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Rezensionen zu
Bis ans Ende der Geschichte

Jodi Picoult

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Ganz große Klasse! Jodi Picoult hat es mal wieder geschafft mich mit ihrer Erzählweise und ihrer Art schwierige Themen in eine Geschichte zu packen zu überzeugen. Aus dem Klappentext ging noch nicht klar hervor in welche Richtung sich der Roman bewegen wird. Die Wendung und den Weg den die Handlung im Laufe des Zuhörens einschlug war aber wieder mal Picoult-mäßig gut durchdacht. Sage Singer ist nach einem Autounfall schwer entstellt und verbringt ihre Nächte allein in einer Backstube und ihre Tage einsam in ihren vier Wänden. Erst als sie sich mit Josef Weber anfreundet, wagt sie sich wieder etwas aus ihrem selbsterschaffenen Kokon heraus. Beide sind einsam und helfen sich gegenseitig durch ihre isolierten Tage. Als Josef sie eines Tages von seiner schrecklichen Vergangenheit erzählt und welche Rolle er dabei gespielt hat möchte sie nur das Richtige tun. Mit Hilfe von Leo Steinberg versucht sie Josefs wahre Identität aufzudecken und ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen ….. Jodi Picoult währe nicht Jodi Picoult, wenn die Geschichte nicht tragische Wendungen und traurige Wahrheiten beinhalten würde. Die Handlung spielt sich nicht nur zwischen Sage und Josef ab. Man wird zurückversetzt in der Zeit, erfährt die tragische Geschichte von Sages Großmutter und welch schreckliche Rolle Josef dabei gespielt hat. Man fühlt mit Sage mit, ist hin und her gerissen, möchte toben, ist erschüttert um am Ende nicht mehr genau zu wissen, ob man genau so gehandelt und gedacht hätte wie sie. Von den Sprechern her empfand ich jede Stimme für die jeweilige Rolle passend. Ob aus der Ich-Perspektive oder in nacherzählender Form, alle fünf Darbietungen fesselten mich und hatten meine ganze Aufmerksamkeit. Das Klangschema war schön abwechselnd, von jugendlich bis hin zu alt und schleppend. Das Cover gefällt mir auch. Die junge Frau von hinten, symbolisiert für mich Sage, die ihr Gesicht vor den Menschen versteckt. Die beschriebenen Blätter stehen für die Geschichte ihrer Großmutter. Mein Fazit: Diese Kombination aus Moral, Vergebung, Aufarbeitung und Gerechtigkeit fand ich sehr gut gemacht. Der Stoff regt zu Diskussionen an. Man muss mit Sages Entscheidung nicht konform gehen, kann sie aber in gewisser Weise doch irgendwie verstehen, oder sich zumindest selber fragen wie hätte ich entschieden.

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Zum Inhalt: Sage Singer backt für ihr Leben gerne. Deswegen hat sie diese Leidenschaft auch zu ihrem Beruf gemacht. Doch nicht nur Leidenschaft ist der Grund für diese doch recht einsame Beschäftigung. Seit einem Autounfall vor einigen Jahren ist das Gesicht von Sage mit einer Narbe gezeichnet. Sie fühlt sich hässlich und möchte unter keinen Umständen von den Leuten gesehen werden. Und so versteckt sie sich in ihrer Backstube. Einzig in der Trauergruppe, die sie regelmäßig besucht, öffnet sie sich ein wenig. Dort lernt sie auch den über 90-jährigen Josef Weber kennen, mit dem sie sich trotz des großen Altersunterschiedes recht schnell anfreundet. Als Josef ihr jedoch aus seiner Vergangenheit erzählt und dabei ein dunkles Geheimnis zu Tage fördert ist Sage entsetzt und nichts ist mehr wie es vorher war. Meine Meinung: "Bis ans Ende der Geschichte" ist ein unglaublich beeindruckendes Buch. Es erzählt vom dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte - dem Nationalsozialismus. Natürlich haben wir alle schon viel über diese Zeit gehört und gelernt, doch dieses Buch schildert die Ereignisse von damals auf so eine persönliche und eindrucksvolle Weise, dass ich stellenweise kaum atmen konnte. Trotz der Vielfalt an Geschichten über diese Thematik finde ich dieses Buch unfassbar wichtig. Denn auch wenn dieses Kapitel längst Vergangenheit ist, so schadet es doch nicht, sich dessen immer wieder bewusst zu machen. Denn trotz