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Rezensionen zu
Die andere Hälfte der Welt

Christina Sweeney-Baird

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

"Seit mehreren Wochen bringe ich Theodore nicht mehr in die Kita. Die Vorstellung jagte mir einen Schauer über den Rücken: Mein kleiner Sohn zusammen mit dreißig anderen Kindern und Erwachsenen in einem Raum. Alles Menschen, die überall gewesen sein könnten, alles angefasst haben könnten, die das Virus in sich tragen könnten, ohne es zu wissen. Jeder könnte es haben. Daher bleiben wir hier im Haus, den Winter über; wir hoffen, die Pest zu überdauern, als würde sie unsere Kraft und unsere Willensstärke erkennen, wenn sie unser Haus sieht, und mit den Worten weitergehen: Nein, diese Familie lassen wir in Ruhe. Sie verdient das nicht. (...) Nachts flüstern wir einander die verzweifelten Ängste zweier Menschen ins Ohr, bei denen der Tod lauernd zum Fenster hereinspäht." (S. 63) Als in Glasgow ein Mann innerhalb kürzester Zeit an grippeähnlichen Symptomen stirbt, hält Oberärztin Amanda Maclean es zunächst noch für einen traurigen Zufall. Bis die Notaufnahme kurz darauf voll ist mit Männern, die nur Stunden später tot sind. Die unbekannte Krankheit breitet sich in Windeseile in ganz Schottland aus und offenbart eine bestürzenden Gemeinsamkeit: Alle Betroffenen sind Männer, und fast jeder Erkrankte stirbt daran. Die "Männerpest", wie sie bald schon genannt wird, stürzt die Welt ins Chaos, bedroht Familien und Regierungen auf der ganzen Welt, denn die Krankheit breitet sich unaufhaltsam aus. Wird dies das Sterben der Menschheit bedeuten? Man sollte meinen, ein Buch über eine erdachte Pandemie zu lesen, während man gerade mitten in einer tatsächlichen, realen Pandemie steckt, ist eine wenig heilsame Idee. Will ich wirklich lesen, wie ein fiktives Virus Menschen dahinrafft, während eben so ein Virus gerade den Großteil meines Alltags bestimmt? Aber trotz dieser Bedenken hat mich "Die andere Hälfte der Welt" einfach so neugierig gemacht, dass ich doch zu dem Buch greifen musste. Und was soll ich sagen: ich habe es verschlungen! Dabei war es nicht vorwiegend der Pandemie-Aspekt, der mich gereizt hat, sondern das Gedankenspiel: wie wird sich die Welt verändern, wenn fast alle Männer sterben? Wie wird sich die Gesellschaft im Angesicht der Pandemie verhalten? Wird es Parallelen zu unserer tatsächlichen Situation geben? Als Mama war ich zunächst skeptisch, ob mir die Geschichte nicht noch aus einem weiteren Grund zu nahe gehen könnte. Immerhin kriegen wir es hier mit einem Virus zu tun, der tödlich für Alle männlichen Geschlechts ist und vor niemandem Halt macht - und gleich die erste Charakterin, der wir hier begegnen, ist Mutter eines kleinen Sohns... Glücklicherweise wird das Sterben der Betroffenen nicht im Detail beschrieben, die Autorin hat eine in meinen Augen wirklich hervorragende Balance gefunden und erzählt die Geschichte nicht übermäßig reißerisch, aber trotzdem so dramatisch und fesselnd, dass die Kapitel nur so an mir vorbeigeflogen sind und ich oftmals einen dicken Kloß im Hals hatte beim Lesen. Die Geschichte wird aus der Perspektive mehrerer Frauen erzählt, von der Mutter, die Sohn und Ehemann an das Virus verliert, über die Notaufnahme-Ärztin, die die ersten Patienten behandelt, bis hin zur Mitarbeiterin der Seuchenschutzbehörde. Die Handlung umfasst dabei den Zeitraum vom Ausbruch der Männerpest bis einige Jahre später, als ein Großteil der männlichen Bevölkerung tot und die Welt dabei ist, sich anzupassen. Mit all diesen Frauen habe ich mitgefiebert, mitgelitten, gehofft und gebangt und ihre Geschichten sind mir sehr nahegegangen. Alle Frauen eint der verzweifelte Versuch, das Sterben ihrer Liebsten zu verhindern und durch diese Einzelschicksale ist "Die andere Hälfte der Welt" so viel mehr als nur eine packende Pandemie-Geschichte, sondern auch eine Geschichte über Liebe und Verlust und das schmerzhafte Weiterleben. Dass dieses Buch ein Debütwerk ist, hätte ich nie gedacht, denn die Geschichte ist unglaublich fesselnd geschrieben, die Charaktere sind vielschichtig und die Autorin beweist einen sehr einsichtigen Blick in die Psyche der Menschen im Angesicht einer Krise. Man hätte meinen können, dass die Autorin sich hier einfach von den realen Geschehnissen überall auf der Welt hat inspirieren lassen, aber nein, das Buch ist tatsächlich vor Ausbruch der Corona-Pandemie entstanden, hat durch diese aber erschreckend realistische Züge angenommen. Die Autorin sagt dazu selbst im Nachwort: "Es ist eine Untertreibung, wenn ich sage, dass es sich surreal anfühlt, ein Buch über eine Viruspandemie geschrieben zu haben, kurz bevor eine Viruspandemie die Welt erfasst. Mehr als einmal hat man mich halb im Scherz Kassandra genant. Als ich Die andere Hälfte der Welt im September 2018 zu schreiben begann, fühlte es sich wie das ultimative Gedankenexpieriemt an. Wie weit konnte ich meine Fantasie entwickeln? Wie würde sich die Welt durch eine globale Pandemie mit einer enorm hohen Todesarate verändern? Wie würde die Welt ohne Männer aussehen (...)?" Mein Fazit: "Die andere Hälfte der Welt" erzählt eine erschreckend aktuelle Geschichte über eine Pandemie, die die Welt vollkommen auf den Kopf stellt und die Menschheit vor ungeahnte Herausforderungen stellt: wie sollen die Menschen fortbestehen, wenn es keine Männer mehr gibt? Für mich was es ein spektakuläres Leseerlebnis, welches ich euch nur empfehlen kann!

