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Rezensionen zu
Die Farbe des Nordwinds

Klara Jahn

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Zusammenfassung: Gegenwart: Ellens Mutter ist eine Reisende die sich ständig von neuen aufregenden Orten angezogen fühlt, dabei verliebt sie sich immer neu. Nur bleiben mag sie nicht für immer, weil leider auch ihre Tochter Ellen sehr belastet. Als ihre Mutter sich eines Tages in einen Mann von einer Hallig verliebt, der zufällig auch eine Tochter im gleichen Alter hat fühlt Ellen sich sofort heimisch. Sie und Liske werden wie Schwestern. Doch das Glück ist nur kurz, beim ersten „Land unter“ hat Ellens Mutter das Leben auf der Hallig wieder satt und Ellen bleibt nichts übrig, als wieder zu gehen. Doch ganz vergessen kann sie die Hallig nie wieder. 20 Jahre später kehrt sie als Lehrerin zur Hallig zurück. Doch zwischen ihr und Liske ist nichts mehr wie damals. Liske misstraut Ellen und wirft ihr vor, das Ellen sowieso bald wieder gehen wird, wie damals. Doch Ellen ist sich sicher hier gehört sie hin und so versucht sie auf der Hallig ihren Platz zu finden. Vergangenheit 19. Jahrhundert: ArjenMartenson und sein Bruder Henrik leben auf den Halligen. Erst stirbt der Vater auf See, dann nimmt sich die Mutter das Leben. Arjen ist ein wissbegieriger Junge und so nimmt in der Priester mit aufs Festland, wo er eine Ausbildung bekommt, während sein Bruder Henrik auf der Hallig bei Adoptiveltern zurückbleibt. Doch als Erwachsene begegnen sich die Brüder wieder. Meine Bewertung: Mir haben die Beschreibungen der Hallig und der Umgebung gut gefallen. Ich konnte es mir gut vorstellen und zum Teil kam es mir vor selbst dort zu sein und im Watt zu stehen und es unter den Füßen zu spüren. Die Geschichte an sich ist zum Teil etwas langsam, als müsste sie sich Zeit lassen, das Geschehen zu erklären. Es kam mir aber nicht langweilig vor, ich weiß nicht wie es gewesen wäre, wenn ich das Buch gelesen hätte. Aber als Hörbuch gefällt es mir recht gut. Die Abgrenzung zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist durch die Wahl der zwei unterschiedlichen Stimmen gut gelungen. Man weiß also genau, wo man sich gerade in der Story befindet. Auch sprachlich und von der Atmosphäre ist die Unterscheidung zwischen beiden Zeiten gut gelungen. Die Vergangenheit wird wirklich sehr düster und karg beschreiben, während einen die Gegenwart doch sehr viel heller vorkommt. Aber trotz allem ist die Landschaft immer gleich rau und wild. Die Erkenntnis die Ellen am Ende erkennt, ist ziemlich einfach, aber sehr aufschlussreich. Sie passt auch ganz gut zum Gemüt der Menschen, die dort leben. Mir hat die Botschaft gut gefallen, auch wenn das Ende mich zum Teil etwas traurig gestimmt hat. Aber so ist nun Mal das Leben. Ich musste, nachdem ich das Hörbuch gehört habe erstmal googeln, nach der Geschichte der Halligen und wo sie genau zu finden sind. Ich war noch nie auf einer Hallig, aber jetzt habe ich voll Bock selbst mal eine zu besuchen. Das Hörbuch kommt in einer Box aus Pappe mit insgesamt 7 CDs. Die CDs sind separat in einer dünnen Kunststoffumverpackung. Eine kleine Beilage (Broschüre) zum Buch hätte ich noch schön gefunden, so mit Informationen zur Hallig und vielleicht der genauen Lage etc. Das Cover ist stimmig und passt gut zum ganzen Rest. Fazit: Wer die Nordsee und die Menschen liebt, der wird auch dieses Buch /Hörbuch mit viel historischen Hintergrund lieben. Das Buch ist manchmal rau und nüchtern wie die Nordsee und gleichzeitig wunderschön auf seine Weise.

