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Rezensionen zu
Der Funke des Lebens

Jodi Picoult

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In einer Abtreibungsklinik in Jackson, Mississippi eröffnet George das Feuer, tötet und verletzt Menschen und nimmt Geiseln. Hugh McElroy, ein Polizeiunterhändler, versucht mit ihm zu verhandeln, als ihn die erschreckende Nachricht erreicht, dass seine 15-jährige Tochter und seine Schwester in der Klinik sind. „Als Hugh die ersten Schritte auf die Eingangstür der Klinik zu machte, dachte er an den Tag, an dem Wren geboren wurde. Er und Annabelle hatten sich zu Hause einen Harry-Potter-Marathon angesehen, als ihre Wehen einsetzten. Sie folgten immer dichter aufeinander, aber Annabelle weigerte sich aufzubrechen, bevor sie "Die Kammer des Schreckens" zu Ende gesehen hatten. Ihre Fruchtblase platzte während des Abspanns." S. 57 Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die Handlung beginnt in der Gegenwart um 17 Uhr, als die Tat bereits geschehen ist und von da an läuft die Uhr rückwärts und man erfährt so nach und nach, was in der Vergangenheit geschehen ist und was dazu geführt hat, dass George zum Täter wurde oder warum Wren, Bex, Joy, Izzy, Janine, Olive oder Dr. Ward in der Klinik waren. Durch diese achronologische Erzählweise bleibt die Spannung immer auf einem soliden Niveau und man erfährt immer etwas Neues, was einem einen anderen Blickwinkel ermöglicht und alles in einem anderen Licht erscheinen lässt. Es wäre kein Buch von Jodi Picoult, wenn es einfach wäre, oder man es in schwarz & weiß oder richtig & falsch einteilen könnte. So läuft es bei ihr nie und so ist es auch hier. Statt aus dem Schützen einen simplen Bösewicht zu machen, den man hassen kann, ist er ein Mann, ein Vater, der sich Gehör verschaffen will, der keinen anderen Weg zu sehen scheint als diesen. Picoult schafft es wieder einmal, ein äußerst schwieriges Thema - in diesem Fall die Abtreibungsdebatte - anhand von vielen Einzelschicksalen aufzuzeigen, ohne dabei zu belehren oder mit dem erhobenen Zeigefinger daherzukommen. Sie hat sicherlich ihre eigene Meinung zu dem Thema, zwingt diese dem Leser aber nicht auf, sondern überlässt es jedem selbst, sich einen eigenen Standpunkt zu bilden. Durch die verschiedenen Charaktere und ihre Entscheidungen und Hintergründe sieht man, wie unterschiedlich die Ansichten sein können und man fühlt sie alle mit, anstatt nur darüber zu lesen. Die Autorin hat ein außerordentliches Gespür dafür, einem auch die Gedanken und Gefühle näherzubringen, von denen man dachte, dass man sie eigentlich nicht nachvollziehen kann - was sie für mich zu einer der besten Autorinnen unserer Zeit macht und zu einer meiner Lieblingsautoren schlechthin. „Das bedeutet es, Mensch zu sein. Wir sind alle nur Leinwände für unsere Narben." S. 122 Die Charaktere sind - wie für Jodi Picoult üblich - sehr detailliert ausgearbeitet und haben alle viel Tiefe. Es geht um die 15-jährige Wren, die es von allen wohl am wenigsten "verdient" hat, sich in dieser Tragödie wiederzufinden; um ihren Vater Hugh McElroy, der alle polizeilichen Grundsätze ignoriert, um seine Tochter zu schützen; um George, der Rache, aber vor allem auch jemanden will, der ihm zuhört; um Pro-Life-Aktivisten, die für ihre Überzeugungen kämpfen; um einen Abtreibungsarzt, dessen Arbeit nicht nur Arbeit ist, sondern der Versuch, Frauen in Not zu helfen, die keinen anderen Ausweg wissen; um ebendiese Frauen, die Hilfe benötigen; um ein Mädchen, das des Mordes angeklagt wird, weil niemand ihr helfen wollte und sie nicht wusste, dass eine eigene, medikamentöse Abtreibung illegal ist; um eine Frau, deren einziges Anliegen eine Vorsorgeuntersuchung war - und sie alle treffen an diesem Tag, der ihr Leben für immer verändern wird, aufeinander. Dadurch, dass jeder dieser Charaktere Ecken und Kanten hat und einfach menschlich ist, kann man sich gut in sie hineinfühlen, mit ihnen mitfiebern, sich sorgen und von ihnen und ihren Überzeugungen einwickeln lassen. Wie immer, wenn man ein Buch von Jodi Picoult liest, kommt man ins Grübeln und denkt über seine eigene Meinung nach - ist mein Standpunkt wirklich der richtige? Der einzige? Gibt es nicht vielleicht auch noch andere Betrachtungsweisen, die ihre Daseinsberechtigung haben? In diesem Fall hat das Buch meine Meinung letztlich nicht verändert, aber es hat zumindest dafür gesorgt, dass ich die andere Seite ein kleines bisschen besser verstehe, auch wenn ich es immer noch nicht richtig finde, wie sie sich verhalten. „Man schaut nicht auf den Teller des anderen, um zu sehen, ob dieser mehr hat als man selbst. Man vergewissert sich, ob er genug hat." S. 158 Dieses Buch ist nicht nur spannend zu lesen, sondern auch hochaktuell. Man sollte meinen, dass im Jahr 2020 das Thema Abtreibungen zu genüge durchdiskutiert wurde, aber es gibt immer wieder Angriffe auf das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Anschläge auf Frauenkliniken, Verschärfung von Gesetzen, Attentate auf "Abtreibungsärzte" - beim Lesen des Buches ist mir wieder einmal klar geworden, wie glücklich wir uns schätzen können, in Deutschland zu leben. Hier ist längst nicht alles gut und auch beim Thema Abtreibungen gibt es noch sehr vieles, was man verbessern kann, aber im Vergleich zu anderen Ländern haben wir einen großen Vorsprung. Dass aber auch hier hitzige Debatten zu dem Thema geführt werden, hat man zuletzt beim Streit um den "Abtreibungsparagraphen" 219a gesehen, der die "Werbung" für Schwangerschaftsabbrüche verbietet. Ein Thema also, das bis zum heutigen Tage brisant und aktuell ist und längst nicht an Gültigkeit verloren hat. "Der Funke des Lebens" bringt etwas Menschlichkeit in die Debatte und zeigt die verschiedenen Standpunkte auf, ohne belehrend zu werden. „Denken Sie etwa, ich wollte das? Denken Sie, man wacht auf und sagt sich: Heute Morgen werde ich eine Abtreibung vornehmen lassen? Das ist der letzte Ausweg. Das ist der Ort, wohin man geht, nachdem man alle Szenarien durchgegangen ist und einem klar wird, dass die einzigen Menschen, die behaupten, es gebe einen anderen Weg, diejenigen sind, die keinen positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten. Ich habe es getan. Ich bedauere es nicht. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht jeden Tag meines Lebens daran denken werde." S. 176 Fazit Ein typisches Jodi-Picoult-Buch, das einen emotional unglaublich mitnimmt, spannend von Anfang bis zum Schluss ist und ein hochaktuelles Thema behandelt. https://lucciola-test.blogspot.com/2020/05/books-jodi-picoult-der-funke-des-lebens.html

