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Rezensionen zu
Die Gabe des Himmels

Daniel Wolf

Die Fleury-Serie (4)

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Och – schon zu Ende? Selbst nach 940 Seiten kam der Schluss noch viel zu früh. Zu gern hätte ich noch weiter gelesen. Bei so dicken Wälzern passiert es mir oft, dass ich irgendwann denke, das ist zu langgezogen und jetzt reicht es dann. Aber die Fleurys begeistern mich immer wieder aufs Neue! Dieser Band spielt ca 50 Jahre nach Ende des letzten Buches „Das Gold des Meeres“ und die Nachfahren von Balian und Blanche Fleury leben noch immer in Varennes. Cesar ist Kaufmann und Adrien – nach einem missglückten Medizinstudium – Wundarzt. Beide bewirken Gutes, machen sich jedoch nicht nur Freunde. Cesar legt sogar noch den Grundstein zu einer Judenbekämpfung. Und dann bricht auch noch die Pest in Varennes aus! Adrien macht dabei eine wichtige Entdeckung und verliebt sich in ein jüdisches Mädchen. Doch diese Liebe kann in solchen Zeiten keinen Bestand haben! Es ist wirklich Wahnsinn, wie toll Daniel Wolf schreibt. Man fliegt nur so durch die Seiten und bangt mit seinen Charakteren. Naja, nicht mit allen, denn natürlich gibt es auch böse Widersacher, die nichts Gutes im Schild führen. Und denen es tatsächlich auch oft gelingt, Böses zu bewirken. Das Leben im Mittelalter war ja nun wirklich nicht einfach und dem Autor gelingt es sehr gut, die Zustände der damaligen Zeit einzufangen und dem Leser nahe zu bringen. Man wähnt sich fast dabei. Seine Charaktere sind facettenreich und sympathisch und jeder hat seinen Platz. Natürlich kann man drüber streiten, ob die immer gleich verlaufende Handlung – starke Fleurys, die sich Feinde machen und gegen diese bestehen müssen – nicht langsam etwas breit getreten ist, aber gerade das ist ja das Salz in der Suppe. Gerade die Szenen mit den Widersachern machen die Handlung spannend. Was es jetzt bei diesem Band aber gar nicht gebraucht hätte, denn die Gefahr durch die Pest und der Hass auf die Juden hätten schon gut ausgereicht. Fazit: Wolf bezeichnet diesen Band als den stärksten der Reihe. Ich kann ihm da uneingeschränkt zustimmen, wobei ich schon Band 1-3 sehr gut fand.