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WOW! Ein tolles Buch, wenn Sehnsucht nach Norden besteht. Die Farben, Menschen, Geschichten sind so, wie sie eben im Norden sind. Also gut recherchiert! Jede einzelne Person hat sofort vor meinem inneren Auge Gestalt angenommen. Und die Zusammenführung der beiden Geschichtenstränge ist wunderbar gelungen. Die Verdichtung der Geschichte macht Freude und die Farben der Halligen, im Sinne von Farben der Menschen, Natur und das Leben, ist sofort spürbar und nachvollziehbar. Es Buch für lange Sommerabende auf der Terrasse oder lange Winterabende am Kamin. Toll!

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Leben auf der Hallig

Von: Blondy67

18.04.2021

Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich so berührt hat. Man spürt, daß die Schriftstellerin den Norden liebt. Die Atmosphäre ist dicht und Land und Leute sind so eindrücklich beschrieben, daß man das Gefühl hat, Teil dieser eingeschworenen Gemeinschaft zu sein. Die Landschaft rau, die Bewohner eher verschlossen, aber füreinander da, wenn es drauf ankommt. Zwischen den beiden Handlungssträngen liegen beinahe 200 Jahre und dennoch agieren und reagieren die Personen ganz ähnlich. Geschichte wiederholt sich eben doch. Der Schreibstil ist prosaisch und enthält Sätze, die sich stark einprägen. Die Sprachgewalt ist enorm und dies geschieht ganz leise und braucht gar nicht viel Inhalt. Wichtiger sind die Protagonisten und allem voran, das Leben an und mit dem Meer. Ein beeindruckendes Werk, das nachwirkt und das man immer mal wieder in die Hand nimmt.

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Ellen ist auf der Suche nach einer Heimat. Als Kind und Jugendliche ist sie mit ihrer Mutter oft umgezogen, doch der einzige Ort, an dem sie sich jemals heimisch gefühlt hat, waren die Halligen. Dort hat ihre Mutter sich kurze Zeit als Halligbäuerin versucht. Zusammen mit Thijaman und Liske waren sie für einige Monate eine Familie. Schon als Kind war Ellen ein Bücherwurm, der Informationen in sich aufsog wie ein Schwamm. Nachdem sie sich einige Jahre in einer wissenschaftlichen Karriere versucht hatte und ihre Beziehung zu Bruch ging, verschlägt es sie als Lehrerin wieder auf die Halligen. Ellen versucht an die Vergangenheit anzuschließen, möchte in ihrer selbsternannten Heimat, diesem rauen Fleckchen Erde, aufgenommen werden. Doch die Halliglüd sind skeptisch, misstrauisch und voreingenommen. Auch Liske bleibt ihr gegenüber verschlossen. Sie konnte Ellen nie verziehen, dass sie fortgegangen ist. Mit Hilfe einer Chronik offenbart sich ein zweiter Zeitstrahl, der uns zweihundert Jahre in die Vergangenheit katapultiert. Das Leben auf der Hallig ist hart und erbarmungslos. Es ist unendlich schwer, dem Land auch nur das Nötigste abzuringen. Als Arjen seine beiden Eltern verliert, lässt er seinen kleinen Bruder dort allein zurück, um auf dem Festland zu einem Gelehrten zu werden. Auch er kehrt als Erwachsener mit seiner Frau auf die Halligen zurück, gehört jedoch nicht mehr dazu. Auch sein Bruder hat ihm sein Fortgehen nie verziehen. Und genau wie Ellens Vorschläge, werden auch Arsens Verbesserungsvorschläge nicht ernst genommen und abgewunken. Obwohl Zweinhundert Jahre die beiden trennen, haben sie doch einiges gemeinsam. Die Sehnsucht, dazu zugehören. Die Suche nach er Heimat. Der Wunsch, gehört zu werden. Meinung Ich persönlich bin noch nie über den Weißwurstäquator hinaus gekommen. Ich war noch nie an der Nordsee, geschweige denn auf den Halligen. Trotzdem habe ich die Landschaft vor meinem inneren Auge gesehen, den Wind in meinen Haaren gespürt und das Meersalz auf den Lippen geschmeckt. Wie vielen anderen kam es mir wie ein kleiner Wochenendtrip in dieser rauen Landschaft vor. Allerdings empfand ich es keineswegs als idyllisch. In jedem Satz hat man die Erbarmungslosigkeit der Natur gespürt und die schroffe Art der Halliglüd hat mich getroffen. Der Roman ist ruhig geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Teilweise ergeben sich dadurch kleine Längen, dafür zeiht das letzte Viertel rasant an und weißt einen Plottwist auf, den es meiner Meinung nach nicht benötigt hätte. Der Roman glänzte für mich durch seine poetische und eindringliche Art, nicht durch Spannungsaufbau. Außerdem fand ich es sehr spannend, mehr über diese bedrohte Landschaft zu erfahren. Da ich allerdings sehr wenige Vorkenntnisse mitbrachte, stolperte ich über einige Begrifflichkeiten. Die Autorin lässt hier Welten aufeinanderprallen: Die altmodischen Halliglüd werden mit der veganen YouTube-Mutti, Selbstfindung-Touristen und den Problemen des fortschreitenden Klimawandels konfrontiert. Und ständig präsent ist die Frage nach der Zugehörigkeit, nach dem inneren Frieden und der Familie. Allerdings konnte ich mit keiner der Figuren richtig warm werden. Jede einzelne Person auf den Halligen wirkte auf mich traurig, verbittert und mit sich selbst beschäftigt. Mir fehlte etwas Wärme, mehr Zuversicht, mehr Sympathie. Ellen wirkt auf mich unnahbar und undurchschaubar, ich habe sie bis zum Ende hin nicht ganz verstanden. Die Nebenfiguren entsprachen teilweise etwas zu sehr einem Klischee, aber darüber konnte ich noch hinweg lesen. Fazit zu Die Farbe des Nordwinds: Am Besten haben mir die vielen Informationen gefallen, die geschickt eingeflochten wurden. Ich konnte viel bei dieser Lektüre lernen. Die Zeitebenen haben sich auch gut miteinander verbunden, toll fand ich hier, dass es sich endlich einmal nicht um eine große Familiengeschichte handelt, sondern die Erfahrungen und Gefühle die beiden Protagonisten vereinen. Trotz allem konnte ich mich nicht so wirklich in die Personen hineinversetzen und sie verstehen. Um es in Zahlen auszudrücken: 3.5/5 Sternen.

