Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?

Veronica Roth

(7)
(22)
(5)
(0)
(0)
€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Poster Girl hatte mich schon gereizt, als es erschienen ist, war ja auch damals auf meiner Must-Have Liste. Auf dieser weit nach oben ist es aber vor allem durch Julias aka Seiten_hiebs Begeisterung für das Buch gewandert. Wenn Rant Queen Julia von einem Buch begeistert ist, ist es automatisch für mich ein ganzes Stück interessanter geworden, also beschloss ich nicht lange zu warten und Poster Girl einziehen zu lassen. Doch kann ich mich Julias Begeisterung anschließen? Auf der falschen Seite der Revolution Die Prämisse des Buches ist genial, wie ich finde: Vor zehn Jahren wurde ein diktatorisches Regime namens Die Delegation von Rebellen gestürzt. Hohe VerteterInnen des alten Systems, die nicht bei dem Umsturz ums Leben kamen, wurden in eine kleine spartanische “Siedlung” zusammengetrieben und werden dort seitdem festgehalten. Dazu gehört auch Protagonistin Sonya Kantor, denn nicht nur war ihr Vater ein hohes Tier in der Delegation, sie selbst war das gesicht der Delegation, denn ihr Bild zierte das am weitesten verbreitete Propagandabild, zusammen mit der Aufschrift “Was Recht ist, ist richtig“. Die Geschichte startet also an einem Punkt, an dem der große Befreiungskampf gegen das tyrannisierende Regime längst vorbei ist. Doch was, wenn man eben auf der falschen Seite der Gerechtigkeit stand? Das ist eine interessante Ausgangslage und wieder eine tolle Idee von der Autorin, die in Die Erwählten auch schon der Frage nachging, was Helden tun, wenn die Welt gerettet ist. Nun befinden wir uns also genau auf der anderen Seite und ich war sehr neugierig, welche Fragen und Probleme das aufwirft und wie die Autorin damit umgehen würde. Und hier komme ich leider auch schon zu meinem ersten Kritikpunkt an dem Buch, denn während die Ausgangslage spannend und das Potenzial riesig ist, wird es in meinen Augen nicht wirklich ausgeschöpft. Was mit gut gefallen hat, um mit dem Positiven zu beginnen, war vor allem die Protagonistin. Sonya hat mit 27 fast ein Drittel ihrer Lebenszeit in Gefangenschaft verbracht, hat ihre Familie, Freund und Bekannte sterben sehen und sich eigentlich schon damit abgefunden, nie wieder frei zu sein. Sie ist eine ruhige, etwas resignierte Frau, die häufig ihren Gedanken nachhängt. Das macht sie vielleicht nicht für alle zu einer angenehmen Protagonistin, aber ich mochte sie sehr. Besonders gut hat mir gefallen, wie Veronica Roth Sonyas Denkweise schildert. Sie ist von klein auf mit den Lehren der Delegation aufgewachsen und in Gefangenschaft war sie ja auch nur mit AnhängerInnen der Delegation zusammen, es fällt ihr dementsprechend schwer, sich von dem, was ihr beigebracht wurde zu lösen. Das fand ich sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Denn, ich sag es bei Dystopie Büchern immer wieder: Eine jahrelange Indoktrinierung von klein an, durchgeführt von Menschen, denen man als Kind vertraut, wirft man nicht mal eben über Bord, nur weil da irgendein Rebell ankommt und sagt, alles, was man bisher für wahrhaftig gehalten hat, ist falsch. Diesen inneren Kampf Sonyas und ihre Probleme sich in einer Welt, die ihr völlig fremd geworden ist, zurechtzufinden, hat Roth wirklich gut umgesetzt und zählen für mich zu einer der Stärken des Buches. Und doch ging es mir nicht weit genug. Ich hatte noch so viel mehr Fragen zum Umgang der Rebellen mit ihren alten Gegnern, zu ihren Methoden, die manchmal doch denen des alten Systems gleichen oder zu der wieder neuen Rebellengruppe. Hier wird viel angeschnitten, aber nur am Rande. Es geht speziell um Sonya, nicht das System als Ganzes, das versteh ich schon, schade finde ich es trotzdem. Eine Spurensuche in Slow Motion Vielleicht hätte ich diesen Umstand besser verziehen, wenn mich stattdessen die Handlung mitgerissen hätte, aber so ganz hat sie es nicht geschafft. Ich war zwar beim Lesen nicht uninteressiert oder gelangweilt, kann aber auch nicht sagen, dass ich voller Spannung die Seiten weiter blätterte. Die Suche nach dem verlorenen Kind dümpelte für meinen Geschmack ein wenig zu sehr vor sich hin. Dabei geht es mir gar nicht darum, dass ich mehr “Action” gebraucht hätte, ich kann normalerweise recht gut mit ruhigen Handlungen umgehen, aber ich hatte trotzdem lange das Gefühl, dass irgendwie Motivation fehlte, wohl auch, weil lange nicht klar war, warum Sonya überhaupt sich auf die Suche begibt (gleichzeitig wurden ihre Motive aber auch nicht so ominös dargestellt, dass es als Geheimnis für sich für Spannung gesorgt hätte). Dadurch hatte ich das Gefühl, dass der Handlung eine wirklich treibende Kraft fehlt. Wiederum gefallen, hat mir das Ende, vor allem auch im Hinblick auf die Lovestory. Es ist ein passender Ausklang der Geschichte und passt gut zur Protagonistin und ihrer Art. Etwas anderes hätte ich wahrscheinlich unrealistisch gefunden. Fazit: Poster Girl ist ein Buch, dass ich gerne gelesen habe, dass mich aber nicht so mitreißen konnte, wie ich es bei der Ausgangslage der Geschichte gedacht hätte. Zwar mochte ich die Protagonistin und viele Ideen und Ansätze im Buch, doch oft ging es mir einfach nicht weit genug, fehlte mir eine gewisse Energie in der Handlung. Trotzdem halte ich das Buch für lesenswert, schon allein, um sich mal mit einer anderen Art von “Dystopieheldin” auseinanderzusetzen. (Info: 4/6 im eigenen Bewertungssystem)

