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Rezensionen zu
Die Schwestern von Marzahn

Christiane Tramitz

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€ 15,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,99 [A] | CHF 23,00* (* empf. VK-Preis)

Das Thema passt genau in die Zeit. Die Anonymität in den Wohnblöcken, jeder lebt für sich. Armut, Ausgrenzung . Traurig daran ist, dass das in Deutschland mittlerweile Realität ist. Menschen, die gearbeitet haben und im Alter vom absolutem Minimum leben müssen, während Fremde vom gleichen Staat Leistungen erhalten, die ein menschenwürdiges Leben finanzieren. Die Charaktere sind gut beschrieben, ich habe mit Fabian Krüger die Einsamkeit gefühlt. Durch den Kontakt zu den beiden Kindern, deren Mutter im KKH liegt, ändert sich vieles. Insgesamt hat mir die Geschichte ein Stück weit die Augen geöffnet und Denkanstöße gegeben. Ich fand das Buch interessant, die Schreibweise flüssig und gut zu lesen. Mal was anderes.

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Beeindruckend ehrlich

Von: Mels Reading

02.05.2019

Dieses Buch schildert das Leben am Rande der 'guten Gesellschaft'. Es erzählt sehr ehrlich von den vergessenen Menschen, die von Mauerfall übermannt das 'neue' Leben nicht ideal für sich nutzen konnten. Krüger, tragische Hauptfigur, erkennt erst spät in seinem Alltag, was ihn wirklich glücklich macht. Ob es dann nicht schon zu spät ist?! Die besondere Verbindung zwischen dem sozial vereinsamten Mann und zweier kleiner ausländischer Mädchen zieht den Leser unweigerlich in seinen Bann. Ein sehr lohnenswertes Buch, welches einen selbst hin und wieder beschämend auf die eigenen oft so unwichtigen Probleme blicken lässt und aufzeigt, wie gut es doch vielen Menschen - aber eben nicht allen ergeht.

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Der Blick von ganz oben

Von: Miriam Z.

02.05.2019

"Die Schwestern von Marzahn" ist unterhaltsam und angenehm zu lesen. Christiane Tramitz nimmt ihre Leser direkt mit, mitten nach Marzahn, heute trostlose Plattenbausiedlung und Heimat derer, die es sich woanders nicht mehr leisten können. Früher war es mal der Traum der jungen Leute, denn dort gab es Wohnungen mit Heizung und Bad, und die allerersten packten sogar selbst mit auf der Baustelle an, um das Viertel fertig zu stellen und endlich die eigenen vier Wände zugeteilt zu bekommen. Ihr Protagonist Fabian Krüger ist einer von ihnen, vom 11. Stock in einer Platte aus blickt er auf das Leben seiner Nachbarn und Mitbewohner im Viertel. Niemals jedoch blickt er von oben auf sie herab - obwohl es immer einen gibt, der noch weiter unten gelandet ist als er selbst. Ein Mindestmaß an Würde hat er sich immer behalten, aber so richtig Arbeit hat hier schon lange keiner mehr. Fabian trifft zwei kleine Mädchen, die ein paar Stockwerke unter ihm leben, und beginnt, sich um sie zu kümmern. So werden sie immer wichtiger für ihn, und der Leser merkt viel schneller als er selbst, warum auch er für die beiden so wichtig wird. Man begleitet Fabian durch Höhen und Tiefen und fühlt mit ihm, in seinem Selbstverständnis als einer mit gutem Kern trotz aller Rückschläge und Fehltritte, in seinen Beobachtungen oder in seiner Rolle als Saufkumpan der früheren Kollegen. Christiane Tramitz' Buch handelt von Fürsorge und Bedürfnissen, von der Verantwortung der Eltern für ihre Kinder, von Gefühl und Mitgefühl, Anstand und Würde, gerade wenn kein Wohlstand mehr übrig ist. Ein paar Umstände erschließen sich dem Leser nicht so recht, zum Beispiel wie die Märklin-Eisenbahn aus Fabians Kindheit so vollständig in die DDR gekommen sein mag, gut situiertes Elternhaus hin oder her, und wie die Eltern von Fabian im beschriebenen Umfeld überhaupt die Eigentümer ihrer Villa in der DDR geworden sind. Alles in allem aber ein sehr nahbarer Schreibstil, man erlebt das Heute und die Vergangenheit aus verschiedenen Perspektiven, ein Buch, das sich auf jeden Fall lohnt.