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Die andere Hälfte der Welt

Von: Manu P.

17.11.2021

Diese junge Schriftstellerin hat es in sich. Greift sie doch gerade ein sehr aktuelles Thema auf. Ich fühle mich ins Geschehen reinversetzt. Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Sehr zu empfehlen!

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Der dystopische Roman "Die andere Hälfte der Welt" von Christina Sweeney-Baird befasst sich mit zwei sehr aktuellen Themen: einer Pandemie und der Rolle der Frau in unserer modernen Gesellschaft. Ein zunächst harmlos scheinendes Virus entpuppt sich als grausame Krankheit, die mit höchster Wahrscheinlichkeit zum Tod führt. Besonders erschreckend ist, dass nur Männer zu Opfern werden, die Frauen sind lediglich Überträger des Virus, stellen somit aber eine riesige Gefahr für ihre Ehemänner, Väter, Söhne, Brüder, Freunde usw. dar. Von heute auf morgen verändert sich die ganze Welt. Menschen begeben sich in Quarantäne um sich und ihre Mitmenschen zu schützen, leider oftmals vergebens. Die meisten Männer sterben und während die Frauen mit ihrer Trauer um ihre Familien zu kämpfen haben, müssen sie sich gleichzeitig an die neue männerlose Gesellschaft anpassen und ihre Aufgaben übernehmen. Die Autorin erzählt die Geschehnisse aus vielen verschiedenen Perspektiven, was zum einen eine große Komplexität schafft und zum anderen dazu führt, dass diese Pandemie und die damit verbundenen Veränderungen aus unterschiedlichen Sichtweisen beleuchtet werden. Der Leser fühlt sich sehr in die Situationen der einzelnen Menschen hereinversetzt und ist deshalb hin und her gerissen von verschiedenen Emotionen. Man spürt die Trauer, Wut und Verzweiflung der Frauen und der Männer, die jede Minute damit rechnen müssen, sterben zu können. Allerdings bringt die Pandemie nicht nur Schlechtes mit sich, auch positive Auswirkungen werden berücksichtigt. Besonders interessant sind auch die unterschiedlichen Textformen, die in dem Roman verwendet wurden: Passagen in Form von Zeitungsartikeln und Briefen ergänzen den Text und machen ihn noch spannender. Insgesamt ist aber dennoch eine klare Einheit zu erkennen und man kann der Handlung gut folgen, da das Buch chronologisch aufgebaut ist. Der Autorin ist es gut gelungen, in einem fesselnden und ergreifenden Roman viele verschiedene gesellschaftliche Themen einzubringen, über welche man nachhaltig nachdenkt. Vor allem die Rollen von Männern und Frauen werden völlig neu verteilt und müssen überdacht werden. Insgesamt ist der Roman "Die andere Hälfte der Welt" auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Abgerundet wird das Leseerlebnis durch ein paar Anmerkungen der Autorin. Dort erfährt man auch, dass sie bereits 2018, also vor der Corona-Pandemie, begann, ihr Buch zu schreiben. Dies ist eine Tatsache, die man beim Lesen des Buches durchaus berücksichtigen sollte. Insgesamt ist es Christina Sweeney-Baird gelungen, einen sehr guten Debütroman zu verfassen. Ich freue mich bereits auf ihr zweites Buch.

