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Rezensionen zu
Finderlohn

Stephen King

Bill-Hodges-Serie (2)

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Finderlohn

Von: Naddlpaddl

10.03.2016

John Rothstein, der in den Sechzigerjahre aufgrund der Jimmy-Gold-Trilogie als bester Autor des Jahrhunderts bezeichnet wurde, wird von Morris Bellamy, einem jungen psychotischen Verehrer ermordert, aus Wut über die Entwicklung des Protagonisten Jimmy Gold. Er stiehlt das im Haus befindliche Bargeld und, was am wichtigstens ist: weit über hundert Notizbücher mit unveröffentlichten Werken. Alles versteckt er in einem vergrabenen Koffer und landet für die Vergewaltigung einer Frau nach einer durchzechten Nacht im Gefängnis. Peter Saubers stößt Jahre später auf den vergrabenen Schatz. Mit dem Geld unterstützt er seine Eltern, die, nachdem sein Vater durch den Mercedes-Mörder seine Arbeit verlor, in Geldnot sind. Doch was macht er mit den Notizbüchern? Und was passiert, wenn Morris plötzlich nach 35 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird und seinen Koffer leer vorfindet? Der von Stephen King im Jahre 2014 veröffentliche Roman gilt als Nachfolger von Mr. Mercedes und als zweiter Band der Mercedes-Trilogie, die als zentrales Thema das Mercedes-Massaker am Auditorium hat. Die Folgen eines solchen Anschlags für eine Familie finden ihre Entsprechung in der Familie des jungen Protagonisten: Peter Saubers. Die Saubers als Mitglied des klassischen Mittelstands, die schwer von der Wirtschaftskrise getroffen sind, erfahren nach dem Anschlag noch größere finanzielle Probleme, die (weit interpretiert) als Kritik am amerikanischen Krankenkassensystem verstanden werden können. Ebenfalls erscheinen ein paar alte Bekannte aus dem Vorgänger des Buches: Jerome, Holly und nicht zuletzt Bill Hodges, der als Detective im Ruhestand, nun seine Zeit als Privatermittler verbringt. Das Thema ist relativ klar: die Liebe zur (amerikanischen) Literatur und der daraus leider viel zu oft resultierende Fanatismus. Die Angst vor fanatischen Fans, die King immer wieder in Interviews angerissen hat, manifestiert sich hier im Antagonisten Morris Bellamy. Was wenn die Fiktion eine zu starke Macht über die Realität ausübt? Szenen, die man aus Misery kennt, tauchen in leicht verschobener, radikalerer Art im Prolog auf und durchziehen die gesamte Geschichte. Doch unterschwellig geht es um viel wichtigeres; ein Gedanken, den King in vielen seiner Werke und insbesondere in der Kurzgeschichte Atemtechnik aus der Sammlung Frühling, Sommer, Herbst und Tod thematisiert: „Die Geschichte zählt, nicht der Erzähler.“ Der Erzählstil entspricht dem King'schen Ideal: rudimentäre Ausschmückungen und die zentrale Fokussierung auf das Wichtigste stehen im Mittelpunkt, werden jedoch mit brachialer Ironie gekoppelt. Die Geschichte ist äußerst spannend aufgebaut und nach jedem Kapitel lockt der Altmeister der suspense ein weiteres Ass aus seinem Ärmel. Typisch nach King'scher Art geht es im Wechsel zwischen zwei zeitgleichen Zeitsträngen, die in überraschenden Wendung auf den Klimax zu rennen. Eine weitere große Stärke Kings ist, unglaublich kraftvoll Machtabhängigkeiten unter Charakteren zu demonstrieren. Dieses gegenseitige In-der-Hand haben, das als scheinbar nicht lösbares Dilemma erscheint, taucht in vielen verschiedenen anderen Werken auf: Der Musterschüler oder Needful Things um zwei zu nennen. Die Charaktere, meist bekannt aus Mr. Mercedes, wirken lebendig und kraftvoll. Die oft bei King zu findenden „Ticks“ seiner Charaktere verbildlichen sich erneut in der liebenvollen, aber introspektiven Holly, während die jungen Seite Kings erneut in der Rolle des Jerome eine Stimme geliehen wird. Interessant jedoch: die enorme Alterverschiebung der Protaganisten und Antagonisten. Während in Kings früheren Werken es oft um das Problem des Älterwerdens geht (Carrie,ES, Die Leiche), in seinen mittleren es oft um den Versuch geht, sich an seine alten Freunde zu erinnern (ES, Dreamcatcher), so folgt der Altmeister seinem eigenem Älterwerden. So sind in diesem Fall der Anta- und (zweite) Protagonist im Rentenalter und verspüren auch die körperlichen Folgen des gehobenen Alters (wie in den späteren dunkler Turm Bänden). Die Figur Morris Bellamy jedoch – und man verzeihe die Bemerkung – wirkt für mich zu oberflächlich und eindimensional. Die oft von King durchgeführten Rückblicke, die seinen Charakteren sonst eine unglaubliche Tiefe geben, fehlen bei Morris oder werden nicht konsequent durchgeführt. Stattdessen sieht man nur die Spitze des Bellamy'schen Charakter-Eisbergs. Diese Schwäche des zweiten Teils im Vergleich zur unglaublichen Figur des Brady Hartfield, der in Interaktion mit seiner Mutter, seine krankhafte Psychose ausbildet, fällt besonders ins Auge, wenn man die erneute gestörte Beziehung (im Werk Finderlohn zwar in deutlich abgeschwächter, aber dennoch immer noch erkennbarer Form) zwischen dem Antagonisten und seiner Mutter bemerkt. Die spannende Frage, die sich bei King jedoch immer ergibt: wo sind die Verknüpfungen zu anderen Werken? So tauchen gut versteckte Eatereggs zu Mr. Mercedes, Misery, Shining und nicht zuletzt dem dunklem Turm selbst auf, um nur einige zu sehen. Welcher Art diese sind, soll jeder selbst für sich finden. Die letzte Frage nun, die sich am Ende des zweiten Bandes der Mercedes-Reihe stellt: ist diese Trilogie eigentliche Thriller oder Horror. Die Antwort darauf erfahren wir wohl erst im dritten Teil: End of Watch. Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

