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Rezensionen zu
Die Tränen von Triest

Beate Maxian

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Wien, Juli 2019: Angestachelt durch die Spekulationen ihrer Freundin Judith rechnet die Innenarchitektin Johanna Silcredi an ihrem 33. Geburtstag fest mit einem Heiratsantrag. Doch ihr Lebensgefährte, der Architekt Roman Hubner, nutzt den Abend in einem sündteuren Nobelrestaurant, um sich auf ausgesucht gemeine Art von ihr zu trennen. Johanna ist enttäuscht, wütend und verletzt und löst das Geschenk ihrer Familie – eine Woche Urlaub in Triest – sofort ein. Die Villa Costa, die heute eine Frühstückspension ist, war von 1900 bis 1918 im Besitz der Familie von Silcredi. Johannas Urgroßmutter Afra ist in der Villa aufgewachsen. So halb im Scherz sagt Johannas 94jähriger Großvater, sie könne ja bei ihrem Aufenthalt ein bisschen Ahnenforschung betreiben. Vielleicht fände sie ja heraus, wer sein Vater war. Johanna sagt „ja, ja“ zum Ansinnen ihres Großvaters, hat aber keine Ahnung, wo sie mit der Suche nach seinem Erzeuger beginnen sollte. Der Opa hat ja eh schon alles Erdenkliche versucht und nichts herausgefunden. Sie hat nicht die Absicht, sich in ihrem Urlaub mit diesem Thema zu belasten. Doch es kommt anders. Zur selben Zeit wie Johanna wohnen zwei Frauen aus Hamburg in der Pension Costa: Charlotte Uhlbrich, 93 und ihre Enkelin. Sie sind wegen einer Beerdigung hier. Als Charlotte den Namen Silcredi aufschnappt, wird sie hellhörig. Offenbar gab es zu den Zeiten ihres Vaters und Großvaters geschäftliche und gesellschaftliche Verbindungen zwischen den beiden Familien. Und so wird die Vergangenheit ein wichtiges Thema in der Villa Costa. So richtig Bewegung kommt in die Sache, als Lucas Mutter Simonetta einfällt, dass die Familie ihres Mannes ja seit über 100 Jahren im Besitz des Tagebuchs der Afra von Silcredi ist. Sie wollte es damals bei ihrem Umzug nach Wien nicht mitnehmen, es sollte in Triest bleiben. Irgendwie hat sich nie einer der Costas getraut, die Unterlagen wegzuschmeißen. Fasziniert liest Johanna die schwärmerischen Schilderungen ihrer Urgroßmutter. Triest 1914: Afra ist 19 und frisch verliebt in den Studenten Alfred Herzog, einen Freund ihres Bruders und Sohn eines Geschäftsfreundes ihres Vaters. Auch er ist hin und weg von ihr. Zwar gehört er nicht, wie sie, dem Adel an, aber ihr Vater hat glücklicherweise trotzdem nichts gegen diese Verbindung. Die Verlobung wird vorbereitet. Das junge Paar kann die Hochzeit kaum erwarten und Afra fängt an, ihre Geschichte aufzuschreiben, um alle Welt an ihre Glückseligkeit teilhaben zu lassen. Die Leser*innen von heute, die den Verlauf der Weltgeschichte kennen, ahnen schon, dass so viel Glück nicht von Dauer sein kann. Zurück ins Triest des Jahres 2019: Nachdem auch Johannas Urlaubsbekanntschaften Charlotte Uhlrich und Simonetta Costa den Inhalt von Afras Aufzeichnungen kennen, ergeben auf einmal Fragmente ihrer eigenen Familiengeschichte einen Sinn, die sie zuvor nie richtig einordnen konnten ... Es ist spannend, wie die unfreiwillige Ahnenforscherin Johanna immer tiefer in den Sog ihrer eigenen Familiengeschichte gerät. Man merkt, dass die Autorin intensiv vor Ort und in Sachen Zeitgeschichte recherchiert hat. Es ist immer gut zu wissen, dass ein*e Schriftstelller*in ganz genau weiß, wovon er/sie schreibt und uns kein X für ein U vormacht. Das führt zwar manchmal zu ein bisschen mehr Informationen als man zum Verständnis der Geschichte gebraucht hätte, aber Wissen schadet nie. Johanna Silcredi ist eine angenehm unperfekte Heldin mit sympathischen Macken. Herrlich ist auch ihre Freundin, die Flugbegleiterin Judith, die stets unverblümt das ausspricht, was ihr gerade durch den Kopf rauscht. Und natürlich Johannas Eltern, die auf alle möglichen und unmöglichen Ereignisse miteinander wetten. Das ist schon reichlich skurril! Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Vermisst habe ich lediglich ein Personenverzeichnis der Familien (von) Silcredi und Uhlrich. In Kapitel 7 habe ich mich heldenhaft damit abgemüht, mir die gesamte Hamburger Sippe einzuprägen um dann festzustellen, dass im Verlauf der Ereignisse nur Charlotte wichtig war. Komplexes Familiengewusel kann man wunderbar in Verzeichnisse auslagern, die der Leser im Bedarfsfall konsultieren kann. Im Innenteil der Buchklappen wäre jede Menge Platz dafür gewesen.

