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Rezensionen zu
Die Hafenschwester (2)

Melanie Metzenthin

Die Hafenschwester-Serie (2)

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Auch mit diesem zweiten Teil der Hafenschwester Trilogie hat es die begabte Autorin Melanie Metzenthin geschafft, ihr Hamburg wieder in einem interessanten und ehrlichen Licht darzustellen. Auch wenn man den Roman unabhängig vom ersten Teil lesen, habe ich mich doch sehr über das Background Wissen gefreut, das mir aus Teil eins in Erinnerung geblieben war. Wir treffen sie alle wieder … Milli mit Mann und Kind in Amerika, Marthas Bruder Heinrich als frischgebackenen Ehemann, Marthas Vater, den Leierkastenmann und natürlich Martha selbst, die inzwischen eine selbstbewusste Ehefrau und Mutter dreier Kinder geworden ist. Doch sie gibt auch weiterhin viel von sich selbst und ihrer Zeit, um den weniger Privilegierten zur Seite zu stehen. Wir dürfen sie wieder begleiten auf ihren Hilfsmissionen und diesmal sogar auf eine Überfahrt ins ferne Amerika. Es ist unübersehbar, Melanie Metzenthin hat mal wieder fantastisch recherchiert, um die Atmosphäre der Zeit einzufangen. Es sind schwere Zeiten, der Erste Weltkrieg steht bevor und wird für die Familie Studt zur Zerreißprobe werden … Während ich Martha und Paul natürlich schon längst ins Herz geschlossen hatte, ist es auch die Geschichte rund um die fiktive Familie, die die Namen von Marthas eigenen Großeltern tragen. Die Monate vor Ausbruch des Kriegs und natürlich auch die Zeit währenddessen und danach sind sehr anschaulich beschrieben, ich hätte nicht tauschen mögen. Melanie verleiht uns wieder tiefe Einblicke in die Medizinhistorie und hat sich diesmal als Thema die plastische Geschichtschirurgie auf die Fahne geschrieben, um dem armen Paul seinen Lebenswillen zurückzugeben. Doch keine Sorge, es gibt auch zauberhafte Momente, zum Beispiel, wenn Martha und Paul über die Tanzfläche schweben dürfen. Alles in allem war es mal wieder ein Schmöker, der sich schwer aus der Hand legen ließ und hat mir viele spannende Lesestunden bereitet. Hierfür ganz lieben Dank an dich, liebe Melanie. Ich freue mich schon heute auf den Abschluss der Geschichte über Hamburg und Hafenschwester Martha und vergebe wohlverdiente fünf von fünf Sternen.

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Ein großartiger 2.Band!