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Nachdem mir 'Mr. Mercedes', der erste Teil der Bill-Hodges-Trilogie, so gar nicht zugesagt hat, hatte ich meine Erwartungen für diesen zweiten Teil echt runtergeschraubt. Ich wurde aber positiv überrascht, denn dieser Teil gefiel mir recht gut. 'Finderlohn' ist in meinen Augen so ganz anders als der erste Teil. Auch würde ich diesen hier zu den Krimis zählen, was ich bei 'Mr. Mercedes' definitiv nicht getan habe. Anfangs war ich echt noch skeptisch, zumal etwas aus dem ersten Roman aufgegriffen und quasi aus einer anderen Sicht nochmal erzählt wurde. Hat mich nicht wirklich interessiert, denn das kannte ich ja schon und ich fragte mich, was genau das zu bedeuten hätte. Dann jedoch war ich erstaunt, dass die Geschichte doch einen anderen Handlungsablauf nimmt und da war dann auch meine Neugier geweckt. Denn genau dieser Anfang war es, den es brauchte, um diese beiden Geschichten zu verbinden. Zwar stehen beide Handlungen für sich, aber ich würde trotzdem sagen, dass man den ersten Teil vorher lesen / hören sollte, sonst entgeht einem so einiges. Wer die Storys von Stephen King kennt, weiß, dass er irgendwie (fast) immer Themen benutzt, die die Gesellschaft kritisieren oder zumindest in einem kritischen Licht erscheinen lassen. Das ist auch hier nicht anders und ich finde, das Cover sagt echt viel, wenn nicht sogar alles, aus. Es geht darum, was Literatur mit den Menschen macht - wie viel Einfluss sie auf unser Leben haben kann oder auch wie viel Einfluss wir vielleicht auf sie haben. Für mich ein wirklich sehr interessantes Thema! Und vor allem vom Schriftsteller in meinen Augen sehr gut umgesetzt. Nur ein wenig zu konstruiert fand ich manchmal die Ermittlungen, aber in dieser Sparte sag ich mir dann auch öfter, dass es halt Fiktion und daher ok ist, wenn es denn nicht zu sehr aus der Reihe tanzt. Dieser Krimi ist definitiv nichts für Zartbesaitete, denn auch hier geht es manchmal echt zur Sache - aber das ist ja nichts Neues bei dem Autor. Nun bin ich gespannt, was der dritte Teil dieser Serie beinhaltet. Das Ende lässt zumindest vermuten, dass es ein runder Abschluss wird. (ich hoffe, ich muss nicht zu lange darauf warten) ©2016

