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Rezensionen zu
Die Hafenschwester (1)

Melanie Metzenthin

Die Hafenschwester-Serie (1)

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Mut, Willen und Stärke - eine Frau geht ihren Weg

Von: katikatharinenhof

21.09.2019

Martha muss den Verlust der Mutter verkraften und beschließt, ihren Weg zu gehen – durch eine Empfehlung ihres Hausarztes kann sie eine Stelle am Eppendorfer Krankenhaus als Schwesternschülerin erhalten und geht dort ihren Weg. Während Hamburg politisch neue Ufer beschreitet, geht auch Martha unbeirrt ihren Weg und rüttelt die Bewohner Hamburgs auf. Es ist Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und aus der Lethargie zu erwachen… Melanie Metzethin schlägt das Geschichtsbuch von Hamburg auf, blättert in den Seiten zurück und lässt eine Zeit für den Leser lebendig werden, in der die pulsierende Stadt an der Elbe fest im Würgegriff der Cholera ist. Wir lernen das Mädchen Martha kennen, das in den Gassen des Gängeviertels lernen muss, was es heißt, unter den Ärmsten der Armen groß zu werden, scheinbar aussichtslosen Situationen ins Auge zu sehen und ihren Weg zu gehen. Zuerst muss sie miterleben, wie die beste Freundin vom eigenen Vater als Prostituierte verdingt wird – dieses Makel bleibt an ihrer Freundin dauerhaft kleben, doch Martha schert sich einen Teufel um die Meinung anderer und hält ihr bis ins Erwachsenenleben die Treue. Dann wetzt Frau Hippe die Sense und schlägt unbarmherzig zu – erst holt sie Marthas Schwester, dann Marthas Mutter in ihr Reich und von diesem Tag an ist Martha kein Kind mehr. Es blutet mir das Herz, wenn ich mitansehen muss, wie dem Mädchen all das, was es liebt, haltlos durch die Finger gleitet. Sie übernimmt die Verantwortung und bietet dem Schicksal die Stirn. Durch ihre Stelle am Eppendorfer Krankenhaus fasst sie Fuß in einem Leben, das bisher von Entbehrungen geprägt ist und lernt, sich durchzusetzen und die Ärmel hochzukrempeln. Im Verlauf der Jahre wird aus dem Mädchen eine resolute Frau, die den Unterdrückten und Hilflosen eine Stimme gibt, sich für ihre Belange einsetzt und mit offenem Herz durchs Leben geht. Die Figuren, die die Autorin erschaffen hat, sind grandios gezeichnet – sie überzeugen durch Individualität, ganz viel Herzblut und dem Mut, auch einmal Menschen darzustellen, die nicht vom Leben begünstigt sind. Dabei ist mir Martha sofort ans Herz gewachsen – egal ob als Kind oder junge Frau. Metzenthin gelingt es, die Entwicklung ihrer Figur für den Leser nachvollziehbar und äußert lebendig zu schildern, und so mit ihr erwachsen zu werden. Die Hürden, die Martha dabei nehmen muss, sind für den Leser ebenfalls kein Leichtes und man fährt mit Martha die Ellenbogen aus, kämpft an den richtigen Stellen und wetzt die sprichwörtlichen Messer, wenn sie ihrer Widersacherin mutig die Stirn bietet und einfach den Spieß umdreht. Diese Szenen bleiben mir besonders in Erinnerung, denn sie sind mit ganz viel Energie, Tatkraft und Willensstärke versehen, von der sich jede Frau ruhig ein Scheibchen abschneiden kann. Leider ist mir das Buch an manchen Stellen etwas zu politisch angehaucht und ich finde es ein wenig zu aufrührerisch – das bremst mich beim Lesen ein bisschen aus, aber ich fühle mich trotzdem sehr gut unterhalten. Die großartige Recherche, der Einfallsreichtum der Autorin und der wie gewohnt fesselnde Schreibstil lassen so einen historischen Roman entstehen, der die Grenze zwischen Fiktion und Wahrheit regelrecht verschwimmen lässt – ich bin Martha, gehe ihren Weg und warte ungeduldig auf Band zwei, in denen ich die weiteren Ereignisse erleben darf...