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Inhalt: Wren ist 15 Jahre alt und schwanger. Während sie sich in einer Abtreibungsklinik auf ihre Abtreibung vorbereitet demonstrieren draußen vor der Klinik Abtreibungsgegner. Einem dieser Gegner reicht es nicht zu demonstrieren, er läuft in der Klinik Amok. Hugh McElroy wird als Unterhändler eingesetzt, er soll den Amokläufer dazu bewegen aufzugeben. Doch aus einem rein beruflichen Einsatz wird dieser Amoklauf für Hugh McElroy schnell zu einer ganz persönlichen Geschichte: Wren ist seine Tochter und auch in der Hand des Amokläufers .... Fazit: Als ich den Klappentext gelesen habe, erwartete ich einen hochspannenden Thriller in dem es förmlich um Leben und Tod geht. Um Leben und Tod geht es, aber dieses Buch ist kein hochspannender Thriller, sondern leiser, stiller Roman und doch gleicht er einem lauten Aufschrei. Im Zentrum steht nicht der Amoklauf, er ist vielmehr fast das Ende der Geschichte. Im Zentrum steht das selbstbestimmte Leben der Frau, oder eben die Unmöglichkeit das Leben selbst zu bestimmen. Wir kennen bestimmt alle die restriktive Abtreibungspolitik in den USA und in "Der Funke des Lebens" wird diese Politik in eine fesselnde Geschichte gepackt, in der Frauen, die unter dieser Politik leiden ein Gesicht und eine Stimme bekommen. Ich konnte mich sehr gut in den Roman einfühlen, denn ich wohne in der Nähe einer Stadt, die letztes Jahr durch eine Frauenärztin bekannt wurde, die unerlaubte Werbung für Abtreibungen auf ihrer Homepage veröffentlicht haben soll. Nachdem sie eine gewisse Bekanntheit erlangte und die Prozesse um ihre "Werbung" durch die Presse ging, fühlten sich Abtreibungsgegner dazu berufen vor ihrer Praxis zu demonstrieren. Ich habe einige dieser Demonstrationen miterlebt und dort wurden Frauen beschimpft und schlecht behandelt, die zu dieser Ärztin gingen um Hilfe zu bekommen. Vielleicht kamen sie wegen einer Blasenentzündung, oder zur Krebsvorsorge oder vielleicht suchten sie Unterstützung oder Beratung, weil sie ungewollt schwanger wurden. Für alle Frauen war der Besuch dieser Praxis wochenlang ein Spießrutenlauf und ich selbst war fassungslos als ich diese aufkochenden und eskalierenden Emotionen gesehen habe. Aber trotzdem haben wir das Recht eine Schwangerschaft abzubrechen und solche Demonstrationen sind nicht die Regel. In "Der Funke des Lebens" wurde deutlich gemacht das es aber Regionen auf unserer Erde gibt in denen eine Abtreibung nicht so einfach möglich ist und dass Frauen dort zum Teil blanker Hass entgegen gebracht wird. Der Roman beschäftigt sich auf erzählerische Weise auch mit der Frage, ob wir das Recht haben ein ungeborenes Leben zu beenden oder ob es erst ein Funke von Leben ist und das Recht der Frau auf Selbstbestimmung hier schwerer wiegt. Jodi Picoult hat sich einem brisanten und sehr kontroversen Thema angenommen und meiner Meinung nach sehr gut bearbeitet. Der Roman regt zu eigenen Gedanken an und hat mir auch gezeigt, wie frei ich hier in Deutschland lebe.

