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Rezensionen zu
Finderlohn

Stephen King

Bill-Hodges-Serie (2)

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Das ist also nach Mr. Mercedes der zweite Teil der Bill-Hogdes-Trilogie. Der erste Teil hat mir nicht so gefallen, wie ich es von einem Stephen King gehofft hatte. Trotzdem wollte ich wissen, wie er mit dem pensionierten Polizisten weitergeht. Zusätzlich Interessierte mich dann auch die Handlung: In den 1970ern wird ein alter Schriftsteller ermordet und der Mörder stiehlt neben ein wenig Geld auch hunderte vollgeschriebener Notizbücher, die er versteckt, kurz bevor für Jahrzehnte ins Gefängnis kommt. In dieser Zeit findet ein Junge das Geld und die Notizbücher. Und als der Mörder aus dem Gefängnis kommt, macht er sich auf die Suche nach den Notizbüchern und auf die Jagd nach dem Jungen. Natürlich, Stephen King hat das Thema des besessenen Fans auch schon in „Sie – Misery“ verarbeitet, brauchen wir nicht weiter drüber reden. Hier nimmt er sich dem Thema nochmal anders an. Hier ist es nicht nur ein besessener Fan, sondern eigentlich gleich zwei, nämlich ein „guter“ und ein „böser“. Und dann gibt es noch den großen Faktor der Menschlichkeit, der bei all dem noch eine riesige Rolle spielt. Obwohl jeder Versuch, die Geschichte zu beschreiben, etwa Dreiviertel des Inhalts wiedergibt, bleibt der Roman spannend und liest sich sehr gut runter. Zwei Sachen, die mir dabei sehr aufgefallen sind: Obwohl mir der erste Band nicht ganz so gut gefallen hat, wird dieser hier durch die Kenntnis des ersten umso großartiger. Es ist eine von Kings Spezialitäten, seine Werke in einem Universum spielen zu lassen und die Geschichten miteinander zu verbinden. Das tut der Geschichte extrem gut. Und zum anderen, wie es auch die Ärzte singen: Denn du bist immer dann am Besten, wenn’s dir eigentlich egal ist. Es ist halt Stephen King. Und wahrscheinlich kann er schreiben, was er will und es wird veröffentlicht und gekauft. Einerseits ist das gruselig, andererseits gibt es ihm Freiheiten, die kaum ein anderer hat. So spielt er in diesem Roman beispielsweise extrem mit der Erzählperspektive, so wechselt er für eine einzige Szene in eine Drehbuchschreibe, nur um dann ganz normal weiterzuschreiben. Die Ambitionen, diesen Spieltrieb kenne ich bei vielen Autoren, wie auch bei mir und meinen Kommilitonen. Aber wenn wir das in Hildesheim beim Literarischen Schreiben einem Mentor vorlegen, dann werden solche Sachen rausgestrichen. „Das kann man sich unbekannter Schriftsteller nicht leisten.“ Stephen King kann das. Und als Leser ist das ein riesiger Spaß! Finderlohn ist ein gutes Buch, ein spannender Thriller, der mich einerseits mit dem ersten Band versöhnt hat auch sehr Lust macht auf den letzten Teil der Trilogie. Finderlohn von Stephen King wurde übersetzt von Bernhard Kleinschmidt und erschien bei Heyne. Der Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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Morris ist ein Literaturfanatiker, vor allem wenn es um den Autor John Rothstein geht. Weil der Autor jedoch seine Lieblingsgeschichte nicht so erzählt hat, wie Morris es sich wünschte, entwickelt er einen perfiden Plan. Er bricht bei dem Schriftsteller ein und entdeckt jede Menge unveröffentlichtes Material. Morris kann nicht anders und stiehl die Manuskripte. Vorher jedoch bringt sein Wahn und Fanatismus ihn dazu den brillanten Autor zu erschießen. Unglücklicherweise kann er sich jedoch nicht auf die neu entdeckten Geschichten stürzen, sondern wird für ein anderes Verbrechen für mehrere Jahrzehnte ins Gefängnis gesteckt. Peter macht bei einem Spaziergang eine für ihn lebensverändernde Entdeckung - ein Koffer voller alter Notizbücher und jede Menge Geld. Was soll er damit machen? Soll er mit dem Geld seiner Familie helfen? Soll er die Polizei informieren? Was sind das für Bücher? Zwei