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Die Tränen von Triest

Von: buecherundgedanken

06.12.2019

Dieser intensive Roman von Beate Maxian erzählt die Geschichte dreier Familien auf zwei Zeitebenen. Einerseits von kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges und andererseits in der Jetztzeit. Im heutigen Wien bekommt die 33-jährige Johanna Silcredi von Ihrem Großvater eine Reise nach Triest geschenkt mit dem Auftrag, seinen eigenen Vater zu finden (also den Urgroßvater von Johanna). Johanna tritt diese Reise an, zumal sie von ihrem Freund genau an Ihrem Geburtstag verlassen wurde. In Triest geht Johanna auf Spurensuche. In der Villa Costa, die in der Vergangenheit das Haus der Familie von Silcredi war. Dort lernt sie Charlotte und Ina von Uhlrich kennen. Auch eine dieser beiden Damen scheint auf Spurensuche. Auf Umwegen lernt Johanna das Leben Ihrer Vorfahren kennen, besonders das ihre Urgroßmutter Afra. Im ersten Weltkrieg verliert Afra von ihr geliebte Menschen und das Leben verändert sich schlagartig . Mit Ihren Eltern zieht Afra letztendlich nach Wien. Afra ist ein starke Frau, die schon damals für die Rechte der Frauen kämpfte. Für mich als Österreicherin war dieses Buch besonders spannend, da viel über die Rolle Österreichs im ersten Weltkrieg erzählt wurde, wann und wie Triest von Österreich an Italien kam oder die Beschreibungen der berüchtigten Kämpfe am Isonzo . All dies wurde von der Autorin extrem gut recherchiert. Ab und zu musste ich auch sehr schmunzeln, wenn Beate Maxian urtypisch österreichische Ausdrücke verwendete wie zb Wappler, gschamig, deppert oder baba. Auch die Beschreibung der verschiedenen Orte, besonders Triest mit seinen Kaffeehäusern, kleine Läden und den Badeplätzen , haben mit sehr gut gefallen, wahrscheinlich weil ich selbst auch Triest sehr gut kenne und für mich die Beschreibung dadurch noch mehr zum Genuss wurde. Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass mir dieser Familien- , Liebes- und historischer Roman (und für mich auch Antikriegsroman) sehr gut gefallen hat und ich habe auch das Nachwort von Beate Maxian als sehr spannend gefunden, in welchem sie beschreibt, wodurch sie zu dieser Geschichte inspiriert wurde .

