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Rezensionen zu
Die kleinen Lügen der Ivy Lin

Susie Yang

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Spannende Charakter Studie

Von: Bookfeminist

03.02.2024

(Rezensionsexemplar) „Die kleinen Lügen der Ivy Lin “ von Susie Yang ist eine dicht erzählte Coming-of-Age Geschichte. Zu Beginn musste ich etwas ins Buch finden, aber dann ist sehr schnell eine Lesefluss entstanden. Ivys Eltern immigrierten aus China in die USA. Sie strenge Erziehung der Großmutter hat Ivy stark geprägt. Sie ist sehr traditionell aufgewachsen und lernt erst nach und nach ihre Bedürfnisse zu äußern. In der Schule möchte Ivy um jeden Preis dazugehören und zu den coolen Mädchen gehören. Allerdings wohnt Ivy mit ihren Eltern in einer Sozialbau Wohnung und kann dadurch nicht mit ihren Mitschüler*innen mithalten. Sie findet aber andere Wege, um an Dinge zu kommen die sie haben möchte, sich aber nicht leisten kann. Ivy ist keine sympathische Protagonistin, dennoch kann man Empathie für sie empfinden. Sie hat ganz schön viel Ballast zu tragen und einiges mitgemacht. Das Buch steckt voller Gesellschaftskritik. Wer steigt auf, wem bleiben die Türen für immer verschlossen? Und was bedeutet überhaupt Erfolg? An einigen Stellen hatte das Buch ein paar Längen, aber es war auf jeden Fall eine interessante Geschichte und ich habe Ivy gerne begleitet.

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Wie weit gehst du, um einer von ihnen zu werden?

Von: @steffis_bookish_things

02.01.2024

Als Ivy Lin im Kindesalter mit ihrer Familie aus China nach Amerika kommt, hat sie zunächst nichts. Sie wächst in armen Verhältnissen auf, lernt jedoch durch ihre Großmutter das Stehlen. Doch auch das Lügen perfektioniert sie immer mehr, wodurch sie von Zeit zu Zeit versucht, ihre nicht so tolle Vergangenheit zu verdrängen. In der Schule verliebt sie sich in Gideon, der all das zu haben scheint, wonach Ivy sich sehnt - Wohlstand und Sicherheit. Jahre später begegnet sie ihm wieder und durch ihre Lügen gehört sie schnell selbst zur Elite, sodass Gideon und sie bald schon ihre Hochzeit planen. Alles könnte perfekt sein, doch dann taucht ein Mann aus Ivys Vergangenheit auf, der alles zu zerstören droht ... Dieses Buch ist eine wahre Achterbahnfahrt! Man begleitet Ivy von ihrer frühesten Kindheit bis zu ihren späten Zwanzigern, lernt alle Hintergründe ihres Handelns und auch die Vergangenheit der einzelnen Familienmitglieder kennen, wodurch die Geschichte allumfassend sehr umfangreich ist. Mit dem Schreibstil bin ich gut klar gekommen und obwohl das Buch relativ dick ist, war es an keiner Stelle schleppend. Einen Stern Abzug gebe ich, weil ich mir gewünscht hätte, dass der Fokus noch mehr auf die Lügen, um die es ja im Buch hauptsächlich gehen soll, gelegt wird. Das ist aber natürlich nur meine subjektive Einschätzung. Der Plottwist gegen Ende und das Ende an sich haben mich wirklich schockiert, da gab es definitiv noch Überraschungen! Wenn ihr ein spannendes Buch voller Wendungen sucht, kann ich es euch wirklich empfehlen.