Vergangenheit sollten diese Geschehnisse niemals in Vergessenheit geraten. Was einige vor so vielen Jahren verbrochen haben, lässt sich kaum in Worte fassen. Picoult wählt hier die Großmutter von Sage Singer. Diese überlebte den Holocaust und erzählt nun die Geschichte aus ihrer Sicht. Hautnah erfährt man als Leser die Geschehnisse aus den Konzentrationslagern. Während die Geschichte immer weiter voran schritt packte mich das Entsetzen immer mehr. Picoult nimmt hier kein Blatt vor den Mund. Sie schildert unverblümt die Grausamkeit der Nazis und lässt trotz allem durchblicken, dass in einigen von ihnen auch teilweise noch ein Funken Reue und somit Mensch schlummerte. Die Geschichte nahm mich so mit, dass ich über die Geschehnisse dringend mit meinem Mann reden musste. Natürlich weiß ich schon aus Schulzeiten, was grausames in dieser Zeit in den Konzentrationslagern geschah. Doch nirgends entstehen grausamere Bilder als in der eigenen Fantasie. Und so zeichnete sich beim Lesen nach und nach Bilder der KZs in meinem Kopf, die schlimmer nicht sein konnten. Das schlimmste dabei ist, dass diese vermutlich genau der Realität entsprechen. Picoult schafft es die Gefühle der Gefangenen so authentisch rüber zu bringen, dass ich stellenweise das Gefühl hatte ich wäre selbst dabei gewesen. Das Entsetzen, die Angst, Hilflosigkeit und der Hunger sind mit den Händen greifbar. Ich finde es gut, dass die Geschichte aus der Sicht einer Holocaust-Überlebenden erzählt wird, denn so merkt man, dass auch nach 70 Jahre nichts davon vergessen ist. Das Entsetzen der Opfer sitzt weiterhin tief. Natürlich kam bei mir irgendwann der Gedanke auf, inwieweit eine Amerikanerin die Geschichte des Nationalsozialismus erzählen und dabei authentisch bleiben kann. Mein Fazit ist: Sie kann es einfach richtig gut. Im Nachwort schildert sie, dass sie natürlich die Hilfe einiger Experten hatte. Sie phantasiert also nicht einfach nur, sondern erzählt hart recherchierte Fakten, was das ganze glaubwürdiger und dabei umso schlimmer macht. Nebenbei fand ich die Schilderungen über Sages' Backleidenschaft total ansprechend. Ich backe selber wahnsinnig gerne und so konnte ich mich den Schilderungen über ihr frisches Gebäck sehr gut hingeben. Schade finde ich es hier, dass es am Ende des Buches keine Rezepte der leckeren Gebäcke gibt. Denn so wie diese im Buch geschildert werden, hätte ich gerne mal das ein oder andere davon ausprobiert. Die Entwicklung die Sage während der Geschichte durchmacht ist schön zu beobachten. Nach und nach öffnet sie sich der Welt und den Menschen dort draußen und merkt, dass doch nicht alles so schlecht ist wie sie dachte. Sie lernt zu lieben und dabei auch sich ein stückweit selbst zu vergeben. Sie reift mit jeder Seite und begreift, dass das Leben mehr zu bieten hat, als ihre verstaubte Backstube. Die kleine Liebesgeschichte, die Picoult hier mit eingebaut hat, war für mich etwas vorhersehbar und so auch eigentlich gar nicht nötig. Denn Sage ist eine so starke Persönlichkeit, dass sie durchaus auch alleine mit den Geschehnissen fertig geworden wäre. Aber natürlich gönnt man ihr am Schluss trotz allem ihr persönliches Glück. Zum Ende hin wartet die Geschichte noch mal mit einer großen Wendung auf, die mich sehr überrascht hat. Zwar hatte ich damit gerechnet, dass irgendwo nochmal ein Bogen gemacht wird, doch war mir nicht klar, dass das alles so enden würde. Es bleibt offen, wie genau Sage damit umgeht, denn die Geschichte endet unmittelbar nach diesen Enthüllungen. Ich denke aber dass Picoult hier genau den richtigen Zeitpunkt für einen Abschluss gewählt hat. Manche Dinge sollten einfach offen und der Fantasie des Lesers überlassen bleiben. Fazit: Ein eindrucksvolles und meiner Meinung nach sehr wichtiges Buch. Ich bin mir sicher, dass mich die Geschehnisse noch eine ganze Weile beschäftigen werden. Hut ab vor Jodi Picoult die es schafft ein so schwieriges Thema packend und dabei trotz allem mit genau den richtigen Emotionen umzusetzen.