Von: Mareike

03.10.2020

Schon lange habe ich auf dieses Buch gewartet, denn mir hat der erste Teil von „Die Hafenschwester“ wahnsinnig gut gefallen und nun endlich konnte ich weiterlesen. Die Geschichte beginnt im April 1913 in Hamburg. Martha ist glücklich mit dem Maschinenbau-Ingenieur Paul verheiratet, gemeinsam haben sie drei aufgeweckte Kinder, namens Rudolf, Alfred und Ella. Martha ist nun als ehrenamtliche Hafenkrankenschwester im Gängeviertel rund um den Hafen tätig und liebt ihre Arbeit sehr. Dann eines Tages erhält die Familie eine Einladung nach Amerika. Marthas frühere Freundin Milli ist dort nun mit Lawrence verheiratet. Er ist reich und will sogar die Überfahrt mit dem Schiff Imperator für die gesamte Familie bezahlen, da Anna, die Tochter von Milli, heiraten will. Alle sind total begeistert und Martha ganz besonders, denn sie möchte sehr gerne an dieser Hochzeit von ihrem Patenkind Anna teilnehmen, aber sie freut sich auch, endlich Milli nochmal wiederzusehen, denn in der Zwischenzeit sind so viele Jahre vergangen und bestimmt haben sie sich so einiges zu erzählen. Und wie die Autorin dann die Überfahrt geschildert hat, das Ankommen in Amerika und zu lesen, wie Milli sich weiterentwickelt hat, war einfach nur fantastisch. Aber hier in dieser Geschichte geht es auch diesmal um Marthas Bruder Heinrich, der plötzlich völlig unverhofft vor Marthas Tür steht und der eine Chinesin geheiratet hat. Ich möchte zwar hier an dieser Stelle nicht allzu viel verraten, aber von dieser jungen Frau, namens Li-Ming, zu erfahren und zu lesen, welche Sitten es in China gibt, war für mich sehr interessant und manchmal einfach schockierend. Im zweiten Teil der Geschichte spitzen sich dann allerdings die Ereignisse zu, die Welt steht plötzlich auf dem Kopf, denn der 1. Weltkrieg bricht aus und für die Menschen werden die Zeiten immer härter und härter. Und als Paul, obwohl er schon 41 Jahre alt ist, am 15.Januar 1916 als Reservist nach Frankreich einberufen wird, um dort das Kriegsgerät zu warten, beginnt für Martha die wohl schlimmste Zeit ihres Lebens... Ach, ich fand dieses Buch einfach nur großartig, es gab für mich so viele neue Informationen und ich bewundere die Autorin sehr dafür, dass sie Fiktion und wahre Begebenheiten wieder so fantastisch vermischt hat. Was mir allerdings nun sehr schwer fällt, ist, wieder so lange zu warten bis der nächste Band erscheint, um dann von all den mir liebgewonnenen Charakteren weiterlesen zu können. Bin jetzt schon sehr gespannt, wie es mit Martha und ihrer Familie weitergeht. Ich möchte dieses Buch unbedingt weiterempfehlen und mich noch recht herzlich bei dem Diana-Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!

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Spannend und historisch fundiert

Von: Die Linkshänderin

27.09.2020

Die Hafenschwester Martha erlebt mit ihrer Familie und ihren Freund'innen aufregende Zeiten. Der Fortschritt zeigt sich im Alltag z.B. in der Küche mit dem modernen Gasherd, im Bad mit einer eigenen Badewanne, aber auch auf der Straße mit der Straßenbahn und unterirdisch mit dem Elbtunnel, zu dem die Automobile per Aufzug gelangen. Über solche Details freue ich mich besonders, weil ich vor vielen Jahren durch diesen Elbtunnel sogar schon gelaufen bin und den Aufzug bewundert habe. Da ist es schön, mit den Augen von Martha diese Dinge als neu zu erleben. Natürlich gibt es noch immer arme Familien im Hamburger Gängeviertel und das Schicksal von Kindern aus armen Familien, die zu Waisen werden, ist herzzerreißend. "Hat es in unserer Gesellschaft jemals interessiert, was Kinder sich wünschen?" fragt Martha zurecht und man kann ins Grübeln kommen, wenn man sich die Frage auch heute stellt. Insbesondere dass für Mädchen nichts vorgesehen war und ihnen meist nur die Prostitution blieb oder eine Anstellung als Hausmädchen, was oft auf dasselbe hinauslief, ist erschütternd. Ein wenig merkwürdig fand ich daher die Ansichten von Martha, die einerseits voll hinter der Entscheidung ihrer besten Freundin steht, einen reichen Mann zu heiraten, um nicht mehr anschaffen zu müssen, aber andererseits ihre eigene Schwägerin verdächtigt, ihren Bruder nur geheiratet zu haben, um nicht als Prostituierte zu enden. Später gibt es aber eine Annäherung zwischen den Schwägerinnen, die ich sehr berührend fand. Ebenso schön fand ich die Entwicklung zweier kriegsversehrter Freunde, die miteinander über ihre Lage, ihre Probleme und auch ihre Fortschritte sprechen. Martha kämpft für die Rechte der Frauen, auch durch ihre Arbeit in der Beratungsstelle am Hafen. Sie legt sich mit Moralaposteln an, die behaupten, sie würde Frauen erst zur Unzucht anstiften, indem sie über Empfängnisverhütung aufklärt. Sie argumentiert mit einer bewundernswerten Schlagfertigkeit, davon würde ich mir gern eine Scheibe abschneiden. Der erste Weltkrieg spielt in diesem Buch natürlich eine große Rolle, wobei es kaum Beschreibungen direkt von der Front gibt. Aber die Abwesenheit der Männer, die Mangelwirtschaft, die steigende Zahl an schlechten Nachrichten über Verwundete und Tote werden eindrücklich beschrieben. Wenn die Themen allerdings zu schrecklich werden, wahrt die Autorin immer geschickt eine gewisse Distanz, das fand ich sehr angenehm. "Der Krieg fraß die Menschlichkeit nicht nur im Schützengraben, sondern auch an der Heimatfront. [...] Das ganze Land, so empfand es Martha, verrottete langsam von innen, und alle Solidarität und Einigkeit verloren sich im Kampf um das eigene Überleben." Einerseits war ich ein wenig enttäuscht, dass die Spanische Grippe nur am Rand erwähnt wurde, nachdem die Cholera im ersten Band so eine große Rolle gespielt hatte. Andererseits finde ich gut, dass die Autorin hier nicht auf den aktuellen Trend aufgesprungen ist, in Zeiten von Corona über eine Pandemie zu schreiben. Dafür werden der Streik der Werftmitarbeiter in Hamburg und der Aufstand der deutschen Kriegsmarine, die zum Ende des ersten Weltkriegs geführt haben, so gut und ausführlich beschrieben, dass ich es endlich mal verstanden habe, was damals eigentlich passiert ist. Das gilt übrigens auch für den Anfang des Krieges, denn ich habe nie verstanden, warum ein Attentat eines Serben auf den österreichischen Thronfolger dazu geführt hat, dass Deutschland gegen Russland kämpfen muss. Jetzt weiß ich besser bescheid. Nach dem Ende des Krieges und der Monarchie gibt es große Veränderungen, vor allem das Frauenwahlrecht, der Achtstundentag und die Anerkennung der Gewerkschaften machen den Figuren große Hoffnung für die Zukunft. Leider wissen wir heute ja schon, welche Katastrophe bald darauf passiert ist. Ich freue mich auf den dritten Teil und bin gespannt, wie es mit der Hafenschwester, ihrer Familie und ihren Freund'innen weitergeht.