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Susie Yang - Die kleinen Lügen der Ivy Lin 📚 - REZENSION - 📚 (übersetzt von Kristina Lake-Zapp) Dieses Buch war wirklich ganz anders als ich es erwartet hatte... meine durch Cover und Klappentext beeinflusste Erwartung war eine Art Thriller. Letztlich hat die Geschichte schon Elemente davon, ist aber auch noch so viel mehr; und ist damit deutlich mehr als ich erwartet hatte. Insgesamt also eine Lektüre, die mich wirklich positiv überrascht hat! Ivy Lin lebt als Tochter chinesischer Einwanderer in den USA, nachdem Sie die ersten Lebensjahre noch getrennt von ihren Eltern von ihrer Oma in China aufgezogen wurde. Schon früh merkt sie, dass sie aufgrund ihrer Herkunft und Erziehung anders ist als ihre Mitschüler*innen und kleine Lügen und Heimlichkeiten notwendig sind, um dazuzugehören. Noch stärker wird dieses Gefühl für Ivy als sie Gideon Speyer, für den sie schon in ihrer Schulzeit schwärmte, nach mehreren Jahren wieder trifft. Ihr Ziel ist schnell klar: Sie will diesen Mann heiraten und dazugehören zu den besseren Kreisen der amerikanischen Gesellschaft. Doch hierfür zahlt sie einen hohen Preis, der sie immer weiter in Konflikte mit ihrer eigenen Identität, den chinesischen Traditionen ihrer Familie sowie deren Erwartungen treibt. Noch schlimmer wird alles als ein Mann aus ihrer Vergangenheit auftaucht, der am Bild des schönen Scheins kratzt und die Kluft zwischen den Welten, in denen Ivy sich bewegt, umso präsenter werden lässt. Für sie stellt sich mehr und mehr die Frage nach ihrer Identität und ihren Zielen… und wie weit sie bereit ist für diese zu gehen. Besonders beeindruckt haben mich die Passagen, in denen Susie Yang die Familiengeschichte der Lins schildert und in denen Traditionen, Erwartungen und insbesondere Fragen nach Identität thematisiert werden. Und auch wenn es mir stellenweise schwer fiel eine Verbindung zur Protagonistin aufzubauen, da ich ihre Handlungen und Entscheidungen nicht immer nachvollziehen konnte, hat mich die Geschichte sehr gefesselt (vielleicht auch gerade aufgrund der Chance, in diese mir unbekannte Welt einzutauchen). Wer „Wo auch immer ihr seid“ mochte, wird auch dieses Buch mögen! Zusätzlich gibt es hier noch eine Portion Spannung und Thrillerelemente.

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INHALT: Ivy ist eine Lügnerin und sie ist dazu noch eine sehr talentierte Lügnerin. Niemand würde das von ihr glauben. Mit ihren Lügen kann Ivy ihre ungeliebte Vergangenheit hinter sich lassen und in ein Leben schlüpfen, welches viel reicher und schöner ist. Und diese schönere Zukunft verkörpert niemand besser als Gideon Speyer. Mit ihren Lügen kommt sie ihm näher um endlich seine Ehefrau zu werden. Doch dann taucht ihre Vergangenheit in Form eines Mannes wieder auf und stellt ihr gesamtes Leben in Frage. Er könnte Ivys aufgebautes Lügengerüst ins Schwanken bringen und dennoch kann sie sich ihm nicht entziehen. MEINE MEINUNG: Es ist das Debüt der Autorin und hat mich sofort interessiert. Dieses zurückhaltende Cover und der spannende Klappentext und ich wollte die Lügen von Ivy erfahren. Im ersten Drittel des Buches lernt man Ivy und ihre Familienverhältnisse gut kennen und ich wusste lange nicht, was ich von ihrem Werdegang so halten sollte. Sie hatte einen sehr schweren Start und es sollte auch nicht besser werden. Dann siedelt sie nach Amerika über und ein ganz neues Leben beginnt fürr sie. Das Buch lässt sich unheimlich gut lesen und fesselte mich sehr. Wir tauchen in das Leben und die Lügen von Ivy tief ein und sind nah an ihren Gedanken und Gefühlen. Ich wollte imner mehr erfahren und Ivy hat mich das auch lassen. Es ist der Wahnsinn, wie sie sich ihr Leben aus ihren Lügen so aufbaut und gleichzeitig so unschuldig tut. Sie behrrscht es perfekt, den anderen etwas vorzugaukeln und die in ihre Lügen hineinzuziehen. Andererseits ist sie immer noch das kleine Mädchen mit einem schweren Start. Ihr Charakter hat mich sehr fesseln können und ich fand ihre Seiten unheimlich interessant. FAZIT: Spannend und fesselnd erzählt, ein starker Charakter und doch so verletzlich.

