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Rezensionen zu
Rosaleens Fest

Anne Enright

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

lasst Euch nicht von dem herbstlichen Cover täuschen, bei dem man eine zarte Familiengeschichte erahnen möchte. Vielmehr geht es um eine Geschichte, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Gleich im ersten Teil erleben wir eine Rosalee, die nicht dulden kann wenn jemand seinen eigenen Weg gehen möchte. Ihr Sohn Dan möchte Pfarrer werden. Rosaleen verlässt daraufhin lange Zeit ihr Bett nicht mehr. Jahre danach gehen Rosaleens erwachsene Kinder ihren eigenen Weg. Rosaleen fühlt sich verlassen. Sie sieht gar nicht ein, dass ihre Kinder eigenständige Persönlichkeiten sind. Hanna begräbt ihren Traum zur Schauspielerei in Ehefrust und Alkohol. Ihr einziger Lichtblick ist ihr Baby. Constance verwandelt sich in eine übereifrige Hausfrau und Mutter von vier Kindern. Ihr Körpervolumen wird immer umfangreicher. Dan wird kein Pfarrer. Er hat mich von allen Kindern am meisten überrascht. Emmet verschlägt es nach Afrika, wo er den armen Menschen helfen will. Für ihn zählt nichts anderes mehr. Als sein Vater im Sterben liegt, kehrt er für kurze Zeit nach Ardeevin und begleitet ihn auf seinem letzten Weg. Rosalee ist passiv wie eh und je. Außer einmal, als sie zu einem letzten Weihnachtsfest ihre Kinder einlädt. Meine Meinung Die Autorin schreibt knallhart; bei ihr wird nichts beschönigt. Sei es wenn sie von der Schwulenszene in den 80iger Jahren schreibt oder von Hausfrauen die deprimiert ihr Dasein fristen. Die Geschichte erzählt uns von einer Familie, in der Kinder sich vom Elternhaus lösen wollen. Dan und Emmet ziehen in die Ferne und denken eigentlich selten an ihre Mutter. Dan braucht Jahre um um sich selber zu stehen. Emmet muss lernen einzusehen, dass er nicht alles Elend dieser Welt beseitigen kann. Hannah führt eine Ehe, bei der ich nicht ganz durchblicke. Ist sie gut oder schlecht? Warum trinkt sie? Wegen ihrer versäumten Chancen als Schauspielerin? Auch sie hat selten Kontakt zu ihrer Mutter. Ihr Baby liebt sie heiß und innig. Constance ist in der Hausfrauenfalle gefangen. Sie ist die Einzige, die sich ständig für ihre egoistische Mutter verantwortlich fühlt. Ich denke, ihre Ehe ist nicht schlecht und ihre vier Kinder wohlgeraten. Rosalee lebt nun allein in dem großen Haus im irischen Ardeevin und wartet, dass etwas passiert. Ich konnte für Rosalee keine Sympathie entwickeln, da sie sich eigentlich nur für sich selber interessiert hatte. Als ihre Kinder noch im Haus waren, mussten diese sich oft um sie kümmern. Dan fand ich nett; jedoch hatte auch er nur sein eigenes Leben im Kopf. Vor Emmet hatte ich großen Respekt. Seine soziale Ader kannte keine Grenzen und er verzichtete auf jeglichen Luxus. Besonders gepunktet hat er bei mir, als ehr bei seinem Vater Sterbebegleitung machte. Hannah und Constance kamen mir von den vier Kindern am unglücklichsten vor. Fazit Rosaleens Fest ist eine der besten Familiengeschichten die ich bisher gelesen habe. Schreibstil und Ausdrucksweise heben sich sehr stark vom Einheitsbrei ab. Die Autorin spielt mit Worten und ist dabei gnadenlos ehrlich. Wir erleben mit, dass es unmöglich ist, sich von der eigenen Mutter komplett zu lösen. Egal wie untauglich diese auch war. Das ist besonders beim letzten Weihnachtsfest zu spüren. Verkrampft sind alle Kinder bemüht, dieses Fest harmonisch zu gestalten. Keiner kennt den anderen richtig. Streitereien sind beim Fest vorprogrammiert und alle vier Kinder werden es nie vergessen, da Rosalee das Weihnachtsfest verlässt und verschwunden bleibt. Ich war sehr gespannt, wie dieses Fest ausgeht. Es war deutlich zu spüren, dass die Vier an ihrer Mutter hängen. Egal wohin man reist, wie lange man seine Mutter nicht gesehen hat, sie ist immer und überall präsent. Sie formt das Leben ihrer Kinder mit. Rosalee hat das geschafft, ohne dabei aktiv zu werden. Der Schreibstil ist stellenweise richtig derb, bringt aber die verschiedenen Situationen voll zur Geltung. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Danke Anne Enright 5 Sterne

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