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Wie fange ich eine Rezension an über ein Buch, deren Vorgänger mich erst zu diesem Genre gebracht haben und die ersten Bücher waren, die mich in die Welt des viel Lesens geführt haben. Ich habe nach diesen Büchern, so einige historische Romane verschlungen, aber keines konnte an die Bücher von Daniel Wolf heranreichen. Vielleicht am besten mit dem Inhalt, des vierten Bandes, des großartigen Mittelalter-Epos, rund um die Familie de Fleury. Erwähnen möchte ich jedoch vorab, dass es sich auch nach dem Lesen, bestätigt hat, dass dieser Band auch unabhängig und völlig eigenständig gelesen werden kann. Im vierten Band wurde eine Generation übersprungen, die Vorfahren tauchen zwar auch hier und da mal auf, aber ohne groß etwas vorweg zunehmen. Das bedeutet man könnte dieses Buch als erstes lesen und danach trotzdem noch mit dem ersten Band beginnen. 1346 Varennes -Saitnt-Jaques Adrien de Fleury studiert entgegen seiner Vorfahren, als erster Fleury Medizin, denn er möchte der nächste Physikus ins einer Stadt werden. Er arbeitet neben seinem Studium für ein wenig Taschengeld, bei bei einem Wundheiler ( auch Chirurgen zu dieser Zeit ). Gerade deswegen beeindrucken ihn die immer gleichen Vorträge der Universität, die Lehre der Säfte langweilit ihn zunehmend. Bis er auf die Idee kommt, eine Leiche zu sezieren, was zu dieser Zeit verboten ist. Er fliegt von der Universität und beginnt seine Ausbildung, in zu dieser Zeit zählenden Handwerklichen Beruf als Chirurg. Als er nach Varennes zurückkehrt, erwarten ihn viele Hürden. Sein Vater hat den gesamten Besitz der Kaufmannsfamilie weggegeben, um ein gottgefälliges Leben zu führen. Sein Bruder steht vor einem Rätsel wie er die Familie noch retten kann. Als die Pest die Stadt heimsucht und die Juden für diese Seuche verantwortlich gemacht werden, bricht das große Chaos über Varennes. Meine Meinung Daniel Wolfs selbst, sagte es soll sogar der beste Band der Reihe werden. Ich finde es wirklich schwer seine Vorgänger zu übertrumpfen. Ganz sicher aber hat es nicht an Qualität verloren. Das Thema Medizin zu dieser Zeit, ist schon sehr interessant. Und auch wenn ich bereits so einige Bücher darüber gelesen habe, konnte ich noch immer was von Daniel Wolf lernen. Seine Geschichten sind immer großartig recherchiert. Er erzählt in Zusammenhang mit tollen Charakteren, interessanten, spannungsreichen Plot, Geschichten der Mittelschicht. Das Buch hat fast 1000 Seiten, in keiner Seite langweilt man sich, oder hat das Gefühl es sei zu breit getreten. Gegen ende des Buches, hat man sogar noch das Gefühl es könnte nochmal 500 Seiten weiter gehen und man hätte nichts dagegen. Auf eine Entwicklung war ich besonders neugierig, wir haben ein paar gar nicht mehr so perfekten Fleurys in der Familie. Die Entwicklung die einige Charaktere machen mussten, war grandios. Der Schreibstil ist der Zeit perfekt angepasst, aber dennoch flüssig zu lesen, es lässt einen schon ein paar Seiten ein Kopfkino entstehen. Immer wieder dachte ich mir, na wie willst du das Runder nochmal rumreißen? Die Lösung aufgrund dessen immer wieder unerwartet. MEIN FAZIT: Ein Teil der Reihe, die unabhängig von den anderen teilen gelesen werden kann. Toll recherchiert, wieder einzigartige, sympathische, kluge und heldenfafte Charaktere. Verzwickter, gut konstruierter Plot der einen oftmals den Atem anhalten lässt. Wieder hat Daniel Wolf begründet, wieso er mein Lieblingsautor in diesem Genre ist.

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unbedingt lesen !!!!!

Von: michael kober aus karlsruhe

28.03.2018

finde diese Reihe absolut spannend geschrieben. die Beschreibung der handelnden Personen , die Handlung selbst,

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"Die Gabe des Himmels" hat mich ebenso begeistert wie der Vorgänger, der für mich bis dahin der beste Band der Reihe war. Nicht nur, dass der Autor den Leser mühelos in die Zeit, in der die Geschichte spielt, zurückversetzen kann und das Buch trotz seines Umfangs keinerlei Längen hat, auch die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet - besonders die Nebenfiguren, die zwar nicht alle sympathisch sind, sich jedoch teilweise stark weiterentwickeln. Das hat mir wirklich gefallen und dadurch habe ich mit Figuren mitgelitten, die ich zu Beginn nicht unbedingt mochte, was zeigt, wie gut Wolf ihre Entwicklung dargestellt hat. Auch Adrien, der Protagonist, verändert sich im Lauf des Buches. Er ist sehr sympathisch und seine Entschlossenheit, anderen zu helfen, ist bewundernswert, aber mir war er fast schon ein bisschen zu gut, obwohl er durchaus Schwächen hat und Fehler macht, die dann Konsequenzen haben. Die Handlung selbst ist von Anfang an interessant und nimmt noch einmal so richtig Fahrt auf, als der Schwarze Tod in Varennes-Saint-Jacques ankommt. Der Leser kennt die Stadt aus den vergangenen drei Bänden bereits sehr gut und zumindest mir ist sie irgendwie auch ans Herz gewachsen, sodass es schmerzhaft war zu sehen, wie die Pest dort wütete, sie zerstörte und viele unschuldige Opfer forderte. Da der Protagonist Wundarzt ist, ist er natürlich die ganze Zeit involviert und man ist hautnah dabei, wenn er versucht, Menschen zu heilen und zu retten. Wolf hat die Entsetzlichkeit des Ganzen sehr eindringlich geschildert und sich nicht gescheut, auch liebgewonnene Charaktere in große Gefahr zu bringen, wodurch die Geschichte noch einmal spannender war. Generell ist ihm die Balance zwischen Schicksalsschlägen für die Protagonisten und großen, alles umfassenden Problemen sehr gut gelungen. Neben dem Schwarzen Tod spielt noch der Judenhass eine große Rolle und auch diesen hat der Autor realistisch dargestellt, sowohl aus der Sicht der Juden selbst als auch aus anderen Blickwinkeln. Die Liebesgeschichte von Adrien und Léa fand ich aus diesem Grund interessant und die Gefühle der beiden wurden überzeugend dargestellt. Dazu kommt, dass Léa ein toller Charakter ist, weshalb ich es mochte, mehr über ihre Gedanken und Emotionen zu erfahren. Von mir bekommt "Die Gabe des Himmels" 4,5/5 Sternen und eine Leseempfehlung. Es gibt zwar ein paar Kleinigkeiten, die ich nicht ganz gelungen fand, aber davon abgesehen konnte das Buch mich fesseln und begeistern.