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Die ersten Jahre ihres Lebens verbringt Ivy Linn behütet bei ihrer liebevollen Großmutter in China, bevor ihre Eltern sie nach Amerika nachholen. Dort erwartet sie eine Familie, die von kalter Distanz und tief verwurzelten Traditionen geprägt ist. Die Zerrissenheit zwischen ihren Ursprüngen und dem „American way of Life“ begleitet Ivy bis ins Erwachsenenalter. Als sie Gideon, ihre Jugendliebe, wiedertrifft, beginnt sie, sich perfekt in seine Welt zu integrieren. Doch ihre innere Zerrissenheit bleibt bestehen. Die Geschichte entfaltet sich vor dem Hintergrund von Ivy’s Kampf um Anerkennung und Zugehörigkeit. Ihr Doppelleben wird auf die Probe gestellt, als ein alter Freund aus der Vergangenheit auftaucht. Das Buch nimmt einen fesselnden Wendepunkt, der fast kriminalistische Züge annimmt und den Leser in seinen Bann zieht. Der Schreibstil ist präzise und mitreißend, und die Geschichte entwickelt sich mit einer Sogwirkung, die den Leser kaum loslässt. „Die kleinen Lügen der Ivy Lin“ ist nicht nur ein Roman, sondern eine Reise durch die Komplexität menschlicher Identität. Die Autorin, Susie Yang, selbst von Einwanderern abstammend, vermittelt eindringlich die Herausforderungen der kulturellen Anpassung. „Die kleinen Lügen der Ivy Lin“ ist mehr als nur ein Roman; es ist eine Reflexion über Familie, Tradition, soziale Ungerechtigkeit und die Suche nach Integrität. Fazit Ein beeindruckender Roman, der gekonnt mit den Themen Familie, Tradition und Identität jongliert. Susie Yang hat mit „Die kleinen Lügen der Ivy Lin“ eine fesselnde Geschichte geschaffen, die die Leser in den Bann zieht und zum Nachdenken anregt. Ein absolutes Jahreshighlight, das zum Nachdenken anregt und noch lange nachklingt.

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Ivy ist in einem kleinen Ort Chinas geboren, ihre Eltern sind arm. Sie immigrieren nach Amerika, weil sie sich dort bessere Chancen ausmahlen. Ivy ist zwei Jahre, als sie zu ihrer Großmutter Meifeng kommt. Meifeng ist eine robuste, herzliche Frau, die Ivy in den nächsten drei Jahren alles beibringt, was ein kleines Mädchen braucht. Dann jedoch wird Ivy in ein Flugzeug gesetzt, das sie zu ihren Eltern nach Massachusets bringt. Die Eltern sind zwei unterkühlte Menschen. Mütterliche Wärme erfährt Ivy einzig, wenn Gäste zugegen sind. Ivys Mutter hat rigide Vorstellungen vom Leben. Ihre Tochter soll Ärztin werden, was Fleiß, Disziplin und Ehrgeiz voraussetzt, doch Ivy kann die Erwartungen der Mutter nicht erfüllen, sie hat nicht das nötige Durchhaltevermögen und ändert schnell ihre Meinungen. Ivy ist zwölf als sie anfängt zu stehlen. Sie braucht Tampons, Rasierklingen und ein Tagebuch, lauter Dinge, um die sie ihre Eltern nicht zu bemühen braucht. Sie beneidet ihre Mitschülerinnen, mit den langen blonden Haaren und der makellosen weißen Haut. Aus Wut auf ihre Mutter verschenkt Ivy ihre Jungfräulichkeit an den kleinkriminellen Roux aus der Nachbarschaft. Sie verliert Roux aus den Augen, als sie mit ihren Eltern nach New Jersey zieht und verliebt sich unsterblich in Gideon, einen Mitschüler am College. Zur Strafe wird sie in den Ferien nach China zu ihren Verwandten geschickt und verliert Gideon aus den Augen. Aber das Feuer entfacht zwölf Jahre später aus Neue. Fazit: Ich mag die Geschichte sehr, auch weil ich mich auf fast 500 Seiten nicht eine Sekunde gelangweilt habe. Ich bekomme neben einer spannenden Geschichte, die sich überraschend entwickelt, einen Einblick in die chinesische Mentalität. Ivys Eltern, die aus einem totalitären, kommunistischen System kommen und gelernt haben, sich durch Fleiß und Anpassungsfähigkeit empor zu arbeiten und versuchen ihre Kinder mitzuziehen. Und ich bekomme einen Einblick in die Oberflächlichkeit der amerikanischen Upper class. Es ist der Debütroman von Susie Yang und ich empfehle ihn gerne weiter.