Protagonisten, die eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen und doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Ihre Liebe zu Literatur und John Rothsteins Geschichten bringt sie schließlich zusammen - doch dieses Zusammentreffen dürfte nicht gut verlaufen... Als ein großer Stephen King Fan und nach meiner Begeisterung von Mr. Mercedes musste ich das Buch einfach so schnell wie möglich (also direkt nach dem Erscheinen) lesen. Meine Erwartungen waren sehr hoch und wurden absolut erfüllt. Wenn auch nicht übertroffen. Ein Zitat, das meine Meinung perfekt zum Ausdruck bringt. Seite 389: „Großartig. Regelrecht fantastisch sogar.“ Die Geschichte entwickelt sich anfangs sehr rasant und zeigt die Ursache der ganzen folgenden Entwicklung, wie und warum es zu den Grausamkeiten und psychischen Belastungen der Protagonisten kommt. Zum Einen erzählt Morris seine Geschichte und der Leser lernt seinen Wahn kennen bzw. die Folgen davon. Diese Seite des Buches ist vor allem geprägt durch Gewalt, psychische Störungen und gleichzeitig intelligentem Charakter. Die andere Sicht und ein anderes Leben erzählt Peter. Er ist ein eher ruhiger Junge, der sich um seine Mitmenschen und vor allem seine Familie sorgt. Er stellt ihr Glück über seinem und möchte helfen. Sein Schicksal ist unmittelbar mit dem von Morris verbunden, doch wissen beide vorerst nichts von diesem "Glück". Nach und nach verbindet der Autor jedoch die Geschichten auf eine sehr spannenden und auch leicht verstörende Art und Weise. Der kriminalistische Charakter der Story, wie er beim ersten Teil der Reihe zu finden ist, wurde hier ausgelassen. Was ich auch nicht vermisst habe. Es gibt jedoch immer wieder Verbindung zu Mr. Mercedes und die Folgen der Ereignisse aus dem ersten Band spielen eine sehr große Rolle in dieser Fortsetzung. Die Stärke des Buches sind, wie meistens bei Stephen King, die erschreckend reale Charaktere mit sehr viel einzigartiger Persönlichkeit. Beide Protagonisten sind absolut authentisch dargestellt, sodass man jede Empfindung, jede Tat und Emotion als Leser miterlebt und mitfühlt. Der Schreibstil von Stephen King ist unbeschreiblich. Auch in diesem Werk wird deutlich wie gut er Geschichten erzählen kann und wie viel nicht nur seine großartige Sprache bewirkt, sondern auch sein Talent die perfekte Atmosphäre zu erschaffen. Die Worte, die er verwendet erzeugen beim Leser sofort die passenden Bilder und zwischen den Zeilen entdeckt man immer wieder Besonderheiten, die praktisch in die Geschehnisse einsaugen und nicht mehr loslassen. Selbst wenn das Buch schon beendet ist. Wer die Bücher des Autors kennt, weiß auch, dass man mit ausführlichen Beschreibungen rechnen muss. Doch diese wirken keineswegs langweilig oder zu viel, sondern fügen sich perfekt in die Erzählung ein. Dieses Buch hatte leider in der Mitte einige Längen, bei denen ich mir wünschte, es würde etwas passieren. Es fehlte für mich ein wenig Handlung bzw. das Warten auf die bevorstehenden Ereignisse war zu lang Das Ende des Buches jedoch konnte mich absolut vom Hocker reißen und begeistern, auch wenn ich den Ausgang der Geschichte zum größten Teil erahnt habe. Was mich jedoch vor Spannung und Überraschung buchstäblich aufschreien lies, war das letzte kurze Kapitel. Hiernach kann ich es kaum erwarten, die Fortsetzung zu lesen. Ich fürchte jedoch, auf diese dürfen die Leser noch ein Jahr warten, falls der Rhythmus der Erscheinungen beibehalten wird. Wie ich es aushalten soll, ist mir noch schleierhaft. Zusammenfassend kann ich wieder von der Geschichte und vor allem von den Charakteren nur Schwärmen und mich vor Stephen Kings Erzähltalent verneigen. Eine spannenden, fesselnde und leicht verstörende Darstellung zweier unterschiedlich und doch sehr ähnlicher Personen, die ihre Liebe zu Literatur auf die Spitze treiben. Grausam und doch realistisch, mit einer atemberaubenden Atmosphäre.

