregor Sander macht dies ebenso zum Thema, indem er seine zwei Hauptprotagonisten vor und nach der Wende begleitet. Die Reise beginnt in Roststock, führt nach Berlin, beschreibt die Metamorphose der Stadt vom Plattenbau zur Hippster-Hochburg – und sie baut kleine Schlenker durch Irland, Frankreich und New York ein. Im Mittelpunkt stehen die beiden Freunde Thomas und Daniel, die sich im Alter von 13 Jahren in Roststock kennenlernen. Beide sind sehr unterschiedlich. Es vereint sie der Außenseiterstatus, den sie in der Klasse einnehmen. Daniel wächst mit seiner alleinerziehenden Mutter, die ihn bereits mit 17 Jahren zur Welt gebracht hat, in ärmlichen, unkonventionellen Verhältnissen auf. Für den aus einer bürgerlichen Familie stammenden Thomas ist dies Neuland. Bald wird Daniels Mutter zum Objekt seiner sexuellen Phantasien. Während die beiden sich ins Erwachsenenleben, in Partys, Drogen und erste Beziehungen stürzen, geben sie sich stets Halt. Zum Beispiel als ihre Familien zerfallen, deren Mitglieder nach Öffnung der Mauer in den Westen ziehen oder am neuen Wirtschaftssystem scheitern. Die beiden Freunde ziehen sogar als WG-Partner zusammen. Nach der Wende schlagen Thomas und Daniel unterschiedliche Richtungen ein: Daniel ist ein Frauenheld und begnadeter Koch, der sich durch die Welt treiben lässt und im gemeinsamen Irlandurlaub auf der grünen Insel Wurzeln schlägt. Er ist und bleibt ein Anarchist. Der eher angepasste Thomas ist ehrgeizig, möchte Jura studieren und zieht nach Berlin. Er gründet eine Familie, arbeitet als Anwalt, zieht in ein ehemaliges Botschaftsgebäude. Scheinbar hat er es geschafft. Oder doch nicht? Denn plötzlich verlässt ihn seine Frau mit den beiden Töchtern, scheinbar aus dem Nichts. Oder hat Thomas nur die Zeichen nicht erkannt? Um dies herauszufinden arbeitet der Autor mit Rückblenden. Auf ein Kapitel in der Jetzt-Zeit folgt ein Kapitel in der Vergangenheit, der den Werdegang der beiden Hauptcharaktere nachzeichnet. Wer denn nun das „richtige“ Leben geführt hat, lässt der Autor offen. Wie so vieles, so auch den Schluss. Hauptthema ist die Freundschaft. Was passiert mit ihr, wenn sich die Beteiligten in konträre Richtungen weiterentwickeln? Kann Freundschaft auch Seitensprünge und bisexuelle Erfahrungen verkraften? Thomas und Daniel durchleben gemeinsam Höhen und Tiefen, auch wenn Daniel oft über Jahre hinweg ohne ein Lebenszeichen abtaucht und Thomas völlig von seinem Studium und den Vaterpflichten vereinnahmt wird. Doch die gemeinsame Vergangenheit schweißt zusammen. Sie prägt fürs ganze Leben. Der Erzählfluss lässt sich Zeit. Gerne verliert sich der Autor in Details, beschreibt das Lebensgefühl einer Generation, ohne dabei einen konkreten Spannungsbogen zu verfolgen. Er nimmt uns mit auf eine Zeitreise, die besonders die entsprechenden Jahrgänge begeistern wird, die in den 80ern und 90ern ihre Jugend durchlebt haben. Musik, Literatur, Mode, wichtige politische Ereignisse – all dies ruft er wieder in Erinnerung. Gleichzeitig schafft er ein besseres Verständnis für die speziellen Eigenheiten zwischen Ost und West. All dies, ohne zu bewerten. Hat Gregor Sander alles richtig gemacht? Dies dürfen die Leser selbst entscheiden!