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Inhalt: Ivy Lin ist eine ausgesprochen talentierte Lügnerin. Doch das würde niemals jemand erahnen. Ihre Lügen erlauben es Ivy, ihre ungeliebte Vergangenheit für immer hinter sich zu lassen und in ein Leben zu schlüpfen, das reicher und auch viel schöner als ihr eigenes ist. Niemand verkörpert diese Zukunft, nach der sie sich so sehr verzehrt, besser als Gideon Speyer. Und so arbeitet Ivy mit jeder Lüge darauf hin, endlich Gideons Ehefrau zu werden. Bis plötzlich ein Mann aus ihrer Vergangenheit auftaucht und ihr gesamtes Leben infrage stellt. Im Alleingang könnte er Ivys Lügengerüst ins Schwanken bringen. Dennoch kann sich Ivy ihm nicht entziehen. Das Portrait einer Frau, deren Ehrgeiz tödlich ist. Messerscharf beobachtet, emotional mitreißend. Meine Meinung: „Die kleinen Lügen der Ivy Lin“ von Susie Yang ist ein bemerkenswerter Debütroman, der die Leser auf eine eindrucksvolle Reise mitnimmt. Die Geschichte dreht sich um Ivy Lin, eine junge Immigrantin aus China, die in den USA ein neues Leben beginnt. Ivy ist eine faszinierende Protagonistin, deren Entwicklung von der Unsicherheit einer Einwanderin zu einer selbstbewussten und zielstrebigen jungen Frau auf packende Weise dargestellt wird. Das Buch enthüllt die Komplexität von Ivys Identität und die „kleinen Lügen“, die sie erzählt, um in ihrer neuen Umgebung zu überleben und erfolgreich zu sein. Susie Yang zeigt einfühlsam die Herausforderungen, mit denen Einwanderer konfrontiert sind, und wie sie zwischen den Erwartungen ihrer Familie und ihren eigenen Träumen hin- und hergerissen werden. Der Schreibstil von Susie Yang ist fesselnd und präzise. Sie vermittelt die Emotionen und Gedanken von Ivy auf eine Art und Weise, die den Leser in die Geschichte eintauchen lässt. Das Buch behandelt Themen wie Familie, Tradition, soziale Ungerechtigkeit und den Preis des Erfolgs auf bewegende Weise. „Die kleinen Lügen der Ivy Lin“ ist eine eindrucksvolle Erzählung über den amerikanischen Traum, den Preis des Erfolgs und die Bedeutung von Identität. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und den Leser dazu ermutigt, über die eigenen Träume und Opfer nachzudenken. Susie Yang hat mit diesem Roman eine fesselnde Geschichte geschaffen, die lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt und sicherlich viele Leser ansprechen wird.