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Als die junge Sage Singer, Josef Weber bei der Trauergruppe trifft weiß sie noch nicht welch dunkles Geheimnis sich hinter dem zögerlichen Lächeln des Neunzigjährigen verbirgt. Zwischen Sage und dem ehemaligen, beliebten Lehrer entwickelt sich eine Freundschaft. Eines Tages jeddoch offenbart Josef ihr ein schreckliches Geheimnis und bittet sie um einen Gefallen. Einen Gefallen den Sage zu tiefst erschüttert und ihr ganzes Leben verändert. Dies ist mein erstes Buch von der umschwärmten Autorin Jodi Picoult und als ich es in die Hand nahm, ahnte ich nicht im geringsten auf welche Geschichte ich mich hier einlasse. Allein dieser eine Satz schafft es, mich wieder zum Weinen zu bringen, den ich habe beim lesen schon lange nicht mehr so sehr geweint wie bei diesem Buch. Mehrmals musste ich mir erschrocken die Hand auf den Mund pressen um nicht gleich loszuschluchtzen. Wenn ich Bücher lese bin ich immer sehr emotional, aber hier war es doch noch etwas anders als sonst. Intensiver. Der Grund warum mir dieses Buch so zu Herzen gegangen ist, ist einfach erklärt. Jodi Picoult schafft es eine unglaubliche Nähe zwischen Leser und Protagonist sowie zwischen Leser und Geschichte aufzubauen. Es ist nicht sehr schwer sich in der Geschichte zu verlieren, durch die Geschichte zu treiben und die Gefühle der Protagonisten zu teilen. Das Buch besteht eigentlich aus drei großen Geschichten, einmal der gegenwärtigen Geschichte von Sage Singer, die Vergangenheit von Josef Weber und die Vergangenheit von Sage's Großmutter Minka. Jede der drei Geschichten hat etwas ganz besonderes an sich und ich kann nur schwer sagen, welche mir am besten gefallen hat. Ich fühlte mich zu allen Protagonisten sehr verbunden und war erstaunt wie sehr ich sie bereits nach dem Beenden des Buches vermisste. Ich würde gerne etwas mehr über die Geschichte erzählen, aber ich möchte euch nicht die Spannung an der Geschichte nehmen weshalb ich vage bleiben werde.Die bildhafte Sprache erleichterte es mir, mich in den unterschiedlichen Geschichten zu verlieren und der gefühlsvolle Schreibstil brachte mich des öfteren zum Weinen. Dieses Buch fühlte sich für mich wie Magie an, Magie mit spitzen Nadeln und einem saurem Nachgeschmack aber trotzdem reine Magie. Ich war von Anfang an, bis zum Ende total mitgerissen und beeindruckt. ~ FAZIT ~ Jodi Picoult konnte mich mit ihrer wunderschönen, tieftraurigen und erschütternden Geschichte von sich überzeugen und ich kann euch dieses berührende Buch nur ans Herz legen!