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Meine Meinung: Ich habe selbst keinerlei persönlichen Erinnerungen bzw. Berührungspunkte zu der Zeit, die das Ende der DDR einläutete und fand es daher sehr spannend, mit „Alles richtig gemacht“ in die fiktiven Viten zweier männlicher Protagonisten eintauchen zu dürfen, die die Zeit des Wandels er-/gelebt haben. Gregor Sander ist die Darstellung der authentischen und vielschichtig betrachteten Jungen- bzw. Männerfreundschaft zwischen Thomas und Daniel zu DDR-Zeiten sehr gelungen, so dass mir nicht nur Schauplatz & Zeit, sondern auch das damit verbundene Lebensgefühl anschaulich und nachempfindbar transportiert wurde. Sprachlich entsteht ein sehr angenehmer Lesefluss, bei dem mir der teils trockene Humor des Autors sehr gefallen hat. Auch wenn die Handlung aus Thomas Perspektive erzählt wird, erlebt man parallel sehr plastisch den Lebensweg Daniels, der zunächst für Kreuzungen und im weiteren Verlauf für einen Bruch und spätere Wiederkehr sorgt. Begleitet wird der Handlungsverlauf bzw. die Entwicklung der Freundschaft von gut recherchierten nationalen wie internationalen historischen Ereignissen, wie z. B. der G8 Gipfel in Heiligendamm 2007 oder der Terroranschlag am 11. September 2001 in New York. Allerdings fehlt es dafür deutlich an Spannung, die ich mir vom Klappentext versprochen habe und der Autor bleibt seinen Lesern nicht nur die Antwort auf die Frage nach dem „richtigen Handeln“, sofern sich dieses klar definieren ließe, mit dem sehr offenen Ende schuldig. Fazit: Eine geschichtliche Zeitreise, die Spaß macht und zudem sehr authentische gedankliche Einblicke liefert, sich aber nicht gänzlich zu Ende gereist anfühlt.

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Dieser Roman erzählt die Geschichte einer Freundschaft über mehrere Jahrzehnte. In zwei Handlungssträngen wird einmal über die wilde, schillernde Jugend von Thomas und Daniel im Rostock der 80er Jahre und im wiedervereinten Berlin berichtet. Parallel dazu läuft der zweite Handlungsstrang in der Gegenwart, in dem Thomas ein nun bürgerliches Leben führt, während Daniel nie ganz das jugendliche, wilde Leben abgeschlossen hat und plötzlich nach jahrelanger Funkstille bei Thomas auftaucht. Schon nach ein paar Seiten fällt es schwer das Buch wegzulegen. Sowohl die Passagen der Vergangenheit als auch die der Gegenwart reißen einen schnell mit. Als sogenanntes "Wendekind" hat mich besonders die Vergangheit der beiden Freunde im Rostock der DDR bzw. das Erleben der Wiedervereinigung interessiert. Dabei geht es nicht vordergründig um spezifische histrorische Ereignisse, sondern viel mehr erfährt man eine Gesamtstimmung der Menschen im ehemaligen Osten vor und nach der Wende, die exemplarische an den Schicksalen Einzelner geschildert wird. Das Buch zeigt somit wie unterschiedlich Charaktere mit dem Umbruch zurecht kamen bzw. bis heute damit kämpfen. Auf der anderen Seite kann man eine einzigartige Freundschaft miterleben. Obwohl von Anfang an eher unterschiedlich, verbindet Daniel und Thomas eine tiefe, beeindruckende Freundschaft, die trotz mehrerer Funkstillen bis in die Gegenwart andauert. Selbstverständlich wandelt sich diese Freundschaft im Laufe der Jahre und verändert sich mit der Entwicklung Daniels und Thomas. Man bekommt aber den Eindruck, dass beide die Wildheit der Jugend nie ganz abgelegt haben. Die Wandlung der Charaktere spiegelt sich auch in der Sprache wider. So kann man sich einerseits gut das Rostock der 80er und frühen 90er Jahre vorstellen, andererseits auch das heutige Berlin. Sicherlich hilft es einige DDR-spezifische Ausdrücke zu kennen, um sich ein bessseres mentales Bild machen zu können. Ein sehr empfehlenswerter Roman, der auf einzigartige und leicht zugängliche Weise Problematiken der Wiedervereinigung aufgreift. Ebenso wünscht man jedem eine so dicke Freundschaft wie Daniel und Thomas sie verbindet!