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Durch Klara Jahns anschauliche und präzise Landschaftsbeschreibungen hatte ich die Hallig sofort vor Augen. Ich hörte das Rauschen des Meeres und das Kreischen der Möwen, spürte den kräftigen Wind und roch die salzige, würzige Luft. Vor dieser herrlichen Kulisse spinnt Klara Jahn zwei gelungene Geschichten, die die Situation auf einer Hallig im Gestern und Heute schildern. Im Mittelpunkt stehen dabei die beiden Halliglehrer Arjen Martenson im 19. Jahrhundert, der vehement für einen besseren Küstenschutz kämpft und Ellen, die einen Neustart wagt, um eine neue Heimat zu finden und alsbald ebenso die Wichtigkeit der Zukunft der Halligen erkennt. Historisch fundiert und absolut spannend geschrieben taucht man in den „Damals“-Kapiteln ein in das entbehrungsreiche, beschwerliche Leben der Halligbewohner, das ständig den Gefahren des Blanken Hans ausgesetzt war. Zweihundert Jahre später ist diese Gefahr zwar immer noch da, die Lebensbedingungen haben sich aber grundlegend geändert. Auch dieser Erzählstrang ist flott und mitreißend geschrieben und sehr unterhaltsam zu lesen. Ich habe "Die Farbe des Nordwinds" sehr gerne gelesen, denn er verknüpft anschaulich und interessant die Welt der Halligen und wie sie sich verändert hat. Ich habe aus jeder Zeile heraus die Begeisterung und Liebe der Autorin für dieses Stück Land inmitten der Nordsee gespürt und genau dieses Gefühl hat sich beim Lesen auch auf mich übertragen. Ich verbrachte 397 wundervolle, kurzweilige Seiten inmitten einzigartiger Natur und ganz besonderen Menschen. Nebenbei konnte ich einiges über Küstenschutz, historische Bauten und Naturschutz lernen.

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Absolut empfehlenswert

Von: Lena

17.04.2021

Im Roman „Die Farbe des Nordwinds“ von Klara Jahn wird man in das Leben auf einer Hallig in der Vergangenheit und im Jetzt mitgenommen. Die spannende Geschichte wird untermalt von verschiedensten Nebenhandlungen, Informationen zum Halligleben und Geschichten aus der Vergangenheit. Das Buch spielt in zwei Zeitebenen, welche sich jedoch nach und nach mehr ineinander verstricken. Erst am Ende wird genau klar, wie die Geschichten zusammenpassen und wie sie enden. Absolut fesselnd und empfehlenswert!

