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Rezensionen zu
Die Stunde der Wut

Horst Eckert

Ein Fall für Melia und Vincent-Reihe (2)

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Komplexe Wut

Von: Klene123

08.03.2021

Es handelt sich hier um den zweiten Band der Melia-Reihe, in den ich sehr gut reingekommen bin und den man, glaube ich, auch unabhängig von Band 1 lesen kann. Melia Adan ist eine ganz besondere Protagonistin, die in ihrem Job durchaus an ihre Grenzen kommt. Sie begreift sich als Einzelkämpferin, braucht jedoch durchaus Hilfe bzw. hat auch Hilfe, die sie manchmal nicht wahrnimmt durch ihren Kollegen Vincent Veih. Durch das Buch hindurch bin ich deswegen nie ganz warm geworden mit ihr. Auch Vincent ist eine vielschichtige Figur mit verzwickten Familienverhältnissen, die seine Arbeit als Polizist durchaus geprägt haben. Vincent, wie auch Melia, scheinen nach dem Motto zu leben: "Wenn es gut ausgehen soll, am Besten selbst erledigen." Im Buch werden viele wichtige Themen behandelt. "Das Buch ist eine Reaktion auf die zunehmende Spaltung der Gesellschaft und auf den Ton, der immer härter wird." (aus einem Interview zum Buch mit Horst Eckert) Vor allem die Figur von Roland, ein verbitterter Mann, macht diesen rauen Ton deutlich. Seine Ansichtsweisen sind ungemütlich beim Lesen und sind leider doch allzu real. Alltagsrassismus, Vorurteile und vor allem auch deren Verbreitung im Internet sind in unserer Gesellschaft fest verankert. Zuletzt kommt nicht nur der Einfluss der Medien unter die Lupe des Autors. Auch der Einfluss von Geld und Macht wird einem beim Lesen nur allzu deutlich, versinnbildlicht durch Herr Osterkamp. Der Immobilienhai, der vermeintlich über der Geschichte thront, jedoch immer wieder die Finger im Spiel hat. Das Buch holt einen im erschreckenden Alltag ab, immer wieder kommen Gedanken an aktuelle Nachrichten, die dem Beschriebenen ähnlich sind und so klare Bilder entstehen lassen. Diese schüren in einem selbst Wut und vor allem Sprachlosigkeit. Dabei ist die Geschichte nicht einfach schwarz oder weiß, sie enthält viele Facetten, viele Schicksale und durchaus nachvollziehbare Entwicklungen, die man dennoch ablehnt. Der Thriller hält die Spannung durchgehend aufrecht und baut Wendungen ein, die man so nicht geahnt hätte. Durch verschiedene Sichtweisen, mehrere Handlungsorte und auch ganz unterschiedliche Figuren wird einem ein komplexes Gefüge nahegebracht. Ich hatte zunächst Angst, dass in diesem Thriller zu viel gewollt wird, aber der rote Faden bleibt immer klar auch wenn es zunächst Abzweigungen gibt. Fazit Das Buch ist ein spannendes Leseerlebnis mit vielschichtigen Figuren und einem zu gut vorstellbaren Plot. Ein Spiegel unserer aktuellen Gesellschaft, der zum Nachdenken anregt, aber eben auch unterhält. Die Protagonistin Melia konnte mich zwar nicht komplett überzeugen, Vincent dafür umso mehr.