Lesen Sie weiter

Eine Dystopie nach der Dystopie, erzählt von den Verlierer*innen der letzten Revolution: den ehemaligen Systemtreuen. Ein gewagtes Gedankenspiel, das zumindest am Anfang nicht mit Sympathie punkten konnte. Die Protagonistin wirkte auf mich steif und irgendwie charakterlos, ohne nennenswerte Eigenschaften. Doch mit der Zeit habe ich sie doch ganz lieb gewonnen. Ich fand ihre Persönlichkeitsentwicklung insgesamt gelungen und wie sie sich selbst und ihr bisheriges Leben immer stärker hinterfragt. Was sich dann Stück für Stück offenbart, ist leider keine unrealistische Zukunftsvorstellung, sondern wird in einigen Ländern dieser Welt bereits in kleinerem Umfang ausgeführt. Am interessantesten fand ich dabei die Frage, ob eine gute Tat wirklich gut ist, wenn die Intention aus reiner Selbstsucht kommt. Konkreter, wenn Menschen anderen nur helfen, weil sie dafür bezahlt werden. Ein wenig mehr Spannung hätte der Mittelteil gebraucht, finde ich. Es passiert mir zwischenzeitlich noch zu wenig. Aber das kann die Handlung später aufholen. Ich kenne bisher kein anderes Buch von Veronica Roth, ich kann also keine Vergleiche ziehen, aber hier hat ihre Erzählweise mir zumindest Lust auf weitere Geschichten von ihr gemacht.

