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Rezensionen zu
Ein völlig anderes Leben

Lisa Quentin

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Bei diesem Buch brauchte ich lange um in die Geschichte reinzukommen. Denn der Anfang machte es mir schwer. Es gibt zwei verschiedene Geschichten, aber das war mir am Anfang nicht klar. Es wurde nicht kennzeichnet durch irgendeinen Hinweis. So kam es, dass Katy verwirrt auf dem Sofa sass und nochmals von vorne anfing, um zu überprüfen, ob ich etwas überlesen habe. Nein, war nicht der Fall. Also ziehen wir es weiter. Und irgendwann mal beim weiter lesen kam dann die Erleuchtung! Und ich war froh, dass ich drangeblieben bin, denn das Thema ist nicht ohne und hatte ich so nicht auf dem Schirm. Was wahrscheinlich daran liegt, dass ich aus der Schweiz und viel zu jung war, als die Mauer fiel und das somit gar nicht greifen konnte. Kurz: Das Thema ging an mir vorbei, obwohl ich doch schon einige Bücher gelesen habe. Aber nie über das Fremdplatzieren vom Kindern in der Zeit. Jule blieb für mich das ganze Buch über unantastbar und konnte leider keine Bindung zu ihr aufbauen. Dafür fand ich die Geschichte von ihrer Mutter unglaublich spannend und wurde herzzerreissend wiedergegeben. Ich sass oft mit offenem Mund und war zu tiefst bestürzt. Der Mut und den Durchhaltewillen von ihr fand ich einfach nur unglaublich stark. Das Buch liess sich angenehm lesen und sobald sich die Verwirrung am Anfang gelegt hatte, kam man gut voran. Ich war in der Geschichte gefangen und fing mit Jule an zu rätseln, wie ihr Leben wohl ausgesehen haben möchte. Ein starkes Debut von Lisa. Ein Schicksalsroman durch und durch mit einem Thema, dass mich noch länger beschäftigen wird. Mein Dank geht hier raus an das Bloggerportal und den Goldmann Verlang für das Rezensionsexemplar.

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Lisa Quentin beschäftigt sich in ihrem Romandebüt mit einem dunklen Kapitel der DDR - der Zwangsadoption. Der Roman liest sich flüssig und der Leser ahnt über viele Seiten noch nicht in welche Richtung sich der Roman entwickeln wird und mit welchen Schicksalen er im Laufe des Buches konfrontiert werden wird. So beginnt die Geschichte mit dem Tod von Jules Mutter, die seit Jule denken kann, mit Depressionen zu kämpfen hat. Die Familiengeschichte ist tragisch - Jules Schwester verstarb als Kind, der Vater verlässt die Familie und so bestimmte Jules depressive Mutter deren ganzes Leben. Beim Ausräumen der Wohnung entdeckt die 32jährige mehr oder weniger zufällig Adoptionsunterlagen, die ihr ganzes bisheriges Leben und ihr Verhältnis zur schwierigen Mutter in Frage stellen. Dass sie adoptiert wurde, wirft Jule völlig aus der Bahn und sie beginnt nun herauszufinden woher sie kommt und wer ihre leiblichen Eltern sind. Achtung Spoiler: Jetzt wechselt der Roman die Perspektive und es wird die Tragödie eines jungen Paares erzählt, das über die Ostsee schwimmend aus der DDR flüchtet und dabei von den Grenzlern aufgegriffen wird. Der Vater wird erschossen, Eva, die schwangere Mutter kommt ins Gefängnis, wo sie ihr Kind, Jule, weggenommen bekommt. Jule wird an ein staatstreues Paar gegeben und Eva hat keine Möglichkeit zu erfahren wie und wo ihre Tochter aufwächst. Auch nicht nach der Wende!!! Wie wäre wohl das Leben aller Protagonisten verlaufen, wenn es keine menschenverachtende Politik in der DDR gegeben hätte, die sich so vieler Verbrechen schuldig machte. We wäre dann wohl Jules Leben verlaufen. Die Autorin beschreibt die Figuren lebendig und authentisch, was bestimmt auch daran liegt, dass der Roman zwar fiktiv ist, sich aber dennoch auf wahre Begebenheiten stützt. Diese hat Lisa Quentin bei ihrer Recherche zum Thema Zwangsadoptionen in der DDR erfahren und in ihrem Debütroman verarbeitet. Ein Roman, den ich uneingeschränkt weiter empfehle - es lohnt sich.

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Unangenehmes Thema

Von: Jule

30.03.2022

Das Thema DDR-Zwangsadoption war mir kein Begriff, was aber das Buch dann nach und nach aufgezeigt hat. Ich fand es schwierig nachzuverfolgen, wer die Ich-Erzählerin und wer genau Jule (Juliane, erzählt in der dritten Person) ist und wie sie zueinander stehen. Die Rückblicke der Ich-Erzählerin waren noch am besten. Jule war mir von Anfang an unsympathisch, was sich im Laufe des Romans auch nicht ändert. Man hätte sie fast weglassen können und vielleicht am Ende einführen, z.B. dass die Mutter nun endlich die Tochter gefunden hat. Schade finde ich auch, dass eigentlich alle Personen deprimiert sind und sich gerade so durch ihr Leben kämpfen. Man kann schlechte Tage und Wochen haben, vor allem, wenn jemand stirbt, was ich auch selbst schon miterlebt habe. Es scheint aber so, dass dieses Ereignis (Tod ihrer Adoptivmutter) die schon instabile Persönlichkeit von Jule vollends abstürzen lässt.