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Zum Inhalt: Besessen bis zum Mord John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den »Schatz«. Nach seiner Haftentlassung kommt Bellamy dem ahnungslosen Peter auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen? Meine Meinung: Ich muss dazu sagen, dass ich mit diesem Buch das erste Mal etwas von Stephen King gelesen habe. Die Horrorbücher wären nichts für mich, aber da diese Hodge-Reihe ja Thriller sind, habe ich mich mal ran getraut. Dieses ist ja der 2. Teil um den Ermittler Hodge, aber man konnte es auch gut ohne Vorwissen des 1. Teils lesen. Allerdings möchte ich den 1. Teil jetzt auf jeden Fall auch noch lesen. Das Cover zum Buch gefällt mir richtig gut und der Titel ist im nachhinein auch sehr treffend gewählt. Es wechselt in den Kapiteln immer zwischen den zwei hauptbeteiligten Personen: Morris Bellamy, mehrfacher Mörder und dem Jugendlichen Peter Saubers, der den "Schatz" gefunden hat. Der Kriminelle Morris Bellamy wurde richtig gut beschrieben, es spielte ja auch ein Teil seiner Geschichte noch im Gefängnis, man hat ihn sozusagen von jungen Mann bis Mann im Rentenalter begleitet. Des Weiteren lernt man den Jugendlichen Peters Saubers im Laufe der Geschichte recht gut kennen. Sein Vater war eines der Opfer des Amokfahrers in Mr. Mercedes. Die Familie ist schon vor dem Attentat in finanzielle Schwierigkeiten geraten, da der Vater arbeitslos geworden war. Nach dem Unfall hat sich die Situation natürlich noch verschlimmert. Ich fand nur, dass Bill Hodges eine recht kleine Rolle eingenommen hat, er kam erst zum Schluss in der Geschichte vor. Von daher braucht man wirklich nicht zwingend den 1. Teil Mr. Mercedes gelesen haben. Mir hat die Geschichte an sich auch richtig gut gefallen, es war alles stimmig. Der Schreibstil war sehr flüssig und ich empfand das Buch auch nicht als langatmig. Alles in allem hat mir das Buch richtig gut gefallen. Ich kann eine klare Kauf- und Leseempfehlung aussprechen. Ich möchte dem Buch 4,5 Sterne geben. Man darf als Stephen-King-Fan aber meiner Meinung nach nicht von einem Horrorbuch ausgehen, es ist und bleibt für mich ein Thriller. Ich möchte auf jeden Fall noch den 1. Teil, Mr. Mercedes, lesen.