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Darum geht's: Die junge Sage ist seit dem Tod ihrer Mutter traumatisiert, denn sie lenkte damals den Unglückswagen und gibt sich die Schuld an deren Tod. Die Narbe im Gesicht verdeckt sie durch einen langen Pony, die im Herzen versucht sie in einer Trauergruppe zu überwinden. Dort lernt sie den über 90jährigen Josef kennen, der ihr ein folgenschweres Geheimnis erzählt und sie um einen Gefallen bittet, der sie in große Gewissenkonflikte stürzt. Meine Meinung: In "Bis ans Ende der Geschichte" erzählt im ersten Handlungsstrang in der Gegenwart von Sage, einer sehr unsicheren jungen Frau, die sich die Schuld am Tod ihrer Mutter gibt. Die Narbe, die ihr geblieben ist, versteckt sie hinter ihrer Haarflut, sich selbst in einer Bäckerei. Das Gefühl für den Tod ihrer Mutter büßen zu müssen, da sie das Auto lenkte, in dem diese unkam, ist allgegenwärtig. Selbst in der Trauergruppe, die sie besucht, hört sie lieber zu, als etwas von sich seobst preiszugeben. Bis sie den über 90jährigen Josef Weber kennenlernt, der ihr aus seinem Leben erzählt und zugibt früher bei der SS gewesen zu sein. Er bittte sie, eine Jüdin, an Stelle vieler anderer, ihm zu vergeben und beim sterben zu helfen. Doch Sage nimmt Verbindung mit der Polizei auf und wird an eine Stelle verwiesen, die Naziverbrechen verfolgt. Der zuständige Sacharbeiter Leo Stein nimmt sich ihrer Anzeige an und beginnt nachzuforschen. Und bereits bei diesen oben erwähnten Punkten begannen meine Probleme mit der Geschichte. Ein ehemaliger Naziverbrecher sucht bei einer einzigen Person um Vergebung und einen Art Erlass seiner Sünden? Etwas, das ich nicht nachvollziehen konnte, was aber am Ende der Geschichte geklärt wird. Sage's Verhalten sofort zur Polizei zu laufen, BEVOR sie sich überhaupt seine Geschichte angehört hat, konnte ich genauso wenig verstehen. Überhaupt wurde ich mit Sage nicht so richtig warm und konnte die meisten ihrer Verhaltensweisen so überhaupt nicht nachvollziehen. Doch dann begann Handlungsstrang Nummer 2, der aus der Sicht von Minka, Sage's Großmutter, erzählt wurde. Die Geschichte von Minka, einer außergewöhnlich guten Schülerin, die ihren Vater abgöttisch liebt, hat mich sehr berührt. Sie ist ein junges Mädchen, das von einer Karriere als Schriftstellerin träumt, als die Verfolgung der Juden beginnt und auch das Leben sich in Lodz, Polen, durch die Nazis und den Zweiten Weltkrieg zu verändern beginnt. Lange wehrt sich Minkas Vater, der eine gutgehende Bäckerei führt, das Viertel zu verlassen, doch schlussendlich landen auch sie im Ghetto. Die Beschreibungen des Lebens hinter dem Stacheldraht und schlussendlich im Konzentrationslager Ausschwitz lässt absolut nichts aus. Picoult hat hier hervorragend recherchiert und erzählt aus zwei Sichten, nämlich aus der der Jüdin Minka und ihrer Freundin Darija und den Brüdern Franz und Reiner Hartmann, die der SS angehören. Der Schreibstil ist auf diesen 200 Seiten eher emotionslos, doch die brutalen Schilderungen aus dem KZ nahmen mich trotzallem ziemlich mit. Picoult beschönigt und verurteilt hier nicht, sondern erzählt Fakten bzw. eine Lebensgeschichte. Und diese packte mich ungemein und ist auch der Grund, dass der Roman von mir gerade noch 4 Sterne erhält. Denn die Geschichte aus der Gegenwart konnte mich nicht wirklich fesseln und war zu vorhersehbar, zu übertrieben und meiner Meinung nach überhaupt nicht der Stil von Jodie Picoult! Es gibt auch noch eine dritte Geschichte, die wie ein kurzer eingeflochtener Handlungsstrang wirkt. Dieser ist in kursiver