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Stephen King wird alt. Jedoch wirkt er - zumindest in seinem Erzählen - höchst agil und alles andere als gebrechlich. Er verliert sich nicht heillos in sich wiederholenden Worthülsen, sondern schöpft aus einem beträchtlichen Erfahrunggsschatz. Er zerfließt nicht in ziellosem Weltschmerz, sondern kanalisiert die Kritik, die er anzubringen hat, in pointierten Seitenhieben. Kurz: Stephen King altert wie Sean Connery in seiner Schauspielerkarriere, er reift wie erlesener Wein, entwickelt wie edler Käse neue Geschmacksnuancen. Der literarische Blutdurst verganener Jahre scheint endgültig gestillt, jene Momente des Schreckens, die in der öffentlichen Wahrnehmung zu seinem Markenzeichen wurden, sind in den neueren Werken nur mehr vereinzelt und wohldosiert zu finden. Inzwischen erweckt jener Mann, der als einer der erfolgreichsten Schriftsteller gilt und der bei seinen Lesungen wie ein Popstar ganze Hallen füllt, den Eindruck, als sei er auf der Suche nach dem Heiligen Gral der Literatur seines Landes: der Great American Novel. Dieser Begriff bezeichnet jenes Idealbild eines sprachlich ausgefeilten Romans, der eine typisch US-amerikanische Atmosphäre (soweit es eine solche denn geben kann) abbildet und seinen Lesern vermittelt. Dieses Ziel entspringt nicht zuletzt auch dem Bedürfnis nach kultureller Identität, nach einer geistigen Abgrenzung von der Alten Welt. Bei King speisen sich die lokalen Spezifika aus seinem reichen Erinnerungsschatz, er erzeugt in seinen Romanen immer wieder die Tage seiner Kindheit und Jugend, der 1950er, 1960er und 1970er Jahre. Ganz besonders bemerkt man dies etwa in "Der Anschlag", wo die Luft der frühen Sixties noch frischer und das Fleisch noch geschmackvoller ist. Er erzählt von der guten alten Zeit, ohne sie explizit als solche zu bezeichnen. Er klagt nicht mit wehmütiger Nostalgie, sondern erweckt die Periode des wirtschaftlichen Aufschwungs, der Asphaltcowboys und der goldenen Jahre Hollywoods anhand unzähliger Sinneseindrücke zum Leben. Stephen King wirkt zunehmend gesetzter, kontemplativer, begreift sein Schaffen immer mehr als Kunstform. Damit erlaubt er sich auch einzelne Seitenhiebe auf den Literaturbetrieb, wenn er konstatiert, es sei eine "... erbärmliche Illusion, daß die Natur menschliche Gefühle wiederspiegelte. Sie war nichts weiter als ein billiger Trick zweitrangiger Schriftsteller zum Erzeugen von Stimmungen." Und genau der Wertschätzung der erzählenden Tätigkeit widmet er sich in seinem neuen Werk ganz besonders. Seine Romane sind mit überproportionaler Häufigkeit von Autoren und Englischlehrern bevölkert (auch King unterrichtete lange Jahre dieses Fach) und spielen üblicherweise in seiner Heimat Maine an der amerikanischen Ostküste. Auch in "Misery" schildert er das Grauen eines Schriftsellers, der von einem besessenen Leser in Geiselhaft genommen wird. In "Finderlohn" stellt er das Vermächtnis des fiktiven Autors John Rothstein jedoch derart prominent in den Vordergrund, daß daneben alle anderen Handlungselemente verblassen. Der Roman beginnt mit dem Traum eines jeden Berufskollegen Kings: In einem emotionalen Streit mit einem Leser über die Entwicklung einer Romanfigur wird Rothstein von diesem erschossen. Dabei läßt King bewußt offen, ob es sich um einen Wunsch- oder einen Alptraum handelt. Wenn es einem Erzähler gelingt, sein Publikum derart mitzureißen, in einen an Wahn grenzenden Rausch zu versetzen, hat dieser sein Ziel dann nicht erreicht? Die Beute des Überfalls umfaßt neben einer beträchtlichen Menge Bargeld auch etliche Notizbücher mit Romanfragmenten des ermordeten Autors. Zwar bieten die Banknotenbündel dem späteren Finder Peter Saubers eine beruhigende materielle Absicherung, doch enthalten die eng beschriebenen Seiten der Moleskines zwei vollständige Werke, die