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Die Stunde der Wut von Horst Eckert erschienen bei Heyne Zum Inhalt Den Reichtum der einen bezahlen die anderen. Manchmal mit dem Leben. Mit Immobiliendeals wurde Hartmut Osterkamp reich. Kompromisslos baut er sein Imperium aus. Ihm ist jedes Mittel recht. Kriminalrätin Melia Adan ist überzeugt, dass Neonazis auf einer Osterkamp-Baustelle die Leiche einer ehemaligen Kollegin verschwinden ließen. Noch hat sie keinen Beweis. Aber schon bald gefährliche Feinde. Hauptkommissar Vincent Veih hat es mit dem Mord an der Tochter eines Psychiaters zu tun. Was zuerst wie eine Beziehungstat aussieht, führt Vincent auf ein Schlachtfeld von Gier, Korruption, politischen Intrigen – und blanker Wut. (Quelle: Verlag) Zum Buch Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse *SPOILERGEFAHR* hin! Band 1 habe ich bisher nie gelesen, aber mir wurde gesagt, dass man auch mit diesem Buch starten kann, ohne den Vorgänger zu kennen. Ich muss dazu sagen, dass ich jetzt beim Lesen keine Defizite bemerkt habe – nicht einmal bei den Figuren. Gleich zu Beginn hat der Autor eine Aufstellung des Polizeipräsidiums Düsseldorf beigefügt, was ich sehr interessant und nützlich fand. Geschildert wird die Geschichte in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven. Anfangs fand ich es ein wenig unübersichtlich, da eine Menge Figuren ins Spiel gebracht werden und eine Zuordnung sich natürlich erst nach und nach ergibt. Die Kapitel sind relativ kurzgehalten und so springt man als Leser sehr schnell von einem Ort zum anderen, von einer Person zur nächsten. Doch mit Geduld und Spucke wird man immer mehr Herr der Lage und findet sich durch. Wir begegnen hier den verschiedensten Personen, die von der Kriminalrätin Melia Adan über den Hauptkommissar Vincent Veih bis hin zur Schauspielerin Jennifer Arnold führen. Jeder hat seine bestimmte Rolle inne, passt mit der Zeit immer weiter in das ganze Konstrukt hinein, aber Tiefe hat ihnen allen ein wenig gefehlt. Ich hatte das Gefühl, nur Randinformationen zu erhalten, was mir etwas zu wenig war. Gerade in Bezug auf den familiären Hintergrund von Melia Adan und Vincent Veih hatte ich mir mehr erhofft. Denn Terrorismus und Rassismus sind hier brandaktuelle Themen und betreffen indirekt auch die Hauptfiguren. Doch da hatte ich durch Zusatzunterlagen mehr Input als durch diese Story. Auch das Überbringen von Todesnachrichten und die Reaktion der Angehörigen spielte sich sehr kühl und direkt ab – das habe ich bisher in der Art und Weise noch nicht gelesen und war ein wenig enttäuscht. Die Geschichte findet lediglich an fünf Tagen statt, aber hier herrscht eine Menge an Gewalt und Hass, was sich auch gerade auf der rechten Schiene bewegt. Leider kennt man gewisse Parolen und Äußerungen von Rassisten aus den Medien oder wurde vielleicht sogar hautnah damit schon konfrontiert. Doch hier war ich stellenweise wirklich schockiert und angewidert, was in der Geschichte abläuft … Der Autor hat dies authentisch an den Leser gebracht – keine Frage. Doch, wenn man so etwas liest, ist es schon harte Kost. Horst Eckert hat mir mit diesem Buch außergewöhnliche Lesestunden beschert. Ich war sehr gespannt auf die Thematik und wurde in der Beziehung bestens versorgt. Es ist schwer, bei einem Buch, das sich um Rassismus, Hass und Gewalt dreht, die richtigen Worte zu finden. Ich verachte jede Art von Rassismus und in diese Richtung gehende Äußerungen – das möchte ich auf jeden Fall an dieser Stelle erwähnen! Warum sollte ein Mensch auf Grund seiner Herkunft besser oder schlechter sein als andere? Einen Menschen sollte man nach seinem Charakter beurteilen, nicht nach seinem Migrations-Hintergrund. Ich verstehe nicht, dass gerade nach der Geschichte Deutschlands Rassisten und der rechten Szene im Allgemeinen noch immer so viel Platz eingeräumt wird … Der Autor hat authentische Situationen dargestellt, die ich teilweise sehr erschreckend fand. Drogen, Gewalt und Korruption sind ebenfalls Themen dieser Geschichte. Zu den Personen hätte ich mir mehr Informationen und Tiefe gewünscht und das Ende fand ich ein wenig zu schwach. Da hatte ich mir eindeutig mehr erhofft und gewünscht. Ansonsten kam ich mit der Story durch die kurzen Kapitel und das rasante Tempo sehr schnell voran. Es ist auf jeden Fall ein Buch, das man nicht mal so nebenbei lesen und sich eher bei gewissen Dingen seine Gedanken machen sollte. Die Reihe Im Namen der Lüge Die Stunde der Wut Zum Autor Horst Eckert, 1959 in Weiden/Oberpfalz geboren, lebt seit vielen Jahren in Düsseldorf. Er arbeitete fünfzehn Jahre als Fernsehjournalist, u.a. für die »Tagesschau«. 1995 erschien sein Debüt »Annas Erbe«. Seine Romane gelten als »im besten Sinne komplexe Polizeithriller, die man nicht nur als spannenden Kriminalstoff lesen kann, sondern auch als einen Kommentar zur Zeit« (Deutschlandfunk). Sie wurden unter anderem mit dem Marlowe-Preis und dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet und ins Französische, Niederländische und Tschechische übersetzt. WERBUNG Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung: 448 Seiten ISBN 978-3-453-44103-3 Preis: 12,99 Euro erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Heyne/30000.rhd Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Stunde-der-Wut/Horst-Eckert/Heyne/e547945.rhd © Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Mit seinem Politthriller „Die Stunde der Wut“ setzt Horst Eckart den Band „Im Namen der Lüge“ fort. Wieder kombiniert er einen hoch spannenden Fall mit politisch motivierten Hintergründen und schafft es, mehrere Handlungsstränge in einer komplexen Story mit aktuellen Themen zu vereinen. Dabei geht er vor allem mit dem Verfassungsschutz hart ins Gericht und prangert an, auf welchem Auge die deutsche Justiz immer noch blind ist. Auch, wenn dies natürlich nur eine fiktive Story ist: Horst Eckart sagt selbst, dass es ihm in seinen Politthrillern durchaus darum geht, Besorgnis erregende reale Entwicklungen wie die fortschreitende Spaltung der Gesellschaft aufzuzeigen. Sehr authentisch beschreibt er auch die kleinen Deals seiner Protagonisten untereinander, die zwar nicht unbedingt jedem gefallen, aber den Beteiligten immer wieder zu wichtigen Informationen verhelfen. So ist “Die Stunde der Wut” ein überzeugend spannender und ambitionierter Politthriller mit hochaktuellem Background.