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,Die Hafenschwester Martha erlebt mit ihrer Familie und ihren Freund'innen aufregende Zeiten. Der Fortschritt zeigt sich im Alltag z.B. in der Küche mit dem modernen Gasherd, im Bad mit einer eigenen Badewanne, aber auch auf der Straße mit der Straßenbahn und unterirdisch mit dem Elbtunnel, zu dem die Automobile per Aufzug gelangen. Über solche Details freue ich mich besonders, weil ich vor vielen Jahren durch diesen Elbtunnel sogar schon gelaufen bin und den Aufzug bewundert habe. Da ist es schön, mit den Augen von Martha diese Dinge als neu zu erleben. Natürlich gibt es noch immer arme Familien im Hamburger Gängeviertel und das Schicksal von Kindern aus armen Familien, die zu Waisen werden, ist herzzerreißend. "Hat es in unserer Gesellschaft jemals interessiert, was Kinder sich wünschen?" fragt Martha zurecht und man kann ins Grübeln kommen, wenn man sich die Frage auch heute stellt. Insbesondere dass für Mädchen nichts vorgesehen war und ihnen meist nur die Prostitution blieb oder eine Anstellung als Hausmädchen, was oft auf dasselbe hinauslief, ist erschütternd. Ein wenig merkwürdig fand ich daher die Ansichten von Martha, die einerseits voll hinter der Entscheidung ihrer besten Freundin steht, einen reichen Mann zu heiraten, um nicht mehr anschaffen zu müssen, aber andererseits ihre eigene Schwägerin verdächtigt, ihren Bruder nur geheiratet zu haben, um nicht als Prostituierte zu enden. Später gibt es aber eine Annäherung zwischen den Schwägerinnen, die ich sehr berührend fand. Ebenso schön fand ich die Entwicklung zweier kriegsversehrter Freunde, die miteinander über ihre Lage, ihre Probleme und auch ihre Fortschritte sprechen. Martha kämpft für die Rechte der Frauen, auch durch ihre Arbeit in der Beratungsstelle am Hafen. Sie legt sich mit Moralaposteln an, die behaupten, sie würde Frauen erst zur Unzucht anstiften, indem sie über Empfängnisverhütung aufklärt. Sie argumentiert mit einer bewundernswerten Schlagfertigkeit, davon würde ich mir gern eine Scheibe abschneiden. Der erste Weltkrieg spielt in diesem Buch natürlich eine große Rolle, wobei es kaum Beschreibungen direkt von der Front gibt. Aber die Abwesenheit der Männer, die Mangelwirtschaft, die steigende Zahl an schlechten Nachrichten über Verwundete und Tote werden eindrücklich beschrieben. Wenn die Themen allerdings zu schrecklich werden, wahrt die Autorin immer geschickt eine gewisse Distanz, das fand ich sehr angenehm. "Der Krieg fraß die Menschlichkeit nicht nur im Schützengraben, sondern auch an der Heimatfront. [...] Das ganze Land, so empfand es Martha, verrottete langsam von innen, und alle Solidarität und Einigkeit verloren sich im Kampf um das eigene Überleben." Einerseits war ich ein wenig enttäuscht, dass die Spanische Grippe nur am Rand erwähnt wurde, nachdem die Cholera im ersten Band so eine große Rolle gespielt hatte. Andererseits finde ich gut, dass die Autorin hier nicht auf den aktuellen Trend aufgesprungen ist, in Zeiten von Corona über eine Pandemie zu schreiben. Dafür werden der Streik der Werftmitarbeiter in Hamburg und der Aufstand der deutschen Kriegsmarine, die zum Ende des ersten Weltkriegs geführt haben, so gut und ausführlich beschrieben, dass ich es endlich mal verstanden habe, was damals eigentlich passiert ist. Das gilt übrigens auch für den Anfang des Krieges, denn ich habe nie verstanden, warum ein Attentat eines Serben auf den österreichischen Thronfolger dazu geführt hat, dass Deutschland gegen Russland kämpfen muss. Jetzt weiß ich besser bescheid. Nach dem Ende des Krieges und der Monarchie gibt es große Veränderungen, vor allem das Frauenwahlrecht, der Achtstundentag und die Anerkennung der Gewerkschaften machen den Figuren große Hoffnung für die Zukunft. Leider wissen wir heute ja schon, welche Katastrophe bald darauf passiert ist. Ich freue mich auf den dritten Teil und bin gespannt, wie es mit der Hafenschwester, ihrer Familie und ihren Freund'innen weitergeht.