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Ich hatte zu spät gesehen, dass ich den 4. Teil der Fleury-Reihe in den Händen hielt. Nach Lesen des Buches muss ich aber sagen, dass man die Gabe des Himmels unbedingt lesen sollte, selbst wenn man die Vorgänger nicht kennt. Ich möchte nun auch die Bücher 1-3 lesen, da mir die Geschichte um Adrianus und Lea sehr gut gefallen hat, auch wenn die Charaktere in den Vorgängerbüchern noch nicht vorkommen. Zuerst dachte ich, dass ich auf ein Buch á la Medicus gestoßen war, was auch aufgrund der Seitenlänge gut hätte passen können. Ähnlichkeiten sind vorhanden, dennoch konnte mich Daniel Wolfs Schmöker mehr fesseln. Anhand des Schreibstils konnte mich die Geschichte wirklich schnell in ihren Band nehmen, denn der Schreibstil ist nicht hochtrabend oder gar schwülstig, sondern einfach passend zur damaligen Zeit gewählt. Der Autor beschreibt nicht nur den Umgang mit Krankheiten und Seuchen zu früheren Zeiten, sondern spricht auch das Thema Judenverfolgung und Judenhass an, was damals wie heute immer noch nicht aus den Köpfen der Menschen verbannt wurde. Das Buch ist auf keinen Fall langweilig. Sicher hatte ich zum Ende hin den Drang, es nun endlich fertig lesen zu wollen, jedoch habe ich es kaum zur Seite gelegt und es wirklich in einem Rutsch gelesen, weil es eben so hochinteressant war. Für jemanden, der ansonsten sonst nur schmale Bücher liest, war dies wahrlich eine Herausforderung. Mein Fazit Wer auf gut recherchierte Historienromane steht, dem wird die Gabe des Himmels gefallen.

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Meine Meinung: Dieses Buch ist das vierte einer Serie, in der die Familie Fleury im Vordergrund steht. Ich hatte die anderen vorher nicht gelesen, konnte aber auch feststellen, dass ich dadurch keine Probleme hatte. Diesmal stand Adrien Fleury im Mittelpunkt. Adrien studierte in Montpellier Medizin und musste dort aber feststellen, dass er mit den Unterrichtsmethoden überhaupt nicht klar kam. Änderungen waren erforderlich, aber gleichzeitig musste er feststellen, dass sich in seiner Heimat ebenfalls vieles verändert hatte. Der Autor hat sehr aufwändig recherchiert und konnte uns Lesern durch Adrien vieles über die Geschehnisse der damaligen Zeit vermitteln. Ob es nun die Pest und deren Auswirkungen betraf oder das Leben der Juden in den Städten, es war dramatisch. Die Unterschiede in den Bevölkerungsschichten - reiche Patrizier oder das einfache Volk sorgten ebenfalls dafür, dass das Leben damals nicht leicht war. Auf jeden Fall hat Daniel Wolf es verstanden, einen an das Buch zu fesseln, denn es war ja klar, dass Adrien das Leserherz eroberte und mit Spannung beobachtet wurde, ob er schafft, was er sich vorgenommen hatte. Sehr gut hat mir das Nachwort und das Glossar am Ende des Buches gefallen, denn viele Begriffe werden in mittelalterlichen Büchern benutzt, aber nicht immer ist die genaue und richtige Deutung bekannt. Fazit: Wer gerne historische Bücher liest und sich auch nicht davon abschrecken lässt, ein dickes Buch in den Händen zu halten, wird hier das richtige finden. Ich möchte mich vielmals beim Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken, das ich vorab lesen und somit sehr zeitnah eine Rezension einstellen konnte. Denn diesmal hat es auch bei mir etwas länger gedauert, bis ich das Buch ausgelesen hatte.

