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Rezensionen zu
Die Abschaffung der Mutter

Alina Bronsky, Denise Wilk

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Alina Bronsky und Denise Wilk schreiben sich in ihrem Buch mal den ganzen Frust von der Seele. Mütter werden ihrer Meinung nach kontrolliert, manipuliert und abkassiert. Sie werden von Beginn der Schwangerschaft an zu Patientinnen erklärt und entmündigt, können nichts richtig machen und bekommen keinerlei Anerkennung. Es ist ein Rant. Sie sprechen viele richtige und wichtige Dinge an. Zum Beispiel die Pathologisierung von Schwangerschaft und Geburt die Abschaffung der Hebammen und die mangelnde Wertschätzung für Fürsorgearbeit Aber in einigen Punkten schießen sie, meiner Meinung nach über das Ziel heraus. So werden Väter, die sich einbringen wollen, verdächtigt, in Konkurrenz zu ihren Partnerinnen treten zu wollen. Das halte ich für ein eher seltenes Szenario, das hier aber als Gefahr hochstilisiert wird. Sonst gehen sie auf die positive Rolle, die Väter spielen können und die Vorteile eines 50/50-Modells nicht ein. Genauso wie sie generell nur Argumente für ihre Thesen anführen, aber keine Gegenpositionen darlegen oder auch nur Ursachenforschung betreiben, wenn man mal von einer diffusen Kritik an „der Wirtschaft“ und „der Politik“, die uns in ein bestimmtes Schema pressen wollen, absieht. Die Autorinnen wollen absichtlich polemisieren. Das merkt man deutlich. Sie verteidigen ihre Position. Dennoch hätte ich mir ein wenig mehr Differenziertheit und Ursachenforschung gewünscht. Und vor allem Alternativvorschläge zu dem, was sie kritisieren. Hier kommt zu wenig. Auch die pauschale Behauptung, der Feminismus in Deutschland sei mütterfeindlich, finde ich nicht haltbar. Ich selber erlebe einen Feminismus für alle, der sich für Wahlfreiheit einsetzt. Im Schlusskapitel stellen Alina Bronsky und Denise Wilk die Frage Was ist passiert, dass Kinder keine geteilte Freude mehr sind, sondern ein individuelles Problem? Ich möchte die Frage stellen, ob Kinder in Deutschland je eine „geteilte Freude“ waren. Denn den Eindruck habe ich nicht. Dennoch gehe ich mit der Forderung nach einer Willkommenskultur für Familien konform, die wünsche ich mir auch. Fazit Das Buch ist gut zu lesen, hat viele Stellen, bei denen ich genickt habe, aber mindestens genauso viele, bei denen ich den Kopf geschüttelt habe. Mir fehlen die Alternativorschläge. Es ist mir immer lieber, wenn man auch konstruktive Vorschläge macht und nicht nur polemisiert. Vielen Dank an die Deutsche Verlagsanstalt für das Zur-Verfügung-Stellen eines Rezensionsexemplares.