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Mitreißend und Glaubwürdig

Von: Ella

29.03.2022

Lisa Quentins Roman "Ein völlig anderes Leben" bietet einen Einblick in die jüngere deutsche Geschichte. Die Protagonistin Jule muss einen schweren Schicksalsschlag verarbeiten und stößt dabei auf eine völlig unbekannte Vergangenheit. Auf der Suche nach Antworten durchlebt sie einige Höhen und Tiefen, die mich als Leserin sehr neugierig gemacht haben. Die Machenschaften der Stasi zu Zeiten der DDR werden mitreißend und anschaulich beschrieben. Mit dem Hintergrund, dass Geschichten wie diese tatsächlich und zuhauf stattgefunden haben, gewinnt der Roman ungemein an Spannung und Authentizität. Die Autorin versteht es, den Leser von Beginn an zu fesseln. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich auch für die dunklen Seiten der deutschen Geschichte interessiert.

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Aufregende Zeit

Von: Kiss4

24.03.2022

Bei den ersten 50 Seiten tat ich mich schwer in das Buch hineinzukommen. Aber es hat sich letztendlich gelohnt dran zu bleiben. Am Ende konnte ich gar nicht mehr die Finger von diesem Buch lassen. Die Zeiten in denen Deutschlang durch eine Mauer getrennt war, war sehr gut beschrieben.

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Sehr zu empfehlen!

Von: Nisi

23.03.2022

Dieser Roman handelt von einer Zwangsadoption in der DDR. Das Buch ist aber ein wenig ungewöhnlich aufgebaut. Gleich zu Anfang erfährt man, dass Jules ihre leibliche Mutter finden wird. Aber trotzdem ist die Geschichte super spannend und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Auch etwas gewöhnungsbedürftig war, dass teilweise aus Sicht von Jules und dann wieder aus der Sicht von ihrer leiblichen Mutter erzählt wurde (ohne Hinweis), aber auch daran habe ich mich im laufe des Buches gewöhnt. Super gefallen hat mir, dass ich noch mehr über die DDR und die Machenschaften der Stasi erfahren habe. Auch toll war, dass es kein schnulziges Happyend gab, als Jules ihre leibliche Mutter gefunden hat. Die Geschichte ging viel weiter, denn dadurch das sich die zwei gefunden haben, waren noch lange nicht alle Probleme gelöst. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen!

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In dem Buch „Ein völlig anderes Leben“ widmet sich Lisa Quentin anhand dreier fiktiver Personen beispielhaft dem Thema Zwangsadoptionen in der DDR. Ein wichtiges, viel zu selten in der Literatur und der Gesellschaft vorkommendem Thema, wie ich finde. Das Thema lag auch der Autorin sehr am Herzen, das merkt man und kann es auch im Nachwort nachlesen. Leider ist dabei der Roman an sich auf der Strecke geblieben. Um die verschiedenen Perspektiven der beteiligten Frauen darzustellen, wechselt die Autorin zwischen 1. und 3. Person. Das ist nett gemeint, störte aber den Lesefluss. Auch bleiben die Figuren trotz der guten Geschichte seltsam unscharf. Keine war mir besonders sympathisch, mit keiner habe ich wirklich mitgelitten. Das hatte nichts mit der Geschichte an sich zu tun. Die Beschreibung der Charaktere war mir dafür zu oberflächlich. Insbesondere bis zur Mitte las sich das Buch sehr holprig.

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Es hinterlässt einen nachdenklich

Von: Alexdamond

23.03.2022

Es geht um eine junge Frau, die zusammen mit ihrer Mutter gelebt hat und in eine WG gezogen ist. Sie kümmert sich viel um ihre mittlerweile schwerkranke Mutter. Irgendwie hatte sie immer das Gefühl, nicht so richtig dazugehörig zu sein. Sie hatte mal eine Schwester, und einen Vater. In ihrer Erinnerung haben der Vater und die Schwester sie verlassen. Ihre Schwester schuldet ihr noch 20 Pfennig. Ein Gedanke, der immer mal wieder in ihr auftaucht. Sie erinnert sich nicht, warum ihre Eltern sich getrennt haben, Die Mutter spricht nicht darüber, wie auch sonst über nichts privates oder familiäres. Eigentlich weiß sie gar nicht wer sie ist. Im Laufe des Buches versteht der Leser, dass die Mutter manisch depressiv ist und das Zusammenleben mit ihr schon immer anstrengend war. Als sie wegen Krebs über Monate oder Wochen im Krankenhaus liegt und schließlich stirbt, steht die Tochter vor einer schwierigen Aufgabe. Sie ist selber labil, stark Burnout gefährdet durch ihren Agenturjob mit vielen Überstunden und muss nun auch noch die Wohnung der Mutter und ihre Habseligkeiten auspacken. Hinter einem Schreibtisch angeklebt findet sie ein Dokument welches besagt, dass sie adoptiert wurde. Das ist zu viel. Sie fängt an sich zu betrinken und kommt nicht mehr klar, will aber auch ihre leiblichen Eltern finden. Ihre gute Freundin hilft ihr dabei und unterstützt sie, ist ihr einziger Halt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Geschichte erzählt in zwei Strängen, einmal den der Tochter und einmal den der leiblichen Mutter. Hier möchte ich nicht zu viel verraten. Das Buch hat mich aufgewühlt und teilweise fassungslos gemacht. Es geht um die DDR und Zwangsadoptionen. Obwohl es ein fiktiver Roman ist, gibt es doch hunderttausende von Familien, die es so ähnlich erlebt haben. Das macht einen traurig und wütend zugleich. Ein wirklich guter Roman, aber auch sehr traurig, wenn man bedenkt, wieviele Menschen um ihr vorgesehenes Leben gebracht worden. Klare Empfehlung.

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