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Leben auf der Hallig

Von: inga

16.04.2021

Farbe des Nordwinds Ellen kehrt nach fast zwanzig Jahren auf die Hallig zurück.Im Kindes-und Jugendalter hat sie kurze Zeit auf der Hallig gelebt.In dem Roman bekommt man einen Einblick auf das außergewöhnliche und ruhe Leben auf einer Hallig. Die Geschichte wird in zwei der Vergangenheit und Gegenwart erzählt. Dadurch bekommt man Einblick in das Leben auf der Hallig in der Vergangenheit. Erzählt wird dabei auch das harte Leben auf der Hallig mit den Naturgewalten, unter anderem auch bei der Sturmflut 1825 wird sehr gut geschildert. Der Romanteil aus der Gegenwart hat mich zum Teil nicht so überzeugt. Aber der Roman ist alles in allem ein sehr lesenswertes Buch.

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Herzlich willkommen in der kleinen Welt der Halligen. Klara Jahn nimmt uns mit auf eine spannend Reise mit 2 Generationen – eine Geschichte voller Tradition, Aufbruch, Veränderung und Rückbesinnung. Den Rahmen bietet Ellen, die von jungen Jahren an sich für die Halligen und deren Geschichte begeistert. In ihrer Jugend lernt sie auf einer Hallig Liske kennen, die Tochter von Bauer Thijman, und fühlt zu ihr eine geschwisterliche Verbundenheit. Diese wird zerschnitten, als Ellen mit ihrer Mutter aufs Festland zurückgeht... und erst viele Jahre später wieder auf die Hallig zurückkehrt. Im Gepäck hat sie eine alte Chronik. Diese Chronik führt uns ins „Damals“ zu einem Jungen, dessen Namen wir lange nicht erfahren... und der nach dem Tod seiner Eltern seinen Bruder Hendrik auf der Hallig zurücklässt um zu lernen. Er findet in Gretjen „diesen einen Mensch, der mein Mensch wurde“ (S. 76) und kehrt mit ihr auf die Hallig seiner Eltern zurück. Beide Zeitebenen werden von der Autorin geschickt verknüpft. Ich fand – wie oft bei solchen Konstellationen – das anfängliche Hin und Her ein wenig irritierend, aber die Geschichte der beiden Protagonisten hat mich schnell gepackt und so habe ich das Buch sehr gerne in einem Rutsch durchgelesen. Nach und nach finden sich Parallelen, die den Wechsel zwischen den Zeitebenen fast logisch werden lassen. Ich mag den nicht immer leicht zu lesenden Stil von Klara Jahn. Die verschachtelten – dadurch manchmal sehr langen – Sätze lassen einen aufmerksam bleiben und geben gleichzeitig viel Informationen. Sie schreibt anschaulich in Bildern, die sofort einen Film vor meinem inneren Auge entstehen lassen – ganz wunderbar! „Pastor Daniel war ein kluger Mann. Er bedrängte mich nicht, kam am Abend mit der gleichen Frage, ging fort mit der gleichen Antwort. Er hatte Erfahrung damit, wie man den Butt fängt, jenen Fisch, der flink hinwegschießt, wenn man zu schnell zugreift. Steht man aber eine Weile bis zu den Knien im Wasser und hält die Hände seelenruhig hinein, als wolle man sie an einem warmen Sommertag abkühlen, schwimmt der Butt neugierig näher, und man muss nur blitzschnell die Finger um ihn schließen. Bis er bemerkt, wie ihm geschieht, liegt er schon zappelnd auf der Wiese.“ (Auszug S. 52) Zweimal Fortgehen und Zurückkommen – zweimal die Suche nach dem Wunsch, die heimatlichen Wurzeln zu finden. Der Roman bietet viel Wissenswertes rund um die alte Geschichte der Halligen und die neuen Entwicklungen rund um das Leben, den Tourismus und Naturschutz auf diesem besonderen Stück Erde. Klara Jahn hat es geschickt geschafft, Fiktion und Realtität zu verbinden und man merkt ihr die persönliche Verbundenheit zu einer Welt an, „die von keiner zarten, lieblichen, aber – wie ich finde – von einer herben und echten Schönheit ist.“ (Auszug aus einem Brief der Autorin an ihre LeserInnen) Für mich ein Lesehighlight, welches ich allen historisch und Nordsee-Interessierten ans Herz legen möchte.

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