Schrift dargestellt und erzählt eine brutale Geschichte eines Mädchens in Polen und zwei vampirartigen Brüdern. Erst mit der Zeit entdeckt man, dass dieses Art Märchen von Minka geschrieben wurde, das ihr hilft, das Leben im KZ zu überstehen. So verknüpft die Autorin in drei sehr unterschiedlichen Erzählsträngen einen Roman, der von Opfern und Tätern erzählt. Jodie Picoult ist auch dafür bekannt, dass ihre Bücher immer mit einem besonderen Knalleffekt enden. Dieser war mir diesmal zu vorhersehbar und wird meiner Meinung nach auch zu wenig begründet und erklärt. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn die Autorin eine andere Lösung gefunden oder einfach auf einige Ereignisse verzichtet hätte. Schreibstil und Charaktere: Die beiden Hauptstränge unterscheiden sich sprachlich sehr. Während der Teil über den Holocaust eher einfach, aber sehr aussagekräftig war und mich fesselte, war der der Beginn und das Ende des Buches, das in der Gegenwart erzählt, zu unausgegoren und eher seicht....es fehlte mir an Tiefe. Die vorhersehbare Erzählweise erinnerte mich überhaupt nicht an den tollen und mitreißenden Schreibstil der Autorin, den ich sonst gewohnt bin. So erging es mir auch mit den Charakteren aus dem Teil des Buches, der in der Gegenwart spielte. Ich wurde weder mit Sage so richtig warm, noch konnten mich die anderen Personen aus diesem Teil des Buches überzeugen. Ganz anders jedoch der Rückblick in die Zeit des zweiten Weltkrieges. Mit Minka litt ich mit, zitterte vor Angst oder suchte nach einem Hoffnungsschimmer. Auch ihre Freundin Darija konnte ich mir bildhaft vorstellen. Dieser Part ist fesselnd und sehr berührend. Bewundernswert finde ich die gute Recherche der amerikanischen Autorin, die das Thema Holocaust nicht wie wir allgegenwärtig hat, ebenso wie ihre gewohnte Sicht auf zwei Seiten und Meinungen, die nicht polarisieren. Fazit: Ein Buch, das mich zwiegespalten hat. Die Rahmenhandlung hat mich enttäuscht. Sie war vorhersehbar und emotionslos. Der Teil aus der Vergangenheit war berührend, fesselnd und sehr gut recherchiert. Meine Bewertung hat mir Kopfzerbrechen bereitet. Durch den Lieblingsautorstatus und der intensiven Holocaustgeschichte vergebe ich gerade NOCH vier Sterne.

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Ja, Jodi Picoult hat es wieder getan: einen Roman geschrieben, der wegen seiner brisanten Thematik aufwühlt und sehr nachdenklich stimmt. Es geht darin um die Judenverfolgung in der Zeit des zweiten Weltkriegs und um die Tatsache, Macht über jemandes Leben und Sterben zu haben. Rache und Zorn werden hier ebenso thematisiert, wie Mitleid und Vergebung ... Sage ist eine Protagonistin, für die ich bis zum Schluss, obwohl sie eine nennenswerte Entwicklung durchgemacht hat, keine Sympathie entwickelt habe. Ihre anfängliche Lebensführung (die Beziehung zu einem verheirateten Mann und ihr sich-vor-der-Welt-Verstecken, bedingt durch ihr geringes Selbstwertgefühl, weil sie meint, im Gesicht entstellt zu sein) und ganz allgemein ihre emotionslose Art, haben sie nicht zu meinem Lieblingscharakter gemacht. Und warum ist sie mir dann im Laufe der Geschichte, trotz enormer Wandlung, nicht sympathischer geworden? - Weil diese Entwicklung viel zu schnell vonstatten gegangen ist und somit ziemlich unglaubwürdig war. Man kann nicht innerhalb kürzester Zeit selbstbewusst werden, aus sich herausgehen und sich attraktiv und schön finden, wenn dies vor kurzem noch überhaupt nicht so war. Eine derartige Umstellung passiert in meinen Augen eher schleichend und nicht so plötzlich wie es bei Sage der