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Rezensionen zu
Wir Gotteskinder

Nana Oforiatta Ayim

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Maya Mensah wächst zusammen mit ihren sich im Exil befindlichen Eltern in Deutschland auf. Eigentlich stammt die Familie aus Ghana, aber Ghana bietet keine Sicherheit mehr für die Familie. Selbst für eine zur Königsfamilie gehörenden Mitglieder nicht. In Deutschland aber haben sie weder den königlichen noch angesehenen gesellschaftlichen Stand und werden als einfache Flüchtlinge belächelt und teilweise auch angefeindet. Ihre Eltern haben ihr erklärt, dass sie in die Welt hinausgeschickt wurden, um zu studieren und mit mehr Wissen nach Ghana zurückzukehren. Mayas Vaters hat das Ziel aus den Augen verloren und sich nicht dazu fähig fühlt seiner Heimat nützlich zu sein. Eines Tages könnte Mayas Mutter Königin in Ghana werden. Dementsprechend verhält sie sich allzu oft überschwänglich und gönnerhaft, obwohl die Familie nur ein durchschnittliches Einkommen hat. An diesem ‚königlichen‘ Verhalten zerbricht schließlich die Familie. Maya zieht mit ihrer Mutter nach England, wo ihr Cousin Kojo zu ihnen zieht. Kojo erzählt Maya in abendlichen Geschichten mehr über die Kultur und den Glauben in Ghana. Durch Kojos Geschichten will Maya ihre Wurzeln ergründen und lernt auf diese Weise die Welt kennen. Mit all ihren Kategorisierungen, ihren Vorurteilen und ihren Ausgrenzungen. Immer mehr fühlt sie sich zwischen den Welten dem Leben in der westlichen Welt, der Kultur ihre Eltern, ihrer Heimat und dem Glauben in Ghana. Am Ende versuchen Maya und Kojo ihre Erfahrungen und all das gelernte in Ghana umzusetzen. Eines kann man weder der Autorin noch dem Roman vorwerfen, er ist zu keiner Zeit langweilig. Mir hat Wir Gotteskinder wirklich Spaß gemacht. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es eigentlich die Autobiografie der Autorin Nana Oforiatta Ayim ist

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Afrikanische Literatur spielt leider noch keine allzu große Rolle hierzulande. Wenn dann doch kommen einem die wenigen in den Sinn, die man bisher doch stärker auch in den Medien wahrgenommen hat, wie die Klassiker von Chinua Achebe oder neueren Literatur von Chimamanda Ngozi Adichie, Taiye Selasi oder Ayesha Harruna Attah. Aber es kommen einige Romane dazu in diesem Bücherfrühling und einer davon ist „Wir Gotteskinder“ von der großartigen Nana Oforiatta Ayim! Die Presse hat sich global förmlich überschlagen vor positiven Stimmen und da werde ich eher skeptisch, aber hier war auch ich euphorisch dieses Buch zu lesen, hat doch die Autorin bereits einen spannenden Lebenslauf, der sich auch stark in der Geschichte des Romans wiederfindet. Der Roman erzählt die Geschichte von Maya Mensah, die in Deutschland aufwuchs. Ihre Eltern fanden Exil, da es in Ghana nicht mehr Sicher für die Familie war. Im Heimatland Teil einer angesehenen Familie, die zu einer Königsfamilie gehört, in Deutschland die belächelten Flüchtlinge. Maya ergründet ihre Wurzeln und lernt die Welt kennen mit ihren Kategorisierungen, mit ihren Vorurteilen und ihren Ausgrenzungen. Sie lebt, wie viele zwischen den Welten, es ist eine Suche der eigenen (inneren) Heimat. Eine Bereicherung der Perspektiven. Es passiert aber auch noch eine Menge mehr, denn es folgen die Jahre der Entzweiung in der Familie, eine Rückkehr nach Accra. Aber immer bleibt Maya im Fokus mit ihrer Reflektion und Suche nach Halt und Verortung. Und es bleibt auch die Frage im Raum ob Maya ein „Gotteskind“ ist oder eben nicht. Ein Gotteskind ist ein Kind das mit einem Fuß in der materiellen Welt steht und mit einem anderen in der spirituellen Welt. Ein Kind das scheinbar das große Ganze zu greifen vermag. Selbst der Schreibstil wird zum Statement, wenn die junge Autorin sich wunderbarerweise an den lokalen Arten der Geschichtenerzählung orientiert. Die schriftliche Form ist Literatur, nun hat sie eine Fusion kreiert in dem sie den Rhythmus der mündlichen Übertragung von Geschichten begleitet von Trommeln einbaute. Es entsteht geschriebene Oratur. Diesem Rhythmus sollte man sich hingeben und der Roman kann seine volle Wirkung erzielen. Fazit: Ein handlungsstarker Roman mit Tiefe von einer Person, die weiß was sie schreibt.

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