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Ein Patient stirbt. Sehr schnell und ohne, dass die Ärzte wissen woran er erkrankt ist oder wie sie es behandeln können. Dann ein zweiter und dritter... alles Männer. Eine Ärztin erkennt ein Muster, warnt vor einer Pandemie, wird nicht ernst genommen, sogar ignoriert. Das Virus breitet sich aus, ist unaufhaltsam, tötet aber nur Männer. Soweit die Story. In einer Welt in der immer mehr darüber gesprochen wird, wie toxisch Männlichkeit sein kann oder oft auch ist, wird hier ein Szenario gezeichnet, dass die Frauen unfreiwillig an die "Macht" bringt. Und genau in dieser Radikalität liegt der interessante Gedanke. Während in eine Dystopie wie "Der Report der Magd" die Frau vollkommen unterdrückt wird, aber noch da ist, um dem Mann zu dienen, verschwinden die Männer hier. Nun ist aber praktisch jeder Mann der Vater, Bruder, Ehemann, Sohn usw. von jemandem. Es ist also auch für die Frauen eine äußerst traumatisierende Welt. Dazu kommt, dass Männer Schlüsselstellen in der Gesellschaft und im Berufsleben besetzen, fallen diese weg müssen sie ersetzt werden. Doch geht das immer? Wenn eine Berufsgruppe überproportional durch ein Geschlecht ausgefüllt wird, fehlen dem anderen Geschlecht wohlmöglich die Kenntnisse um einfach als Ersatz einzuspringen. Frauen haben Männer freilich immer vertreten, beispielsweise in oder nach Kriegszeiten, doch ein so radikaler Wegfall aller Männer wirft interessante Probleme auf. Das Buch lässt sich außerdem flüssig lesen und ist spannend geschrieben. Ich kann es nur empfehlen.