eine enttäuschend endende Trilogie zu einer brillanten Pentalogie formen. Dieser ideelle Wert bildet somit den wahren, quantitativ nicht meßbaren Schatz. Die Romanfigur Jimmy Gold überlebt ihren Schöpfer, schlägt den (einzigen) Leser noch eine Generation später in ihren Bann. Stephen King begreift hier die Literatur als Kunstform für sich (als l'art pour l'art), auf die man keinen Besitzanspruch erheben soll. Hier wird für die Literatur gemordet, hier stehen Leser im wahrsten Sinne des Wortes Feuer und Flamme. Bezeichnenderweise ist es ein Englischlehrer, der für das heimliche Herzstück des Romans verantwortlich zeichnet. Er entfacht in Peter Saubers die Leidenschaft zur Literatur und ermöglicht es ihm somit, den Wert der zufällig gefundenen Notizbücher zu erkennen. Seine erste Stunde mit der neuen Schulklasse eröffnet dieser Lehrer mit dem plakativen Satz "Das ist langweilig." Dies sei die häufigste Einschätzung unerfahrener Leser eines nicht unmittelbar zugängigen Werkes der Weltliteratur. Vieles, das sich in diesem Kanon finde, sei tatsächlich langweilig, vieles erschließe seine wahre Tiefe dem Leser erst beim zweiten, dritten, vierten Male, bei intensiverer Beschäftigung. Letztendlich sei es die Zeit, die das endgültige Urteil fälle. Geschichten und Gedanken, die im Gedächtnis verbleiben, die Jahre überdauern, seien jene, die wahrhaft bereichern. Mit diesem Plädoyer für das Schreiben, das Lesen und den Respekt vor jeder Meinung darüber hat King aber auch schon nach dem ersten Drittel des Romans seinen Höhepunkt erreicht. Üblicherweise versteht er es meisterhaft, die Spannung bis ins Unerträgliche zu steigern und im Finale bombastisch zu entladen. Hier verhält es sich eher umgekehrt: Das Schicksal der Notizbücher des ermordeten John Rothstein, des nach seiner Haft entlassenen Mörders Morris Bellamy und des daraufhin gejagten Finders Peter Saubers bildet zwar fesselnde, nichtsdestotrotz biedere Krimikost. Als zweiter Teil der Trilogie um den Privatdetektiv Bill Hodges fügt er sich geschickt an den Vorgänger "Mr Mercedes", doch wird man den Eindruck nicht los, daß die Auflösung des Verbrechens nur eine Fassung für den Diamanten, Kings Liebeserklärung an die Literatur sei. Nicht ohne Grund ist inzwischen David Nathan zur festen Hörbuchstimme von Stephen King geworden. Ebenso, wie der Autor die Zeit seiner Jugend mit allen Sinnen erfahrbar werden läßt, ist es der Synchronstimme von Johnny Depp zu verdanken, daß die Figuren neben dem Hörer Platz nehmen, um ihm ungefragt ihre Sicht der Welt zu erklären. Kollege Sebastian vom Blog buecher-monster.de beschreibt die Wirkung, "... als würde Stephen King seine Charaktere extra für dessen Art des Vorlesens erschaffen." und wird damit sogar auf der Verpackung der Hörbuch-CD zitiert. Fazit: Nach seinem autobiographischen Ratgeber "Über das Schreiben" bringt Stephen King seine Leidenschaft für die Literatur diesmal in Romanform zum Ausdruck, die - der Form geschuldet - in eine notwendige, jedoch nicht sonderlich außergewöhnliche Krimihandlung mündet. Dennoch: lesens- und vor allem hörenswert. Bemerkung in eigener Sache: Die Notizen zu dieser Rezension wurden in einem Moleskine-Notizbuch verfaßt.

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Wir versuchen dieses Mal unsere Rezension 'kurz' zu halten! Wieso? Weil jedes einzelne Lobeswort, das wir über Stephen King aufzuschreiben versuchen, seiner Genialität, seinem wahnsinnigen Talent und seinem immensen Einfallsreichtum einfach nicht gerecht werden kann! Egal ob man seine Geschichten mag, ober sie gar verabscheut, man hält trotzdem immer das Werk eines Ausnahme-Erzählers in Händen. Was Stephen King von vielen anderen Autoren klar unterscheidet, ist die Tatsache, dass er aus einem ganz herkömlichen Plot, eine ausgedehnte, strukturierte, spannende Geschichte erzählen