Lesen Sie weiter

Poster Girl von Veronica Roth

Von: _mylovelybooks

07.02.2024

Noch vor zehn Jahren strahlte Sonya Kantors Gesicht auf Propagandaplakaten in der ganzen Megalopolis. Sie war die Vorzeigefigur der Delegation – des Regimes, das die Menschen auf Schritt und Tritt überwachte. Doch eine Revolution brachte die Delegation zu Fall, und seitdem fristet Sonya – gemeinsam mit jenen, die dem Regime treu ergeben waren – ein trostloses Dasein in Gefangenschaft. Bis ein einstiger Feind sie aufsucht und ihr ein Angebot macht, das auszuschlagen fast unmöglich ist. Was er ihr nämlich bietet, ist ein Freifahrtschein zurück in die Welt. Doch dafür muss Sonya ein Kind finden – und ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familie ergründen ... 🤍 Bei Poster Girl handelt es sich um eine etwas andere, dystopische Geschichte. Von Büchern wie Legend oder ähnlichen ist man es gewöhnt, in eine Welt eingeführt zu werden, welche verändert werden soll. Meistens gibt es eine Rebellion und mit dessen Erfolg findet die Geschichte ein Ende. Die Geschichte rund um Sonya beginnt jedoch eben nach einer solche Veränderung - wobei sie nicht auf der Seite der Rebellen stand, welche die Rebellion voran gebracht haben. Ich habe tatsächlich etwas schwer in die Geschichte hineingefunden. Denn dadurch, dass der Umsturz der Regierung schon geschehen war, war es gewöhnungsbedürftig und einfach etwas anders, in die ganze Story hinein zu kommen. Sobald einem das aber gelungen ist, steht einem ein wirklich gutes Leseerlebnis bevor! Denn der Schreibstil von Veronica Roth ist zum Einen sehr fesselnd, zum Anderen sind die Themen, welche innerhalb der Geschichte ausgeführt und behandelt werden unglaublich wichtig. Die Auseinandersetzung mit diesen ist in meinen Augen unfassbar gut gelungen - die kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Kontrolle, gesellschaftlichen Werten, Schuld und so vielen weiteren, elementaren Aspekten, welche uns auch in der heutigen Gesellschaft beschäftigen sollten, ist ausgesprochen gut gelungen. Verpackt wurde das Ganze in eine sehr berührende und teilweise doch auch bedrückende Geschichte. Teilweise musste ich beim Lesen kleinere Pausen einlegen, was sowohl an der etwas düstereren Stimmung sowie auch an den insbesondere in der Mitte des Buches vorhandenen Längen, welche die Geschichte trotz der grundlegeneden Spannung teilweise etwas zäh haben werden lassen. 🤍 Alles in allem ist Poster Girl jedoch eine ganz besondere Dystopie, welche das Ganze von einem anderen Blickwinkel angeht und welche in einer sehr intensive Geschichte erzählt wird. Von mir gibt es 4⭐, da ich der Meinung bin, dass einzelne Aspekte auch noch etwas ausführlicher hätten dargelegt werden können und mich die kleineren Längen manchmal etwas gestört haben - außerdem gibt es jedoch keinerlei Kritik von mir.

Lesen Sie weiter

[𝕎𝕖𝕣𝕓𝕦𝕟𝕘/ℝ𝕖𝕫𝕖𝕟𝕤𝕚𝕠𝕟𝕤𝕖𝕩𝕖𝕞𝕡𝕝𝕒𝕣] 𝕋𝕚𝕥𝕖𝕝: Poster Girl - Wer bist du wenn dir niemand zusieht 𝔸𝕦𝕤 𝕕𝕖𝕣 𝔽𝕖𝕕𝕖𝕣 𝕧𝕠𝕟: Veronica Roth 𝕍𝕖𝕣𝕝𝕒𝕘: Penhaligon Verlag 𝔾𝕖𝕝𝕖𝕤𝕖𝕟 𝕒𝕦𝕗: Deutsch 𝕌𝕖𝕓𝕖𝕣𝕤𝕖𝕥𝕫𝕥 𝕧𝕠𝕟: Petra Koob-Pawis Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. 𝔽𝕣𝕒𝕘𝕖: Fragt ihr euch manchmal, wie andere euch wahrnehmen? 𝔻𝕣𝕖𝕚 𝕎𝕠𝕖𝕣𝕥𝕖𝕣 𝕫𝕦𝕞 𝔹𝕦𝕔𝕙: Ruhig - Spannend - Schwermütig 𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥: Vor 10 Jahren hat man Sonyas Gesicht noch an jeder Straßenecke gesehen. Denn sie war auf Plakaten des damaligen Regimes zu sehen. Doch dann kam eine Revolution. Jetzt sitzt Sonya zusammen mit vielen anderen in einem abgesperrten Bereich fest und fristet ihr Dasein in Gefangenschaft. Als ein alter Bekannter auftaucht und ihr die Freiheit in Aussicht stellt, weiß Sonya, dass das ihre einzige Chance ist. Doch die Aufabe die sie für ihre Freiheit erfüllen muss, ist alles andere als leicht. Denn sie muss ein vermisstes Kind finden und sich dabei den dunkelsten Seiten ihrer Familie stellen. 𝕄𝕖𝕚𝕟𝕖 𝕄𝕖𝕚𝕟𝕦𝕟𝕘: Das war irgendwie ganz schön hart. Sonya wäre in vielen Dystopien wahrscheinlich auf der Seite der "bösen" und Poster Girl spielt, nachdem die "guten" gewonnen haben. 🧐 Es spielt viel mit Perspektiven und Blickwinkeln und das mochte ich richtig gerne. 😊 Die Geschichte an sich ist eher ruhig und schwer ohne viele Aktionszenen. Das Setting würde ich schon fast als trostlos bezeichnen. 😅 Aber es hat einfach alles super gut zusammen gepasst! Denn obwohl alles sich langsam entwickelt, fand ich das Buch durchgehend spannend und die Welt, die Veronica Roth hier gezeichnet hat, unglaublich interessant. Es gibt viel zum nachdenken und ich habe mich gefragt, wie mein tägliches Handeln in einer Überwachungsgesellschaft bewertet worden wäre. 🤔 Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen! 𝕃𝕖𝕤𝕖𝕖𝕞𝕡𝕗𝕖𝕙𝕝𝕦𝕟𝕘? 👍🏻 Von mir gibt's eine Leseempfehlung für alle Fans von Dystopien, die nicht unbedingt aktionreiche Bücher brauchen. ❤️ 𝔼𝕦𝕣𝕖 𝕃𝕚𝕔𝕖𝕪 ☘️