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Der Autor John Rothstein wird von einem fanatischem Leser namens Morris Bellamy und dessen Kumpanen umgebracht. Die drei verschwinden nicht nur mit einer menge Bargeld, sondern auch mit einigen Notizbüchern von Rothstein. Dummerweise wandert Bellamy, nachdem er die Notizbücher vergraben hat, für ein völlig anderes Verbrechen erstmal hinter schloss und Riegel. Einige Jahre später findet Pete Saunders den Koffer mit Rothsteins Notizbüchern und erkennt deren Wert. Allerdings beginnt Bellamy, der wieder auf freien Fuß ist, die Suche nach Pete. Meine Meinung: Ich habe mir ehrlich gesagt etwas mehr Spannung wie in “Mr. Mercedes” gewünscht. Alles in allem fand ich das Buch ganz in Ordnung. Auch wird hier nochmal, aus einer anderen Perspektive, Bezug zu “Mr. Mercedes” genommen. Zusammenfassend kann man sagen, dass King hier eine gute Fortsetzung mit glaubhaften Personen geschaffen hat, aber leider einige Längen hat. Dennoch freue ich mich auf Band 3.

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Meine Meinung: 1.) Das Cover zu Finderlohn passt, meiner Meinung nach, super zum Inhalt des Buches und dies gefällt mir sehr gut. Auch farblich ist das Buch einfach richtig toll gestaltet, da zum Schwarz/Weiß ein roter Fleck, der Blut darstellen soll, dazu kommt und dem ganzen einen gewissen touch verrleiht. Ebenso ist der Schriftzug ein gelungenes Teil des Covers, denn mit diesem Schriftzug erscheint das Cover in wunderbarem Glanz und verleiht dem Buch den King-Touch, so wie es sich nun mal eben gehört. 2.) Der Schreibstil ist, meiner Meinung nach, sehr ausgeprägt und wieder einmal sehr mitreißend und spannend geschrieben. Dies war mein zweites Buch von Stephen King und ich muss sagen, dieses hat mir definitiv besser gefallen wie "Die Arena - Under the Dome", da ich der Meinung bin, dass bei diesem Buch wieder Stephen King erkennbar war vom Schreibstil her und von der Spannung.Was ich auch sagen muss ist, dass mir die Story die sich hinter Finderlohn befindet, sehr gut gefallen hat und ich seit diesem Buch nun einfach King Fan bin. Die Spannung hält sich von Seite 1 an und blieb mir bis zum Ende bestehen, was ich großartig finde, denn so habe ich das Buch sehr gerne gelesen und vor allem schneller als ein Unspannendes Buch. 3.) Die Charaktere wurden sehr durchdacht, da ich sie von beginn an alle verstanden habe und mit ihnen klar kam, was ich nicht immer tue. King hat seinen Charakteren in Finderlohn eine Persönlichkeit gegeben und ihnen, finde ich, Leben eringehaucht. Mit keinem der Charaktere wurde es mir langweilig, da alle für sich etwas besonderes waren und unverwechselbar. Am liebsten mochte ich Pete Saubers, da er für mich eine besondere Entwicklung im Buch gemacht hat und ich diese sehr mochte. Morris Bellamy hingegen war für mich immer so ein Dorn im Auge und ich habe mich des öfteren aufgeregt über diesen Kerl, da er relativ unsympathisch und meist gestört rüber kam. 4.) An diesem Buch hat es mir sehr gefallen, dass es, zumindest die ersten Seiten, im Wechsel geschrieben wurde, so zwischen den Jahren. Dies verleihte mir einen sehr großen Überblick was eigentlich geschehen war und was gerade läuft. Ich würde das Buch jeder Zeit wieder lesen, da es mir echt toll gefallen hat und ich nur eine Kleinigkeit auszusetzen habe und zwar: Wieso sind die Bösewichte immer so große A******? Von mir gibt es zwar keine 5 Bücher, da es für mich keine 5 Bücher wert ist, da ihm der gewisse WOW Effekt fehlt.