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Die Wurzeln der Familie

Von: Christine A. aus Düsseldorf

06.12.2019

Nach einem Schwächeanfall liegt der hochbetagte Großvater von Johanna Silcredi im Krankenhaus. Bernhard Silcredi hat eine Bitte an seine Enkelin, er will endlich erfahren, wer sein Vater war. Die Mutter hat sich immer ausgeschwiegen. Die Wurzeln der Famile Silcredi liegen in Triest. So reist Johanna nach Italien, der einstige Familienbesitz ist längst in eine Frühstückspension umgewandelt worden und Johanna unternimmt diese Reise auch, weil sie just an ihrem Geburtstag von ihrem Freund verlassen wurde. In dieser Pension trifft sie Charlotte von Uhlrich, eine alte Dame, die zu einer Beerdigung angereist ist. Auch die Uhlrichs haben alte Verbindungen nach Triest und es scheint, als ob auch Charlotte Vergangenes ergründen will. Zwei Zeitebenen verbindet Beate Maxian in ihrem wunderschönen Familienroman. Die Geschichte der Familien Silcredi und Uhlrich Anfang des 20. Jahrhunderts und die Gegenwart, in der Johanna nach der Trennung einen Neuanfang will. Ich bin immer wieder begeistert, wie farbig die Autorin die Geschichte lebendig werden lässt. Triest, die große Handelsmetropole in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg ersteht vor meinen Augen. Mit Johanna kann ich durch die Straßen der Stadt streifen, die Atmosphäre der Kaffeehäuser schnuppern und die vergangene Größe der Stadt ahnen. Stimmungsvolle Beschreibungen sind die Stärke von Beate Maxian. Das spürt man ganz besonders, wenn sie über die Umbrüche während und nach dem ersten Weltkrieg beschreibt. Eine neue Zeit bricht an, die besonders für Afra von Silcredi, Bernhards Mutter bedeutsam sind. Johanna erfährt viel über ihre Ahnin und dadurch auch ein wenig über sich selbst. Damit wird auch die Handlung der Gegenwart zu einer spannenden Lektüre und ich habe auch Johannas „Neustart“ sehr genossen. Beate Maxian schafft es mit jedem ihrer Romane mich zu fesseln. Ich mag ihren Schreibstil, der viel Esprit hat und immer auch Wiener Charme aufblitzen lässt. Wenn sie ihre Protagonistin einmal ganz spontan „bist deppert“ ausrufen lässt, muss ich schmunzeln. Sehr feinsinnig verwebt sie Familiengeschichten mit Historie. Ihre Figuren gestaltet sie so lebensecht, dass ich sie wie echte Personen vor Augen habe, sie sind immer absolut stimmig in ihrer Zeit. Ihr gelingt es wirklich mich von Anfang an zu fesseln. Das hat sich bei jedem ihrer Romane für mich bestätigt. Wer sich mit Anspruch unterhalten will, für den sind Beate Maxians Büchern immer die erste Wahl.