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1892 lernen wir im Hamburger Gängeviertel die 14-jährige Martha Westphal kennen. Sie und ihre Familie gehören zur ärmeren Bevölkerungsschicht Hamburgs und müssen Tag für Tag hart ums Überleben arbeiten. Mir war dieses Viertel bis dato völlig unbekannt, umso interessanter fand ich es, wie die Autorin die Lebensverhältnisse vor Ort beschreibt. Vor allem haben mich die Beschreibungen zu den hygienischen Verhältnissen wieder sprachlos zurückgelassen. Zur heutigen Zeit kann man sich einfach nur sehr schwer vorstellen, wie die Menschen damals leben mussten. So kam es, dass im Jahre 1892 in Hamburg eine Choleraepidemie ausbrach, welche sehr viele Tote mit sich brachte. Auch Martha’s Familie muss im Buch Schicksalsschläge einstecken, aber Martha gibt sich und ihr Leben nicht auf. Sie möchte Krankenwärterin werden. Aufgrund ihres starken Willens und ihres Könnens wird sie eine Erika-Schwester in einem Hamburger Krankenhaus. Während dieser Zeit schließt Martha Freundschaften, aber auch Feindschaften, welche uns als Leser durch den gesamten Roman hinweg begleiten. Eine besonders innige Freundschaft pflegt Martha zu ihrer Kindheitsfreundin Milli. Milli konnte Martha noch den Rang um meinen Lieblingscharakter im Buch streitig machen. Ich mochte ihre Art, ihre Denkweisen und vor allem ihren Umgang mit ihrer Situation. Denn Milli geriet wegen ihres Stiefvaters in einen Teufelskreis, aber sie geht so großartig mit dieser Gegebenheit um. Themen, die Melanie Metzenthin in diesem Reihenauftakt ansprechen will, ist zum einen die Choleraepidemie, aber auch den Hamburger Hafenarbeiterstreik 1896/97 und der Mut einiger Frauen, welche mit ihrem Ideen großes Bewirken. „Die Hafenschwester“ ist für Melanie Metzenthin, welche auch ursprünglich aus Hamburg stammt, nicht nur aufgrund ihrer Herkunft ein besonderer Roman. Spätestens wenn man das Nachwort liest, erfährt man, dass diese Geschichte einigen Lebensabschnitten ihrer Urgroßmutter Martha nachempfunden ist. Neben der Figur baut sie weitere Figuren, welche real existiert haben in ihr Buch ein. Diesen Punkt finde ich persönlich immer sehr schön, weil gewisse Themen dann noch greifbarer wirken. Wer sich nun noch einen Funken Liebe wünscht, der wird nicht enttäuscht, aber dieses Buch ist alles andere als ein Liebesroman. Aber ja, das Herz kommt nicht zu kurz. Das kleine Highlight am Rande war, dass die Autorin sich spontan in unserer Leserunde dazugesellt hat. Vielen Dank liebe Melanie, dass du dir die Zeit genommen hast und mit uns über „Die Hafenschwester“ geplaudert hast. Ich hoffe, du beehrst uns bei der Fortsetzung wieder. ____________________________________________________________ Ein kleiner Punkt hat mich gestört. Und zwar greift die Autorin an einer Stelle ihres Buches zu sehr in die Trickkiste. Heißt, es kommt zu einer Passage, in der das Schicksal gehörig mitgespielt hat. Dies war zwar nötig, um in einer bestimmten Handlung den perfekten Bogen zu schlagen, aber mir war es persönlich zu unrealistisch. Mein Fazit Dennoch konnte mich „Die Hafenschwester“ sowohl unterhalten, als auch nachdenklich stimmen. Vor allem in Bezug auf die damaligen Lebensumstände vieler Familien. Was sich seither alles getan hat, ist erstaunlich und wir können uns wieder mal glücklich schätzen, in unserer heutigen Zeit zu leben. Ich kann für dieses Buch eine klare Leseempfehlung aussprechen und freue mich auf die Fortsetzung dieser Reihe. Die Autorin selbst hat uns schon verraten, dass sie bereits am zweiten Band der Reihe schreibt. Bis dahin befindet sich noch ein anderes Buch der Autorin auf meinem SuB.