Lesen Sie weiter

Es ist nun bereits ein Jahrzehnt her, seit Sonya Kantor als das prominente Gesicht der Delegation galt, ein Symbol für vorbildliche Staatsbürgerschaft. Überall prangte ihr Bild auf Plakaten, doch dann kam es zu einer Revolution, die die Delegation stürzte. Die Anhänger der Regierung wurden entweder im Kampf getötet oder in einen speziell abgeschirmten Bereich namens Apertur verbannt, wo sie für immer verschwanden. Plötzlich taucht Alexander in Sonyas Leben auf, der Bruder ihres damals getöteten Verlobten, der seine eigene Familie verriet. Er fleht Sonya an, ihm zu helfen, ein Kind namens Grace zu finden, das von der Delegation entführt wurde und es zurück zu seiner Familie zu bringen. Wenn ihr das gelingt, würde ihr Freiheit gewährt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich etwas Mühe hatte, in die Geschichte reinzufinden. Veronica Roth wirft einen nämlich unmittelbar in die Handlung. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, was passiert ist, und auch der Begriff "Apertur" bleibt zunächst im Dunkeln. Dazu kommt, dass der Schreibstil beinahe kühlwirkt. Kein Wort wird verschwendet, was die Geschichte umso intensiver macht und die Gefühle der Protagonistin sowie die gesamte Atmosphäre authentisch widerspiegelt. Die Atmosphäre selbst ist beinahe hoffnungslos, da die Menschen in der Apertur im Grunde nichts mehr zu verlieren haben. Es gibt keine Annehmlichkeiten für sie, denn sie wurden weggesperrt und sich selbst überlassen. Sonya wirkt sehr distanziert. Sie ist weder besonders sympathisch noch unsympathisch, sondern gleicht eher einer Maschine. Wenn man die Apertur aber kennenlernt, überrascht das auch nicht. Auch nach zehn Jahren, nach dem Sturz der Delegation, ist Sonya nach wie vor fest mit deren Werten verbunden. Durch ihre Eltern wurde sie von Kindesbeinen an regelrecht darauf trainiert, stets im Sinne der Delegation zu handeln. Die Konfrontation mit dem Leben ausserhalb der Apertur zwingt Sonya jedoch zu einer gründlichen Überprüfung ihrer Überzeugungen. Es war sehr spannend, ihre Gedankengänge dabei mitzuverfolgen. Ihre daraus resultierende Entwicklung erschien mir sehr authentisch. So gelang es der Autorin, mich doch noch in ihre Geschichte zu ziehen, da die gesamte Welt mit ihren technischen Möglichkeiten und Überwachungen äusserst faszinierend gestaltet ist. Je länger ich in "Poster Girl" las, desto weniger konnte ich das Buch aus den Händen legen. Fazit: "Poster Girl" und ich hatten leider wirklich etwas Startschwierigkeiten. Die unmittelbare Konfrontation mit einer völlig fremden Welt ohne jegliche Erklärung war anfangs wirklich herausfordernd. Eine Vielzahl von Figuren und Begriffen erschwerten das Eintauchen in die Geschichte zusätzlich. Doch nachdem ich mich eingefunden hatte, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Einmal mehr wusste mich Veronica Roth mit einer faszinierenden Welt und facettenreichen Charaktere zu fesseln.