kann. Jede einzelne Romanfigur hat (s)eine Vergangenheit und Stephen King kennt sie bestens. Aber es reicht nicht sie nur zu kennen, man muss sie auch elegant zu Papier bringen. Genau das tut er mit Bravour! - 35 mal auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste. - über 400 Millionen verkaufte Bücher. ...mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen... Kurzbeschreibung: Besessen bis zum Mord John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den »Schatz«. Nach seiner Haftentlassung kommt Bellamy dem ahnungslosen Peter auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen? Finderlohn, Teil 2 der geplanten Trilogie, ist die umwerfende Geschichte von Morris und Peter, zweier verlorener Seelen, die drei wesentliche Dinge miteinander teilen: o) Einen vergrabenen Schatz. o) Die Verbundenheit zu einem ganz besonderen Menschen. o) Die Liebe zur Literatur. Auch wenn sie so einiges verbindet, so haben sie dennoch nichts gemein. Der eine ein eiskalter Mörder, der andere ein armer Schlucker. Und so will es der Zufall, dass sich beide begegnen! Interessant fand ich übrigens die spürbare Liebe zur Literatur, die Stephen King in seinem Werk deutlich hervorhebt. Da wird einen förmlich warm ums Leserherz. Es ist fast jede Passage auf den rund 540 Seiten so lesenswert und interessant, dass man das Buch kaum aus den Händen legen kann. Ja, ja, ab und zu - vor allem gegen Ende hin - wirds dann doch etwas langatmiger, aber schwamm drüber, dabeibleiben lohnt sich. Am Schluss schaut eine tolle Erzählung raus, die phasenweise (vor allem am Ende) sehr morbide und gewalttätig rüberkommt! In Summe muss man klar sagen: Er beweist einmal mehr, welch großartiger Autor er doch ist. Finderlohn ist allen Krimi-Lesern und Leserinnen wärmstens ans Herz zu legen! Abschließend noch ein paar intelligente Worte vom Erzählmeister selbst: „…Ein guter Romanautor führt seine Figuren nicht, er folgt ihnen. Ein guter Autor erschafft die Ereignisse nicht, er beobachtet, wie sie geschehen, und schreibt dann nieder, was er sieht. Ein guter Autor erkennt, dass er ein Sekretär ist, nicht Gott…“ (Auszug aus „Finderlohn“ –Seite 176) Chapeau!

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Cover Das Cover von Finderlohn finde ich einfach nur wunderschön. Es passt so gut zur Geschichte des Buches, da John Rothsteins Geschichten Morris Bellamy dazu verleiten, ihn selbst zu töten und es auch im Laufe der Geschichte zu weiteren blutrünstigen Taten kommt. Mittelpunkt all dieser schlimmen Dinge sind die Geschichten Rothsteins, er hat also im übertragenen Sinne mit Blut geschrieben. Passt meiner Meinung nach auch ziemlich gut zu Stephen King selbst ;) . Allgemeines zu Buch und Autor Auch wenn ich glaube, dass man zu Stephen King eigentlich nicht viel sagen muss, will ich es trotzdem tun. Er wurde 1947 in Maine, USA, geboren und lebt auch heute noch dort und in Florida, gemeinsam mit seiner Frau Tabitha. Sie haben 3 Kinder und auch schon einige Enkelkinder. Mittlerweile hat er über 400 Millionen Bücher verkauft, “Carrie” war sein erstes Buch, ads veröffentlicht wurde. Die Bücher sind in insgesamt 40 Sprachen übersetzt worden und er gehört zu den kommerziell erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. “Finderlohn” ist genau genommen der zweite Teil und ich muss gestehen, ich habe den ersten Teil, “Mr. Mercedes” noch nicht gelesen, was aber glaube ich gar nicht schlimm war, da zwar einige Charakteren erneut auftauchen und die Bücher auch den gleichen Anfang haben, die Geschichten an sich aber abgeschlossen sind. Ich werde aber den ersten Teil auf jeden Fall in nächster Zeit lesen. Das Thema des Buches, also die Besessenheit von Menschen zu Literatur, finde ich sehr gut umgesetzt und auch die Idee dahinter ist alles andere als abwegig. Es geht hauptsächlich um Morris Bellamy, den