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Ich war von Band eins der Hafenschwester, Als wir an die Zukunft glaubten, restlos begeistert und habe sehnsüchtig auf Band zwei gewartet. Und wieder habe ich die fast 500 Seiten verschlungen. Melanie Metzenthin recherchiert toll, schreibt spannend und lässt ihre Charaktere so lebendig werden, dass ich mich ihnen nicht entziehen kann und will. Gerade in der aktuellen Zeit, in der sich Menschen über kleine Einschränkungen beschweren, ist es umso beeindruckender, wie positiv Martha sich dem Schicksal stellt und immer wieder kämpft. Das zeigt, wie viel Kraft wir haben, wenn wir dem Leben und seinen Veränderungen gegenüber positiv eingestellt sind. Und so oft musste ich denken: Aha, das ist also die Zeit, die sich einige Verwirrte zurückwünschen. Vielleicht sollte ich ihnen dieses Buch empfehlen. Doch zurück zur Hafenschwester und Melanie Metzenthin: Danke! Danke! Danke! Wieder ein tolles Buch. Ich warte voller Vorfreude auf Band drei.

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Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung der Hafenschwester gefreut. Das Cover ist ähnlich wie Teil 1 und erhöht so den Wiedererkennungswert. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und bildhaft und hat mich von Anfang an mitgerissen. Ich konnte problemlos an Teil 1 anknüpfen und die Figuren, vor allem Martha und Paul, waren mir noch sehr vertraut. Es beginnt im Jahr 1913, der Krieg bricht im Laufe der Geschichte aus und die Entbehrungen und Nöte waren spürbar. Es war sehr spannend, ich fühlte mich durchweg gut unterhalten und hatte Spass beim Lesen. Die detaillierten, medizinischen Erklärungen haben mich begeistert. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und ich freue mich schon sehr auf Teil 3 der im September 2021 erscheinen wird. Fazit: Ich vergebe gerne 4,5/5 ⭐und eine Leseempfehlung.