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“In diesem Moment wusste sie, dass eine Frau alles im Leben erreichen konnte. Sie musste nur mit ganzem Herzen für das eintreten, an das sie glaubte. Wenn man die richtigen Worte am richtigen Ort wählte, wenn man die Menschen damit berührte, dann ging es nicht mehr darum, ob man ein Mann oder eine Frau war.“ (S.288) INHALT: Hamburg, 1892: Martha ist gerade erst 14 Jahre alt geworden. Ihre Familie wohnt im ärmeren Gängeviertel und kann sich finanziell gerade noch so über Wasser halten. Doch dann erkranken immer mehr Menschen in der Stadt an der Cholera und auch Marthas Mutter fällt ihr zum Opfer. Während der Vater sich nun immer häufiger betrinkt, versucht Martha mit der Arbeit als Krankenwärterin, für das Überleben der Familie zu sorgen. Wie schade, dass sie sich eine Ausbildung zur Krankenschwester weder leisten kann, noch aus der dafür notwendigen angesehenen Gesellschaft stammt! Doch Martha kämpft für ihren Traum, verliebt sich dabei verbotenerweise und macht sich nebenbei für die Rechte der Frauen sowie für bessere Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter stark. MEINUNG: Zugegeben, ich hatte ich durch den Titel des Buches erst leichte Bedenken, dass mir die Lektüre etwas zu "kitschig" sein und die Liebesgeschichte zu viel Raum einnehmen könnte. Doch da ich "Mehr als die Erinnerung" von der Autorin recht gerne gelesen habe, musste ich dem Buch einfach eine Chance geben. Glücklicherweise bestätigten sich meine Befürchtungen nicht und die Liebesgeschichte spielte sich mehr am Rand ab. Viel mehr steht Martha als starke junge Frau im Mittelpunkt, die sich hocharbeitet, sich politisch und sozial engagiert, für Gerechtigkeit und für den schwächeren Teil der Gesellschaft kämpft - egal ob es sich dabei um Kranke, von Armut Betroffene oder Prostituierte handelt. Von Anfang an konnten mich der Cholera-Ausbruch und dessen Folgen sehr für sich einnehmen und besonders die klinischen und medizinischen Schilderungen der damaligen Zeit - die durchaus authentisch wirkten (man merkt, dass die Autorin hiervon Ahnung hat!) - habe ich gespannt und mit großem Interesse verfolgt. Dies ließ mich auch eigene Nachforschungen im Internet über die Erkrankung anstellen, was immer ein gutes Zeichen ist! Ab der Hälfte etwa, als Martha sich immer mehr politisch engagiert, verlor sich dieser rote Faden für mich etwas und die thematischen Übergänge waren mir zu abrupt. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Schilderungen aus ihrem Klinikalltag gewünscht. Doch im letzten Viertel des Buches, war ich wieder mittendrin. Insgesamt werden doch recht viele Themen angeschnitten, vielleicht manchmal zu viele, so dass es mir auch mal zu "überladen" war und mir die Handlung stellenweise etwas zu schnell vonstatten ging. Ausführlicher dargestellt, wären mir einzelne Szenen sicherlich noch authentischer vorgekommen. Der Schreibstil ist recht einfach gehalten. Gleichzeitig ist er jedoch wunderbar bildlich und ich konnte mir alles sehr gut vor Augen führen. Die plötzlichen einzelnen Wechsel in der Perspektive hätten auf mich vermutlich runder gewirkt, wenn sie von Anfang an in der Geschichte erfolgt wären. Marthas Sichtweise hingegen habe ich gerne verfolgt. FAZIT: Auch wenn ich immer wieder etwas durch das Buch gestolpert bin, konnte es mich doch gut unterhalten. Von mir gibt es 3,5/5 Sterne!

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"Die Hafenschwester" hat mich sowohl mit ihrem Setting als auch mit dem Klappentext neugierig gemacht und ich war sehr gespannt was mich bei dem Buch erwarten wird. Martha wächst im Jahre 1892 im Hamburger Hafenviertel auf. Ihre Familie hat nicht viel, kommt aber zurecht, bis die Cholera ausbricht und sowohl ihre kleine Schwester als auch die Mutter sterben. Ihr Vater ist völlig verzweifelt und Martha muss mehr und mehr für ihre Familie aufkommen, so beginnt sie im Krankenhaus auszuhelfen. Mich konnte die Geschichte unglaublich gut unterhalten und ich fand das Setting sowohl zeitlich als auch im Krankenhaus sehr interessant. Ich fand es sehr gut gelungen wie die Autorin immer wieder Fakten zur Medizin, aber auch zur Frauenbewegung, für die sich Martha im Laufe der Geschichte immer mehr einsetzt, in die Handlung eingebaut hat. Ich fand besonders die Medizingeschichte sehr interessant und wie sich dort vieles gerade entwickelte. Martha war eine sehr spannende Person und vor allem für die Zeit eine sehr starke Persönlichkeit. ich fand es richtig klasse wie sie sich für andere eingesetzt hat und auch kein Blatt vor den Mund genommen hat, ihre eigene Meinung zu sagen. Gut dargestellt fand ich auch die Liebesgeschichte, diese hat sich langsam entwickelt und keinen zu großen Raum eingenommen. Interessant fand ich auch die Geschichte von Millie, Marthas bester Freundin, welche nochmal einen Einblick in die Situation am untersten Rand der Gesellschaft bietet. Ein wenig Kritik habe ich nur daran, dass mich die Geschichte emotional nicht ganz so packen konnte wie sie es vielleicht hätte können. Ansonsten bin ich sehr gespannt wie es mit Martha weitergehen wird und freue mich auf die Fortsetzung.

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