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Freundschaft auf ewig

Von: Leseratte

15.09.2019

Thomas erzählt seine lebenslange Freundschaft zu Daniel - die mal Nah aber auch in der Ferne weiterbesteht. Sie beginnt in Rostock, zu DDR-Zeiten, erleben die Wende und die neuen Zeiten mit allen Freuden und Problemen. Da nur Thomas als Ich-Erzähler auftaucht, wird natürlich auch nur seine Sicht dargestellt. Der Titel "Alles richtig gemacht" regt die Geschichte letztendlich auch zum nachdenken an. Das Buch ist locker geschrieben, aber es fehlt mir doch etwas Interessantes oder eine gewisse Spannung. Es ist einfach als nette Lektüre für mich zu sehen.

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Freundschaft

Von: kiki

11.09.2019

Thomas erzählt in diesem Roman von seiner Freundschaft mit Daniel. Sie gehen zusammen zur Schule in Rostock und haben unterschiedliche Elternhäuser. Deutschland steht vor der Wiedervereinigung . Nach vielen Jahren, Thomas ist inzwischen fünfzig und Rechtsanwalt, taucht Daniel wieder in Berlin auf und hofft auf die Fortsetzung der Freundschaft. Der Roman beinhaltet viel Zeitgeschichte und stellt immer wieder die Frage: alles richtig gemacht ?

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unterhaltsame Geschichte mit Tiefgang

Von: Selina

07.09.2019

Ich habe das Buch geschenkt bekommen, daher wusste ich nicht, was mich erwartet. Da ich kein Klappentextleser bin, habe ich sofort mit dem Lesen des Buchs gestartet. Nach kurzen kritischen Gedanken auf den ersten Seiten, hat mich die Geschichte doch recht schnell gefesselt, obwohl ich nicht wusste, wo sie mich hinführt. Es gibt viele Zeitsprünge, zwischen heute, Jugendzeit, vor wenigen Wochen und junges Erwachsenenleben. Die DDR Zeiten sind schön dargestellt und auch die Sprache und der Stil damals sind toll herausgearbeitet. Es fehlt nichts in dem Roman. Neben dem Witz und der Romantik, kommt das Politische und das Alltagsleben nicht zu kurz. Ich wurde durch das Buch super unterhalten und es ging leicht und schnell zu lesen, sodass man leicht die Zeit vergessen konnte. Jedoch fehlt mir ein abschließendes Ende, da dies sehr offen ist. Ohne zu viel zu verraten, klärt sich auf den letzten 5 Seiten fast alles auf, jedoch ohne, dass es die Geschichte abrundet und enden lässt und so weiß man dann doch nicht wie es ausgeht.

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Ein Stück Zeitgeschichte

Von: Käthe69

03.09.2019

Vielen Dank, dass ich als Testleser ausgewählt wurde. Auf eine Inhaltsangabe verzichte ich, da es schon häufig niedergeschrieben wurde. Mich hat der Roman von Gregor Sanders direkt in diese Zeit zurückversetzt, da ich mich damals selbst im jungen Erwachsenenalter befand, und die zeitgeschichtlichen Rückblicke sehr genossen habe. Die Thematik ist für mich nach wie vor aktuell und der Lesestoff verliert nie an Reiz. Zum anderen wurden von Gregor Sanders interessante Hintergründe aufgegriffen, über die ich mich jetzt informiert habe und mit Freunden gern austausche. Was ich total klasse fand, war die Stimmung „zwischen den Zeilen“ in diesem Buch. Die Erinnerungen stellten sich von ganz allein ein. Die unterschiedlichen Lebenswege der Protangonisten werden hier in einem lockeren und humorvollem Schreibstil erzählt, so dass ich sofort angesprochen und mitgerissen wurde. Der Beginn des Buches hat sich in einem Rutsch lesen lassen, doch dann hat sich Gregor Sanders meines Erachtens in Einzelheiten bzw. Details zu sehr ausgelebt. Die Spannung fehlte und es wurde etwas langatmig. Das Ende wiederrum kam für mich sehr abrupt, jedoch war es voller Informationen. Aber trotzdem war es nicht stimmig, halt unvollständig. Lesenswert ist es allemal. Ein „Muss“, für die, die diese Zeit durchlebt haben und eine zeitgeschichtliche Reise für die Jüngeren.

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Wie das Leben so spielt.