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Das Buch „Die Hafenschwester – Als wir wieder Hoffnung hatten“ von Melanie Metzenthin ist der zweite Teil um Martha Studt, die mit ihrer Familie in Hamburg wohnt und erlebt, wie der Erste Weltkrieg Chaos und Verderben ins Leben aller Menschen bringt. Im April 1913 ist das Leben von Martha Studt und ihrem Ehemann Paul noch in bester Ordnung: Ihre drei gemeinsamen Kinder gedeihen bestens und Paul hat eine gut bezahlte Arbeitsstelle, mit der sie sich eine großzügige Wohnung leisten können. Martha kümmert sich ehrenamtlich um die Menschen, die es im Leben nicht so gut haben und vermittelt Hilfe – sie genießt im Hamburger Gängeviertel einen guten Ruf. Eine Überfahrt auf dem luxuriösen „Imperator“ nach Amerika zu ihrer Freundin Milli scheint dem Familienglück noch die Krone aufzusetzen doch kaum zurück in Europa bricht der Erste Weltkrieg aus. Paul wird eingezogen und kehrt schwer verwundet zurück. Paul muss sich zurück ins Leben kämpfen und Martha versucht alles, um ihn zu unterstützen und wieder eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Den ersten Teil um Martha und Paul „Die Hafenschwester – Als wir zu träumen wagten“ von Melanie Metzenthin (meine Rezension findet ihr hier) habe ich im September 2019 mit großer Begeisterung gelesen und wartete fieberhaft auf die Fortsetzung. Melanie Metzenthin hat einen wunderbaren lebendigen Erzähstil und ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Martha und Paul in Hamburg weitergeht. Auf Facebook machte mich die Autorin auch mit Postings zu ihrem Recherche-Material neugierig. Mittlerweile gehört Melanie Metzenthin zu meinen Lieblingsautorinnen, da mich ihre Bücher immer wieder fesseln und bestens recherchiert sind. Endlich konnte ich nun die Fortsetzung in den Händen halten und fing gleich an zu lesen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Diana-Verlag, für die Zusendung des Buches als Rezensionsexemplar. Auch wenn zwischen dem Ende des ersten Teils und dem Beginn des zweiten Teils einige Zeit vergangen war ich von der ersten Seite an wieder in der Handlung angekommen. Die Charaktere haben sich weiter entwickelt, bleiben sich und ihren Idealen aber immer treu. Martha darf als verheiratete Frau zwar nicht mehr als Krankenschwester im Krankenhaus arbeiten, mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit kann sie aber trotzdem den Armen und Kranken der Stadt helfen. Dabei hat sie keinerlei Berührungsängste – sie ist eine Frau der Tat. Für fast jedes Problem hat sie eine Lösung, Sie ist aber auch gleichzeitig eine liebevolle Mutter und Ehefrau, die ihrer Familie ein liebevolles Zuhause bietet. Ihre Wurzeln hat sie nie vergessen. Paul, Marthas Ehemann, arbeitet viel, fast schon zu viel. Er liebt seine Arbeit, noch mehr liebt er aber seine Kinder und seine Frau. Der Erste Weltkrieg setzt diesem harmonischen Familienleben ein jähes Ende. Paul wird im Gesicht schwer verwundet, aber auch an der Seele. Ohne seine Frau Martha und seine Kinder hätte Paul sich aufgegeben, so kämpft er sich wieder zurück. Er ist überzeugter Sozialdemokrat und kann vor sozialen Ungerechtigkeiten nicht die Augen verschließen. Seine Verwundung lässt ihn stärker werden. Es kommen noch einige neue Charaktere hinzu, zum Beispiel Li-Ming. Sie ist die Ehefrau von Marthas jüngerem Bruder Heinrich. Li-Ming hat in ihrer Heimat China ein schreckliches Schicksal erfahren, welches sie nie wieder loslassen wird. Mit ihrem kulturellen Hintergrund sorgt sie für einigen Wirbel in der Familie. Heinrich, ein Mann der in seinem Leben schon die halbe Welt gesehen hat, vermittelt zwischen den beiden Kulturen. Der Vater von Martha und Paul agiert immer sehr im Hintergrund, ist aber für alle Figuren der Fels in der Brandung. Bei Problemen und Unstimmigkeiten wird er aufgesucht und wirkt immer wieder