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Die Schwestern von Marzahn von Christiane Tramitz

Von: Andrea Nickelsen

02.05.2019

Das Buch hat mir gut gefallen. Es erzählt parallel die Geschichte zweier Ordensschwestern, die sich in Marzahn in eine Wohnung in einem der Plattenbauten einmieten und den Menschen dort ihre Hilfe anbieten. Dabei werden sie im Laufe der Jahre mit Not, Hoffnungslosigkeit, Elend und Armut konfrontiert. Außerdem geht es um Herrn Krüger, der seine Arbeit, seine Frau und seinen Lebensmut verloren hat und voller Bitterkeit die Tage bestreitet und erst aus der Lethargie erwacht, als er anfängt, sich um zwei verwahrloste kleine Mädchen aus der Nachbarschaft zu kümmern. Das Buch hat mich sehr berührt, zumal es mir einen Blick in eine Welt geöffnet hat, die ich so nicht kannte. Ich habe es manchmal weglegen müssen, weil es mich so traurig gemacht hat und ich die Ausweglosigkeit nicht mehr ertragen habe. Ein Buch, das sehr eindringlich und ehrlich die Lebensumstände in Marzahn beschreibt. Die Armut und das Leben am Rande der Gesellschaft, der tägliche Kampf, das Selbstwertgefühl nicht völlig zu verlieren, aber auch, dass Liebe und Freundschaft einiges zu ändern vermag. Der Schreibstil ist eindringlich und bringt alles ohne Schnörkel auf den Punkt. Das Buch ist empfehlenswert und für jeden interessant, der einen ehrlichen Blick auf den Grundsatz der Gesellschaft werfen möchte.

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Die Schwestern von Marzahn

Von: G-Strike

30.04.2019

Die Schwestern von Marzahn Herr Krüger ist ein Alki durch und durch. In seiner Plattenbau Wohnung in Berlin Marzahn hat er nichts mehr zu erwarten außer ein paar schöne Stunden im Paradies, seiner Stammkneipe. Frau Krüger, vom Leben gepeinigt, vom eigenen Vater missbraucht, möchte nach dem Tod ihres Sohnes dem eigenen Leben ein Ende setzen. Hier auf dem Balkon der Plattenbauwohnung in Marzahn. Die Geschwister Ndunge verwahrlost, sich selbst erziehend, keiner weiß so recht, was mit ihrer Mutter ist, fristen ihr Leben „ganz unten“ in der Plattenbauwohnung im Marzahn. Christiane Tramitz verwebt die einzelnen Schicksale geschickt miteinander und bringt es fertig, nahezu am Ende eines jeden Kapitels dem Leser einen Schlag in die Magenkuhle zu versetzen. Dennoch schwingt in dieser Erzählung immer ein Fünkchen Hoffnung mit. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Und so endete das Buch auch folgerichtig nicht mit dem Ende, sondern mit einem Neuanfang genau nach dem Motto von Plattenhorst: Leben in Marzahn heißt suchen und kämpfen im Schlamm, hörst du auf zu kämpfen, dann gehst du einfach unter. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und einem Kraft gibt, weil es, egal was passiert, immer wieder weitergehen kann. Wichtig!

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Dieser Roman ist wie ein Schlag in die Magengrube, keine Wohlfühllektüre, das tut richtig weh. Es öffnet einem die Augen wie es sein kann, wenn man wirklich ganz unten angekommen ist. Solch ein soziales Elend mitten in einem reichen Land wie dem unseren! „…woher sollten sie also wissen, wie sich das Leben am Bodensatz des Landes anfühlt?“ (Seite 168) Die promovierte Verhaltensforscherin Christiane Tramitz hat aus dem vorurteilsbeladenen Marzahn und seinem Figurenkabinett einen Roman entwickelt, der uns in ihre Mitte katapultiert. Es gibt zwei Handlungsstränge. Da ist zum einen der arbeitslose Fabian Krüger, verlassen und arbeitslos – ständig betrunken von dem bisschen Geld was er hat. Auch gibt es zwei verwahrloste Schwester in seiner Platte 13, die Hilfe brauchen. Der zweite Handlungsstrang wird aus der Sicht zweier Ordensschwestern erzählt, die kurz nach der Wende nach Marzahn zogen um zu Helfen. Ihre Sicht auf das Viertel eröffnet dem Leser auch die Chance das Verhalten der Anwohner historisch einzuordnen und besser zu verstehen. Eine sehr gelungene Kombination. Daher auch der doppelsinnige Titel „Die Schwestern von Marzahn – Vom Leben ganz unten“, es gibt die verschiedenen Schwestern-Paare. Der Roman hat viel mehr Tiefe als ich erwartet habe. In der Tat erschütternd und traurig ist dieser Zustand von Marzahn. Auch habe ich viel über die Hintergründe gelernt, warum manche Verhaltensweisen noch so viele Jahre nach der Wende bestehen, die Psyche eines DDR Bürger war eben anders geprägt und es lässt sich nicht einfach wegwischen. Der Satz: „Wenn du ganz unten ankommst, wartet nur noch der Tod auf dich.“ (S. 74) durchzieht dieses Buch wie ein roter Faden und es zog mir regelmäßig die Füße weg. Fazit: Ein beklemmendes und trauriges Buch, aber so wichtig für alle die im idyllischen Reihenhaus leben um zu verstehen, dass unsere Gesellschaft einer großen Aufgabe gegenüber steht!