Mörder von John Rothstein und ursprüngliche Dieb seiner Notizbücher und um Pete Saubers, der die gestohlenen Bücher findet und Gefahr läuft, genausp besessen zu werden, wie Bellamy. Doch was passiert, wenn Bellamy aus dem Gefängnis entlassen wird und heraus findet, das er bestohlen wurde, das müsst ihr schon selbst lesen :) . Kritische Auseinandersetzung Das Thema des Buches, also wie weit eine Besessenheit reichen kann, finde ich in “Finderlohn” absolut auf den Punkt gebracht und super umgesetzt, aber ich möchte da jetzt natürlich nicht zu viel verraten. Bei Stephen King ist es immer schwierig zu sagen, worum es geht, ohne zu viel vorwegzunehmen. Die Entwicklung von Pete und Morris finde ich aber sehr gut dargestellt, auch wenn wir Morris bereits bei einem seiner ersten Höhepunkte der Besessenheit kennen lernen, werden die Schritte dorthin in Rückblenden aber durchaus noch erklärt. Bei Pete hingegen sind wir von Anfang an Zuschauer. Doch es gilt zu bedenken, wie ihr nach der Lektüre von “Finderlohn” selbst wissen werdet, WARUM die beiden tun, was sie tun, denn die Beweggründe könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich muss trotzdem gestehen, dass ich mich auch in Morris Bellamy hinein versetzen konnte. Wer hat nicht schon mal eine Buchreihe gelesen, die nicht so ausgegangen ist, wie man gehofft hatte? Wer hat sich nicht schon mal gefragt, wie der Autor dies oder jenes einem bestimmten Charakter antun konnte? Ich kann mich davon nicht freisprechen. Dennoch denke ich, dass ich deshalb keinen Autoren umbringen werde :D . Ich will damit nur sagen, dass die Besessenheit von Morris nicht von irgendwoher kommt und auch nicht total abwegig ist, da es mit Sicherheit auch einigen von uns anderen Lesern mal so ergangen ist. Auch Peter Saubers finde ich gut dargestellt und auch seine Verhaltensweisen kann ich gut nachvollziehen. Generell sind die Figuren alle sehr gut dargestellt und realistisch beschrieben, man hat fast ein bisschen das Gefühl, sie zu kennen. Das liegt natürlich zum großen Teil auch an der Schreibweise. Es gibt einen allwissenden Erzähler, doch in den Kapiteln ändern sich die Blickwinkel, mal “beobachten” wir also Pete, mal Morris und auch manchmal den pensionierten Detective Hodges oder Pete’s Schwester. Ich fand alle Charaktere sehr sympathisch und nachvollziehbar. Die Geschichte ist spannend aufgebaut und am Ende kommt es zu einem großen Finale, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich muss trotzdem dazu sagen, dass es für mich zwischendurch mal ein paar Längen hatte, vielleicht war ich aber auch nur zu ungeduldig und mir ging es nicht schnell genug. Fazit “Finderlohn” ist ein großartiges Buch, das mich sehr gut unterhalten hat und es hat viel Spaß gemacht, es zu lesen. Es war spannend aber auch sehr interessant, da immer wieder Teile aus anderen großen literarischen Werken vorkommen. Ich mag so etwas. Ich freue mich schon auf den dritten Teil und hoffe, dass ich es bald schaffe, den ersten teil zu lesen, da ich darauf jetzt doch ziemlich neugierig geworden bin :) .

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New Hampshire im Jahre 1978. Sechs Monate vor seinem achtzigsten Geburtstag wird der einst erfolgreiche, seit Jahren aber zurückgezogen auf einer Farm lebende Schriftsteller John Rothstein von drei vermummten Männern in seinem Schlafzimmer überfallen und zur Öffnung seines Safes gezwungen. Dort lagern nicht nur über 20.000 Dollar an Bargeld, sondern - was zumindest Morris Bellamy, dem gebildeten Anführer des Trios, wichtiger zu sein scheint – auch etliche Notizbücher, in denen Rothstein neben Gedichten und Essays auch die Entwürfe zu zwei neuen Romanen um seinen Helden Jimmy Gold niedergeschrieben hat. Wie der alternde Autor vor seinem Tod noch erfahren darf, ist Bellamy ganz und gar nicht davon angetan, wie Rothstein seinen Helden Jimmy im abschließenden Band seiner Trilogie seine Ideale verraten und in die Werbebranche gehen ließ. Bellamy entledigt sich nach dem Mord an Rothstein auch seiner beiden Komplizen und vergräbt seinen Schatz in einem Koffer in der Nähe eines Trampelpfads, der seine Wohnung in der Sycamore Street mit dem Jugendzentrum in der Birch Street verbindet. Doch bevor er sich später den Notizbüchern widmen kann, wandert Bellamy wegen eines anderen Verbrechens für 35 Jahre hinter Gittern. 