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Inhalt: Hugh McElroy wird als Polizeiunterhändler zu einer Frauenklinik in Jackson, Mississippi, gerufen, als ein verzweifelter Schütze Geiseln in einer Frauenklinik genommen hat. Als wäre das nicht schon schlimm genug, erfährt McElroy auch noch, dass seine 15-jährige Tochter in der Klinik ist. Der Geiselnehmer ist ein Abtreibungsgegner und Vater einer Teenager Tochter und versucht sich Gehör zu verschaffen. Meinung: Mit „Der Funke des Lebens“ hat Jodi Picolut mich bereits nach den ersten Seiten vollkommen mitgerissen. Abtreibung, ein Thema, so alt und bekannt und doch immer wieder verschwiegen. Ab wann beginnt Leben und ab wann hat das Leben ein Recht auf eine Stimme? Konfrontiert mit diesem Thema, aus vielen Seiten erläutert, wird man durch das Buch gezogen und kann nicht sagen was richtig und was falsch ist – zumindest erging es mir so. Der klare, aber vor allem natürliche Schreibstil hat mir gut gefallen. Die vielen verschiedenen Charaktere waren allerdings eine kleine Herausforderung für den Leser. So gab es viele Hauptprotagonisten. Jeder hat seine eigene Geschichte und sein Päckchen zu tragen. Jede ihrer Handlungen hat eine Auswirkung, die ihnen vielleicht erst später oder auch niemals bewusst wird. Mit all diesen Entscheidungen müssen sie letztendlich leben. Jodi Picoult hat uns mit diesem Buch eine facettenreiche und dramatische Geschichte geliefert, die zum Nachdenken anregt. Den Mut zu haben so offen über Abtreibungen zu sprechen, auch die rechtlichen Folgen zu erläutern, hat mich beeindruckt und mir klar gemacht, dass dieses Thema nicht nur positiv oder negativ betrachtet werden kann. Für mich war „Der Funke des Lebens“ definitiv ein Jahreshighlight und ich würde es weiterempfehlen. Es ist eben nicht alles so, wie es scheint und wir kennen nicht immer alle Geschichten unserer Lieben.