Von: Elisabeth B. aus Donaueschingen

27.08.2019

Mit „Alles richtig gemacht“ legt Gregor Sander einen spritzigen Roman vor, der Leserinnen und Leser in die jüngere deutsche Geschichte entführt und zudem auf sehr muntere Art und Weise unterhält. Das Buch ist im August 2019 bei Penguin erschienen und umfasst 240 Seiten. Thomas und Daniel sind Freunde seit Kindertagen. In den Achtzigern in Rostock aufgewachsen, erleben sie die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung in Berlin … und kosten dies natürlich aus. Bis Daniel eines Tages Deutschland verlassen muss – mit Thomas‘ Reisepass. Zehn Jahre später platzt Daniel plötzlich wieder in das Leben seines Freundes, der nun Anwalt und Familienvater ist – und bringt damit Thomas‘ Leben durcheinander, das momentan sowieso schon ein einziges Tohuwabohu ist, denn kürzlich haben Frau und Kinder ihn scheinbar grundlos verlassen … und Thomas steht vor einem Rätsel. Schon das Cover macht Lust auf den Roman: goldene Schrift, die an die Funken einer Wunderkerze erinnert, auf schwarzem Grund. Und als genauso erfrischend, wie das Cover daherkommt, entpuppt sich auch der Roman. Die Protagonisten stammen aus häuslichen Verhältnissen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Thomas aus eher gut bürgerlichen Verhältnissen, sein Vater geht davon aus, dass er auch in der DDR den familieneigenen Drogerieladen weiterführen wird, Daniel indes wächst in Rostocks „Nachtjackenviertel“ als uneheliches Kind eines Chefarztes und einer Schwesternschülerin auf – mehr Klischee geht wohl kaum. Und doch, es geht: Sander arbeitet in seinem Roman viel mit Klischees, sei es das Bild, das Thomas als Anwalt abgibt, sei es das Bild, das man von seinen Klienten hat, um nur einige Beispiele zu nennen. Damit gelingt es dem Autor immer wieder, ältere wie aktuelle Debatten aufs Tapet zu bringen – aber stets mit einem Augenzwinkern, was Leserinnen und Leser des Öfteren zum Staunen und Lachen bringt. Doch auch Dramatisches hat der Roman zu bieten: Während die Freunde ihre Jugendzeit genießen, bekommen Thomas‘ Eltern die Härte des Kapitalismus, einst herbeigesehnt und gefeiert, voll zu spüren. Überhaupt gelingt es Sander sehr geschickt, historische Ereignisse und fiktive Handlung miteinander zu verknüpfen. So nutzen die Freunde die gewonnene Reisefreiheit aus, gewinnen auch trotz allem dem Kapitalismus auf nicht ganz legale Weise etwas ab, begegnen am Rande von Lichtenhagen Neonazis und werden mit der Gewalt während des G8-Gipfels in Heiligendamm konfrontiert. Die von dem Ich-Erzähler, Thomas, geschilderte Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Das aktuelle Geschehen, in dem es um Thomas familiäre und berufliche Situation sowie Daniels plötzliches Auftauchen geht, wird immer wieder unterbrochen von Rückblenden in die Vergangenheit, die dabei chronologisch nach Jahrzehnten gegliedert sind und von den Achtzigerjahren bis in das erste Jahrzehnt unseres Jahrhunderts reichen. Sanders Schreibstil ist locker-flockig und flüssig zu lesen, man hat das Gefühl, der Erzähler unterhalte sich mit den Leser/innen. Gespickt ist alles mit einem trockenen Humor, der einen beim Lesen ab und an stutzen und darüber nachdenken lässt, wie das Geschriebene denn nun gemeint ist. Lediglich das Ende des Romans, das an sich offen ist, konnte mich nicht 100%-ig überzeugen, da es doch sehr abrupt kommt und mit einer Flut an Informationen aufwartet, die an sich noch einer weiteren Erläuterung wert wären. Für Leser/innen wie mich, die dem Alter der Protagonisten in etwa entsprechen, ist dieser Roman eine wunderschöne und kurzweilige Reise zurück in die Jugend und das junge Erwachsenenalter. Für jüngere bietet er zeitgeschichtliche Einsichten, die unterhaltsam zu lesen sind und Einblicke in einen Zeitgeist bieten. Von mir gibt es für dieses Buch überzeugende vier Lesesterne und eine wärmste Leseempfehlung.

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