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Melia Adan, die wir bereits aus „Im Namen der Lüge“ kennen, hat den Verfassungsschutz verlassen und ist nun unter anderem für die Leitung des KK 11 verantwortlich und damit Vincent Veihs Vorgesetzte. Im Großen und Ganzen ziehen beide an einem Strang, die Zusammenarbeit klappt, auch wenn die Kriminalrätin bisweilen Entscheidungen trifft, mit denen der KHK nicht einverstanden ist. Das spurlose Verschwinden ihrer Ex-Kollegin Solveig Fischer treibt Melia noch immer um. Zwar glaubt sie zu wissen, was mit ihr geschehen ist, aber es fehlen nicht nur die Beweise sondern auch die Leiche. Bei ihren Nachforschungen begibt sie sich auf gefährliches Terrain, und es zeigt sich, dass „Big Money“ gefährliche Helfershelfer hat, mit denen nicht zu spaßen ist. Vincent hingegen hat es mit einem Mordfall zu tun, der auf den ersten Blick eine Beziehungstat vermuten lässt. Im Laufe der Befragungen innerhalb der Opferfamilie ergeben sich jedoch neue Spuren, die nicht nur diese in den Fokus rücken sondern weitaus größere Dimensionen vermuten lassen. Horst Eckerts Thriller zeichnen sich dadurch aus, dass neben der Frage nach dem Täter auch Themen aufgegriffen werden, die von politischer Relevanz sind. Wie so oft ist es auch in diesem Fall zum einen die Kluft zwischen Arm und Reich, Macht und Ohnmacht, verkörpert durch einen Ex-Soldaten mit PTBS, der nach der Entlassung aus dem Dienst voller Hass ist und Rückhalt in dubiosen sozialen Netzwerken findet. Zum anderen sind es auch die skrupellosen Geschäfte einer Immobiliengesellschaft (Gentrifizierung, Zwangsräumung etc.), ihren Einfluss auf die Politik und die Frage danach, inwieweit die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen toleriert werden sollte. Und natürlich sind auch korrupte Polizisten, die in die eigene Tasche wirtschaften und der Verfassungsschutz mit seinen schmutzigen Tricks wieder mit von der Partie. 112 Einzelkapitel, verteilt auf 443 Seiten, generieren von Beginn an hohes Tempo, und die unterschiedlichen Handlungsstränge, in denen jeweils die Perspektiven der verschiedenen Personen ausgeleuchtet werden, sorgen dafür, dass das Interesse des Lesers gefesselt wird. Dazu noch, wohldosiert und ohne die eigentliche Handlung zu überlagern, Altbekanntes und Neues aus dem Privatleben der Protagonisten. Alles in allem eine sehr gute Mischung, die mich mit Spannung auf die Fortsetzung der Reihe warten lässt.

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