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Ivy ist die Tochter chinesischer Einwanderer in den USA. Sie erlebt ihr Elternhaus sehr konservativ-traditionell und fühlt sich in Folge dessen nie ganz zugehörig in den Staaten. Das führt dazu, dass in Ivy der Wunsch wächst ein Leben zu leben, das viel schöner und aufregender als ihr eigenes ist. Sie verliebt sich in den aus guten Verhältnissen stammenden Gideon Speyer, der sie ihrem Ziel näher zu bringen scheint. Ivy beginnt mit kleineren und immer größer werdenden Lügen an einem perfekten Leben zu basteln. Doch damit geht auch ein hoher Preis einher. Hier hat mich das Cover wirklich beeindruckt. Ich mag die Schlichtheit der Schwarzweiß-Aufnahme sowie die auf dem Buchdeckel aufgedruckten Pressestimmen. Das kann als sehr störend empfunden werden, in diesem Fall aber ergibt es für mich ein harmonisches Gesamtbild und macht neugierig auf den Inhalt. Nach wenigen Seiten fühlte sich der Roman für mich eher nach einer gut konstruierten Charakterstudie als einer fiktiven Geschichte an. Ivy ist vier als ihre Eltern Nan und Shen und ihre Großmutter Meifeng mit ihr und ihrem Bruder Austin aus China in die USA auswandern. Die Familie lebt in Massachusetts, wo Ivy die Schule besucht, aber wenig Anschluss findet. Ihr einziger Freund ist lange Zeit der rebellische Außenseiter Roux Roman, der für sie schwärmt und weiß, dass sie heimlich stiehlt. Die Eltern von Ivy versprachen sich von ihrer Immigration in die Staaten ein einfacheres Leben und bessere Zukunftschancen. Sich zu integrieren fällt aber besonders ihrer Mutter Nan und ihrer Großmutter Meifeng nicht leicht, die sehr konventionell veranlagt sind und sich mit der englischen Sprache schwer tun. Nan ist äußerst streng mit ihrer gesamten Familie, was insbesondere Ivy zu spüren bekommt. Während ihr Vater Shen den passiven Part einnimmt, hat ihre Mutter genaue Vorstellungen vom Leben ihrer Tochter. So wünschst sie sich einen beruflich erfolgreichen Schwiegersohn mit chinesischen Wurzeln. Ivy rebelliert im Stillen, trifft sich heimlich mit Roux und geht auf eine Party von ihrem beliebten Mitschüler Gideon, in den sie schon länger verliebt ist. Mit der Zeit distanziert sich Ivy, die inzwischen als Lehrerin in Boston arbeitet, immer mehr von den altertümlichen Ansichten ihrer Mutter und Großmutter, ist der Unterwürfigkeit ihres Vaters überdrüssig und bemitleidet ihren immer niedergeschlagen wirkenden Bruder Austin. Sie entwickelt eigene Lebensvorstellungen, die besonders darauf abzielen als erfolgreich wahrgenommen zu werden und sorglos zu sein. Ein Leben, das ihre Familie nicht kennt. Susie Yang schreibt bildhaft, sodass ich mich durchweg in die beschriebenen Situationen hineindenken und fühlen konnte. Die faszinierende und immer intensiver werdende Persönlichkeitsentwicklung von Ivy erzeugt beim Lesen Suchtcharakter. Die Schilderungen der Autorin zeugen von enormer Raffinesse und Fingerspitzengefühl. Es ist nicht übertrieben, wenn ich mich der Meinung des Boston Globe anschließe und das Buch als absoluten Pageturner bezeichne. Selten fiel es mir so schwer eine Geschichte aus den Händen zu legen, zu mitreissend und elektrisierend empfand ich die das Erzählte. Die Rückblicke in die Vergangenheit der Familie Lin empfand ich als sehr berührend, auch wenn mich manches mit Unverständnis zurück ließ. Interessant sind auch die unterschiedlichen Wahrnehmungen der verschiedenen Familienmitglieder und ihr voneinander abweichender Umgang mit dem neuen Leben in Amerika. Die Inhaltsangabe erinnert an einen Thriller, den man so nicht erwarten kann. Viel mehr könnte man »Die kleinen Lügen der Ivy Lin« als charakteristisches Gutachten verstehen. Der gesellschaftskritische Blick der Autorin eröffnet den Leser:innen neue Blickwinkel und die dramatischen, teilweise schockierenden Wendungen in Kombination mit den messerscharfen Beobachtungen menschlichen Verhaltens von Yang runden die Geschichte ab. Lange habe ich kein Buch gelesen wie dieses: klug, menschlich, düster und absolut beeindruckend. Susie Yang gelingt es durch ihre fesselnde Schreibweise, die beeindruckend entworfene Familienbiografie und ihr gutes Gespür für menschliche Abgründe das Leben einer jungen Frau zu zeichnen, das auf dem schmalen Grat zwischen Wahrheit und Lüge wandelt.

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