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Worum gehts? 1978 wird der Schriftsteller John Rothstein von Morris Bellamy und zwei seiner Freunde überfallen, ausgeraubt und ermordet und landet im Knast, aber für ein ganz anderes Verbrechen. Als er nach 30 Jahren endlich frei kommt, sucht er nach seinem Koffer mit den Notizen und dem Geld, was er Rothstein abgenommen hat. Doch er findet diesen Koffer leer vor... Was halte ich von dem Buch? Zunächst ist zu erwähnen, dass es sich hier um den 2. Teil von "Mr. Mercedes" handelt, und es daher schon vorteilhaft ist, auch "Mr. Mercedes" gelesen zu haben. Es dreht sich natürlich auch hier wieder teilweise um den Ermittler Hodges. Doch nicht so sonderlich viel, wie im Band 1. Erzählt wird die Story natürlich in erster Linie von Morris Bellamy und auch von Peter, einem kleinen Jungen, der den Koffer gefunden hat und somit auch das Geld und seiner Familie damit aushilft. Der Einstieg in das Buch fiel mir auch nicht sonderlich schwer, da ich den Schreibstil von King bereits gewohnt war. Es ging auch direkt zur Sache und die Spannung wurde wieder sehr schnell aufgebaut und blieb bis zum Ende hin bestehen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und las bis in den Morgengrauen hinein. Gut fand ich auch, dass es immer wieder eine Beziehung direkt zu Mr. Mercedes gab, welcher im Vorgängerband seinen großen Auftritt hatte. Ebenso gab es immer wieder Wendungen und überraschende Momente in der Story, mit welchen der Leser niemals gerechnet hätte. Weshalb ich aber nur 4 Palmen vergebe, sind ein paar (wenige) Längen, die auch bei "Mr. Mercedes" ab und zu auftauchten. Dies sind Seiten, die sich King hätte sparen können. Die Charaktere sind King hier diesmal absolut gelungen. Ich war regelrecht begeistert von ihnen. Morris Bellamy wurde so detailliert und böse beschrieben, besser hätte man es als Autor auf keinen Fall machen können. Man lernt diesen Charakter richtig zu verstehen. Man merkt deutlich, was er an den Romanen von Rothstein kritisierte, was ihm absolut nicht passte. Teilweise konnte man sich sogar schon richtig in diesen Charakter hineinversetzten. Aber auch Peter gefiel mir gut. Er wurde sehr detailliert beschrieben, und hat sogar mit Morris etwas gemeinsam: die Liebe zu John Rotsteins Roman. Das Cover des Buches gefällt mir im Deutschen etwas besser, als das englische Original. Es passen beide trotzdem sehr gut zur Story. Auch Band 2 konnte mich absolut in seinen Bann ziehen und trotz einiger Längen total überzeugen. Für mich eine ganz klare Empfehlung für alle, die gern Bücher von Stephen King lesen. Ich freue mich jetzt schon total auf Band 3. - Cover: 5/5 - Story 4/5 - Schreibstil: 5/5 - Charaktere: 5/5 - Emotionen: 5/5 Gesamt: 4/5 Palmen