Lesen Sie weiter

Mittelmäßig

Von: Caröchen

03.01.2024

Inhalt Einst zierte ihr Gesicht Poster und Plakate in der Stadt. Das Vorzeigegesicht der Delegation. Doch nach der Machtübernahme des Triumvirates, sind ihre Liebsten tot und sie ist für immer eingesperrt. Bis plötzlich ein alter Bekannter mit einem Auftrag vorbeikommt, mit dem sie sich die Freiheit erkaufen kann. Nach und nach stellt sich das jedoch als unmögliches und tödliches Unterfangen heraus. Eigene Meinung Mir viel der Einstieg in die Dystopie sehr schwer. Man wird mitten hineingeworfen und es wird nichts wirklich erklärt. Alle Informationen, was passiert ist, was die Delegation ist, wie die Menschen früher gelebt haben, kamen immer nur Stück für Stück und viel zu langsam. Die Protagonistin Sonya ist auch sehr reserviert, so dass ich erst spät Zugang zu ihr gefunden habe. Je mehr ich über die Delegation erfahren habe, desto mehr habe ich mir gewünscht, dass die Geschichte schon ein wenig früher eingesetzt hätte. Nämlich als die Leute noch für ihre Taten Punkte verdient und abgezogen bekommen haben. Ich mag solche Szenarien echt gerne lesen. Ich fand die ganze Geschichte leider nur mittelmäßig. Es ist zu wenig passiert und ich glaube, ich habe zu lange einfach keinen kompletten Überblick gehabt, was früher passiert ist und wie alles zusammen hängt, weil es zu wenig Informationen vorab gab. Die Liebesgeschichte konnte mich nicht abholen und Sonyas Ermittlungen, die an einen Krimi erinnert haben, waren zu geradlinig. Es gab kaum Steine, die ihr in den Weg gelegt wurden. Wenig aufregend. Dafür konnte ich Sonyas Entwicklung im Laufe des Buches unglaublich gut nachvollziehen und fand erschreckend, was sie alles herausgefunden hat. Alexander war mir zu unnahbar, vor allem weil Sonya ihn von Anfang an hasst. Das Ende hat auch sehr gut zur Geschichte gepasst und mir gut gefallen. Fazit Kann man lesen, kann man aber auch sein lassen, falls der Stapel ungelesener Bücher zu hoch sein sollte.

Lesen Sie weiter

**** Worum geht es? **** Auch 10 Jahre nachdem die Delegation gestürzt wurde ist Sonya immer noch als Gesicht der Kampagne bekannt. Ihr Leben in Gefangenschaft verbringend gesteht diese sich auch selbst keine bessere Zukunft zu, immerhin sieht sie ihr Zutun als einen Fehler, elementaren Fehler ein. Als ihr die Möglichkeit geboten wird bei einem Fall zu helfen, bekommt die die Möglichkeit von Freiheit geboten, wenn sie ein Kind erfolgreich aufspüren kann. Sonya ist sofort dabei, ist die Freiheit allerdings ihre einzige Motivation? **** Mein Eindruck **** Ich kenne die Autorin bereits aus ihrer Bestimmungsreihe und im Vergleich dazu war der Schreibstil hier deutlich flüssiger und unterhaltsamer. Zu Beginn hakte ich beim Lesen noch etwas, aber das löste sich schnell auf. Ein paar unnötige Wiederholungen gab es dann zusätzlich, die den Lesefluss unterbrochen haben. Für meinen Geschmack waren es auch zu ausschweifende Beschreibungen um das Aussehen der Welt, in der die Protagonistin sich befindet, zu erläutern, es nahm der Geschichte zu Beginn die Dynamik. Ich war somit kurz davor abzubrechen, aber dann änderte sich plötzlich alles. Die Dynamik der Geschichte nahm schlagartig zu, die Dialoge wurden komplexer und die Message tiefgängiger. Die Protagonisten bekam deutlich mehr Facetten und auch die weiteren Nebencharaktere fand ich sehr spannend. Wiederholungen gab es weiterhin und keine Charakterübersicht, viele Namen, die über etliche Seite nicht genannt werden, dafür spannende Twists und eine in sich abgeschlossene Handlung. **** Empfehlung? **** Letztlich kämpften beim Lesen zwei Seiten in mir und ich bin froh, es durchgehalten zu haben, denn schlussendlich konnte mich die Welt, der Plot und die Message echt begeistern. Für alle hartnäckigen Leser da draußen, die Geschichte könnte sich lohnen.