beruhigend auf alle Figuren ein. Fast alle Charaktere, die man im ersten Teil der Reihe kennen gelernt hat, machen in diesem Buch eine tolle und lebensechte Entwicklung durch. Melanie Metzenthin zeichnet ihre Charaktere mit einer beeindruckenden Tiefe. Immer wieder müssen die Figuren Rückschläge erleiden, sie müssen kämpfen und lassen sich trotz aller Widrigkeiten nicht aus der Bahn werfen und stehen immer wieder auf. Einzig mit Milli, Marthas Freundin, die in Amerika lebt, kam ich nicht wirklich klar. Sie hat etwas aus ihrem Leben gemacht, ist gesellschaftlich sehr aufgestiegen – allerdings hat sie wohl komplett ihre Wurzeln vergessen (wollen) und kümmert sich nur noch um sich und ihre Familie. Mit der Armut von anderen Menschen möchte sie nichts zu tun haben. Sie ist das komplette Gegenteil zu Martha, die immer für alle da ist. An der Seite von Martha, Paul und Heinrich erlebt man den Ausbruch, Verlauf und das Ende des Ersten Weltkrieges fast schon so, als wäre man dabei gewesen. Man spürt die Verzweiflung, als der Krieg eben nicht nach ein paar Monaten vorbei ist, sondern über Jahre hinweg tobt und Tod und Verzweiflung mit sich bringt. Das Buch zeigt anhand von einfachen Menschen, wie sie ihr Leben damals lebten und wie sich das Leben dann mit dem Ausbruch des Krieges komplett veränderte. „Wie weit war es nur mit ihnen gekommen? Was war aus der modernen, glücklichen Stadt geworden, in die Hamburg sich in dem Jahren nach der Cholera verwandelt hatte? Hatte der Krieg ihnen inzwischen jeden Überlebenswillen geraubt? Wie lange konnte das noch so weitergehen? Was wäre am Ende des Krieges überhaupt noch von der Welt übrig, für die sie immer gekämpft hatte?“ [S.456, Z. 6 – 13] Melanie Metzenthin hat einen sehr lebendigen und flotten Erzählstil, der auf keiner Seite Langeweile aufkommen lässt. Mit vielen Details zu Hamburg und den Menschen lässt sie eine vergangene Zeit wieder aufleben. Akribisch recherchiert hat Melanie Metzenthin den Aufbau des Imperator, ein Luxusliner, der im Juni 1913 in See stach. Das Schiff galt bis 1914 als größtes Schiff der Welt. Ich empfand es als sehr spannend, mit Martha und ihrer Familie die Jungfernfahrt zu erleben an Bord zu und das Schiff vor allem durch die Augen der Kinder zu entdecken. Mit „Die Hafenschwester – Als wir wieder Hoffnung hatten“ konnte ich den Ausbruch, aber vor allem das Ende des Ersten Weltkriegs noch einmal sehr viel bewusster wahrnehmen. Dieser Prozess von der Kriegsfreudigkeit und Siegestaumel zu Kriegsmüdigkeit Revolution wird sehr deutlich nachgezeichnet. Auch wie es zu dem berühmten Matrosenaufstand 1918 kam, erzählt die Autorin ganz wunderbar. Spannend fand ich auch, welche Fortschritte die Medizin in dieser Zeit machte. Intensiv und einfühlsam beschreibt Melanie Metzenthin diverse Operationen. Hier merkt man, dass die Autorin über ein großes Fachwissen verfügt. Ebenfalls fand ich das Thema „Frauenvereine“ sehr interessant. Auch wenn Frauen zu dieser Zeit wenig Mitspracherecht in der Politik hatten – den Mund haben sie sich nicht verbieten lassen. Das Buch „Die Hafenschwester – Als wir wieder Hoffnung hatten“ ist eine sehr gelungene Fortsetzung der Reihe um Martha. Tiefe und feinsinnige Charaktere, die in einen gut recherchierten geschichtlichen Hintergrund eingebettet sind. Ich habe es sehr gerne gelesen und wollte es teilweise nicht mehr aus den Händen legen. Nun freue mich jetzt schon auf den dritten Teil der Reihe, den ich auch direkt nach Erscheinen lesen werde. Ein großes Dankeschön an die Autorin für die vielen neuen Eindrücke und geschichtlichen Erkenntnisse. Fazit: Absolut lesenswert. Intensiv und lebensecht mit viel geschichtlichem Hintergrundwissen. Anmerkung: Das Buch habe ich freundlicherweise vom Diana-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen – es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.