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Stephen King ist einer meiner Auto-Buy- Autoren und so musste ich natürlich auch Finderlohn direkt nach Erscheinen lesen. Da mir Mr. Mercedes schon sehr gut gefallen hat, hatte ich auch große Erwartungen an Finderlohn, da dieses Buch der 2. Band der Bill Hodges Reihe ist. Ich hatte im Vorfeld aber bereits gelesen, dass Bill Hodges erst sehr spät auftaucht und genau so war es auch. Das hat der Geschichte an sich aber keinen Abbruch getan. Es geht in der ersten Hälfte vor allem um 2 Personen bzw. um 2 Handlungsstränge. Der erste spielt 1978 und erzählt die Story von Morris Bellamy. Bellamy ist ein fantischer Fan des Autors John Rothenstein. Weil Rothenstein die Geschichte seines Buchhelden Jimmy Gold seiner Meinung nach in seinem letzten Werk in den Dreck gezogen hat, bringt Bellamy Rothenstein um. Er klaut unveröffentlichte Manuskripte und einen ganzen Batzen Geld und vergräbt diesen zunächst im Wald. Dummerweise wird Bellamy kurz darauf, für ein ganz anderes Verbrechen verhaftet. Der zweite Handlungsstrang spielt über 30 Jahre später und ist die Geschichte von Pete Saubers. Pete ist ein Kind und sein Vater wurde beim Mercedes-Attentat vor dem Jobcenter (aus Mr. Mercedes), schwer verletzt. Er kann seitdem nicht mehr arbeiten gehen, das Geld ist knapp und die Eltern streiten sich fast täglich. Pete findet im Wald einen Koffer. Den Koffer, den Bellamy 32 Jahre zuvor dort vergraben hat. Pete beschließt nun mit dem Geld seine Familie zu retten, doch als auch dieses Geld aufgebraucht ist, begeht er einen Fehler. Mir hat auch Finderlohn wieder richtig gut gefallen. Es ist eben ein „neuer King“. Die Horrorelemente sind weg, dafür gibt es Psychothrill vom Feinsten. Dieser lässt allerdings etwas länger als gedacht auf sich warten. Finderlohn ist also nichts für Ungeduldige. Denn so richtig spannend wird es erst als Bellamy aus dem Gefängnis kommt (und damit Spoiler ich nicht, da dies bereits in der Inhaltsangabe steht) und sein Schatz nicht mehr im Wald vergraben liegt. Die Jagd auf den „Dieb“ beginnt, da sind wir aber bereits auf S. 200 / 542 Und auch erst hier erscheint Hodges auf der Bildfläche. Sehr spät, dafür dass es „sein“ 2. Band ist, aber wie gesagt nicht tragisch. Ich fand es wie immer sehr eindrucksvoll wie King schreibt. Wie einem ein kalter Schauer über den Rücken läuft, wenn man von den Szenen im Gefängnis liest. Wenn man liest, was der Mörder Bellamy denkt. Wie gefühlskalt er ist und wie verbohrt. Stephen Kind holt, wie immer, sehr weit aus. Er läuft eine große Kurve und nimmt dann ganz viel Anschwung, bevor er endgültig zum Absprung kommt. So kann man auch Finderlohn beschreiben, denn es passiert eigentlich zunächst gar nicht viel. King erzählt lediglich die beiden Geschichten. Mir gefällt das, da ich die Art mag, mit der King seine Bücher aufbaut. Ich mag dieses „King-Gefühl“ welches sich bei mir beim Lesen seiner Bücher breit macht. Und am Ende bekommt man dann doch noch ein eindrucksvolles und aktionreiches Finale. Fazit: Wer Mr. Mercedes mochte, der wird bestimmt auch mit Finderlohn glücklich. Es ist ein neuer King. Ohne Horror, dafür mit einem kaputten Täter, in dessen Gefühlswelt uns der Autor mit einer so eindrucksvollen Präzision schauen lässt, dass es den Leser trotz fehlendem Horror gruselt.