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Der Roman beginnt mit einer Geiselnahme im Center, einem Center für Abtreibungen. Doch wo nehmen die Handlungen der verschiedenen Menschen ihren Ursprung? Was sind ihre Beweggründe? Jodi Picoult schafft es auf einfühlsame Weise mithilfe mehrerer Akteure, die verschiedenen Ansichten über Schwangerschaftsabbrüchen zu veranschaulichen. Was zunächst simpel erscheint, entwickelt sich zu komplexen Lebensgeschichten. Ich würde den Roman immer wieder lesen, Jodi Picoult schafft es wie keine Andere, schwere Themen des Lebens anzusprechen und Denkanstöße zu geben.

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Ernstes Thema spannend erzählt

Von: Anatolia

25.05.2020

In dem Buch der amerikanischen Autorin Jodi Picoult geht es primär um Abtreibung. In den USA ist dies ein höchst brisantes und immer politisch aktuelles Thema, das auch in jedem Wahlkampf als ein sehr wichtiger Punkt tief verankert ist. Es gibt dort auch sehr viele radikale Abtreibungsgegner, die vor Nichts zurückschrecken und denen jedes Mittel Recht ist, um Aufmerksamkeit zu erlangen. In Deutschland spielt das Thema eine eher untergeordnete Rolle und ist im Großen und Ganzen Privatsache. Diese Hintergrundinformation ist meiner Meinung nach wichtig zu wissen, damit man das Buch auch im richtigen Kontext lesen kann. Im Nachwort des Buches schreibt die Autorin auch noch etwas zu dem Thema. Zum Inhalt: Hugh McElroy ist Polizei-Unterhändler bei Geiselnahmen. Als er zu einer Schießerei bei einer Abtreibungsklinik gerufen wird, geht er noch davon aus, dass es sich für ihn nur um einen regulären Routineeinsatz handelt. Doch dann erfährt er, dass seine Tochter unter den Geiseln ist. Das absolute No-Go in der Polizeiarbeit. Im Laufe des nervenaufreibenden Gesprächs mit dem Geiselnehmer erkennen die beiden Männer, dass sie einiges gemeinsam haben: Beide sind alleinerziehende Väter. Und beide Töchter haben ein Anliegen, das sie in Lebensgefahr gebracht hat... Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl es nicht immer einfach zu lesen ist, was dem Erzählstil und der hohen Anzahl an Protagonisten geschuldet ist. Man sollte sich als Leser auf jeden Fall für das Thema Abtreibung und für die amerikanische Kultur interessieren. Das war das erste Buch der Autorin, wird aber bestimmt nicht das letzte bleiben, das ich von ihr lese.

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Blick in tiefe Abgründe

Von: Ulrike T.