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Lange haben die Fans der Hafenschwester nach dem ersten Band auf eine Fortsetzung warten müssen – genau ein Jahr nachdem wir Martha kennenlernen durften, steht nun der zweite Band in den Läden. Und das Warten hat sich sowas von gelohnt! Der zweite Teil steht dem ersten in nichts nach und ich war wieder hellauf begeistert von der Geschichte und dem angenehmen Schreibstil von Melanie Metzenthin. Nachdem im ersten Teil erzählt wurde, wie Martha von einem fast mittellosen Mädchen zur forschen Krankenschwester wird und ihr persönliches Glück mit dem Ingenieur Paul findet, geht es im zweiten Teil um ihre „besten Jahre“. Dieser Band beginnt im Jahr 1913, als Martha bereits drei Kinder hat und in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Hafenkrankenschwester aufgeht. Martha fühlt sich „angekommen“ und glaubt – wie so viele Menschen in dieser Zeit – dass sich die Zeiten zum Besseren wandeln. Eine Einladung ihrer Jugendfreundin Millie, die nach Amerika ausgewandert ist, macht ihr Glück perfekt. Mit der ganzen Familie reist sie zur Hochzeit von Millies Tochter nach New York und ahnt nicht, dass diese glücklichen Augenblicke für lange Zeit die letzten in ihrem Leben sein werden. Denn schon im folgenden Jahr spitzen sich die Ereignisse zu – Krieg bricht aus und die Welt steht Kopf. Der herbeigeredete Blitzsieg lässt auf sich warten, statt dessen werden die Zeiten härter und härter. Als dann sogar ihr Mann Paul eingezogen wird, obwohl er als Ingenieur unabkömmlich schien, muss Martha versuchen, die Familie zu ernähren und zusammenzuhalten – was sich als schwer herausstellt, da ihr Bruder, Schiffskapitän Heinrich, als Blockadebrecher unterwegs ist und seine chinesische Ehefrau es schwer hat, sich in Deutschland einzuleben. Mehr möchte ich zur Story gar nicht ins Detail gehen, das würde zu viel verraten. Der Roman begleitet jedoch alle Kriegsjahre und schließt ab mit dem Kriegsende im November 1918. Melanie Metzenthin ist es auch diesmal wieder gelungen, spannend und kenntnisreich aus vergangenen Zeiten zu erzählen (das Nachwort gibt dann noch einmal einen guten Überblick über die in Bezug genommenen historischen Fakten). Besonders die detaillierten medizinischen Zusammenhänge haben mich fasziniert (auch dazu wird im Nachwort erläutert, woher dieses Wissen kommt). Und ich war begeistert davon, wie gekonnt die Handlung von Teil 1 in kurzen Zusammenfassungen rekapituliert werden, ohne dass es gewollt oder aus dem Zusammenhang gerissen erscheint. Für Neu-Leser der Reihe sollte es also überhaupt kein Problem sein, mit Band 2 zu starten. Aber auch für mich waren diese kleinen Auffrischungen willkommen, um mir die Geschehnisse von Band 1 noch einmal präsent zu machen. So etwas einzubinden, ist nicht einfach und ich habe da schon recht gruselige Versuche gelesen… hier passt es einfach – sehr gut gemacht! Und nun die alles entscheidende Frage: wird es einen dritten Band geben? Also mal ehrlich, dieses Ende schreit doch förmlich danach, weitererzählt zu werden ;-) Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen, wenn ich im nächsten Jahr noch einmal mit Martha und ihrer Familie nach Hamburg „reisen“ könnte!

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