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Empfehlenswert

Von: Devona

07.11.2015

Normalerweise sage ich zum Klappentext nichts, ich lasse ihn als das stehen, wofür er gedacht ist: den Leser einzustimmen auf das Buch, seine Neugier auf das Buch zu wecken, indem Handlungsteile ANGEDEUTET werden. Der Klappentext von “Finderlohn” hat mir allerdings derartig die Petersilie verhagelt, dass das Lesevergnügen letztendlich ziemlich getrübt war. Das kann ich natürlich nicht dem Autor anlasten. Mein Klappentext hätte in etwa so ausgesehen: John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Nach seiner Haftentlassung 34 Jahre später findet er das Versteck seiner Beute geplündert vor. Auf der Jagd nach dem Dieb kreuzt Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, Morris`Weg. Kann er den Wahnsinnigen stoppen? Das hätte gereicht, um die Neugier des Lesers zu wecken. Der Klappentext, so wie er da steht, deckt ungefähr zwei Drittel der Handlung des -kingtypisch umfangreichen- Buchs ab. Nach diesen zwei Dritteln steigt auch Hodges mit seiner Crew erst aktiv in die Handlung ein, vorher erfährt er auf wenigen Seiten lediglich Erwähnung, um den Bezug zum vorherigen Band ( “Mr.Mercedes”) herzustellen. Aber bis zu diesem Punkt geht es in perspektivisch wechselnden Kapiteln nur um die Vorgeschichten von Morris Bellamy und Pete Saubers. Wer King kennt, weiß, dass er das gründlich und in aller möglichen Breite und Tiefe tut. Was völlig okay wäre, wenn man nicht schon aus dem Klappentext wüsste, worauf es hinaus läuft. Man wäre neugierig auf Pete gewesen, hätte er im Klappentext überhaupt keine Erwähnung gefunden. Man wäre ebenso neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung gewesen, würde man sie nicht kennen. So weiß man: Morris wird Pete jagen, Hodges soll`s richten. Und fragt sich beim Lesen andauernd: wann geht`s denn nun los. Ansonsten gibt es nichts zu meckern. King entwickelt die aus “Mr.Mercedes” bekannten Protagonisten weiter, die allerdings in diesem Band wirklich nur späte “Nebenrollen” einnehmen. Holly und Hodges betreiben mittlerweile eine kleine, aber einträgliche Detektei, der chaotische Hodges hat sich diszipliniert und achtet nun auf einen geregelten Tagesablauf, Gewicht und Ernährung. Holly konnte als mittlerweile eigenständiger Mensch ihre psychischen Defizite auf ein paar liebenswerte Macken reduzieren und ihr Selbstbewusstsein erheblich aufbessern. Jerome taucht in diesem Band noch später auf und gibt weiterhin den Sunnyboy. Wie von ihm gewohnt stellt King auch hier durch Involvierung handelnder Personen in die Handlungen vorherige Bücher (hier: Petes Vater in die Katastrophe aus “Mr.Mercedes”) Verbindungen her, die dem Leser Vertrautheit vermitteln. Das ist eines der Kingschen Markenzeichen, die ich sehr mag. Morris und Pete sind die Hauptprotagonisten dieses Buches, beide verfallen den Büchern von John Rothstein. Während man es bei Pete Leseleidenschaft nennen könnte, ist bei Morris die Grenze vom fanatischen Fan zur Besessenheit weit überschritten. Hier kann der Leser sich auch selbst hinterfragen: wie weit würde man für Dinge gehen, die man mit Leidenschaft praktiziert, wo sind die Grenzen? Ich fand diese Fixierung auf das geschriebene Wort eines Dritten von zwei so völlig unterschiedlichen Menschen wie Morris und Pete absolut faszinierend. Das aus dem Koffer verschwundene Geld ist Morris nicht wichtig. Er will Rothsteins Bücher. Hat man dann den Klappentext in der ausführlichen Form gelesen, kommt`s dank gradliniger Plotausrichtung auch schon zum großen Showdown. Der ist spannend, der ist rasant, der ist richtig, richtig gut. Und im allerletzten Kapitel war ich dann wieder versöhnt: ein grandioser Cliffhanger macht Lust auf den dritten Hodges-Band. „Finderlohn“ fühlt sich nach diesem letzten Kapitel wie ein Intermezzo zwischen Band 1 und Band 3 an, wie eine Brücke, über die man zurück in die Vergangenheit zu „Mr.Mercedes“ geht. Ich wünsche mir aber für den dritten Band , dass Bill Hodges und sein Team wieder mehr im Mittelpunkt stehen. Fazit: Klappentext versaut Spannung, trotzdem ein sehr empfehlenswertes Bill-Hodges-Buch.

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