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Schon vor Erscheinen las ich ein paar kontroverse Äußerungen zu diesem Buch, war aber dennoch sehr interessiert am Thema, weil ich einigen der Angesprochenen Probleme zustimmen konnte und gespannt war, das die beiden Autorinnen hier für ein Werk geschrieben haben, das sich den Problemen der Mütter annimmt. Die Einleitung las sich ganz gut, es wurde darauf aufmerksam gemacht, dass doch einiges in unserer Gesellschaft nicht ganz so optimal läuft, wie es für Familien mit Kindern, bzw. speziell eben auch für die Mütter laufen könnte und auch sollte. Ich wunderte mich allerdings, dass die Autorinnen sich selbst bereits in der Einleitung verteidigten und dem Leser mitteilten, dass ihnen davon abgeraten wurde dieses Buch zu schreiben. Auf diese unbequemen Wahrheiten, die ich dahinter vermutete, war ich also gespannt. Natürlich gibt es hier in unserem Land viele Baustellen, an denen man arbeiten müsste. Dringend sogar. Das fängt tatsächlich schon vor dem Kinderwunsch an, zieht sich dann durch die Schwangerschaft bis hin zur Geburt und bis weit über die ersten Erziehungsjahre hinaus. Sei es die fehlende Akzeptanz, die man Frauen heutzutage entgegen bringt, die sich für ihre Kinder und gegen den Job entscheiden oder auch gegen Familien, die sich für viele Kinder entscheiden, statt den als normal betrachteten maximal zwei Kindern. Zum größten Teil konnte ich hier zustimmen, habe mich aber gefragt, warum die Autorinnen Frauen, die sich genau anders herum entschieden haben, nicht ebenso ihre Rechte zusprechen, denn so klang es ganz und gar nicht. Es folgte der Teil über den ich mich am wirklich geärgert habe. Wobei geärgert eigentlich das falsche Wort dafür ist, ich war nur etwas fassungslos wie einseitig und radikal die Autorinnen die medizinische Seite betrachteten. Ich finde zwar auch, dass gerade bei dieser Versorgung und Durchführung einiges nicht richtig läuft, aber so wie die Autorinnen es darstellt haben ist unsere medizinische Geburtshilfe in Deutschland für die Tonne und schadet nur allen, Kindern sowie Mütter. Wenige Ausnahmen werden gemacht, meiner Meinung nach aber viel ZU wenige. Schon alleine, dass die heutige Geburtsmedizin mit jener vor 300 Jahren verglichen wurde (siehe obiges ausgewähltes Zitat) ist absurd und nur provokant und genau so liest es sich auch für mich, nämlich wie eine einzige Schmähschrift. Den Aussagen bezüglich dem Stillen und dem Wert von Muttermilch konnte ich zum größten Teil zustimmen, wie auch den folgenden Kapiteln darüber, wie man sich als Mutter fühlt, wenn einem ständig die Erziehungskompetenz abgesprochen wird und signalisiert wird, dass jegliche Institutionen es eh besser wüssten. Die These, dass die Rolle des Vaters zumeist auf Kosten der Mutter ausgetragen wird konnte ich ebenfalls mit wenigen Einschränkungen hinnehmen, denn tatsächlich gibt es dahingehend viel zu ändern, wie auch ich finde und vor allem das Kapitel über die Vereinbarung von Familie und Beruf hat mich wieder solidarisch nicken lassen. Einzig das Kapitel über Fortpflanzungstechnologien fand ich in diesem Buch nicht so ganz gut aufgehoben. Zwar war es interessant zu lesen, aber ich denke, auf so wenigen Seiten wie sich diesem Thema gewidmet wurde, kann man dieses Thema nicht annähernd ausreichend diskutieren. Das abschließende Kapitel „Unsere Utopie: Wie wir mit Kindern leben wollen“ fand ich wiederrum sehr gut zusammengefasst. Obwohl in diesem Buch also sehr viele interessante Themen besprochen und aufgegriffen wurden und ich überwiegend Zustimmung verspürte, hätte ich es gut gefunden, wenn die Autorinnen an bestimmten Punkten weniger provokant geworden wären. Das hat mich persönlich sehr gestört, so sehr, dass ich das Buch einige Mal weg gelegt hatte mit der Absicht es nicht mehr zur Hand zu nehmen. Fazit Alina Bronsky und Denise Wilk haben mit Die Abschaffung der Mutter ein Buch geschrieben, was oftmals recht provokant formuliert wurde, obwohl es viele unangenehme Wahrheiten über unsere Gesellschaft und deren Umgang mit Müttern und Kindern ansprach. Mir wäre ein weniger provokante Ausdrucksweise lieber gewesen, zumal das Buch zwar interessant war, aber vermutlich keinerlei Denkweisen verändern wird. Schade, aber es war zum überwiegenden Teil eine interessante Lektüre.

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