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Meine Meinung zur Autorin und Buch: Es ist mein dritter Roman der Autorin, Beate Maxian, schon mit, Die Frau im hellblauen Mantel, und Das Geheimnis der letzten Schäferin, hat sie mich rundum begeistert und jetzt auch noch mit, Die Tränen von Triest. Sie versteht es vorzüglich ihre Leser an der Hand zu nehmen und in die Welt ihrer Protagonisten zu entführen. Man lacht, hofft, bangt und weint mit den Figuren, sie versteht es einem in der Charaktere und Gefühlswelt hinein zu versetzen. Man erlebt das Schicksal dreier Familien hautnah, in einer schicksalhaften Zeit. Ihr Schreibstil ist sehr lebendig, Bildhaft und mitreißend. Der Spannungsbogen ist von Anfang bis zum Ende hoch und voll überraschender Wendungen. Es macht riesigen Spaß, in die Welt mit Johann in Wien 2016, in die Welt von Afra in Triest im Jahre 1914 abzutauchen und mit ihr auf spannende Spurensuche zu gehen. Man musste einfach sein Herz in die Triest und in die Villa Costa verlieren. Besonders diese Zeilen waren sehr Prägnant : Seite 258 „ Zig,Millionen Tote und verwundete, hat dieser Krieg verursacht“, sagte Johanna. „Jeder, der denkt, Frieden sei selbstverständlich, soll sich das einmal hier ansehen.. Seite 351-352: „ Es gibt keine Intensivere, bedingungslose Liebe, als die Liebe zu den eigenen Kindern.“ sagte Simonetta. „ Egal, was sie tun und wer sie sind, du liebst sie. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Es war schon sehr spannend und Aufregen mit Johanna nach Triest zu verreisen, der Auslöser daran war ihr geliebter Großvater, der sie bitte seinen wahren Vater in Triest zu suchen. Das kommt für sie wie gerufen, ihr Lebensgefährte Roman, hat sie schmählich an ihrem Geburtstag im Stich gelassen. Und ihre Urgroßmutter Afra, hat ihrem Großvater nie den wahren Vater preisgegeben. Den Afras Silcredi, Große Liebe Alfred Herzog fiel im ersten großen Krieg, der konnte unmöglich sein Vater sein sein. Es war sehr aufwühlend und bewegend in das Leben der Familie Silcredi abzutauchen, die in Triest in der Villa Costa leben. Afras Eltern und ihr Bruder sind sehr aufgeschlossene Menschen, eine rundum glückliche Familie. Einer Familie wo das Leben der Frauen nicht in ein enges Korsett geschnürt ist. Es war schön erst mit Afra und später mit Johanna durch Triest zu bummeln, was viele Erinnerungen in mir wach rief, den ich war schon mal in dieser wunderschönen Stadt. Ich habe Afra für ihren Mut und Stärke bewundert, habe den Atem angehalten als sie, Alfreds Freund August Ulrich, viele Jahre später ein ungeheuerliches Angebot machte. Für eine Frau in dieser damaligen Zeit schon verwegen. Den Frauen galten ja zu dieser Zeit nicht mal geschäftsfähig, ich muss sagen sie hatte schon Mumm und Mut. Was sie mit August verhandelt hat, verrate ich nicht, das soll jeder beim Lesen selbst heraus finden. Auch die Familie Ulrich aus dem hohen Norden, hat sich wie Johanna in der Villa Costa niedergelassen, auch sie scheinen auf Spurensuche zu sein. Zwischen Luca, der Besitzer der Villa Costa und Johanna scheint es zu knistern, aber irgendwie läuft da einiges aus dem Ruder. Die Großmutter von Luca, besitzt ein Büchlein und die Manuskripte von Afras angefangenem und nicht vollendetem Roman: Die Tränen von Triest . Ob das Johanna weiterhelfen kann, es scheint alles sehr fraglich und Aussichtslos, den wahren Vater zu finden. Ich habe mich entzündlich einfach überraschen lassen. Ist Alfred doch der Vater oder wer sonst ? https://www.facebook.com/groups/1672928882728858/permalink/2719140348107701

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Man bekommt Sehnsucht nach Triest ...

Von: Isabel (engi) aus Bietigheim-Bissingen

03.12.2019

Für mich sind die Romane von Beate Maxian inzwischen ein Garant für gute Unterhaltung. Wenn ich eines ihrer Bücher in die Hand nehme, weiß ich, dass ich mir für die nächsten Stunden sonst nicht viel vornehmen brauche. Auch diesmal hatte das neueste Buch von Beate Maxian, „Die Tränen von Triest“, wieder genau diese Wirkung auf mich. Gleich zu Anfang lernen wir die junge Innenarchitektin Johanna Silcredi kennen. Sie hat Geburtstag und freut sich auf ein schönes Essen mit Roman, ihrem Lebensgefährten seit sechs Jahren. Doch dann kommt alles ganz anders als gedacht und zwei einschneidende Ereignisse machen diesen Abend unvergesslich. Johanna macht sich auf Wunsch ihrer Familie auf nach Triest und stellt sich ihrer Vergangenheit … Im zweiten Erzählstrang lernen wir Afra von Silcredi kennen, Johannas Urgroßmutter, die leider vor Johannas Geburt bereits verstarb. Eine Legende scheint sich um diese schöne Frau zu ranken, die ihre Urenkelin nun mit viel Elan aufzuklären versucht … wird es ihr gelingen, das Geheimnis um den vermeintlichen Vater ihres Großvaters aufzuklären? Mehr kann ich eigentlich an dieser Stelle, ohne zu spoilern, zum Inhalt nicht verraten. Ich kann jedoch eine spannende Story versprechen, die mich an die Couch gefesselt hielt. Die wunderbaren Beschreibungen von Triest, die Kaffeehäuser, das Antiquitätengeschäft, die Restaurants und Hotels animierten mich zu so mancher Internetrecherche und haben mir richtig Lust auf Urlaub in Venetien gemacht. Der bildhafte Schreibstil machte das Buch zum Genuss. Warum ziehe ich diesmal dennoch ein Sternchen ab? Mir kamen einfach zu viele glückliche Zufälle vor, alles lief ein wenig zu glatt, alle Menschen waren mir fast ein wenig zu schön … dennoch wird Beate Maxian eine meiner Lieblingsautorinnen bleiben und ich freue mich auf weitere spannende Lektüre von ihr.