2010 lebt der junge Pete Saubers mit seiner Familie in dem ehemaligen Bellamy-Haus und findet bei einem Spaziergang zufällig den Koffer. Mit dem Geld unterstützt er in monatlichen Raten seine nicht nur finanziell angeschlagene Familie. Die Notizbücher versucht er über den leicht anrüchigen Buchhändler Drew Halliday zu verkaufen, damit seine Schwester Tina aufs College gehen kann. Doch auch Halliday selbst wittert ein großes Geschäft. „Die angekündigten sechs Notizbücher kamen ihm bereits wie ein magerer Appetithappen vor. Sämtliche Notizbücher – von denen einige einen vierten Roman über Jimmy Gold enthielten, wenn Drews psychopathischer Freund damals, vor so vielen Jahren, recht gehabt hatte – waren unter Umständen bis zu fünfzig Millionen Dollar wert, wenn man sie aufteilte und an verschiedene Sammler verkaufte. Allein schon der vierte Jimmy Gold konnte zwanzig Millionen bringen. Und da Morrie Bellamy im Gefängnis schmorte, stand Drew nur ein junger Bursche im Weg, der nicht einmal einen anständigen Schnurrbart zustande brachte.“ (S. 248) Allerdings haben Halliday und Pete Saubers ihre Pläne ohne den vorzeitig aus dem Gefängnis auf Bewährung entlassenen Bellamy gemacht. Nachdem dieser nur einen leeren Koffer in seinem Versteck vorgefunden hat, braucht er nicht lange, um herauszufinden, wer die Notizbücher in seinem Besitz hat … Auch wenn Stephen King als „King of Horror“ bekannt geworden ist und seinen Weltruhm gruseligen Frühwerken wie „Carrie“, „Christine“, „Feuerteufel“ und „Friedhof der Kuscheltiere“ verdankt, sind viele seiner letzten Werken kaum noch dem Horrorgenre zuzuordnen. Das traf bereits auf „Mr. Mercedes“ zu und noch mehr auf das jetzt veröffentlichte „Finderlohn“, das sich fast wie eine Fortsetzung zu „Mr. Mercedes“ liest. Denn das familiäre Elend, das die Saubers erfasst, ist eben auf das Massaker zurückzuführen, das ein gewisser Brady Hartsfield 2009 mit einem gestohlenen Mercedes vor dem City Center veranstaltete, als er den Wagen mit voller Absicht in eine Masse von Arbeitssuchenden lenkte und dabei auch Pete Saubers Vater Tom erwischte. Mit dem pensionierten Detective Kermit Bill Hodges, seinen Helfern Jerome und Holly sowie dem in einer psychiatrischen Anstalt verwahrten Attentäter Hartsfield tauchen auch einige Figuren aus „Mr. Mercedes“ in „Finderlohn“ in mehr oder wenigen wichtigen Nebenrollen auf, aber die eigentliche Handlung spielt sich zwischen dem ursprünglichen „Besitzer“ von Rothsteins Notizbüchern und ihrem späteren Entdecker ab. Hier entwickelt Stephen King einen klassischen Krimi-Plot in bester John-D.-MacDonald-Tradition (dem King diesen Roman auch gewidmet hat) und schreibt dabei auch über das Schreiben an sich, über die Rolle des Autors und seinem Verhältnis zu seinem Werk, seinen Figuren und letztlich auch zu seiner Leserschaft. Dieses Thema hat King bereits in Werken wie „Stark – The Dark Half“, „Das geheime Fenster“ und „Misery“ meisterhaft in Szene gesetzt, nur kommt er in „Finderlohn“ ganz ohne übernatürliche Elemente aus. Und bei dem faszinierenden Ende bleibt sogar die Hoffnung, einigen der interessanten Figuren in weiteren Büchern von Stephen King wiederzubegegnen. Einmal mehr hat der produktive Erzähler einen Pageturner geschrieben, der vor Einfallsreichtum, sorgfältig gezeichneter Figuren und dramatischer Spannung nur so strotzt.