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Berührend

Von: RenaKoelsch

30.04.2019

Ich hatte anfangs meine Probleme damit, dass die Autorin mir mit ihrem beschreibenden Schreibstil keine Möglichkeit lässt, mir selbst eine Szene zu "malen". Allerdings habe ich beim Weiterlesen begriffen, dass es hier nicht darum geht, den Leser zu verzaubern, sondern die Tragik und die Situation möglichst ohne Raum zur Interpretation darzustellen, wie sie ist/war. Und dann hatte mich das Buch, die Geschichte der kleinen Schwestern, sowie der helfenden kirchlichen Schwestern, in den Bann gezogen. An vielen Stellen habe ich das Buch kurz zugeklappt um erstmal durchzuatmen, bevor ich weiterlesen konnte. Über die Geschichte an sich möchte ich gar nicht viel schreiben, denn die muss man selbst gelesen und durchlebt haben um das Gefühl, das sie auslöst unverfälscht zu spüren. Mich hat es berührt, weil ich gemerkt habe, wie vorschnell ich mit so manchem Vorurteil war. Nun kenne ich ein paar Schicksale und Lebensgeschichten von der anderen Seite und bin verblüfft, dass mir das nicht früher eingefallen ist, mal genauer hinzuschauen. Ich hoffe, dieses Buch rüttelt noch an vielen anderen Menschen und macht auch deren Blickwinkel weiter. Und ich hoffe, dass sich mehr Menschen finden werden, die den Mut finden, mittendrin zu helfen, statt wegzugucken.

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In "Die Schwestern von Marzahn" von Christiane Tramitz werden tragische Schicksale aus Marzahn zu einer Geschichte verknüpft und erzählt "vom Leben ganz unten". Fabian Krüger ist arbeitslos, wohnt in der Plattenbausiedlung in Marzahn und von seiner Frau verlassen. Eines Tages trifft er auf zwei Mädchen, die sich ausgesperrt haben, hilft Ihnen und kümmert sich um sie, obwohl er selbst eigene Sorgen hat. Zwei Ordensschwestern, die dort eine Beratungsstelle aufgemacht haben, erzählen von ihren Begegnungen mit den Menschen dort und reden über ihre Schicksale. Die Problematik der zugrunde liegenden Ursachen in diesem speziellen Stadtteil wird erläutert und reicht bis in DDR - Zeiten zurück und den Wunden, die die Menschen mit sich tragen. Auch der Gedanke, wie es zur Bündelung bestimmter politischer und sozialer Weltanschauungen und Bewegungen kommt, wird kurz angesprochen. Der Schreibstil der Autorin war manchmal aufgrund vieler Schachtelsätze nicht ganz so flüssig. Gerade am Anfang war es aufgrund der objektiven Perspektive schwer eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen. Ansonsten kam die Geschichte sehr authentisch rüber und berührt, wobei weder der Fortgang der Handlung im Mittelpunkt stand, als eher die Umstände und Verstrickungen, die durch zahlreiche Rückblenden in Vergangenheit, Gedanken, Anschauungen und Träumereien unterbrochen werden. Insgesamt kann ich das Buch empfehlen, da hier ein wichtiges soziales und gesellschaftliches Thema aufgegriffen wird und interessant in eine Art Roman verpackt wird.

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