Fall war. Das ging mir wahrlich zu schnell. Und rachedurstige und lügende Menschen konnte ich noch nie besonders gut leiden. Sages letzte Handlungen haben sich für mich eben sehr rachedurstig gelesen, was ich absolut abstoßend fand ... Dann gibt es hier auch noch den 95-jährigen Josef, der einer der Hauptcharaktere war. Was ich von diesem Mann halten soll, weiß ich bis jetzt nicht ... Seine Erzählungen/Beichten über seine Vergangenheit als SS-Mann im KZ Auschwitz waren für mich alles andere als leichte Kost. Die Gräueltaten, die er und die anderen Soldaten begangen haben, klingen heftig und gefühllos und als seine Erzählung davon beendet war, musste ich erst mal ganz tief durchatmen. Ebenso sehr mitgenommen hat mich Minkas (Großmutter von Sage) Geschichte. Minka hat im Ghetto gelebt und wurde anschließend in Todeslager nach Auschwitz gebracht. Und was sie darüber alles zu berichten hat, ist zutiefst berührend, aufwühlend und hat mich wahnsinnig traurig gestimmt. Diese 200 Seiten über Minkas Vergangenheit fand ich am besten an dem ganzen Buch! Ganz allgemein kann ich sagen, dass es mir hier aber einfach zu viele verschiedene Erzählstränge gegeben hat. Ich fand den ständigen Perspektivenwechsel ermüdend und deswegen ist es mir auch so schwergefallen, mich ordentlich in die Charaktere hineinzuversetzen bzw. sie zu verstehen. Den Mittelteil des Buches mit Minka, in dem auf 200 Seiten kein Wechsel stattgefunden hat, fand ich deshalb am mitreißendsten. Ich fand das Buch wirklich nicht schlecht, aber umgehauen (wie beispielsweise "Neunzehn Minuten") hat es mich leider auch nicht. Lesenswert sind in meinen Augen hier vor allem die Passagen über den Holocaust und Josefs grauenvolle Beschreibungen über seine Arbeit als SS-Mann, da dies bei mir die aufwühlendsten Gefühle hervorgerufen hat.

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Zum Inhalt : Sage Singer leidet unter dem Verlust beider Eltern . Der Vater stirbt als sie 19 ist . Die Mutter stirbt bei einem Autounfall , bei dem Sage gefahren ist . Und sie gibt sich die Schuld dafür . Ihr Liebhaber ist der Bestatter ihrer Mutter und selbiger ist verheiratet . Um den Verlust der Mutter zu verarbeiten geht Sage in der Hoffnung das ihr so ihre vermeintlich Sünde vergeben wird zu einer Trauergruppe . Sie ist davon überzeugt das sie die Schuld des Unfalls trägt . Und dort lernt sie den 90 jährigen Josef kennen . Es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft und nach kurzer Zeit bittet er sie um einen schwerwiegenden Gefallen . Sie möge ihm beim Sterben helfen und ihm seine begangenen schwerwiegenden Sünden vergeben . Sage stellt sich der Situation , und lässt sich die ganze Geschichte erzählen . Mein Fazit : In den ersten Kapiteln hatte ich ein wenig Mühe , warum drei Geschichten nebeneinander her erzählt werden , Aber man muss sich ein wenig Gedulden . Schnell wird einem bewusst wie sie zusammen gehören . Ich war gleich gefesselt , und wollte keine Pause machen . Ich wollte sie alle hören , alle an einem Stück . Konnte es kaum abwarten . Mir hat der Schreibstil von Jodi Picoult sehr gefallen . Sicherlich gibt es viele Bücher über Juden und Ausschwitz . Aber selten habe ich dieses Thema so fesselnd erzählt bekommen . Zum weinen und mitleiden . Man kann sich der Szenerie gar nicht entziehen . Man ist mitten drin ,und man leidet mit . Wut , Angst , und absolute Hilflosigkeit empfindet der Hörer Und ganz neu war für mich das alle Personen eine eigene Stimme bekommen haben . Mann wusste gleich wer , wer ist . Einfach grandios gesprochen , eine Top Besetzung !!!