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Vor einem knappen Jahr habe ich Beate Maxians Roman „Die Frau im hellblauen Kleid“ gelesen, das mir damals sehr, sehr gut gefallen hat. Umso größer war die Freude, als ich erfuhr, dass die Autorin an einem neuen Roman schreibt, der diesmal in Triest angesiedelt ist. Denn Triest steht schon lange auf meiner Reisewunschliste: Die Stadt mit den vielen historischen Kaffeehäusern, die geprägt ist von Einflüssen aus Italien, Österreich und Slowenien und durch die Lage zwischen Bergen und Meer, will ich unbedingt noch besuchen. Kein Wunder also, dass ich mich auf den Roman freute. Dieser spielt auf zwei Zeitebenen: In der Gegenwart wird die Geschichte von Johanna Silcredi aus Wien erzählt, die ihrem Opa Bernhard einen großen Wunsch erfüllen will, nachdem dieser einen Schwächeanfall hatte und Johanna bewusst wird, dass er immerhin schon weit über 90 Jahre alt ist und wohl nicht mehr lange zu leben hat. Bernhard wurde von seiner Mutter Afra alleine großgezogen. Sie hat ihm erzählt, sein Vater sei ihre große Liebe Alfred Herzog gewesen. Doch Bernhard weiß, dass das rein rechnerisch nicht stimmen kann: Er wurde 1925 geboren, Alfred ist jedoch schon 1917 während des Ersten Weltkriegs gestorben. Als Bernhard erfährt, dass die Villa in Triest, in der Afra aufgewachsen ist, mittlerweile ein Hotel beherbergt, bittet er Johanna, dort eine Woche Urlaub zu machen und dabei Nachforschungen anzustellen. Er will unbedingt auf seine alten Tage noch herausfinden, wer sein wirklicher Vater war. Also macht Johanna sich auf den Weg und stößt in der Villa auf großes Entgegenkommen. Hotelier Luca zeigt ihr die alten Pläne der Villa und seine Oma hat eine noch viel größere Überraschung für Johanna: Sie hat ein altes Manuskript verwahrt, das Afra einst geschrieben hat. Wie sich herausstellt, hat Afra darin ihr Leben in den Jahren von 1914 bis 1917 erzählt. Sie schildert ihr Familienleben und ihre große Liebe zu Alfred Herzog. Die beiden verloben sich, malen sich ihr Leben in den schönsten Farben aus, überlegen sich sogar schon einen Namen für ihr erstes gemeinsames Kind – doch dann kommt der Krieg und er nimmt Afra nicht nur ihren Bruder, sondern auch den Geliebten, ein Verlust, den sie nie mehr verwindet. Durch Zufall halten sich in Johannas Hotel auch Charlotte von Uhlrich und ihre Enkelin Ina aus Hamburg auf. Charlotte ist die Nichte von Adelheid, die wiederum einst eine Brieffreundin von Afra war, die beiden Familien waren geschäftlich miteinander verbunden und bis heute hat die Familie von Uhlrich geschäftliche Beziehungen nach Triest. Tatsächlich kann Charlotte ein paar Puzzleteile zu Johannas Suche beisteuern und so taucht Johanna immer tiefer ein in die wechselvolle Geschichte ihrer Vorfahrin, die eng verknüpft ist mit der Geschichte Triests zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Doch auch die Gegenwart hält einige Aufregungen für Johanna parat. Es war durchaus spannend, Johanna bei ihrer Spurensuche zu begleiten. Über die Geschichte Triests, das einst zum kaiserlichen Österreich gehörte und nach dem Krieg Italien zugeschlagen wurde, weiß ich leider viel zu wenig. Deshalb hätte ich es sehr begrüßt, wenn am Ende des Romans eine Zeittafel mit den geschichtlichen, für die Region relevanten Ereignissen ein wenig Aufklärung gebracht hätte. Ebenso hätte ich im Anhang gerne eine Ahnentafel gehabt, denn zeitweise blickte ich überhaupt nicht mehr durch bei den Verwandtschaftsverhältnissen der Familien Silcredi, von Uhlrich und Herzog. Letztlich habe ich mir diese Ahnentafel dann selber geschrieben, was mir die weitere Lektüre sehr erleichtert hat. Ganz so packend wie „Die Frau im hellblauen Kleid“ fand ich „Die Tränen von Triest“ leider nicht, ich konnte einfach nicht ganz so sehr mit Johanna mitfiebern und das Ende der Geschichte war zwar sehr berührend, aber mir persönlich fast schon ein wenig zu sehr „Friede, Freude, Eierkuchen.“ Ganz wunderbar fand ich aber die Schilderungen von Triest damals und heute, da habe ich viele Anregungen für einen künftigen Urlaub bekommen – zu schade, dass es die Villa, in der Johanna übernachtet, nicht wirklich gibt. Falls also jemand einen Hoteltipp für mich hat…? Schließen möchte ich mit einem Zitat aus dem Roman, das mich sehr berührt hat: „Erinnerungen sind eine lebensnotwendige Konstante in unserem Leben (…). Deshalb sollten wir in jede ein Stück Glück verpacken. So wie man einen Diamanten in eine Schatulle legt. Bei Bedarf wickelt man diese Kostbarkeit aus und freut sich an dem Anblick.“ (Charlotte von Uhlrich).