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Mit „Die Gabe des Himmels“ entführt uns Daniel Wolf schon zum vierten Mal in die Welt der Kaufmannsfamilie Fleury. Diesmal geht es in die Zeit rund um die große Pest-Epidemie und seine verheerenden Auswirkungen. Erschienen ist der Roman im März 2018 im Goldmann-Verlag. Varennes-Saint-Jacques, 1346: Adrien Fleury, Sprössling aus einer erfolgreichen Kaufmannsfamilie, möchte Arzt werden. Er studiert an der renommierten Universität in Montpellier, wo die Lehren von Hippokrates und Galen gelehrt werden. Als die Umstände es erfordern, kehrt Adrien in seine Heimatstadt Varennes-Saint-Jacques zurück. Die Patrizier regieren die Stadt, das einfache Volk fühlt sich unterdrückt und nicht beachtet und die Juden müssen unter immer mehr Anfeindungen und Beschimpfungen leiden. Gerüchte aus dem fernen Italien von einer großen Seuche drängen in die Stadt. Als die Seuche schließlich auch Varennes erreicht, spitzt sich die Lage dramatisch zu. Auf diesen historischen Roman habe ich mich schon einige Zeit gefreut und man kann direkt zu Beginn schon festhalten, dass sich das Warten gelohnt hat und ich alles andere als enttäuscht wurde. Wie gewohnt katapultiert einen Daniel Wolf mit seinem gutem und flüssigen Schreibstil direkt ins 14. Jahrhundert. Ich hatte von Beginn an Kopfkino vom Feinsten und habe mich sehr darüber gefreut Varennes-Saint-Jacques mal wieder besuchen zu dürfen. Es wurde viele interessante Themen in diesem Roman verarbeitet. Man erfährt einiges über die großen Universitäten des Mittelalters und wie sich das Studium zu dieser Zeit gestaltete. Adrien Fleury möchte Arzt werden, dementsprechend erfährt man auch einiges über die Lehren, die zu jener Zeit Anwendung fand. Hier habe ich viele neue Sachen gelernt, die mir vorher so gar nicht bewusst waren. Auch die sozialen Zustände in jener Zeit werden thematisiert. Diese führten zu großen Spannungen zwischen den verschiedenen Ständen. Weitere große Themen sind die Pest und ihre Auswirkungen sowie der Hass auf die Juden. Ich muss zugeben von einigen Dingen, die zu jener Zeit passiert sein sollen, war ich echt erschüttert und konnte es kaum Glauben. Daniel Wolf hat hier wieder sehr gut recherchiert, was man dem ganzen Buch auch zu jedem Zeitpunkt deutlich anmerkt. Schon ein kurzer Blick zu wikipedia und dem Artikel über die schwarze Pest bestätigen viele Dinge, die der Autor in seinem Buch schildert. Die Personenzusammensetzung fand ich diesmal sehr interessant und gelungen. Schon beim Lesen des Personenverzeichnisses wusste ich, dass das ein gutes Buch wird. Auch bei den Namen hat sich der Autor sehr viel Mühe gegeben, wie ich finde. Da waren so einige Namen dabei, die ich vorher noch nie gehört hatte. Die Sympathieträger des Buches waren mir schon vor dem Lesen im Großen und Ganzen bewusst. Man erkennt auch ziemlich schnell, wer gut und wer böse ist. Dennoch vermochte der Autor es, mich mit der ein oder anderen Personalie ein wenig zu überraschen. Der Spannungsbogen in diesem Roman ist klasse. Der Prolog ist dramatisch und geheimnisvoll. Die eigentliche Geschichte startet dann allerdings ruhig, aber sehr unterhaltsam, um dann anschließend immer spannender und dramatischer zu werden. Ich fand den Wandel der Themen, die in den Vordergrund rücken, sehr gelungen. Einiges war vorhersehbar, bei anderen Dingen hat der Autor aber auch einen erfrischenden anderen Weg gewählt. Mir war zu keiner Zeit in diesem Roman langweilig. Ich habe die Geschichte gerne verfolgt, ich habe die Personen gerne verfolgt und ich freue mich jetzt schon auf einen hoffentlich fünften Fleury-Teil. Für mich zu einem tollem historischen Romanen einfach dazugehörend, gibt es auch in diesem Roman ein Personenverzeichnis, ein ausführliches Nachwort und ein Glossar. Als Karte habe ich im ebook nur einen Stadtplan von Varennes gefunden, ob es im gedruckten Buch noch weitere Karten gibt, weiß ich leider nicht. Fazit: Ein klasse historischer Roman von Anfang bis Ende, der zwar durchaus das ein oder andere Klischee bedient, der aber auch mit für mich einigen erfrischenden Wendungen aufwarten konnte. Historischer Lesegenuss pur und eine unbedingte Leseempfehlung, insbesondere an die, die auch die dicken Wälzer mit ca. 1.000 Seiten sehr mögen.