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Das Buch/Die Autorin: „Die andere Hälfte der Welt“ ist der Debütroman der britischen Schriftstellerin Christina Sweeney-Baird. Die Paperback-Ausgabe mit 496 Seiten erschien am 11. Oktober 2021 im Diana Verlag, der zur Verlagsgruppe PenguinRandomHouse gehört. Die Printausgabe kostet 18,00 Euro, ebenfalls erhältlich sind eine E-Book- und Hörbuchversion. Christina Sweeney-Baird wuchs zwischen London und Glasgow auf und lebt heute in Bloomsbury. Ihr Studium der Rechtswissenschaften an der University of Cambridge schloss sie 2015 mit Prädikatsexamen ab. Anschließend schrieb sie für „The Independent“ und die „Huffington Post“. Inzwischen arbeitet sie auch als Prozessanwältin für Unternehmen. Wie es aussieht: Ganz ansprechend. Rein über das Titelbild hätte ich wahrscheinlich nicht den Weg zu diesem Buch gefunden, trotzdem ist es grafisch recht schön gemacht. Natürlich passt die Darstellung einer Frau zur Geschichte, das Cover ist aber für mich ansonsten wenig aussagekräftig. Ich glaube, da hätte man gestalterisch deutlich mehr herausholen können. Um was es geht (Klappentext des Verlages): Glasgow, 2025. Dr. Amanda Maclean behandelt einen jungen Mann mit leichtem Fieber. Innerhalb von drei Stunden stirbt er. Die mysteriöse Krankheit breitet sich mit tödlicher Geschwindigkeit im Krankenhaus aus. Und das ist nur der Anfang. Alle Opfer sind Männer. Dr. Maclean schlägt Alarm, doch das Virus erreicht bald jeden Winkel der Erde. Bedroht Familien. Regierungen. Länder. Die Welt ist fremdartig geworden – eine Welt der Frauen, die sich rasend schnell an die Abwesenheit der Männer anpassen müssen. Können sie ein Heilmittel finden bevor es zu spät ist? Wird diese Krankheit das Ende der Geschichte der Welt sein – oder ihre Rettung? Wie es mir gefallen hat: Meine Güte, was für ein Buch! Ich bin ehrlich, ich habe zwischendurch ein paarmal überlegt, ob ich wirklich weiterlesen soll in der aktuellen Situation, die mir einfach große Angst macht. Harter Tobak, wirklich! Ich kenne den Hintergrund von Christina Sweeney-Baird nicht, weiß also auch nicht, ob und wann dieses Buch und die Idee dazu entstanden sind. Aber realitätsnäher kann ein Roman eigentlich nicht mehr viel mehr sein! Trotz meiner Ängste habe ich weitergelesen. Warum? Weil mich das Buch, obwohl es mich wirklich erschreckt, gleichzeitig aber auch massiv fasziniert hat. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die die Autorin teilweise gekonnt miteinander verknüpft. Die zahlreichen kurzen Kapitel sind teilweise mit echt fiesen Cliffhangern am Ende versehen, die es mir tatsächlich kaum möglich machten, das Buch zur Seite zu legen. Fiktion? Realität? Ehrlich, es verschwimmt alles vor meinem geistigen Auge! Die geschilderten Schicksale – obwohl „fiktiv“ – nahmen mich wirklich mit – und das war nicht mit dem Ende des Buches vorbei. „Die andere Hälfte der Welt“ ist ein Roman, der mich noch nachhaltig beschäftigen wird und den ich sicherlich nicht vergessen werde! Spannend war für mich, wie die Frauen anfangen, sich mit der Situation ohne Männer zu arrangieren und die daraus entstehenden massiven Probleme und Entwicklungen in den Griff zu bekommen. Wie sie eine vollkommen neue Gesellschaft kreieren… Auch der Einfallsreichtum der Autorin, ihre erdachten Szenarien, wirklich beeindruckend. Trotzdem möchte ich die Männer bitte doch lieber behalten! Mein Fazit: Ein tolles, wenn auch nicht einfaches, Leseerlebnis. Ich bin froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein. Definitiv 5 Sterne für mich!!!Wenn ich könnte, würde ich mehr geben! Achtung: Bitte aufpassen, dass einen die sehr realen Schilderungen nicht triggern! Potential für Ängste bietet das Buch durchaus.

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Pandemie - Aktueller wie nie!

Von: Begeisterte Leserin

15.11.2021

"Die andere Hälfte der Welt" zeigt in Form von sehr individuellen Lebensgeschichten, wie eine tödliche Pandemie ganz Alltägliches verändert. Dieses Werk ist aktueller wie nie - und das erschreckt in vielen Momenten den Leser doch sehr. Die sehr kurzen und auch kurzweiligen Kapitel beleuchten das Leben der Protagonisten vor, direkt mit der Pest und danach. Wobei ich an dieser Stelle offen lassen möchte, ob es ein wahrhaftes "danach" gibt. Mich hat die Tatsache schwer beeindruckt, dass die Autorin das Werk fertigstellte, bevor die Corona-Pandemie die Welt in Schrecken versetzte. Wie hätten wir uns verhalten, wenn Covid19 für eine Hälfte der Menschen tödlich verlaufen und ein Schutz nicht möglich gewesen wäre? Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können und mit einigen Charakteren sehr mitgelitten. Als Frau kann man sich meines Erachtens noch besser in die Geschichten reindenken. Ein sehr empfehlenswertes Werk, weil es aktueller nicht sein könnte.