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Als Johannas Großvater Bernhard ins Krankenhaus kommt bitter er sie nach Triest zu reisen wo die Familie ursprünglich herstammt. Auch soll Johanna bei ihrer Reise herausfinden wer Bernhards Vater ist wenn dies noch möglich ist. In Triest lernt sie dann eine ältere Dame kenne die ebenfalls an der Vergangenheit interessiert zu sein scheint. Bei ihren Nachforschungen erfährt sie immer mehr über ihre Urgroßmutter Afra was sie nie erwartet hätte. Da ich für mein Leben gerne Familienromane lese und am liebsten solche die auf zwei Zeitebenen spielen, war ich sehr neugierig auf den Roman von Beate Maxian. Hier sind es insgesamt drei Familien die durch die Zeit miteinander verwoben sind, ohne dass deren Nachkommen etwas davon wüssten und dies alles vor der Kulisse Triests. Mir ist der Einstieg in den Roman recht leicht gefallen und auch wenn ich mir bewusst Zeit gelassen habe um das gelesene sacken zu lassen kam ich sehr gut und zügig voran. Der Roman war auf zwei Zeitebenen aufgebaut und in der Vergangenheit gab es zwei Handlungsstränge eben der von Afra und dann noch ein zweiter der aber nur recht kurz ist aber zum besseren Verständnis der ganzen Geschichte dient. In der Gegenwart gab es ebenfalls zwei Handlungsstränge zum einen der von Johanna und dann noch jeder von Charlotte. Zu Beginn war mir natürlich noch nicht klar wie alles zusammenhängt oder wie sich die Geschichte entwickeln würde. Da der Spannungsbogen aber bis zum Schluss sehr gut gespannt war konnte man in den Lesepausen seine Fantasie wandern lassen wie man sich Selbst das Ende des Buches vorstellen könnte. Man konnte dem Handlungsverlauf sehr gut folgen, gut bei manchen Entscheidungen musste ich darüber nachdenken aber eher da es eine andere Zeit war, als dass ich die Gründe nicht nachvollziehen konnte. Die Figuren des Romans konnte ich mir anhand der Beschreibungen sehr gut vorstellen und hatte alle im Laufe der Zeit in mein Leserherz geschlossen gehabt und ich habe mehr als einmal Schlucken müssen und auch das eine oder andere Tränchen musste weggewischt werden. Dies werden aber wohl nur diejenigen verstehen die das Buch gelesen haben oder noch werden. Obwohl ich noch nie in Triest war konnte ich mir die Stadt während des Lesens sehr gut vor dem inneren Auge entstehen lassen. Aber auch die Handlungsorte in Wien oder Hamburg konnte ich mir gut vorstellen. Nachdem ich nun das Buch gelesen hatte, verstehe ich erst so richtig was der erste Weltkrieg aus der K u. K Monarchie gemacht hat bzw. wie sie gespalten wurde. Alles in allem ein wirklich empfehlenswerter Roman für den ich sehr gerne alle fünf Sterne vergebe.