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Die drei Romane über die Lothringer Familie Fleury hat sicher nicht nur bei mir bereits Kultstatus. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, dass mir der Goldmann Verlag eine Vorausgabe des Romans überlassen hat. Und es hat sich natürlich gelohnt. Die Geschichte der Familie geht einige Generationen oder über 80 Jahren nach dem dritten Teil „Das Gold des Meeres“ weiter. Im Mittelpunkt steht der jüngere Bruder Adrien Fleury, der aus der Sippe ausgeschert ist und erst studiert und später eine Lehre zum Wundarzt gemacht hat. Adrianus, wie er sich selber nennt, kehrt in seine Heimatstadt Varennes-Saint-Jacques in Oberlothringen zurück und wird mit der Pest, dem Judenhass und der Liebe konfrontiert. Der Roman ist wiederum lang. Über 700 Seiten sind erfüllt mit tollen, sehr spannenden und erlebbaren Erzählungen über die Leute aus Varennes und den Zugewanderten. Besonders interessant fand ich die Entwicklung von Luc, einem kleinen Handwerker zum machtbesessenen Führer der Flagellanten. Ich habe mich schon immer gefragt, wie es sein kann, dass sich Menschen mit eisenbestückten Peitschen die Rücken zerreißen können und glauben, dies könnte einem Gott gefallen. Darüber hinaus muss beim Thema Pest auch der Judenhass der Christen erzählt werden. Die nackten Zahlen aus der Zeit geben nicht im Mindesten Auskunft darüber, wie grauenvoll Christen sein können. Wolf beschreibt beide Seiten eindrucksvoll. Und die Liebe kommt natürlich nicht zu kurz. Es ist kein Spoilern, wenn ich verrate, dass sie siegt und bestimmt den Aufhänger des nächsten Romans von Daniel Wolf geben wird. Zur Ausstattung des Romans: Das Buch besteht aus unendlich viele Kapitel in drei Büchern. Kapitelüberschriften würden mir zur Orientierung helfen. Am Ende gibt es ein Glossar, dass ich aber nur angefangen habe zu lesen. Ich würde mir wünschen, dass mit Fußnoten gearbeitet wird, das ist schneller und hilfreicher beim Lesen von fremden Worten. Das Cover ist wieder toll gestaltet. Konsistent verfolgt hier Wolf die Gestaltung mittels Schrift in „alt-deutscher“ Art. Ich mag es. Mein Fazit: Es gibt aktuell keine Romanserie auf dessen Fortsetzung ich mich so gefreut habe wie die Fleury-Saga. Ich wurde nicht enttäuscht, obwohl mir etwas zu wenig Fleury-Feeling dabei war. Aber es gibt sicher einen Band 5. Titelvorschläge: „Drei Götter in einem Himmel“ oder „Das Ich im Menschen“.

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