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Rezensionen zu
Umwelthormone – das alltägliche Gift

Katharina Heckendorf

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Die freie Journalistin Katharina Heckendorf hat Filme gesehen, Bücher gelesen und Gespräche geführt um für sich aufzudecken, worin Umwelthormone enthalten sind, wie sie dem Menschen und der Umwelt schaden und wie man sie umgehen oder vermeiden könnte. 24 Monate hat sie so recherchiert und Bereiche ihres Lebens verändert. Davon berichtet sie hier in diesem Taschenbuch, aber auch von Gedanken und Forderungen, die sie gemacht oder aufgestellt ha und eigenen Rezepten sowie Daumenregeln – das alles auf 222 Seiten, aufgeteilt in Vorwort und ganze zehn Kapitel. Die Autorin schreibt mit Fleiß, leider nur Altbekanntes, zu hormonwirksamen Chemikalien, denen wir tagtäglich ausgestzt sind, in Lebensmittelumverpackungen, Kosmetikprodukten, Plastikgeschirr, Kunststoffmöbeln und -bodenbelägen, Medikamentenrückständen im Trinkwasser, Reifenabrieb im Feinstaub, Kleidung aus Kunstfaser und mehr. Sie erklärt, dass Microplastik dadurch ins Meer gelange…, geht auch auf die Problematik der erhöhten Gülleversprühung ein, schrbt vieles kurz an, häufig auch in Wiederholungen. Sie gibt Gespräche mit anderen wieder und zitiert einzelne Passagen, gibt immer wieder Verweise auf andere Kapitel – und ich fühle mich schon fast in ein Buch der 1000 Gefahren versetzt (mehr dazu in Kapitel 7 und 8). Sehr oberfkächlich finde ich auch die Kapitel zur Lobbyarbeit und, warum unser Staat versagt hat. Die Forderungen an die Gestzgebung und die Firmen sind gut aufgelistet, aber auch nicht neu. Bücher, Experimente und Filme (u.a. Jenke Experiment „Wie das Plastik uns krank macht“) werden nacherzählt. Eigene Beschreibungen, wie die Autorin die Plastikflaschen in Küche und Bad per Codecheck überprüft hat und immer wieder noch verstörter und schockiert war, waren mir viel zu viel enthalten, auch die Erklärung der Codechek-App, die jeder kennen dürfte, und die Erwähnung der App, geschätzte 50mal im ganzen Buch. Als Abschluß erhält der Leser von der Autorin entwickelte Rezepte für Spülmittel, Shampoo, saure Rinse (Essig in Wasser) oder eine Gesichtsmaske (Heilerde mit Wasser angerührt), für ein Trockenshampoo, Peeling oder Shampoopaste aus angerührter Heilerde; statt parfümiertem Duschgel empfieht sich geruchslose Seife. Sie erklärt Hygienetassen und, wie man Stoffbinden selber näht oder in entsprechenden Läden kaufen kann, beschreibt auch, wie man in Unverpacktläden einkauft oder Zutaten für die eigene Kosmetikherstellung online bestellen kann. Die Beschreibungen einzelner Schadstoffe finde ich ausreichend und als erste Information vollkommen ausreichen, ebenso die Darstellung der (meist immer gleichen) Auswirkungen auf Körper und Umwelt. Das Thema finde ich sehr interessant und ich war auf neue Erkenntnisse gespannt; leider, das räume ich am besten direkt ein, bin ich mit dem Buch samt Inhalt nicht so wirklich warm geworden. Das liegt zum einen daran, dass die aufgedeckten Inhalte sich auf allgemein bekannte seit den 50er Jahren beziehen und ich für mich nichts Neues entdecken konnte; beispielsweise dass die Hormone der Antibabypille nicht aus dem Trinkwasser gefiltert werden können, sondern sich, zusammen mit anderen Medikamenten im Trinkwasser anreichern, wird schon seit den 70er Jahren in den Schule gelehrt. Manche der Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte, die in diesem Buch aneinandergeriht wurden, sind inzwischen schon überholt, wie die Behauptung, dass Bio immer gesünder wäre und keine Schadstoffe, beispielsweise auf der Schale, enthalte; auch hierzu gab es ein Jenke-Experiment. Die beschriebenen Bilder von Plastikteppichen im Meer oder Möven, die mit einem plastikgefüllten Magen verhungert sind, kennt wohl jeder. Und dann stört mich noch die Überheblichkeit, die mir das erste Mal auf Seite eins des ersten Kapitels auffiel: „Den allerwenigsten dürfte bewußt sein, dass Coffee-to-go-Becher oder Pizzakartons mit einer dünnen Plastikschicht überzogen sind.“ oder „dass aus vielen neuen Kleidungsstücken die Überreste der giftigen Färbemittel austreten“. Ich bin entsetzt, für wie bildungsfern aufgewachsen Frau Heckendorf ihre Leserschaft hält, auch bei vielen anderen Ausführungen. So gibt sie dem unerfahrenen Leser Daumenregeln mit an die Hand, beispielsweise auf S. 40: „Wenn Sie ein weiches und biegsames Produkt aus PVC besitzen, können Sie davon ausgehen, dass es Phtalate enthält.“ (die allseits bekannten Weichmacher für Kunststoff). Oder, wie Frau Heckendorf stolz erzählt, wie sie es in einem Restaurant genossen hat, die Bedienung in Verlegenheit gebracht zu haben als sie nach Gerichten ohne endokrinen Disruptoren fragte. Ehrlicherweise schreibt die Autorin, dass eigentlich vieles von ihr geschriebene schon seit den 90er Jahren bekannt ist. Die Rezepte, von denen sie angibt, sie selber entwickelt zu haben, finden sich seit ungefähr zehn Jahren vielfältig online und in unzähligen Büchern. Für meinen Geschmack kommt dieses Buch also mindestens ein Jahrzehnt zu spät und ich wundere mich über Rezensionen Begeisterter, die angeben, so viel Neues gelernt zu haben. Ehrlich gesagt, schockiert mich das etwas, denn ich war fest davon überzeugt, dass man diesen Informationen nicht entgehen konnte, selbst ohne einschlägige Literatur darüber zu lesen, sondern einfach nur durch Schlagzeilen oder Nachrichten im Fernsehen oder Produktrückrufen, Berichten über Greenpeace-Aktionen, DIY-Projekten, Sendungen wie „Das Jenke-Projekt“, die „Hobbythek“….. Die angesprochenen Themen sind und waren doch genaugenommen täglich allgegenwärtig, für jeden, egal welchen Alters. Anscheinend liege ich mit meiner Meinung knapp daneben und das Buch erreicht Personen, die sich mit der Thematik bis heute noch gar nicht auseinander gesetzt haben. Für diese halte ich das Buch dann selbstverständlich für sehr anschaulich, einfach und gut erklärt und würde es ihnen auch empfehlen.