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Da ist sie wieder. Diese Menschenmasse vor dem „City Center“. Die sich schon im Lauf der Nacht ansammelt. „1000 Jobs“, das ist klar, die werden nicht reichen bei den vielen Arbeitssuchenden. Wer „Mercedes“ gelesen hat, weiß auch, dass sie gar nicht reichen müssen, denn dieser Mercedes mit laufendem Motor am Rande des Geländes wird für eine ganz andere Art der „Beschäftigung“ sorgen. Und die beiden Männer, Freunde, Tom Sauber und sein Freund Todd, die sind ebenfalls nicht ganz unbekannt. Denn in „Mercedes“ wurden sie am Rande erwähnt. Kurz bevor der Mercedes sich seinen Weg durch die Menschenmenge fräste. Eine Linie, die King nun in diesem neuen Roman aufgreift und sich an die Spuren Tom Saubers und seiner Familie heftet. Denen es noch lange nicht gut gehen wird. Die Folgen des Attentats für Toms Gesundheit, der schwierige Job Markt, die Spannungen in der Ehe, Jahre gehen ins Land. Jahre, in denen die Kinder Toms größer werden und sein Sohn Pete Tag und Nacht überlegt, wie er seinen Eltern helfen kann. Bis er einen Schatz findet. In einem altem, vergrabenen Koffer. Bargeld und über 150 Notizbücher. Er wird zum Heimlichen Wohltäter seiner Familie, aber der Barbetrag ist begrenzt und um seiner Schwester zu helfen, dass College bezahlen zu können, fasst Pete einen Plan, was die Notizbücher angeht. Hinterlassenschaft eines angesehen Autors, der seit Jahrzehnten nicht mehr veröffentlicht hatte, bevor er ermordet wurde. Literarisches Gold ist es, das Pete in den Händen hält. Aber er hat die Rechnung ohne den ursprünglichen Dieb von Geld und Notizbüchern (und Mörder des Schriftstellers) gemacht, denn dieser kommt nach Jahrzehnten aus dem Gefängnis frei (ein dummer Zufall eher, der mit dem Verbrechen an jenem Autor nichts zu tun hatte). Ein Mann, der fanatisch in der literarischen Welt des Autors lebt, der sich mit dessen wichtigster Figur identifiziert, der den Mann wegen seines literarischen Schaffens letztendlich getötet hat (und vielfach nutzt King gerade diese Szenen im Buch als allegorische Schilderungen der „Lebendigkeit von Literatur“, der Wichtigkeit von Geschichten). Und natürlich wird sich so ein Mann nicht von einem pubertierenden Jungen um seinen inneren Finderlohn bringen lassen. Er nimmt die Spur des „gestohlenen Diebesgutes“ auf, ob mit Beil oder mit der Pistole, nichts darf sich ihm ungeschoren in den Weg stellen. „Er war tatsächlich ein Liebhaber. Seine Liebe war echt“. Aber nicht echt genug, dem anderen zu verzeihen, es anders zu denken und, vor allem zu schreiben, als Morris es gefällt. Da ist es gut, dass der Ermittler aus „Mercedes“, Bill Hodges, schlank, gesundet und fit, von Petes Schwester eingeschaltet wird. Immer noch glimmt der Funke bei King, auch wenn „die andere Seite“, die so oft für Grusel und das leibhaftige Böse gesorgt hat, in diesem Werk kaum noch eine Rolle spielt (zumindest nicht b ei den Hauptfiguren dieser Geschichte, nur kurz tritt die „außerordentliche Existenz des Bösen“ am Ende des Buches in den Raum. Auch Morris Bellamy, trotz seiner Brutalität und des Gemetzels, dass er hier und da anrichtet (und das King wie immer mit Genuss farbenfroh und äußerst plastisch zu schildern versteht) ist nicht einfach irgendetwas tumbes Böses (auch das, aber eben nicht nur), sondern wird von King mehr und mehr in der Tiefe ergründet. In der Macht der Literatur, diesen Mann ganz gefangen nehmen wird. Wie Kind seinen empathischen Blick für seine Figuren weiterhin aufzeigt und diese immer wieder emotional nahe und präzise fassbar zu zeichnen versteht. Motive, die nicht unbedingt unbekannt sind bei Stephen King, eine fließende Erzählweise, die immer souveräner im Raume steht, eine Geschichte aber, die nicht unbedingt von Anfang bis Ende fesselt und doch einige Längen auch aufweist. Die zum Finale hin aber das Tempo deutlich anzieht, für einige Schreckensmomente sorgt, dem Feuer wieder einmal eine vernichtende Rolle einräumt und, ganz am Ende, Fast eine Art Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung eröffnet. Eine, wie immer und immer noch empfehlenswerte Lektüre mit dennoch einigen Schwächen in den teils zu großen Zufälligkeiten der Zusammenhänge.

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Bill Hodges ist zurück. Der ehemalige Detective, der es in „Mr Mercedes“ noch mit einem wahnsinnigen Killer aufnehmen musste, arbeitet nun – mit frischem Selbstbewusstsein und Salat gestärkt – als Privatermittler. Wieder muss er sich mit einem Psychopathen beschäftigen. Mit Morris Bellamy nämlich, der seinen Lieblings-Schriftsteller John Rothstein tötet: Aus Wut, weil dieser nach seinen berühmten drei Werken in den sechziger Jahren nie wieder ein Buch veröffentlicht hat. Dabei gerät Bellamy an eine große Menge Geld und einen beinah noch wertvolleren Schatz, einige Notizbücher des Autors, und all das versteckt er in einem Koffer. Dann wird er – wegen eines ganz anderen Verbrechens – verurteilt und geht ins Gefängnis ... Vollständige Rezension unter: http://www.buecherserien.de/rezension-finderlohn-stephen-king/

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