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Überleben in der Pandemie

Von: Flopoldi

14.11.2021

Plötzlich ist sie da, die Pandemie. 2025 behandelt Dr. Amanda Maclean, Ärztin der Notaufnahme, den ersten Patienten. Sie hat gleich ein komisches Gefühl. Doch wird sie schnell in ihre Schranken gewiesen. Es sterben nur Männer. Berichtet wird in einem brandaktuellen und spannendem Roman über das Leben mit dem Virus, den Ängsten und Tragödien. Faszinierend sind die Parallelen zu menschlichen zu Denkmustern , getroffenen Maßnahmen und deren Erfolg. Durchdacht bis ins letzte Detail, medizinisch brillant recherchiert.

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Tagebuch einer Pandemie

Von: Liesa R.

09.11.2021

Der Roman „Die andere Hälfte der Welt“ von Christina Sweeney-Bairds ist am 11. Oktober 2021 bei der Penguin Random House Verlagsgruppe erschienen und ich durfte ihn im Rahmen ihrer Testleser-Aktion lesen. Der Debütroman der in London lebenden Autorin, die bereits für »The Independent« und »Huffington Post« schrieb, umfasst ganze 494 Seiten und ist damit keinesfalls ein Leichtgewicht. Aber zum Inhalt. Glasgow, November 2025. Ein Mann wird in die Notaufnahme von Dr. Amanda Maclean mit scheinbar unauffälligen Symptomen eingeliefert. Doch innerhalb kürzester Zeit verschlechtert sich sein Zustand so rapide, dass die junge Ärztin nichts mehr für ihn tun kann. Er stirbt innerhalb von ein paar Stunden. Amanda kann ich das nicht erklären. Ein scheinbar gesunder Erwachsener mit leichten Symptomen verstirbt ohne das Medikamente oder medizinische Maßnahmen irgendeine Wirkung zeigen. Sie kann den Fall nicht auf sich beruhen lassen und geht alle Details noch einmal durch, findet einen weiteren, ähnlichen Fall und kommt zu einer erschreckenden Erkenntnis. Im Laufe des Romans folgen wir Amanda aber auch anderen Frauen & Männern durch eine Pandemie, die in einigen Zügen der Corona Pandemie nicht unähnlich ist. Aber einen ganz anderen Verlauf hat, den der Virus tötet nur Männer. Gemeinsam mit den Protagonisten durchlaufen wir die Stadien „Vorher“, „Panik“, „Verzweiflung“, „Überleben“, „Genesung,“ „Stärke“, „Anpassung“ & „Erinnerung“. Wie durch eine Art Tagebuch können wir den Verlauf der sogenannten „Männerpest“ verfolgen. Die Panik förmlich spüren, die Angst, die Verzweiflung. Regierungen ringen um Souveränität, Wissenschaftler*innen arbeiten fieberhaft an Impfstoffen, Mütter versuchen um jeden Preis ihre Söhne zu schützen. Mal erfolgreich, mal erfolglos. Ein Impfstoff wird gefunden, doch zu welchem Preis. Und zu diesem Zeitpunkt ist die Welt bereits eine andere. Eine der Frauen. Und diese müssen sich, während sie noch um ihr Liebsten trauern, Anpassen, neu orientieren, ganz neue Wege des Zusammenlebens finden. Das gelingt mal besser, mal schlechter. Und dennoch kann man keiner der Personen einen Vorwurf machen. Sie Handel nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Manchen Protagonist*in treffen wir häufiger wieder. Bei anderen erhaschen wir nur einen kurzen Ausschnitt ihres Lebens und fragen uns dann lange, was wohl aus ihr/ihm geworden ist. Und wie geht es den Männern, die Überlebt haben? Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Gerade auch weil die Thematik mittlerweile nicht mehr so abwegig geworden ist. Bis vor ein paar Jahren wurden solche dystopischen Romane eher abgetan mit „Ach, das passiert doch eh nie. Eine Weltweite Pandemie.“. Heute wissen wir, das geht schneller als wir denken. Zudem ist es Wahnsinnig klug geschrieben und auch nicht alle Figuren sind allglatt oder sympathisch. Wer gerne dystopische Romane liest und von der Pandemie noch nicht komplett die Nase voll hat für den ist diese Buch absolut zu empfehlen. Nicht mal schnell durchgelesen und wirklich wahnsinnig klug geschrieben.

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