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Wer kennt es nicht: die Pfandflaschen stapeln sich schon wieder zu Hause, das Gemüsenetz wurde beim Einkaufen mal wieder vergessen und da es heute schnell gehen musste, kam ein Tiefkühlgericht aus der Tüte in die Pfanne… Ich bin dank dieses Buches jetzt sensibilisiert für die Gefahren, die durch Plastik für mich oder die Umwelt drohen. Die werden nämlich in Katharina Heckendorfs Buch „Umwelthormone – das alltägliche Gift“ beschrieben. Sie erklärt zunächst, was Umwelthormone eigentlich sind und was sie so gefährlich macht. Im Anschluss regt sie an, was Politik und Gesellschaft besser machen könnten und gibt viele hilfreiche Tipps, um die Gefahren zu minimieren. Es gab außerdem relativ große Teile über Müll, Konsumverhalten und die Tierwelt, die ich so nicht erwartet hatte. Positiv hervorheben möchte ich zunächst das nette Format und die gute Formatierung. Das Buch ist für jeden zugänglich, da die Autorin viel erklärt. Wer nicht ungefähr weiß, was Hormone sind, wird sich dieses Buch aber wahrscheinlich sowieso nicht zulegen. Zwischendurch waren es zwar schon viele Fachwörter und ich musste mich sehr konzentrieren, aber dafür habe ich viel Neues gelernt. Vor allem die Schadstoffampel hat mein Einkaufsverhalten verändert. Aber auch für jede andere Konsumart gibt die Autorin gute Tipps an die Hand, um sein Verhalten tatsächlich zu ändern. Man findet einige sehr hilfreiche Listen, Rezepte und Übersichten. Gestört hat mich allerdings, dass sie gegendert hat. Meine Gedanken sind dann nämlich immer zu den ganzen Diskussionen abgedriftet. Und auch, wenn es ohne Sternchen war, wurde mein Lesefluss schon sehr gestört. Thematisch war es aua. Es wäre schöner, die Augen vor den Gefahren zu verschließen und genau so weiterzuleben, wie bisher. Aber gerade deshalb kann ich das Buch weiterempfehlen.

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