Lesen Sie weiter

Zehn Jahre sind vergangen seitdem Sonya Kantor als das Gesicht der Delegation galt. Ein Poster zeigte ihr Gesicht und sie galt als Musterbürgerin. Doch dann führte eine Revolution dazu, dass die Delegation gestürzt wurde. Die Regierungstreuen wurden entweder im Kampf getötet oder in einen extra für sie abgesperrten Bereich, die Apertur, für immer weggeschlossen. Doch dann tritt Alexander plötzlich in Sonyas Leben, der Bruder ihres getöteten Verlobten, der damals seine Familie verriet. Er bittet Sonya um Hilfe, ein damals von der Delegation entführtes Kind zu finden und das Mädchen namens Grace zurück zur Familie zu bringen. Gelingt ihr das, wird sie mit Freiheit belohnt. Ich war damals ein großer Fan von Veronica Roths Reihe Die Bestimmung und deshalb unheimlich neugierig auf ihr neues Buch. Zugegeben, der Einstieg fiel etwas schwerer und zwar schlicht und ergreifend, weil die Autorin ihren Leser mitten in die Handlung wirft. Man hat weder eine Ahnung, was geschah, noch was eine Apertur sein sollte oder über sonstiges, lediglich der Klappentext gab kurz Auskunft. Trotzdem schaffte es die Autorin mich in ihre Geschichte zu ziehen, denn die gesamte Welt mit all ihren technischen Möglichkeiten und Überwachungen gestaltete sich als hoch interessant. Nach dem Beenden würde ich mir glatt ein Buch von Roth aus der Zeit der Delegation wünschen. Der Schreibstil ist beinahe schon kalt, kein Wort ist zuviel, dadurch ist die Geschichte aber umso eindringlicher und spiegelt auch die Gefühle der Protagonistin sowie die gesamte Atmosphäre. Diese Atmosphäre ist nahezu hoffnungslos, denn die Menschen in der Apertur haben im Grunde nichts mehr zu verlieren. Es gibt für sie keine Annehmlichkeiten und im Grunde ist es ein Gefängnis, in dem die Insassen sich selbst überlassen worden sind. Die Welt ist kalt und die Delegation verfügte über ein ganz ausgeklügeltes System mit dem die Menschen überwacht wurden. Je nach Handlung gab es DesCoins zur Belohnung oder sie wurden als Strafe abgezogen. Jedes Wort, jede kleine Handlung wurde bewertet. Allein der Gedanke an solch eine Überwachung macht nachdenklich und im gewissen Maß auch fassungslos. Dazu möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht mehr verraten. Die Handlung dreht sich um die Suche nach dem entführten Mädchen, bleibt dabei aber recht geradlinig. Was für mich dabei wirklich spannend war, waren eher die Gedanken und Gefühle der Protagonistin und wie sie diese Welt erlebt. Sonya war mir über weite Teile fremd, nicht sympathisch, aber auch nicht unsympathisch, sondern eher wie eine Maschine. Auch zehn Jahre nach dem Fall der Delegation ist sie noch immer fest an deren Werte gebunden. Sie wurde von kleinauf, vor allem durch die Eltern, regelrecht darauf konditioniert, immer im Sinne der Delegation zu handeln. Mit der Konfrontation des Lebens außerhalb der Apertur muss Sonya so einiges überdenken und die Entwicklung, die sie dadurch vollzieht, fand ich absolut authentisch und glaubwürdig. Neben Sonya lernt man noch einige weitere Charaktere kennen und beinahe jeder nimmt Einfluss auf Sonyas Handeln und Denken, bzw spiegeln die Menschen in der Apertur einfach die komplette graue Hoffnungslosigkeit. Mein Fazit: Es ist eine wirklich krass gezeichnete Realität, über die ich gerne noch viel mehr erfahren hätte, z. B. wie es zu all dem kam, was hier geschah. Poster Girl ist ein eher ruhiges Buch, das ich trotzdem richtig gut fand, denn es lässt Werte überdenken. Was ist Freiheit wirklich wert? Was wäre, wenn jeder kleine Schritt total überwacht werden würde? Mich hat die Autorin absolut nachdenklich zurückgelassen. Definitiv lesenswert!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.