23.05.2020

„ Hatten alle Babys es verdient, geboren zu werden?“ „Verdienen alle Frauen es, über ihren Körper selbst zu bestimmen?“ Um diese Fragen geht es in dem Roman von Jodi Picoult. Hugh, Polizist und ausgebildeter und erfahrener Unterhändler, wird zu einem Einsatz gerufen. In eine Frauenklinik, die vorrangig als Abtreibungsklinik arbeitet, ist ein Mann eingedrungen, der Geiseln bedroht und bereits geschossen hat. Schnell erfährt Hugh, dass sich seine Tochter Wren unter den Geiseln befindet. Entgegen herrschender Regeln entscheidet sich Hugh dafür, den Fall nicht abzugeben und kämpft so verzweifelt nicht nur um das Leben anonymer Geiseln, sondern insbesondere um das Leben seiner Tochter. Der Roman wird in Stundenschritten bis auf das Ende rückwärts erzählt, mit 17.00 Uhr beginnend, chronologisch rückwärts bis 8.00. Diese ungewöhnliche Darstellung tut meinem Empfinden nach der Spannung überhaupt keinen Abbruch, immer wieder erfährt man Neues über die verschiedenen Personen, erhält Einblicke in ihre Geschichten, erhält Antworten auf Fragen, die einem beim Lesen gekommen sind. Den Ausgang verrät das Buch erst am Schluss. Neben Wren, Hugh und George, dem Täter, lernen wir in diesem Buch etliche andere Personen kennen. Außer Bex, Hughs Schwester, die als Vertrauensperson Wren in die Klinik begleitet hat, ohne dass Hugh davon wusste, Dr. Ward, der Abtreibungsarzt, Izzy, die Krankenschwester, die eine Abtreibung vornehmen lassen will, Joy, die gerade eine Abtreibung hinter sich hat, die 17jährige Beth, die als Notfall in der Klinik gelandet ist, die 68jährige lesbische Olive und Janine, die Abtreibungsgegnerin, die sich in die Klinik eingeschleust hat, um zu spionieren. All diese Personen lernen wir nach und nach wirklich kennen, ihre Charaktere, ihre Schicksale, erhalten Einblicke in ihre Seelen. Wir bekommen eine Idee, wie sie geworden sind, wie sie sind und können ein Verständnis für ihre Entscheidungen entwickeln. Wir blicken in Abgründe von Armut, Beziehungskonflikten, moralisierender Religiosität, belastender Kindheit. Auch George, der Täter bekommt so menschliche Züge. Trotz dieser Dichte habe ich das Buch an keiner Stelle als zu dick aufgetragen empfunden. Neben den psychologischen Einblicken enthält der Roman viele Informationen über das Abtreibungsrecht in Mississippi, wo die Geschichte spielt und die Methoden und Abläufe einer Abtreibung. So regt das Buch dazu an, Menschen nicht vorschnell zu be- bzw. verurteilen sowie sich mit seiner eigenen Haltung zur Abtreibung auseinanderzusetzen. Am Ende des Buches erfahren wir den Ausgang der Geschichte, gibt es Überlebende, wird der Täter überwältigt oder gibt er auf? Was hat Bex gemeint, als sie dachte, wenn sie rauskäme, würde sie Hugh die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit? In einem Nachwort erfahren wir, dass der Roman einen realen Hintergrund hat. Dass die Abtreibungsgesetze in den USA, vornehmlich in den Südstaaten, tatsächlich sehr streng sind und Dr. Ward ein reales Vorbild hat. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, da er spannend und in einer angenehm zu lesenden Sprache geschrieben ist. Das Eintauchen in die verschiedenen Schicksale hat mich berührt. Neben all der geschilderten Grausamkeit und Hoffnungslosigkeit ist der Roman doch auch positiv, da es viel Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft gibt. Auch gefällt mir, dass der Roman auf gut recherchierten Fakten beruht. Eine Empfehlung zum Schluss: Aufgrund der Komplexität und der vielen handelnden Personen sollte man den Roman nur lesen, wenn man ausreichend Zeit dafür hat, sonst verliert man leicht den Überblick