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Eine sehr gefühlvolle, interessante Familiengeschichte

Von: Gaby Hochrainer aus München

01.12.2019

Anstatt sich an ihrem 33. Geburtstag mit ihr zu verloben, gibt Roman Hubner seiner Freundin Johanna Silcredi nach 6 gemeinsamen Jahren den Laufpass. Da bekommt sie die Nachricht, dass ihr geliebter Opa nach einem Schwächeanfall im Krankenhaus liegt. Als Geburtstagsgeschenk von ihrer Familie bekommt sie einen Gutschein für eine Woche Urlaub in Triest, woher die Familie Silcredi ursprünglich stammt. Der größte Wunsch ihres Opas: Johanna soll versuchen den Namen seinen Vater ausfindig zu machen, über den er gar nichts weiß. In Triest stößt Johanna in der Villa Costa nicht nur auf eine alte Dame aus Hamburg, die ein wenig Licht in das Geheimnis um ihren Urgroßvater bringen kann, sondern auch auf Luca, der sie vom ersten Augenblick verzaubert und der ihr zeigt, wie Amore in Italien geht. Beate Maxian kenne ich bisher nur durch ihre Krimis. Daher war ich sehr gespannt auf diesen Roman. Und meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Ich liebe ihren leichten, flüssigen und doch sehr ausdrucksstarken Schreib- und Erzählstil, der es innerhalb weniger Seiten schafft, dass ich mich voll in die Geschichte hinein fallen lassen kann. Die Autorin nimmt mich mit nach Triest. Sie tut das in solch bunten Erklärungen und strahlenden Farben, dass es diese Stadt sofort auf meine „möchte-ich-besuchen“-Liste geschafft hat. Ich fühle mich sofort mittendrin in dieser schönen Stadt, dem mediterranen Flair, sehe die Bauten vor mir, kann das Meer rauschen hören und meine, das kühle Wasser und das Salz auf meiner Haut zu spüren. Wenn ich beim Lesen in Triest bin, freue ich mich über immer wieder eingefügte kleine Sätze oder Ausdrücke aus dem italienischen. Der wienerische Einfluss kommt allein durch Worte wie Baba oder Spital gut zum Ausdruck. Die vielen Personen, die hier handeln, werden mir wie nebenbei sehr deutlich und sehr gut vorstellbar gezeichnet. Es kommt sehr selten vor, dass ich in einer Geschichte alle Mitwirkenden mag. Hier mag ich wirklich alle, mit ihren Ecken und Kanten, mit ihrer Menschlichkeit und ihrem großen Herzen. Vor allem die beiden Frauen Johanna und Afra habe ich sofort ins Herz geschlossen. Aber auch alle anderen kommen so menschlich und real rüber, man muss sie einfach mögen. Johannas Freundin Judith kann auch ich mir sehr gut als Freundin vorstellen. Und Luca, in den könnte auch ich mich verlieben. Da kann ich Johanna sehr gut verstehen. Die Geschichte spielt einmal im Jahr 2019 in Wien bei Johanna und ihrer Familie und in Triest. Zum anderen um die Zeit des ersten Weltkrieges 1914 – 1919, ebenfalls in Triest. Ich kenne diese Zeit sehr gut aus Erzählungen meines Großvaters, der ebenso wie Alfred, Arthur und Ludwig, nach dem Attentat in Sarajevo in den Krieg ziehen musste. Hier erlebe ich diese schlimme Zeit mit den Augen von Afra, die danach nicht wieder dieselbe war. Hatte sie doch die Liebe ihres Lebens verloren. Ich habe mit Johanna und Afra gelitten und geliebt, war berührt, beeindruckt und fasziniert. Eine Geschichte so voller Gefühl und Emotionen. Und sogar eine leichte Spannung war hier und da spürbar. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und kann es allen, die gut recherchierte Familiengeschichten mögen, nur empfehlen.

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