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Mein erster Roman von Jodi Picoult hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Der eigentliche Erzählstrang, die Geschichte von Sage und Josef, wird ergänzt durch zwei, eigentlich sogar drei weiteren Erzählsträngen. So berichtet Josef von seinem Leben während des Dritten Reichs und auch Sages Großmutter Minka blickt auf ihre unfassbaren Erlebnisse während dieser Zeit zurück. Immer wieder eingeschoben ist eine weitere fortlaufende Geschichte, von der ich aber nicht weiter erzählen mag, da sonst vielleicht zuviel vorweg genommen wird. Der Schreibstil von Jodi Picoult hat mir sehr gefallen, flüssig, anschaulich, ehrlich und nie übertrieben. Die Seiten flogen nur so vorbei und ich war stets in der Geschichte drin, war dabei, wobei das nicht immer angenehm war. Aber solche Bücher sind so wichtig, die Greuel der Nazizeit dürfen nie in Vergessenheit geraten, wir müssen uns aauch heute immer wieder bewusst machen, dass es wieder passieren kann, wenn wir es zulassen, wenn wir leise bleiben und nicht den Mund aufmachen - momentan vielleicht wichtiger denn je. Zwei Zitate aus dem Buch möchte ich unbedingt dalassen, als Anregung zum Nachdenken: "Bei der Hitlerjugend wurde mir die richtige Antwort gesagt, und solange ich sie wie ein Papagei wiederholte, hielt man mich für ein Genie." "Es könnte auch Ihnen so ergehen. Sie denken: niemals. Sie denken: ich nicht. Aber wir sind in jedem Moment dazu in der Lage, etwas zu tun, womit wir am wenigsten gerechnet hätten." 5 Sterne vergebe ich für dieses spannende, verstörende, grausame, wunderbare und beeindruckende Buch.

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Seitdem ich "Neunzehn Minuten" von Jodi Picoult gelesen hatte, war ich von ihren Geschichten fasziniert und so war es nur verständlich, dass ich auch ihr neustes Werk lesen wollte. Im Buch geht es um die junge Sage Singer, die seit einem Autounfall menschenscheu geworden ist, denn ihr Gesicht ist entstellt und zudem gibt sie sich die Schuld am Tod ihrer Mutter. Den Schmerz versucht sie über eine Trauergruppe zu verarbeiten, in der sie alsbald den um viele Jahre älteren Josef Weber kennenlernt. Schnell merken die beiden, dass sie etwas verbindet und eine tiefe Freundschaft entsteht. Können sie sich gegenseitig Halt geben und ihren Schmerz überwinden? Und wird ihre Freundschaft Bestand haben? Die Handlung gestaltet sich völlig anders als erwartet, was aber nicht heißt, dass es mir nicht gefallen hat. Die Geschichte spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit. Während die Gegenwart durch Sage Singer und Leo Stein beleuchtet wird, vergegenwärtigen uns die Vergangenheit Sages neuer Freund Josef Weber und ihre Großmutter Minka. Die jeweiligen Parts lassen sich gut durch unterschiedliche Schriftarten und der jeweiligen Überschrift unterscheiden. Der jeweils berichtende Protagonist fungiert als Ich- Erzähler. Sage ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, an die man sich erst so ein wenig gewöhnen muss. Sie hat einige Päckchen des Lebens zu tragen und man spürt ihren Schmerz, das hat mir gut gefallen. Josef mochte ich anfänglich unheimlich gern, als dann aber sein Geheimnis zu Tage tritt, da war ich erschüttert und mir nicht mehr sicher, was ich von ihm halten soll, aber da ging es mir wahrscheinlich wie Sage. Besonders berührt hat mich jedoch das Schicksal von Sages Großmutter Minka. Das Thema Holocaust wurde in Büchern schon oft besprochen, aber die Autorin hat hier ihre ganz eigene Art damit umzugehen und konnte mich überzeugen. Ich bin vernarrt in die Vergangenheit und vor allem faszinierte mich schon immer die Geschichte der Juden, seitdem ich mit dieser das erste Mal im Geschichtsunterricht in Berührung kam. Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an und man sollte hart im Nehmen sein oder es verkraften, dass die ein oder andere Träne rollt. Gerade bei dem aktuellen Flüchtlingsdrama bekommt man aufgrund dieser Geschichte noch einmal eine ganz andere Sichtweise. Fazit: Ein Roman, der mich berührt hat. Frau Picoult sorgt dafür, dass man als Leser selbst seine Schlüsse zieht und sich eine eigene Meinung bildet. Gern empfehle ich den Roman weiter.

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