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Da ich Jodi Picoults Romane bislang meistens sehr genossen habe, war ich auf "Der Funke des Lebens" bereits sehr gespannt. Zumal der Klappentext erneut einen wirklich emotionalen und dramatischen Roman verspricht. Und dieses Versprechen wird auch mehr als gehalten. Jodi Picoult schafft es erneut mit einer sehr neutralen Herangehensweise ein sehr emotionales und scharf diskutiertes Thema wie Abtreibung in eine Romanhandlung zu verknüpfen und ihre Leser so zum Nachdenken anzuregen. Dabei schlägt die Autorin sich auf keine Seite. Weder proklamiert sie Abtreibung als einfache Sache, noch verteufelt sie es. Vielmehr beleuchtet sie dieses Thema innerhalb des Romans durch die verschiedenen Charaktere und lässt diese mit verschiedene Sichtweisen das Thema beleuchten. Am Ende des Romans muss dann jeder für sich entscheiden, wie er zum Thema steht. Neben dem Amoklauf an sich, dreht sich in diesem Roman alles um die verschiedenen Charaktere und ihre aktuellen und bisherigen Leben, die sie zu diesem Ereignis geführt haben. Und auch wenn ich anfangs leichte Schwierigkeiten hatte zwei Figuren voneinander zu unterscheiden, hat dies nicht wirklich das Lesevergnügen geschmälert, da man jede Figur genau in diesem Roman kennen lernt und sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. In ihrem Roman rollt Jodi Picoult die Ereignisse von hinten auf. Der Roman beginnt mit der vor dem Ende stehenden Geiselnahme und arbeitet sich dann Stunde um Stunde des Tages zurück. Anfangs war ich kurz darüber irritiert. Allerdings ergibt dies hier sogar einen großen Sinn. Nach und nach lernt man so die Figuren besser kennen, Man erfährt mehr zu ihren jeweiligen Sichtweisen auf die Geschehnisse und das Thema Abtreibung im Allgemeinen und deren Gründe dahinter. Jodi Picoult Schreibstil ist einmal mehr nüchtern und emotional zu gleich. Durch ihre sehr wertneutrale Beschreibung der Ereignisse geht man unvoreingenommen an diese heran und wird automatisch zum Nachdenken angeregt. Man hat beim Lesen das Gefühl alles als stiller Beobachter mitzuerleben. Die Autorin schafft es durch genaue Beschreibungen der einzelnen Charaktere und vor allem deren Gedankengänge, dass man Sympathien für diese entwickelt, auch wenn diese vielleicht auf den ersten Blick nicht die eigene Wertvorstellung teilen. Durch ihre sehr tiefgehenden Beschreibungen wird ein genaues Bild der Figuren geschaffen. Fazit: Jodi Picoult schafft es mit "Der Funke des Lebens" einmal mehr ein heikles Thema in einem Roman total wertneutral mit einfließen zu lassen und ihre Leser zum Nachdenken anzuregen. Von Anfang bis Ende fesselt dieser Roman, so dass man ihn kaum aus den Händen legen mag. Am Ende bleibt man zwar fragend zurück. Aber dies macht hier sogar Sinn, da jeder sich die Frage stellen sollte, wie er zum Thema Abtreibung steht. Für mich ist dieser Roman ein Lesehighlight für 2020 und hat eine mehr als unbedingte Leseempfehlung verdient! Note: 1 (💗💗💗💗💗)

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Ein emotionaler & tiefgründiger Roman

Von: Sarahliest

18.05.2020

"Der Funke des Lebens" war mein erster Roman von Jodi Picoult, wird jedoch gewiss nicht der Letzte bleiben. Die Autorin hat einen großartigen Schreibstil und versteht es ihre Leser zu fesseln. Die Thematik dieser Geschichte ist ein Heikles - es geht um Abtreibungen, Frauen in Not und den Umgang der Gesellschaft mit diesem Thema. Picoult beleuchtet das Thema sensibel aus verschiedenen Blickrichtungen und steigert die Spannung auf den Ausgang der Geschichte mit jeder Seite. Die vielen Personen und Erzählerwechsel waren ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber meiner Meinung nach absolut notwendig, um die Geschichte so erzählen zu können. Ein emotionales, wichtiges und starkes Buch - klare Leseempfehlung!

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